Rheinland-Pfalz

  • Prozess gegen fünf mutmaßliche Entführer in Koblenz

    Prozess gegen fünf mutmaßliche Entführer in Koblenz

    Es klingt wie aus einem Krimi: Im rheinland-pfälzischen Betzdorf wird ein Mann entführt und nach Kassel verschleppt. 10.000 Euro Lösegeld fordern die Erpresser für die Freilassung des Mannes. Doch die Polizei kommt den fünf mutmaßlichen Tätern schnell auf die Spur. Seit heute müssen sie sich vor dem Koblenzer Landgericht verantworten. Erpresserischer Menschenraub. So lautet der Vorwurf gegen die fünf Männer, alles afghanische und syrische Staatsbürger. Laut Staatsanwaltschaft sollen die Angeklagten am 26. September verganenen Jahres einen Mann in Betzdorf entführt haben, den sie kannten. Dazu sollen sie ihn unter vorgehaltenem Messer in ein Auto gezwungen haben. Der Entführte soll mit dem Messer am Oberkörper verletzt und mehrmals geschlagen worden sein. Die Entführer brachten den Mann dann nach Kassel, wo er in einer Gartenlaube an einen Stuhl gefesselt zwei Tage gefangen gehalten wurde. Frau Terstegen, Staatsanwaltschaft Koblenz „Es wurde ihm angedroht, unter anderem Hände, Füße, Körperteile halt abzuschneiden und ihm wurde auch Gewalt angedroht. Es kam auch letztlich zu einer Gewaltanwendung. Vermutlich allerdings schon an dem Tatort, wo er festgenommen worden ist und mit ins Auto gezerrt worden ist und auch in dem Fahrzeug. Das wird einem Täter allerdings nur vorgeworfen.“ Die Entführer sollen dann versucht haben, von den Brüdern ihres Opfers Geld zu erpressen. 10.000 Euro wollen sie für die Freilassung. Doch die Polizei bekommt Wind von der Sache und kann fünf Männer festnehmen. Zu einer Lösegeldübergabe kommt es letztendlich nicht. Ein traumatisches Erlebnis für das Opfer, das nicht am Prozess teilnimmt. Franz Obst, Verteidiger eines Angeklagten „Ja, die Vorwürfe sind schwerwiegend. Der Vorwurf ist erpresserischer Menschenraub und der ist immerhin mit einer Schlagzahl bedroht von Untergrenze fünf Jahre. Also mindestens fünf Jahre Freiheitsstrafe und das ist natürlich schon ein Schwergewicht.“ Wie hoch die Strafe ausfällt, hängt nun auch von der Geständigkeit der Angeklagten ab. Sie sollen am nächsten Prozesstag […]

