Natur

  • Projekt „Bürgerwald“ in Taunusstein

    Projekt „Bürgerwald“ in Taunusstein

    Das Waldsterben ist nach wie vor eine große Herausforderung. Da sind innovative und nachhaltige Lösungen gefragt. So wie das Projekt „Bürgerwald“, das die Stadt Taunusstein gerade gestartet hat. Dahinter steckt die Idee, die Wiederaufforstung des geschädigten Stadtwaldes ganz einfach per Mausklick zusammen mit der Bevölkerung zu stemmen. Ein weiterer Spatenstich für den Bürgerwald in Taunusstein. Rund 400 Setzlinge und Bäume haben die Mitarbeiter von HessenForst in den ersten zwei Wochen des Projektes gepflanzt. Traubeneiche, Winterlinde, Esskastanie & Co. – aus zehn verschiedenen Arten soll ein klimaresistenter Mischwald entstehen. Das Besondere: Finanziert wird die Wiederaufforstung des Taunussteiner Stadtwaldes durch Spenden von Bürgern. Hartmut Schneider, Revierförster Taunusstein „Die wenigsten Waldbesitzer in Hessen können sich leisten, alle Flächen wieder aufzuforsten. Weil A das Saatgut nicht da ist, und B die finanziellen Mittel nicht. Und deswegen ist die Unterstützung, ob tatkräftig oder auch über die Spenden, ganz wichtig. Aber für mich ist wichtig, dass die Bürger in ihrem Wald mithelfen können. Das Gefühl haben, es gibt jetzt einen Neustart. Und wir waren dabei.“ Anhaltende Trockenheit und Borkenkäferbefall haben im Wald große Lücken hinterlassen. 750 Hektar Fichtenbestand, fast ein Drittel des Stadtwaldes, sind dabei zu verschwinden. Dass der Wald leidet, beobachtet auch Familie Beck mit großer Sorge. Die Taunussteiner haben sich daher entschieden, die Wiederaufforstung zu unterstützen. Mit einer Baumspende über das Portal „Bürgerwald Taunusstein“. Bastian Beck, Baumspender aus Taunusstein „Einerseits als Unternehmer, weil wir nutzen als Küchenbauer das Material Holz. Ja, und wir gehen gerne mit unseren Kindern auch in den Wald spazieren, und klettern und spielen.“ Madlen Horn, , Baumspenderin aus Taunusstein „Desto mehr hat mich das tatsächlich gefreut, als ich das gesehen habe, dass wir jetzt auch die Möglichkeit haben, da einen Beitrag zu leisten und den Wald wieder aufzuforsten. Weil tatsächlich nicht nur, weil es einfach auch Spaß macht, in den […]

  • Wieder keine weiße Weihnacht

    Wieder keine weiße Weihnacht

    Heute öffnen wir das 22. Türchen unseres Adventskalenders. Wir blicken voraus auf das Wetter zu Weihnachten. Richtig schön kalt ist es ja zurzeit eher nicht. Knappe 10 Grad waren es heute Mittag im Rhein-Main-Gebiet. Und trotzdem: Viele sehnen sich eigentlich alle Jahre wieder nach einer besinnlichen weißen Weihnacht. Vielleicht gibt es ja doch noch eine kleine Chance auf Schnee zur Bescherung. So ein paar Schneereste lassen sich heute auf Hessens höchstem Berg, der Wasserkuppe, noch erahnen. Doch auch in 950 Metern Höhe sind es knappe 6 Grad. Am Wochenende, da sah es hier noch ganz anders aus und auch in tieferen Gefilden, wie hier bei Mainz: Prachtvolles Winterwetter. Heute sieht es dann so aus. Zwei Tage vor Heiligabend: alles grün! Da hilft nur noch ein Weihnachtswunder. In Alzey gibt es noch paar Romantiker, die die Hoffnung nicht aufgegeben haben. Umfrage: „Warum wünschen wir uns weiße Weihnachten? Weil das so ein Bild ist von früher.“ „Ich glaube einfach, dass es auch für die Kinder schön ist. Weiße Weihnacht Schlittenfahren und so.“ „Es sieht schön aus und es ist so dieser Vibe, der dann da sind, so diese Besinnlichkeit, das Zusammensein und so.“ Diesen Vibe gab es zuletzt 2010. Da hatte der Weihnachtsmann selbst in den Niederungen freie Fahrt mit seinem Schlitten. Das einzig relativ Weiße heute: der ziemlich bedeckte Himmel. In den lassen wir jetzt mal den Wetterexperten schauen, ob aus den Regentropfen wohl noch Schneeflocken werden können. Andreas Friedrich, Dipl. Meteorologe Deutscher Wetterdienst Offenbach „Nein, dieses Jahr werden wir überall Tauwetter haben. Selbst in den Gipfellagen von Rhön und Taunus wird der Schnee wegschmelzen. Wir erwarten zweistellige Temperaturen. In der Vorderpfalz kann es sogar bis 14 Grad frühlingshaft mild werden. Und es wird auch nachts kein Frost geben. Und es regnet auch viel, allerdings an Weihnachten, Heiligabend, kann es auch […]

