Tigernachwuchs im Hunsrück-Tierpark

In den letzten Tagen hat die Kälte vielen Rheinland-Pfälzern und Hessen ganz schön zu schaffen gemacht. Jetzt stellen wir Ihnen zwei vor, die damit keine Probleme haben. Im Tier- und Erlebnispark Bell haben zwei sibirische Tiger ihre Heimat gefunden und haben jetzt zum ersten Mal den Schnee im Hunsrück erkundet.

Es kostet Coby und Samir ein klein wenig Überwindung. Doch kaum im Schnee abgesetzt, starten die beiden Tiger ihre Entdeckertour. Die beiden sind jetzt 14 Wochen alt und haben noch nie in ihrem Leben Schnee gesehen.
Remo Müller, Leiter Tier- und Erlebnispark Bell
„Tiger allgemein mögen ja eigentlich den Schnee. Wir haben ja sibirische Tiger. Man muss bei den Kleinen ein bisschen aufpassen. Nicht dass sie zu lange draußen sind. Wir holen sie dann auch immer wieder mal rein, sodass sie Ruhe haben. Wir haben einen Innenbereich, wo sie auch spielen können. Aber eigentlich sind sie mit ihrem dicken Fell ganz gut gewappnet.“
Dass die beiden hier durch den Hunsrücker Schnee toben, war eigentlich nicht geplant. Die beiden wurden in einem Tierpark in Nordrhein-Westfalen geboren. Doch die Tigermutter hatte nicht genug Milch ihren Nachwuchs. Der Tierpark Bell hat die zwei deshalb vor drei Wochen aufgenommen. Seitdem ziehen die Pfleger Coby und Samir mit der Hand auf. Am Anfang noch mit der Flasche.
Remo Müller, Leiter Tier- und Erlebnispark Bell
„Mittlerweile ist es so dass sie da überhaupt kein Interesse mehr dran haben. Das heißt, sie haben lieber jetzt ein Stückchen Fleisch. Hähnchenbrust ist im Moment total gefragt. Und so werden sie jetzt Tag für Tag ein bisschen was andere kennenlernen. Auch mal was mit Knochen, dass sie nagen können.“
Durch die Handaufzucht sind die Tiger an ihre Pfleger gewöhnt. Die müssen dann auch oft als Spielkameraden herhalten. Ein paar Kratzer bleiben da nicht aus.
Remo Müller, Leiter Tier- und Erlebnispark Bell
„Es ist so dass die beiden jetzt schon langsam Tiger werden. Man darf nicht denken, nur weil die so süß aussehen, dass das ein Kuscheltier ist. Ist es nicht! Und sobald sie eben auch mit den Köpfen nicht mehr durch die großen Maschen von den Raubtieranlagen passen, werden sie dann da Einzug halten. Also das wird nicht mehr lange dauern. Wir können sie vielleicht noch ein oder zwei Wochen mit uns mit raus nehmen und dann war es das dann aber auch schon.“
In spätestens einem Jahr soll der Tigernachwuchs dann auch mit der 15-jährigen Rani auf einer Anlage herumstreifen dürfen. Auf der über 8.000 Quadratmeter großen Raubtieranlage hätten Coby und Samir auch weiße Tiger und Pumas in der Nachbarschaft. Für die Kleinen ist es wichtig Kontakt mit Artgenossen zu haben und nicht nur mit Menschen. Denn wirklich lange wird der Ziehvater nicht mehr mit ihnen spielen können.