  • Spektakuläre Sprengung in Biebermühle

    Spektakuläre Sprengung in Biebermühle

    Die Menschen in der Südwestpfalz konnten heute Zeugen eines Spektakels werden: Ein 100 Jahre alter Schornstein wurde am ehemaligen Kraftwerk Bieberbühle bei Pirmasens gesprengt. Das Problem: Ringsherum stehen Firmenhallen und Wohnhäuser. Das bedeutet: Höchste Sicherheitsvorkehrungen für die Sprengung. Ein lauter Knall – und innerhalb weniger Sekunden stürtzt der 95 Meter hohe Schornstein. 100 Jahre alt ist der Turm geworden. Für die kontrollierte Sprengung wurden rund 20 Kilogramm Sprengstoff verwendet. Für die Rund rund 250 Zuschauer hier in Biebermühle ein Spektakel. Anna Faroß „Interessant zu sehen. Also es war wirklich sehr interessant.“ Alexander Abel „Ich habe den Kamin jetzt 55 Jahre gekannt, wo ich hier wohne, jetzt ist weg. Das Bild hat sich komplett verändert. Der Turm war ja schon so ein Markenzeichen, wenn man hier Richtung Pirmasens kommt.“ Der Schornstein wurde bis in die 70er Jahre für die Kohleverbrennung im anliegenden Kraftwerk gebraucht. Jetzt musste er weg. Herabfallende Steine machten den Turm zu einer Gefahrenquelle. Außerdem will der neue Eigentümer des Geländes, die Fläche für die Lagerung von Baumaschinen nutzen. Die Sprengung war nicht einfach: Helmut Hörig, Sprengbevollmächtigter „Er hat ein paar Bauschäden gehabt, nach 100 Jahren treten die halt ein. Und es war eine nicht ganz einfache Aufgabe.Es hätten Teile fliegen können. Aber wenn man die Videos sieht, die sind maximal 30 Meter weit geflogen – die Teile, die von der Sprengung vom Mauerwerk weggeschleudert sind. Aber wir haben das so gut abgedeckt, dass es ganz wenig fliegt. Also ich bin zufrieden.“ Auch die Polizei ist mit dem Ablauf der Sprengung zufrieden, für die in den vergangen Tagen 46 Löcher gebohrt werden mussten. Andreas Kohler, Polizei Waldfischbach-Burgalben „Bilanz muss ich sagen: Es war ein einwandfreier Einsatzablauf. Wir hatten von polizeilicher Seite 19 Polizeibeamte im Einsatz, etwa ein Dutzend Kräfte der beiden Verbandsgemeinden. Es war auch noch freiwillige Feuerwehr – […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Kein Gendern in hessischen Ministerien — Grenzkontrollen zur Europameisterschaft — Neue Regeln für Ladenschluss — Michael Roth will aufhören — Mehr Waffenscheine Anmoderation: Der Autozulieferer Continental hat heute mitgeteilt, dass er seine Werke in den hessischen Städten Wetzlar und Schwalbach bis Ende 2025 schließen wird. Davon seien insgesamt 1.200 Mitarbeiter betroffen. Ein Teil von ihnen solle künftig in den Werken in Frankfurt und Babenhausen weiter arbeiten. Die übrigen Stellen wolle Continental sozialverträglich abbauen. Und damit zu weiteren kurzen Nachrichten: Kein Gendern in Ministerien Der hessische Ministerpräsident Boris Rhein hat seinen Ministern die Gendersprache mit Sonderzeichen verboten. Ab sofort dürfen sie den Gender-Stern, den Gender-Unterstrich und den Gender-Doppelpunkt nicht mehr verwenden. Der dienstliche Schriftverkehr und alle amtlichen Verlautbarungen sollten ausschließlich dem Regelwerk des Rates der deutschen Rechtschreibung folgen. Grenzkontrollen zur Europameisterschaft Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat angekündigt, dass es zur Fußball-EM im Sommer zeitweilige Kontrollen an allen deutschen Grenzen geben wird. Sie sollen verhindern, dass islamistische Extremisten sowie Hooligans oder andere Gewalttäter während des Turniers einreisen. In Frankfurt werden fünf Europameisterschaftsspiele ausgetragen. Die Stadt erwartet bis zu einer Million Besucher. Neue Regeln für Ladenschluss Die hessische Landesregierung will noch im Mai einen Gesetzentwurf vorlegen, der die Öffnung von vollautomatisierten und personallosen Mini-Supermärkten an Sonn- und Feiertagen regelt. Die Öffnungszeiten sollen demnach künftig flexibler sein. Der Hessische Handelsverband unterstützt die Pläne. Zuvor hatte der hessische Verwaltungsgerichtshof entschieden, dass die Märkte schließen müssen. Sie verstießen gegen das Ladenöffnungsgesetz. Roth will aufhören Der langjährige SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Roth aus dem osthessischen Heringen will sich im kommenden Jahr aus der Politik zurückziehen. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses erklärte, er werde nur noch bis zur Bundestagswahl weitermachen. Grund dafür sei – so wörtlich – eine schleichende Entfremdung vom Politikbetrieb und eine wachsende Distanz zur SPD. Bei den Sitzungen seiner Partei spüre er eine Atmosphäre wie im Kühlschrank. Roth […]

  • Umstrittene Cannabis-Freigabe

    Umstrittene Cannabis-Freigabe

    Am kommenden Montag ist es soweit, dann soll das neue Cannabis-Gesetz in Kraft treten. Der Bundesrat hat am Freitag den Weg dafür frei gemacht. Doch die Diskussionen um das Gesetz reißen nicht ab. Kritik kommt vor allem von der CDU, aber auch von der Gewerkschaft der Polizei. Für die einen ist es eine „Kehrtwende in der Drogenpolitik“, für die anderen schlicht eine „Katastrophe“. Durch das neue Gesetz wird  Konsum, Besitz und Anbau von Cannabis teilweise erlaubt. Jeder Erwachsene darf dann auf der Straße 25 Gramm Cannabis zum eigenen Gebrauch bei sich tragen. In der Öffentlichkeit darf auch konsumiert werden, aber nicht im Umkreis von 100 Metern um Schulen, Kitas und Sportstätten. Zu Hause dürfen 50 Gramm aufbewahrt werden. Zum Eigenanbau werden drei Cannabispflanzen erlaubt.  Außerdem sollen auch Cannabis-Vereinigungen zum gemeinschaftlichen Anbau erlaubt werden. Für Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ist das Gesetz ein wichtiger Schritt. Die jetzige Drogenpolitik sei in Sachen Cannabis klar gescheitert. Karl Lauterbach (SPD), Bundesgesundheitsminister am 22.3.2024 „Aus meiner Sicht eine überfällige Maßnahme. Wir werden einen besseren Kinder- und Jugendschutz einführen. Wir werden Anbauvereinigungen ermöglichen, sodass der Schwarzmarkt austrocknen kann.“ Laut Lauterbach hilft das neue Gesetz außerdem dabei, die Qualität der Drogen zu überwachen, Jugendliche vor kriminellen Drogenhändlern zu schützen und die Justiz zu entlasten. Entlastung der Justiz? Ganz im Gegenteil, sagt der rheinland-pfälzische Justizminister Herbert Mertin. Denn das Gesetz sieht auch eine sogenannte Amnestie vor. Bereits begangene Straftaten sollen rückwirkend erlassen werden. Eine Mammutaufgabe. Herbert Mertin (FDP), Justizminister Rheinland-Pfalz „Man kann kein Gesetz verabschieden, was zum 1. April in Kraft tritt und den betreffenden Behörden ganze vier Arbeitstage Zeit lässt, um rund 10.000 Akten zu überprüfen und die notwendigen Schlüsse daraus zu ziehen. Das ist in der verbliebenen Zeit schlichtweg unmöglich.“ Besonders kompliziert wird es laut Mertin bei sogenannten „Mischtatbeständen“. Herbert Mertin (FDP), Justizminister Rheinland-Pfalz „Wenn zum Beispiel […]