  • Weihnachtsgeschenke für Zootiere

    Weihnachtsgeschenke für Zootiere

    Wir bleiben bei den Weihnachtspäckchen – schauen jetzt aber nach Landau. Dort hat die Bescherung nämlich heute schon stattgefunden – und zwar im Zoo. Unser 21. Türchen des 17:30 Sat.1 live Adventskalenders. Im Affenhaus geht’s heute ruhig zu. Schimpanse Bägges ist müde, Cindy knabbert so vor sich hin und Gerti schaut in der Gegend herum. Doch kurze Zeit später kommt die große Überraschung. Geschenke. Schimpansendame Gerti ist begeistert und sichert sich schnell ihr Paket. Sie bekommt ein richtiges Weihnachtsmenü: Orangen, Äpfel und Nüsse. Die schöne Bescherung gibt’s aber nicht nur zum Spaß. Christina Schubert, Kuratorin Zoo Landau „Die war in Heu versteckt und da brauchen die Tiere ein bisschen, bis sie das aufgegessen haben. Wir wollen auch mit dem sogenannten ‚Enrichment Futter‘ auch einfach, dass die Tiere nicht in zwei Minuten fertig sind mit dem Essen, sondern, dass sie sich ihr Futter erarbeiten und ein bisschen länger brauchen und das auch eine schöne Beschäftigung ist für die Tiere.“ Aber was ist denn das? Neben Gerti steht ja noch ein Geschenk. Da ihre Mitbewohner noch beschäftigt sind, schnappt sich das Schlitzohr einfach ein zweites Geschenk und isst munter weiter. Da bleiben für Bägges leider keine Reste mehr übrig. Bei so viel Schlemmerei werden die Zebramangusten natürlich aufmerksam. Und siehe da, der Weihnachtsmann kommt auch hier vorbei. Doch bei den kleinen Raubtieren ist die Bescherung weniger entspannt. Im Gehege geht’s wild zu. Ist ja auch verständlich bei Leckereien wie Mehlwürmern und Katzenfutter. Christina Schubert, Kuratorin Zoo Landau „Bei den Zebramangusten war das jetzt eher wirklich so ein Snack, ein besonderer. Stellen Sie sich vor irgendwie, eine Packung Gummibärchen und eine Tüte Chips im Kindergarten wird aufgemacht. Da sind natürlich auch alle gleich am Start. Und da gibt’s schon so etwas wie eine Rangordnung oder Hackordnung. Das heißt, die etwas stärkeren oder dominanteren […]

  • Tigernachwuchs im Hunsrück-Tierpark

    Tigernachwuchs im Hunsrück-Tierpark

    In den letzten Tagen hat die Kälte vielen Rheinland-Pfälzern und Hessen ganz schön zu schaffen gemacht. Jetzt stellen wir Ihnen zwei vor, die damit keine Probleme haben. Im Tier- und Erlebnispark Bell haben zwei sibirische Tiger ihre Heimat gefunden und haben jetzt zum ersten Mal den Schnee im Hunsrück erkundet. Es kostet Coby und Samir ein klein wenig Überwindung. Doch kaum im Schnee abgesetzt, starten die beiden Tiger ihre Entdeckertour. Die beiden sind jetzt 14 Wochen alt und haben noch nie in ihrem Leben Schnee gesehen. Remo Müller, Leiter Tier- und Erlebnispark Bell „Tiger allgemein mögen ja eigentlich den Schnee. Wir haben ja sibirische Tiger. Man muss bei den Kleinen ein bisschen aufpassen. Nicht dass sie zu lange draußen sind. Wir holen sie dann auch immer wieder mal rein, sodass sie Ruhe haben. Wir haben einen Innenbereich, wo sie auch spielen können. Aber eigentlich sind sie mit ihrem dicken Fell ganz gut gewappnet.“ Dass die beiden hier durch den Hunsrücker Schnee toben, war eigentlich nicht geplant. Die beiden wurden in einem Tierpark in Nordrhein-Westfalen geboren. Doch die Tigermutter hatte nicht genug Milch ihren Nachwuchs. Der Tierpark Bell hat die zwei deshalb vor drei Wochen aufgenommen. Seitdem ziehen die Pfleger Coby und Samir mit der Hand auf. Am Anfang noch mit der Flasche. Remo Müller, Leiter Tier- und Erlebnispark Bell „Mittlerweile ist es so dass sie da überhaupt kein Interesse mehr dran haben. Das heißt, sie haben lieber jetzt ein Stückchen Fleisch. Hähnchenbrust ist im Moment total gefragt. Und so werden sie jetzt Tag für Tag ein bisschen was andere kennenlernen. Auch mal was mit Knochen, dass sie nagen können.“ Durch die Handaufzucht sind die Tiger an ihre Pfleger gewöhnt. Die müssen dann auch oft als Spielkameraden herhalten. Ein paar Kratzer bleiben da nicht aus. Remo Müller, Leiter Tier- und Erlebnispark […]