  • Seife aus Insektenlarven

    Seife aus Insektenlarven

    Insekten gelten für viele mittlerweile als das Nahrungsmittel der Zukunft, denn sie sind einfach und platzsparend zu halten und eine hochwertige Proteinquelle. Bei uns Europäern stehen Insekten noch nicht auf dem täglichen Speiseplan, dafür sind sie aktuell als Tierfutter sehr interessant und können zum Beispiel Fischmehl oder Soja ersetzen. Und da ist noch lange nicht Schluss, sagt die Technische Hochschule Bingen und erforscht, wofür Larven sonst noch nützlich sein können. Sie schäumt gut, riecht nach Lavendel und pflegt die Haut. Student Lars Gandras hat eine ganz besondere Seife entwickelt. Denn sie besteht…hieraus, aus den Larven der schwarzen Soldatenfliege. An der Technischen Hochschule in Bingen erforscht man die Tiere und vor allem, was man aus ihnen alles machen kann. Lars Gandras, Forscher Technische Hochschule Bingen „Die Idee war ganz einfach, dass die Larven an sich halt auch sehr viel Fett enthalten und da der Hauptbestandteil von einer Seife halt auch Fett ist, war es naheliegend, dass wir daraus einfach eine Seife herstellen.“ Dafür werden die Larven getrocknet und anschließend in ihre Bestandteile getrennt: 50 Prozent Eiweiß und 30 Prozent Fett. Für die Seife wird das Fett geschmolzen. Dann kommen Farbpigmente für die Optik und Natronlauge dazu, anschließend noch ein Duftöl. Wenige Inhaltsstoffe, großes Potenzial. Lars Gandras, Forscher Technische Hochschule Bingen „Wir untersuchen aktuell die antimikrobielle Wirkung unserer Seife, konkret geht es um den Hauptbestandteil in dem Larvenfett, um die Laurinsäure, die ja erwiesenermaßen antimikrobiell ist, das heißt sie tötet Bakterien sehr gut ab und deswegen eignet sich auch dieses Fett insbesondere, um daraus Seife herzustellen, also grundsätzlich Kosmetikprodukte.“ Die Seife ist nur eine Möglichkeit, das Larvenfett zu nutzen. Auch Kettensägenöl oder zum Beispiel Bauschaum kann man daraus herstellen. Salma El Azem, Forscherin Technische Hochschule Bingen „Normalerweise wird Bauschaum Erdölbasiert hergestellt und hier wird diese fossile Ressource im Prinzip durch das Larvenfett […]