  • Winter lockt auf die Wasserkuppe

    Winter lockt auf die Wasserkuppe

    Wie der Adventskalender zur Vorweihnachtszeit gehört auch der Schnee dazu. „Ab auf die Piste“ heißt es seit gestern wieder in den größten Skigebieten Hessens, in Willingen und auf der Wasserkuppe. Ein regelrechter Frühstart in die Saison dank eisiger Temperaturen und zusätzlichem Kunstschnee. In der Rhön haben wir uns heute das bunte Treiben auf Hessens höchstem Berg angeschaut. Die Wasserkuppe – aktuell ein richtiges Winter-Wunderland in 950 Metern Höhe. Auf der Märchenwiesen-Abfahrt, der Hauptpiste, hinterlassen Ski- und Snowboardfahrer erste Spuren im Schnee. Sie trotzen heute den frostigen Temperaturen von bis zu minus zehn Grad am frühen Morgen. Der Saisonstart zehn Tage vor Heiligabend – für viele ein Geschenk. Kyra Kremser „Wunderschön. Wir haben’s richtig genießen können. Und der Kleine hat auch Spaß.“ Toralf Klodt „Grandios. Es ist das Beste ever! Es ist zwar jetzt leider nur ein Lift oder zwei kleine Lifte geöffnet, aber trotzdem.“ Vanessa Pichel „Für mich ist es super. Also, ich bin ja Skianfängerin. Und da ist das, glaube ich, hier genau das richtige Skigebiet, um Skifahren auch noch mal zu lernen. Selbst in meinem Alter.“ Sabine Marbach „Großartig! Wir sind zum ersten Mal hier überhaupt und es ist fantastisch. Wir werden bestimmt wiederkommen.“ Minusgrade, natürlicher und künstlicher Schnee aus der Schneekanone sollen laut Betreiber für eine mindestens 30 Zentimeter dicke Schicht unter den Brettern sorgen. Der Lift ist täglich meist von 10 bis 20 Uhr in Betrieb, Freitag und Samstag sogar bis 22 Uhr. Für Fahranfänger und Rodler gibt es eigene Pisten. Die Betreiber sprechen von idealen Bedingungen. Florian Heitmann, Betriebsleiter Ski- und Rodelarena Wasserkuppe „So kalt wie jetzt hatten wir’s im Dezember die letzten zwanzig Jahre nicht gehabt, so lange bin ich schon da. Wir hatten ja wirklich tagelang unter minus zehn Grad. Wir konnten beschneien künstlich, natürlich sehr energieeffizient. Wenn‘s kalt ist, kann man richtig […]

  • Wintereinbruch sorgt für Freud und Leid

    Wintereinbruch sorgt für Freud und Leid

    Heute hat es Hessen und Rheinland-Pfalz erwischt. Der Winter ist da und mit ihm Eiseskälte und vielerorts eine weiße Schnee-Pracht. Was auf der einen Seite für märchenhafte Landschaften sorgt bringt auf der anderen Seite auch einige Probleme mit sich. Es ist wahrlich kein Schneesturm, der hier über den Frankfurter Flughafen hinweg fegt. Doch allein dieser Schneefall ist ausreichend, um heute am Airport für zahlreiche Verzögerungen und Flugausfälle zu sorgen. Mehrmals müssen Räumfahrzeuge ausrücken, um die Start- und Landebahnen freizuräumen. Die Flugzeuge müssen ebenfalls von Schnee und Eis befreit werden und bekommen eine Enteisungsdusche verpasst. Eine wichtige Sicherheitsmaßnahme, denn das Eis beeinträchtigt die Aerodynamik des Flugzeugs. Im schlimmsten Fall könnten sich sogar Eisplatten lösen und das Flugzeug beschädigen. Und so wird heute am Flughafen im Akkord enteist. Und das dauert. Insgesamt müssen über 120 Flüge annulliert werden. Mehr als 60 Prozent der Flugzeuge heben heute verspätet ab. Und auch auf den Straßen herrscht heute Winterchaos – so wie hier auf der B41 bei Kirn. Dort hatte sich am Morgen ein LKW quergestellt. Besonders drastisch trifft der Wintereinbruch eine 27-jährige Autofahrerin im rheinland-pfälzischen Odernheim. Sie kommt heute Morgen auf schneebedeckter Straße von der Fahrbahn ab und stürzt in den Fluss Glan. Die Frau kann sich durch das Autofenster retten und wird von der Feuerwehr aus dem Wasser gezogen. Das Fahrzeug versinkt bis zum Dach im Wasser. Die schönen Seiten des Wintereinbruchs kann man auf dem Erbeskopf im Hunsrück sehen. Auf dem höchsten Berg in Rheinland-Pfalz herrschen heute um die Mittagszeit minus 6 Grad. Der Dauerfrost taucht die Landschaft in glitzerndes Weiß. Doch auch in 816 Metern Höhe fällt nicht sehr viel Schnee. Mehr als 2 Zentimeter sind hier heute nicht drin. Zu wenig für den Wintersportbetrieb. Vera Höfner, Zweckverband Wintersport Erbeskopf „Wir brauchen ungefähr eine Woche knackigen Winter mit Schnee, mit Frost. […]

  • Erdwärmebohrung am Rebstockbad

    Erdwärmebohrung am Rebstockbad

    Draußen Minustemperaturen und drinnen sorgt das Heizen in diesem Jahr für ein dickes Minus – im Geldbeutel. Die Energiekrise und die damit gestiegenen Preise für Gas und Öl belasten viele Verbraucher. Und damit rücken Erneuerbare Energien immer stärker in den Fokus, so auch die Geothermie, also Wärme aus dem Inneren der Erde. Um diese Energiequelle tief unter uns zu erreichen, dreht sich in Frankfurt der Bohrer. 42 Meter in Frankfurts Untergrund hat dieser Bohrkopf bereits erreicht, sein Ziel sind 800 Meter Tiefe. Denn unter der Stadt schlummert ein warmer Schatz und damit die Möglichkeit zu nachhaltiger Energie. Prof. Dr. Thomas Schmid, Hessisches Landesamt für Naturschutz und Geologie „Wir haben festgestellt, in Frankfurt gibt es eine geothermische Anomalie, das heißt im Untergrund ist es besonders warm, viel wärmer als woanders. Wir haben hier in 100 Meter Tiefe so 23 Grad Celsius und normal sind es so 10 Grad, das heißt wir haben deutlich höhere Temperaturen im Untergrund als in anderen Bereichen.“ Den Erdwärme-Hotspot Frankfurt wollen sich die Verantwortlichen zunutze machen, um hier am Standort das neue Rebstockbad und möglicherweise weitere Wohngebiete zu beheizen. Eine autarke Energieversorgung und Importe so gut es geht vermeiden, das ist die Hoffnung der Stadt. Rosemarie Heilig, B’90 / Grüne, Umweltdezernentin Frankfurt „Wir haben ja heute schon die Fernwärme, die z.B. aus der Abfallverbrennung resultiert. Das ist auch eine sehr ökologische Form sich mit Energie und Wärme zu versorgen, aber wenn das hier gelingt, dass also praktisch die Erdwärme und das Wasser, was hier drunter ist, hochgepumpt werden kann und in die Häuser gelangt, dann brauchen wir keine externe Energiequelle, sozusagen Wärmequelle mehr. Damit wäre die Wärmewende geschafft. “ Die Experten rechnen in 800 Meter Tiefe mit Wassertemperaturen von 40 Grad. Eine Geothermieanlage könnte diese Energie nach oben pumpen. Das Land Hessen fördert die Forschungsbohrung mit 3 […]