  • US-Stützpunkte in Rheinland-Pfalz – Innenminister Ebling zu Gast im Studio

    US-Stützpunkte in Rheinland-Pfalz – Innenminister Ebling zu Gast im Studio

    Rheinland-Pfalz ist militärisch ein wichtiger Partner für die USA. Und genau deshalb war der rheinland-pfälzische Innenminister jetzt in Washington zu Besuch, um mit hochrangigen Vertretern von Militär, Politik und Verwaltung zu sprechen. Darüber reden wir gleich mit ihm hier im Studio, doch zunächst schauen wir in die USA, wo spannende Zeiten anstehen. Auf dieses Duell blickt die ganze Welt: Bei der Wahl des US-Präsidenten im November tritt Donald Trump gegen Amtsinhaber Joe Biden an. Trump hatte in seiner ersten Amtszeit gedroht, US-Soldaten aus Rheinland-Pfalz abzuziehen, weil das NATO-Mitglied Deutschland zu wenig Geld für das Militär ausgäbe. Joe Biden machte in seiner Amtszeit dann das Gegenteil: er investierte in die US-Stützpunkte in Rheinland-Pfalz. So baut die US-Armee derzeit in Weilerbach das größte amerikanische Krankenhaus im Ausland für 1,5 Milliarden Dollar. Investitionen, die Michael Ebling, den Innenminister von Rheinland-Pfalz, optimistisch stimmen. Michael Ebling (SPD), Innenminister Rheinland-Pfalz „Wir sehen hier eine Baustelle mit Dimensionen, die es bisher in diesem Bundesland und ich würde sagen, nahezu in dieser Republik kaum gegeben hat: über 4.000 neue Räume entstehen hier, 15 Baukräne sind gleichzeitig im Einsatz, über 1.000 Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter sind hier jeden Tag auf dieser Baustelle. Das ist auch ein Vertrauensbeweis., dass die US-Administration sagt: Das entsteht hier in Rheinland-Pfalz“ In den Stützpunkt Baumholder will die US-Regierung in den kommenden Jahren rund eine Milliarde Dollar investieren und auch am amerikanischen Luftwaffenstützpunkt in Spangdahlem soll für 300 Millionen Dollar unter anderem eine neue Schule entstehen. Grund genug für Michael Ebling jetzt in die USA zu reisen. In Washington informierte er sich über die Zukunft der amerikanischen Militärstützpunkte in Rheinland-Pfalz. Denn diese sind nicht nur für die Sicherheit in Europa wichtig. Die rund 50.000 amerikanischen Soldaten, Zivilangestellten und deren Angehörige sind auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für das Land. ———- Eva Dieterle, Moderatorin: Frisch aus Washington zurückgekehrt, […]

  • Digitales Organspenderegister

    Digitales Organspenderegister

    Den Organspendeausweis kennen Sie bestimmt. Auf diesem Kärtchen kann man einfach ankreuzen, ob man einverstanden ist, dass Organe nach dem Tod entnommen werden dürfen oder eben nicht. Seit dieser Woche können Sie Ihren Willen auch digital dokumentieren. Im neuen zentralen Organspende-Register. Wie das geht und was sich Experten von dem neuen System versprechen, zeigen wir Ihnen jetzt. Sonia Schmitt, Reporterin „Ich habe schon eine Weile einen Organspendeausweis und da finde ich es jetzt nur logisch, mich auch in das neue Online-Organspenderegister einzutragen. Der Eintrag ist übrigens nicht gleich Zustimmung. Es geht nur darum, dass man eine Entscheidung dokumentiert. Und die kann für Organspende sein oder eben dagegen. Und natürlich kann man seine Entscheidung auch jederzeit nochmal überarbeiten.“ Um sich registrieren zu können, muss man die Ausweis-App des Bundes installieren und am Smartphone die Funktion für die kontaktlose Datenübertragung einschalten. Vor allem aber braucht man einen Personalausweis mit Online-Funktion und seine sechsstellige Pin. Wer das nicht hat, kann sich aktuell nicht in das Register eintragen. Ursprünglich war geplant, dass man sich auch über die Bürgerämter der Kommunen registrieren kann. Das ist aber an der technischen Ausstattung und der unklaren Finanzierung gescheitert. Sonia Schmitt, Reporterin Es braucht also viel Eigeninitiative und man braucht die technischen Mittel und Fähigkeiten. Kritiker sagen, das seien viel zu hohe Hürden. So lasse sich die Anzahl der Organspender nicht steigern.“ Ich frage nach im Rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerium: Hält der bürokratische Aufwand nicht zu viele Menschen davon ab, ihre Entscheidung zu dokumentieren? Clemens Hoch (SPD), Gesundheitsminister Rheinland-Pfalz „Normalerweise sage ich immer, wir machen in Deutschland manche Sachen viel zu kompliziert. Beim Organspenderegister muss es jetzt vielleicht eine kleine Hürde haben. Weil Ärztinnen und Ärzte müssen sich auch drauf verlassen können, dass die Eintragung, die dort ist, wirklich von demjenigen ist, der gerade ins Krankenhaus eingeliefert wurde und derjenige, der […]