  • Neue Pestizidrichtlinie – Winzer in Existenzsorgen

    Neue Pestizidrichtlinie – Winzer in Existenzsorgen

    Arbeiten, wo andere Urlaub machen. So erleben in Rheinland-Pfalz viele Winzer ihren Alltag. Inmitten traumhafter Landschaften bewirtschaften sie teilweise seit Jahrhunderten ihre Weinberge. Doch jetzt bedroht eine neue EU-Richtlinie ihre Existenz. Ortstermin im größten Weinanbaugebiet Deutschlands. Der Rote Hang in Nierstein. Er ist eine der renommiertesten Weinlagen Deutschlands, bekannt durch den namensgebenden roten Tonsandstein. Konstantin Guntrum, Winzer am Roten Hang „Keiner verkauft einen Rebstock am Roten Hang, weil er so stolz drauf ist, dort etwas zu haben. Mir und meinen Kollegen fällt das immer wieder auf, wenn man im Urlaub oder geschäftlich weg war und kommt nach Hause und schaut sich hier um, sagt man: ‚Bbleibt zuhause, schaut euch hier um, es ist so unbeschreiblich wunderschön‘.“ Der Rote Hang ist ein Landschaftsschutzgebiet. Eine Auszeichnung, die ihm und vor allem den Winzern, die hier leben und arbeiten nun zum Verhängnis werden könnte. Denn die EU will die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln in Landschaftsschutzgebieten bis 2030 komplett verbieten. Konstantin Guntrum, Weingut Louis Guntrum „Kurz zusammengefasst bedeuten die Pläne der EU das Ende der Kulturlandschaft Roter Hang, sie bedeuten das Ende des Weinbaus in Deutschland, weil 80% der Weinbaufläche in Deutschland betroffen sind. Die Pläne bedeuten unseren Ruin.“ Denn selbst die widerstandsfähigsten Rebsorten kommen aktuell nicht ohne Pflanzenschutzmittel aus, sagt auch Winzerin Ursula Müller, deren Familie in Nierstein in neunter Generation Wein anbaut. Ursula Müller, Weingut Schneider-Müller „Wir kennen ganz gut die Böden, wir kennen ganz gut die Gegebenheiten. Wir sind jetzt dran. Wir sind die Generation, die jetzt hier das Glück hat, hier arbeiten zu dürfen und wir wollen das möglichst gut an unsere Kinder und Enkelkinder und wer auch immer noch alles kommt weitergeben.“ Neben dem Pestizidverbot in Landschaftsschutzgebieten will die EU in den übrigen Anbaugebieten pauschal 50% weniger Pflanzenschutzmittel anordnen. So ließe sich kaum ein Betrieb noch wirtschaftlich führen, befürchtet die […]

  • Hilfe für Igel in Not

    Hilfe für Igel in Not

    So langsam wird es Zeit für diese kleinen Kerlchen sich ordentlich Winterspeck anzufressen. Denn es wird kalt und bald geht es für die Igel in den Winterschlaf. Doch nicht alle Tiere haben dafür genug Reserven, wie unser Besuch bei den Igelfreunden in Bobenheim-Roxheim zeigt. Hier rappelt’s in der Kiste. Zehn Igel haben gerade Unterschlupf im Keller der Igelfreunde gefunden. Jan und sein Vater Björn Wolfmüller kümmern sich neben Job und Studium um die kleinen Stacheltiere. Sauber machen, Spritzen geben und die entkräfteten Igel mit der Pipette füttern. Das nimmt täglich bis zu drei Stunden Zeit in Anspruch. Ein richtiges Igelkrankenhaus. Jan Wolfmüller, Igelfreunde Rhein-Pfalz „Ja, das ist unsere Lola. Wie man sieht noch ein sehr junger Igel. Und zwar hat sie hier einen Fuß verloren gehabt. Beinchen wurd aboperiert und genäht. Das muss täglich gereinigt werden. Und genau im Moment geht’s dann darum, dass sie auch laufen lernt mit diesen drei Beinen.“ Jetzt zum Winter hin werden besonders viele Igel gebracht, die unterernährt sind. Wer einen Igel entdeckt, sollte ihn also genau beobachten und auf den sogenannten Hungerknick achten. Jan Wolfmüller, Igelfreunde Rhein-Pfalz „Also wenn der Igel sich ausrollt und wenn er nach vorne schaut, kann man hier im Nacken beobachten, ob er genug Fett für den Winterschlaf gespeichert hat. Wenn das nicht der Fall ist, sieht man hier eben wie so eine kleine Ausbeulung. Also, hier über den Schultern im Nacken.“ Kleinere Igel im Zweifelsfall einfangen und wiegen. Ab etwa 550 Gramm schafft es der Igel in der Regel alleine. Bei Untergewicht unbedingt fachmännische Hilfe suchen – so wie bei den Igelfreunden Rhein-Pfalz. Anruf bei Jan Wolfmüller: „Ja, Sie müssen den wiegen. Das hilft uns auch so ein bisschen, die Situation besser einzuschätzen.“ Mehr als 160 Tiere haben die Wolfmüllers in diesem Jahr schon betreut. So wie den kleinen […]