  • SPD startet in Wahlkampf

    SPD startet in Wahlkampf

    Im Juni können 350 Millionen Bürger der Europäischen Union ein neues EU-Parlament wählen. Zeitgleich finden in Rheinland-Pfalz Kommunalwahlen statt. Beides sind Abstimmungen, bei denen es in der Vergangenheit oft nur eine niedrige Wahlbeteiligung gab. Werner Mayer „Wir sind letztes Jahr unseren Hausarzt losgeworden. Ich bin in einem Alter, wo ich den brauche, das ist sehr ärgerlich.“ So mancher Bürger wollte gar nicht aufhören, sich mit der Ministerpräsidentin auszutauschen, beim Gesprächsformat „Triff Malu Dreyer“, gestern Abend in Stadecken-Elsheim. Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz „Wir haben in Rheinland-Pfalz die Ausbildungen von Ärztinnen und Ärzten in Form von Studienplätzen wirklich erhöht, aber wir können die Ärzte nicht dazu zwingen, sich hier oder dort niederzulassen.“ Fehlende Ärzte im ländlichen Raum, oder geplante Radwege, die nach Jahrzehnten noch nicht gebaut sind – bei der Gesprächsrunde geht es um die Probleme vor Ort, aber auch um Europa. Dreyer warnt vor Europaskeptik: So habe der Brexit in Großbritannien für Chaos und leere Supermarktregale gesorgt – und angesichts von Wladimir Putin, einem möglichen US-Präsidenten Donald Trump und dem wirtschaftlichen Riesen China, seien Einzelstaaten alleine schlechter dran. Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz „Wir müssen zusammenhalten, um einen gut funktionierenden Binnenmarkt zu haben, aber eben auch Menschen zu haben, die nach unseren großen eigenen Werten zusammenhalten, und das ist Freiheit, es ist Rechtsstaatlichkeit.“ Dennoch war die Wahlbeteiligung für das Europaparlament oft niedrig, die Abgeordneten selbst oft Unbekannte. Tanja Baumgärtner, Bürokauffrau „Frau Dreyer kennt man, aber jetzt zum Beispiel die Kandidatin für die Europawahl … Normalerweise sind es nur Namen, und so hat man die Gelegenheit, die Leute mal besser kennenzulernen.“ Beispielsweise Maria Harutyunyan. Die rheinland-pfälzische SPD-Kandidatin für das Europaparlament ist von den Vorteilen der Europäischen Union überzeugt. Doch die großen europäischen Fragen hängen mit den Kommunen vor Ort zusammen. Maria Harutyunyan (SPD), Kandidatin Europaparlamen „Ich setze mich dafür ein, dass […]

  • Ausblick auf die Tourismussaison

    Ausblick auf die Tourismussaison

    Die Temperaturen steigen, es ist Frühling, die Weinfeste beginnen und auch die Reiselust nimmt zu. Rheinland-Pfalz hat viele touristische Attraktionen zu bieten und ist schon lange kein Geheimtipp mehr. Heute hat die Tourismusbranche einen Ausblick auf die anstehende Reisezeit gegeben. Egal ob ein Aktiv-Urlaub mit Wandern und Radfahren, Städtetrip, Wellnessurlaub oder Weingenuss – Rheinland-Pfalz ist mit seinem vielfältigen Angebot ein wahrer Touristenmagnet. Dabei steigen die Ansprüche der Gäste von Jahr zu Jahr, Klimaneutrales Reisen liegt im Trend. Entsprechend bereitet sich die Tourismusbranche auf die diesjährige Urlaubssaison vor. Stefan Zindler, Geschäftsführer der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH „Auch wenn die Nachhaltigkeit jetzt kein reines Reisemotiv ist, um einen Urlaub zu machen, ist es mittlerweile aber schon ein echtes Qualitätskriterium ein nachhaltiges Angebot aufzustellen, denn die Gäste fragen kritisch nach.“ Viele Anbieter haben bereits investiert und ihr Angebot entsprechend erweitert. Faire Arbeitsbedingungen, Klimaschutz und regionale Produkte stehen immer mehr im Fokus. Finanzielle Unterstützung für die Umsetzung erhält die Branche auch vom Land. Insgesamt 16 Millionen Euro für die Jahre 23/24 sollen zur nachhaltigen Tourismusentwicklung beitragen. Daniela Schmitt (FDP), Wirtschaftsministerin Rheinland-Pfalz „Da geht es um die einzelbetriebliche Förderung von Hotels, von Gastronomie und Campingbetrieben. Dann haben wir die Möglichkeit mit Förderprogrammen unsere Tourismusregionen zu unterstützen und da insbesondere die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung, denn es ist wichtig, dass die Tourismusregionen auch immer wieder in ihre Zukunftsfähigkeit investieren, in Digitalisierung, und hier unterstützen wir weiter sehr gerne auf hohem Niveau.“ Und diese Investitionen scheinen sich zu lohnen. Schon 2023 sind die Zahlen der Gäste und Übernachtungen gestiegen und auch in diesem Jahr sind die Prognosen aufgrund der aktuellen Buchungslage wieder positiv. Stefan Zindler, Geschäftsführer der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH „Was die Nachfrage angeht, merken wir ja anhand der hohen Vorausbuchungen jetzt schon eine hohe Nachfrage für rheinland-pfälzische Angebote und deswegen sind wir ganz optimistisch, dass wir in […]