  • Landwirtin will Tiere auf eigenem Hof töten dürfen

    Landwirtin will Tiere auf eigenem Hof töten dürfen

    Nura Follmann züchtet im rheinland-pfälzischen Flacht Rinder, die ganzjährig auf der Weide stehen und dort sogar ihre Kälber zur Welt bringen. Und auf der Weide sollen die Tiere auch geschlachtet werden – ohne stressigen Transport, ohne Schlachthaus, ohne Bolzenschuss. Eine Methode, die sowohl von Experten der EU als auch von Tierschützern empfohlen wird. Doch der Landkreis verbietet Nura Follmann die Weideschlachtung und verweist dabei – auf den Tierschutz.

  • Neues Starkregen-Frühwarnsystem im Kreis Fulda

    Neues Starkregen-Frühwarnsystem im Kreis Fulda

    Die Flutnacht des 14. Juli 2021 im Ahrtal. Was den Menschen in jener Nacht vor allem gefehlt haben dürfte, ist Zeit. Zeit, um sich und ihre Liebsten in Sicherheit zu bringen. Dafür hätte es jedoch eine frühzeitige Warnung geben müssen – die kam aber vielerorts nicht an. Im hessischen Landkreis Fulda möchte man den Gefahren durch Starkregen und Hochwasser nun mit einem Frühwarnsystem zuvorkommen. Ein beschaulicher kleiner Fluss wird zur gefährlichen Flutwelle, ein vermeintlich harmloser Regenschauer überschwemmt Straßen und Häuser – und das innerhalb weniger Minuten. Immer wieder sorgt Starkregen in Hessen und Rheinland-Pfalz für Überschwemmungen und Zerstörung. Ein Frühwarnsystem mit verschiedenen Sensoren soll mögliche Gefahren nun frühzeitig ankündigen. Das Ziel: schneller sein als das Hochwasser. Ramona-Margarita Ruppert, Projektleiterin „Wir haben ein komplett neues Messnetz aufgebaut, aktuell für vier Pilotkommunen: Eichenzell, Ebersburg, Neuhof und Burghaun. Das sind 61 Sensoren unterschiedlicher Art. Einmal überwachen wir den Kanal, einmal überwachen wir das Gewässer und einmal schauen wir uns die Niederschlagsmenge an. Diese Daten werden in Echtzeit in eine Cloud übertragen, dort analysiert.“ Und im Ernstfall schlägt das System dann Alarm. Sowohl Verwaltungen, als auch Einsatzkräfte und Bürger sollen so wertvolle Vorlaufzeit bekommen, um sich auf die Lage einzustellen. Adrian Vogler, Kreisbrandinspektor Landkreis Fulda „In der Vergangenheit war es so, dass wir als Feuerwehr dann erst in den Einsatz kamen, wenn der Schaden schon eingetreten ist bei der Bevölkerung, und jetzt können wir wirklich agieren. Wir können Pegel beobachten, wir können eine Einsatzplanung treffen.“ Ein Team aus Vertretern des Amtes für Bodenmanagement Fulda und zwei Spezialfirmen haben das System entwickelt. Um die Bürger im Ernstfall auf unterschiedlichen Wegen zu erreichen, haben sie eine Internetseite und eine App entworfen, auf der sie sich registrieren können. Auch per Anruf soll gewarnt werden. Je nach Gefahrenstufe wird den Bürgern geraten, was konkret zu tun ist. Ramona-Margarita […]