  • Tag der Kriminalitätsopfer

    Tag der Kriminalitätsopfer

    Jeder kann Opfer einer Straftat werden. Sich danach jemandem anzuvertrauen, zeugt von Mut und ist der erste Schritt zur Hilfe. Und die leistet seit fast 50 Jahren der Weiße Ring. Allein in Rheinland-Pfalz kümmern sich über 200 Ehrenamtliche verteilt auf 27 Außenstellen um Kriminalitätsopfer – begleiten diese zu Polizei und Gerichtsterminen oder vermitteln Therapiestellen. Heute hat der Verein in Mainz seinen Jahresbericht vorgestellt und dabei den Fokus auf eine eher unbekannte Opfergruppe gelegt: Gewalt gegen Männer in Partnerschaften. Körperverletzung mit dem Schwerpunkt häusliche Gewalt und Sexualdelikte – die häufigsten Erfahrungen, mit denen sich Betroffene im vergangenen Jahr an die Opferhilfsangebote des Weißen Rings in Rheinland-Pfalz gewandt haben. Seit 2021 kümmert sich Bernd Seifried von der Mainzer Beratungsstelle SAFE! speziell um männliche Gewaltopfer in Partnerschaften. Zwar kein Schwerpunkt- aber ein besonders schambehaftetes Thema. Bernd Seifried, Beratungsstelle SAFE! für männliche Gewaltopfer „Dann bekommt man häufig die Beziehungsgeschichte erzählt, wie es vor Jahren schon ganz harmlos angefangen hat mit Schubsereien oder vielleicht mal einer Ohrfeige, dass dann öfters passiert ist und vielleicht auch mal eine Faust kam und dann sind die in die typische Gewaltspirale eingestiegen, die dann am Schluss möglicherweise auch mit dem Messer endet.“ Eine vom Weißen Ring geförderte Studie hat diese spezielle Opfergruppe nun erstmals wissenschaftlich in den Blick genommen. 1200 Männer wurden befragt. Die Ergebnisse zeigen: Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD), Landesvorsitzende Weißer Ring Rheinland-Pfalz „Dass jeder zweite Mann schon Opfer von Gewalt geworden ist, wenngleich der Gewaltbegriff sehr weit gefasst wurde, aber das ist die erste Erkenntnis. Die zweite ist, dass Beratungsangebote sofern vorhanden, kaum nachgefragt werden.“ Denn nur 36 Männer haben die Beratung von SAFE! in Mainz aufgesucht. Die Studie hat damit ein Dunkelfeld erhellt. Die Gründe dafür seien die hohe Schamschwelle, verbunden mit dem traditionellen Bild des starken Mannes. Bernd Seifried, Beratungsstelle SAFE! für männliche Gewaltopfer „Das man […]

  • Landeswettbewerb Jugend forscht

    Landeswettbewerb Jugend forscht

    „Mach dir einen Kopf“ – so lautet das Motto des diesjährigen Jugend-forscht-Wettbewerbs in Rheinland-Pfalz. Damit wollen die Veranstalter die jungen Forscher dazu auffordern, bei den Problemen der Welt nicht wegzuschauen, sondern sich selbst Gedanken über Lösungen zu machen. Was dabei heraus gekommen ist, konnte man heute im großen Finale in Ludwigshafen bestaunen. Benedikt und Anna haben sich im letzten Jahr sehr viel mit Kupfer beschäftigt. Detailliert haben sie die Belastung des Bodens mit dem Schwermetall gemessen und seine Auswirkung auf das Wachstum von Pflanzen untersucht. Benedikt und Anna kommen aus dem Ahrtal, wo durch die Flut im Jahr 2021 große Mengen kupferhaltigen Düngers in die Umwelt gelangt sind. Benedikt Lamberty, 18 Jahre „Wir sind darauf gekommen, weil wir halt selber von der Flut betroffen sind, beziehungsweise unsere Schule betroffen ist, und es nach der Flut auch ziemlich viele Sorgen um das Thema Schadstoffbelastung gab.“ Anna Katharina Hinson, 18 Jahre „Also wir haben halt rausgefunden, dass quasi direkt nach der Flut hätte man nichts anbauen können, einfach weil die Kupferkonzentration so hoch war. Allerdings sind die Werte jetzt um 93 – 99 Prozent zurückgegangen und dadurch kann man da jetzt wieder was anbauen.“ Gute Nachrichten also für Landwirte und Gartenbesitzer im Ahrtal. Gute Nachrichten für die Medizinforschung hat Can Yildirim aus Mainz. Der 19-Jährige hat eine neue Art der Gen-Sequenzierung erfunden, die in der Zukunft dazu beitragen könnte, seltene Krankheiten besser zu verstehen. Seine Entdeckung hat er während eines Praktikums an der Universität gemacht. Can Hakan Yildirim, 19 Jahre „Ich studiere Medizin und Physik an der Uni Mainz. Der Grund, warum ich das alles gemacht habe, ist, dass ich später gerne in die Medizinforschung gehen würde und ich dachte mir, weil das im Studium mir etwas zu kurz kommt, dass ich über ein Praktikum vielleicht da etwas mitarbeiten darf in der […]