  • Exoten im Tierheim

    Exoten im Tierheim

    Hunde, Katzen, Kaninchen. Das sind so die Tiere, die normalerweise in unseren Tierheimen abgegeben werden und auf eine Vermittlung warten. Doch immer mehr Leute halten sich zuhause Reptilien, auch die werden ausgesetzt oder beschlagnahmt. In Gossersweiler-Stein im Kreis Südliche Weinstraße gibt es jetzt eine Auffangstation für exotische Tiere. Larry ist der Methusalem im Tierheim für exotische Tiere. Der Leguan ist fast 30 Jahre alt. Kevin Keßler, Reptilien-Experte „Hallo Larry, na komm her, mein Großer. Ist eine Privatabgabe. Irgendwie gab es da dann einen Konflikt mit dem Vermieter, weil die Tiere zu groß geworden sind, und da wurde bei uns angefragt, ob wir ihnen ein dauerhaftes zuhause bieten können.“ Senior Larry ist zu gebrechlich, um vermittelt zu werden. Leguane werden normalerweise nicht älter als 18 Jahre. Larry ist zusammen mit zwei Segelechsen abgegeben worden. Kevin Kessler beschäftigt sich seit seiner Kindheit mit exotischen Tieren. Kevin Keßler, leitet ein Tierheim für Reptilien „Meine Eltern haben mir erzählt, im Zoo war ich immer total an jeder Scheibe gehangen, wo Schlangen oder Krokodile oder ähnliches drin waren. Und mit meinem, ich glaube, 14. Lebensjahr hatte ich dann Konfirmationsgeld und habe meine Mutter dazu überreden können, mir meine erste Bartagame kaufen zu dürfen.“ Jetzt kümmert sich der gelernte Goldschmied um Schlangen, wie diese Boa, um Schildkröten, Echsen aller Art und Größe, Bartagamen und auch um Krokodile. Zusammen mit seiner Freundin hat er das Reptilien-Tierheim eröffnet. Kevin Keßler, leitet ein Tierheim für Reptilien „Jetzt wo wir es offiziell machen, melden sich die Kommunen, die Veterinärämter, die Naturschutzbehörden, aber auch ganz klar durch die Bekanntheit, die ich jetzt in fast 20 Jahren erreicht habe, ich bekomme fast täglich E-Mails oder auf den sozialen Medien wird angefragt.“ Denn viele Menschen können sich ihre wärmeliebenden Reptilien wegen der gestiegenen Energiekosten nicht mehr leisten. Wenn die Kommunen Tiere wie diese […]

  • Neuer Klettersteig in der Eifel

    Neuer Klettersteig in der Eifel

    Und jetzt haben wir Alpenfeeling in der Eifel für Sie. Die Vulkaneifel ist bekannt bei Wanderern und Mountainbikern – bald wohl auch bei Kletter-Fans. Denn nun gibt es auch einen Klettersteig und eine 60 Meter lange Hängeseilbrücke – da sollte man lieber keine Höhenangst haben. Daher haben wir unsere Reporterin Jana Stark nach Manderscheid geschickt – DIE hat starke Nerven.     Jana Stark, Reporterin: „Das hier sind heute meine ständigen Begleiter: Ein Klettergurt, ein Helm und ein paar Handschuhe. Die Ausrüstung ist hier am Klettersteig nämlich Pflicht. Bisher kenne ich das Ganze nur aus der Halle, heute probieren wir es mal am Fels aus. Und ich würde sagen, los geht’s.“ Allerdings mache ich das nicht alleine, sondern gemeinsam mit Georg Fox. Er hatte die Idee für den Klettersteig und steht mir heute mit Rat und Tat zur Seite. „Ich denke, wir stürzen in das Abenteuer, wenn wir uns angezogen haben.“ Die Kletterausrüstung kann man entweder selbst mitbringen oder bei der Kurverwaltung in Manderscheid für zwanzig Euro ausleihen. Wichtig: Alle Schlaufen gut festziehen. Denn mit einem Schwierigkeitsgrad von abschnittsweise C bis D und einer Gesamtlänge von vier Kilometern hat es der Parcours wirklich in sich. „Das findet man normalerweise nur in den Alpen. Das ist auch hier der beste außeralpine Klettersteig Deutschlands, der hat’s schon in sich.“ „Dann haben wir heute ja was vor.“ Weil ich schon ein paar Vorkenntnisse mitbringe, wagen wir uns gleich auf den schwierigen Teil – die „schwarze Piste“, wie Georg sagt. „Jetzt wird’s schwer für die Arme, aber geht noch.“ „Geht noch, ja. Aber diese Ösen sind gut, um ein bisschen Orientierung zu haben auch. Das mit dem Wasser drunter ist schon gut.“ „Die Piranhas warten.“ Die kriegen uns heute zum Glück nicht. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase klappt es dann schon ganz gut. „Hier ist […]