  • Chancenkarte für ausländische Fachkräfte

    Chancenkarte für ausländische Fachkräfte

    Immer wieder werden in der Politik neue Wege gesucht, um Fachkräfte nach Deutschland zu holen – und doch sind die Standards, die Fachkräfte dann erfüllen müssen, immer noch verdammt hoch. Etwas, das das sperrige Wort Fachkräfteeinwanderungsgesetz, vereinfach soll. Unter anderem über das Instrument einer sogenannten Chancenkarte. Eva Dieterle spricht darüber mit der Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer in Rheinhessen, mit Anja Obermann, zuvor wollen wir das Thema aber erst mal bildlich machen und wo geht das besser, als in einer Steinmetz- und Steinbildhauerei in Budenheim. Dieser Roboter ist das Spezialgebiet von Genti Herri aus Albanien. Er hat in seinem Heimatland Architektur studiert. Seit zwei einhalb Jahren arbeitet er nun in Budenheim im Betrieb von Ulrich Schulz. Er wollte als Fachkraft mit seiner Familie nach Deutschland kommen, um genau das hier zu tun. Doch obwohl hier händeringend Fachkräfte aus dem Ausland gesucht werden, war das alles andere als leicht. Genti Herri, Architekt aus Albanien „Also ich habe nicht gedacht, das war so schwer. Das war sehr schwer und sehr kompliziert, weil aller erster sollte ich alleine hierher kommen und nicht mit meiner Familie und dann meine Familie ist gekommen ein Jahr halb später.“ Für den Vater zweier Töchter eine fordernde Zeit, die ohne die Unterstützung seines Arbeitgebers noch schwieriger gewesen wäre. Und dabei ist Genti Herri ausgewiesener Fachmann für die Programmierung dieses Roboters. Ein Roboter den Ulrich Schulz angeschafft hat, weil er für die groben Vorarbeiten gar nicht mehr genug Mitarbeiter auf dem Arbeitsmarkt finden konnte. Technik soll hier das Handwerk nicht ersetzen, aber dafür sorgen, dass der Betrieb Aufträge überhaupt annehmen kann und auch, dass diese auch künftig noch bezahlbar bleiben. Für den Feinschliff gibt hier in Budenheim nach wie vor es Experten wie Bildhauermeister Hilmar Müller. Außerdem arbeiten hier rund 50 Menschen aus 14 Nationen. Ohne Fachkräfte aus dem Ausland, ginge […]

  • Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein

    Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein

    Seit Russland die Ukraine vor etwas mehr als zwei Jahren überfallen hat, treffen sich regelmäßig Verteidigungsminister und Militärvertreter aus 50 westlichen Ländern, um Waffenhilfen für die Ukraine zu organisieren. Auch heute hat sich die sogenannte Ukraine-Kontakt-Gruppe wieder getroffen – auf dem größten Luftwaffenstützpunkt außerhalb der USA – hier bei uns in Rheinland-Pfalz. Zum 20. Mal trifft sich die Ukraine-Kontaktgruppe heute. Auf seine Einladung hin, mal wieder auf der Air Base in pfälzischen Ramstein. Gleich zu Beginn macht der US-amerikanische Verteidigungsminister Lloyd Austin klar: Die Ukraine braucht auch mehr als zwei Jahre nach dem russischen Überfall die volle Solidarität des Westens. Lloyd Austin, Verteidigungsminister USA „Der Kampf, den die Ukraine bestreitet, bleibt eines der großen Themen unserer Zeit. Und die Ukrainer haben keinen Tag zu verlieren, ebenso wenig wie wir. Unsere Botschaft heute ist deshalb klar: Die Vereinigten Staaten werden die Ukraine nicht scheitern lassen. Dieses Bündnis wird die Ukraine nicht scheitern lassen. Die freie Welt wird die Ukraine nicht scheitern lassen.“ So haben die USA letzte Woche entschieden, der Ukraine weitere 300 Millionen Dollar für Artilleriemunition zur Verfügung zu stellen. Deutschland habe nochmal ein Waffen-Hilfspaket im Wert von rund 500 Millionen Euro geschnürt, sagt Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius heute. Boris Pistorius (SPD), Verteidigungsminister Deutschland „Dazu gehören 10.000 Schuss Munition aus den Beständen unserer Streitkräfte. Die Auslieferung wird kurzfristig beginnen, also eigentlich sofort. Wir übernehmen außerdem die Kosten für 180.000 Schuss Munition aus der Tschechischen Initiative. Zusätzlich haben wir als Deutschland nochmal 100.000 Schuss 155 Millimeter-Munition national unter Vertrag genommen.“ Zusätzlich werde Verbandsmaterial zur Verfügung gestellt, ebenso wie Ersatzteile für bereits gelieferte Waffen. Deutschland hat sich zudem letzte Woche mit Frankreich und Polen darauf verständigt, gemeinsam mehr Waffen für die Ukraine auf dem gesamten Weltmarkt zu beschaffen. Wie die Abmachungen des sogenannten „Weimarer Dreiecks“ im Detail umgesetzt werden und welche Waffen genau […]

  • Streit über Grundstücksstreifen – Anlieger darf nicht zu seinem Haus

    Streit über Grundstücksstreifen – Anlieger darf nicht zu seinem Haus

    Stellen Sie sich vor, Sie sind auf dem eigenen Grundstück gefangen, dürfen von der eigenen Hofeinfahrt nicht mehr auf die Straße gehen oder fahren. Was erst mal völlig abwegig klingt, erlebt aktuell der 89-jährige Günter Schumacher aus Hamm im Kreis Altenkirchen. Dabei hat er sich nichts zu Schulden kommen lassen. Eine kuriose Geschichte, deren Ende noch offen ist. In diesem Haus in der Lindenallee wohnt Günter Schumacher fast schon sein ganzes Leben lang. Bei schönem Wetter geht er gerne ein paar Schritte vor die Tür, heute gemeinsam mit Tochter Monika. Günter Schumacher, Anlieger „Das habe ich seit 86 Jahren gemacht. Und jetzt auf einmal soll ich das nicht mehr machen? Das ist ein Witz!“ Grund für seinen Ärger ist dieser ein Meter breite Streifen, der nicht zu seinem Grundstück gehört. Um vom Haus zur Straße zu gelangen, muss er diesen überqueren. Allerdings darf er das neuerdings offiziell nicht mehr. Ein Immobilienunternehmen, das sich nicht vor der Kamera äußern will, hat den Streifen kürzlich erworben und die Nutzung schriftlich untersagt. Monika Müller, Tochter von Günter Schumacher „Im August 2023 haben wir das Schreiben bekommen. Und dann haben wir eben gesagt: ‚Das ist ein Fake, so was gibt es nicht.‘ Und dann haben wir das Schreiben erst mal in die Schublade gelegt. Dann kam unser Nachbar und sagt, er hätte auch so ein Schreiben bekommen, dann habe ich mit der Nachbarin da unten gesprochen, die hat auch so ein Schreiben bekommen, ja und dann haben wir uns erst mal erkundigt. Und dann haben wir gesag: ‚Die Firma gibt es wirklich.’“ Aktuell seien die betroffenen Grundstücke gefangen, heißt es in dem Schreiben, aber es gebe eine Lösung: „Es besteht für Sie die Möglichkeit von der Eigentümerin Stückländerei GmbH den Grundstücksstreifen zu erwerben, damit Ihr Hausgrundstück wieder erschlossen ist.“ 2.500 Euro verlange die Firma […]

  • Passionsspiele in Wintrich

    Passionsspiele in Wintrich

    Wenn im rheinland-pfälzischen Wintrich die Männer wieder mit langen Bärten durch den Ort laufen, wissen alle Bescheid: Die Passionsspiele stehen vor der Tür. Seit 1902 werden sie alle fünf Jahre in dem kleinen Dorf an der Mosel aufgeführt. Dieses Jahr ist es wieder soweit. „Nehmt hin und esst. Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird.“ Das wohl berühmteste Abendessen der Welt. Das letzte Abendmahl. Aufgeführt bei den Passionsspielen in Wintrich. Seit einem Jahr nun proben die rund 80 Laiendarsteller gemeinsam mit dem Chor, der aus 65 Sängern besteht und vielen fleißigen Helfern hinter den Kulissen. Die meisten kommen aus der Umgebung. Viele von ihnen standen als Kind das erste Mal auf der Wintricher Bühne. Nadine Krämer, spielt die Ehebrecherin „Viele, die man auch tatsächlich sonst gar nicht so sieht, sondern nur zu dieser Zeit, aber mit denen man auch so ein tolles Verhältnis hat. Und ja, dieses Gemeinschaftsgefühl ist einfach etwas ganz Besonderes.“ Leonard Metzen, spielt ein Kind „Ich find’s cool, dass hier alle so nett sind und dass Wintrich so etwas hat, weil das hat nicht jedes Dorf.“ Frank Hintze, spielt einen Pharisäer „Und verwandle mich also wie gesagt alle fünf Jahre in so eine Mischung aus Räuber Hotzenplotz und Ötzi. Ich hab auch meine Frau in dem Fall mal so kennen gelernt, wir sind verkuppelt worden. Ich kam mit diesem Bart an und – naja, es hat aber trotzdem geklappt.“ Denn die Bärte sind alle echt und müssen liebevoll gezüchtet werden. Aufgeführt werden die Passionsspiele in der katholischen Kirche Sankt Stephanus. Ursprünglich wurden sie ins Leben gerufen, um aus den Einnahmen die Kirche zu renovieren. Diesen besonderen Schauplatz hat man nie geändert. Christian Schulz, Vorsitzender „Passionsvereinigung Wintrich e.V.“ „Das Besondere bei uns ist halt, dass die Nähe vom Publikum zur Bühne, zu den Darstellern immer da […]