  • Wärmster Oktober seit 140 Jahren

    Wärmster Oktober seit 140 Jahren

    Der Oktober überdurchschnittlich warm. Genauer gesagt war es sogar der wärmste Oktober seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Mystischer Nebel und strahlender Sonnenschein – dieser Oktober hatte in Hessen und Rheinland-Pfalz wettertechnisch viel zu bieten. Und er war vor allem eines: warm. 3,6 Grad über dem Durchschnittswert, sagt Wetterexperte Dominik Jung. Dominik Jung, Meteorologe „Wir hatten das letzte Oktoberwochenende zum Teil – mit 26 Grad gab es noch mal Temperaturen, das waren Rekordwerte für die aktuelle Jahreszeit, in Kaiserslautern wurden die zum Beispiel gemessen. Aber auch Mitte Oktober gab es noch mal Werte bis zu 27, 28 Grad etwa in Frankfurt am Main oder rund um Mainz und Koblenz, da war es auch noch mal sehr warm gewesen.“ Doch nicht nur die Rekordwerte am Tag haben den Oktober zum wärmsten seit rund 140 Jahren gemacht. Auch nachts war es deutlich wärmer als sonst. Dominik Jung, Meteorologe „Vor ein paar Tagen gab es in Deuselbach im Hunsrück am frühen Morgen 16 bis 17 Grad als Frühtemperatur und das Ende Oktober, das war auch rekordverdächtig. Und diese warmen Nachttemperaturen haben eben den Schnitt auch nach oben getrieben vom Oktober.“ Gleichzeitig war der Monat aus Sicht des Wetterexperten zu nass. Die ersten beiden Wochen habe es viel geregnet. Warm und feucht – perfekte Voraussetzungen für Pilze. Das dürfte vor allem Sammler gefreut haben. Doch auch Sonnenschein konnten wir überdurchschnittlich häufig genießen. Angesichts der aktuellen Energiekrise kam der warme Oktober mehr als gelegen. In vielen Haushalten ist die Heizung ausgeblieben. Mitte Oktober haben die Deutschen laut Bundesnetzagentur rund 41 Prozent weniger Gas verbraucht als im selben Zeitraum der Vorjahre. Dominik Jung, Meteorologe „Da ist man auch ein bisschen als Meteorologe zwiegespalten. Gerade in diesen Zeiten, wo Gas und Heizen so teuer ist, ist es natürlich toll, aber natürlich klimatechnisch gesehen ist es natürlich […]

  • Tierheime am Limit

    Tierheime am Limit

    Mehr als 550 Tierheime gibt es in Deutschland. Sie erhalten in der Regel zwar finanzielle Unterstützung von ihren Gemeinden, aber dieses Geld reicht selten aus. Trotz Spenden sind viele vereinsbetriebene Tierheime gerade in größter Not. Zum einen sind die Energiekosten stark angestiegen, zum anderen wurden in den letzten Monaten deutlich mehr Tiere abgegeben als gewöhnlich. Ihre Herrchen und Frauchen können sich das Tier nicht mehr leisten oder sind ganz einfach überfordert. Das ist Hector, zweieinhalb Jahre alt und 45 Kilogramm schwer. Abgegeben von einer überforderten Familie mit Kleinkindern und ohne die nötige Erfahrung im Umgang mit Hunden. Thomas Geyer, Tierhelfer Ingelheim e.V. „Hector wurde fürs Kind geholt, für ein 13-jähriges Mädchen. Eine völlig falsche Anschaffung. Die Erwachsenen müssten schon selber in sich standfest sein, um dem Hund Grenzen zu setzen.“ Der Cane Corso wurde zunächst für drei Tage im Tierheim abgegeben. Aus diesen drei Tagen ist mittlerweile ein halbes Jahr geworden. Allein für die Aufnahme von Hunden, die meisten mit auffälligen Verhaltensweisen, bekommt das kleine Tierheim in Ingelheim im Schnitt drei Anfragen pro Woche. Zusammen mit Katzen und Kleintieren muss sich das grade mal achtköpfige Team jedes Jahr um rund 800 Tiere kümmern. Tendenz stark steigend! Thomas Geyer, Tierhelfer Ingelheim e.V. „Unsere Lage ist angespannt, also das kann man sagen. Die Finanzen zwingen uns wirklich zu Maßnahmen und fast schon zum Betteln, weil wir nicht wissen ob wir überleben.“ Das finanzielles Loch ist inzwischen rund 60.000 Euro groß, entstanden durch gestiegene Personal-, Tierarzt- und Energiekosten. Letztere seien bereits im vergangenen Jahr um 30% gestiegen. Thomas Geyer, Tierhelfer Ingelheim e.V. „Unsere Gebäude sind alt. Das heißt, wir heizen natürlich auch mal im übertragenen Sinne für ‚draußen‘. Die sind nicht so isoliert, wie man es gern hätte und zum Renovieren fehlt auch das Geld.“ Geht es so weiter, muss das Tierheim schließen. […]