Wintereinbruch sorgt für Freud und Leid

Heute hat es Hessen und Rheinland-Pfalz erwischt. Der Winter ist da und mit ihm Eiseskälte und vielerorts eine weiße Schnee-Pracht. Was auf der einen Seite für märchenhafte Landschaften sorgt bringt auf der anderen Seite auch einige Probleme mit sich.

Es ist wahrlich kein Schneesturm, der hier über den Frankfurter Flughafen hinweg fegt. Doch allein dieser Schneefall ist ausreichend, um heute am Airport für zahlreiche Verzögerungen und Flugausfälle zu sorgen. Mehrmals müssen Räumfahrzeuge ausrücken, um die Start- und Landebahnen freizuräumen. Die Flugzeuge müssen ebenfalls von Schnee und Eis befreit werden und bekommen eine Enteisungsdusche verpasst. Eine wichtige Sicherheitsmaßnahme, denn das Eis beeinträchtigt die Aerodynamik des Flugzeugs. Im schlimmsten Fall könnten sich sogar Eisplatten lösen und das Flugzeug beschädigen. Und so wird heute am Flughafen im Akkord enteist. Und das dauert. Insgesamt müssen über 120 Flüge annulliert werden. Mehr als 60 Prozent der Flugzeuge heben heute verspätet ab.
Und auch auf den Straßen herrscht heute Winterchaos – so wie hier auf der B41 bei Kirn. Dort hatte sich am Morgen ein LKW quergestellt. Besonders drastisch trifft der Wintereinbruch eine 27-jährige Autofahrerin im rheinland-pfälzischen Odernheim. Sie kommt heute Morgen auf schneebedeckter Straße von der Fahrbahn ab und stürzt in den Fluss Glan. Die Frau kann sich durch das Autofenster retten und wird von der Feuerwehr aus dem Wasser gezogen. Das Fahrzeug versinkt bis zum Dach im Wasser.
Die schönen Seiten des Wintereinbruchs kann man auf dem Erbeskopf im Hunsrück sehen. Auf dem höchsten Berg in Rheinland-Pfalz herrschen heute um die Mittagszeit minus 6 Grad. Der Dauerfrost taucht die Landschaft in glitzerndes Weiß. Doch auch in 816 Metern Höhe fällt nicht sehr viel Schnee. Mehr als 2 Zentimeter sind hier heute nicht drin. Zu wenig für den Wintersportbetrieb.
Vera Höfner, Zweckverband Wintersport Erbeskopf
„Wir brauchen ungefähr eine Woche knackigen Winter mit Schnee, mit Frost. Und dann brauchen wir noch ein klein bisschen Vorlauf und dann können wir starten mit unserem Lift.“
Derzeit steht der Skilift noch still und die Schneekanonen sollen aufgrund der Energiekrise nur sehr sparsam eingesetzt werden. Für einen Pistenbetrieb braucht es daher noch jede Menge Neuschnee. Das wird erst gegen Ende des Jahres soweit sein, schätzen die Betreiber. Eine Runde Spazierengehen oder Rodeln auf dem Erbeskopf lohnt sich aber jetzt schon.
Steven Comtesse, Besucher aus dem Saarland
„Also wir kommen aus dem Saarland, aus Püttlingen. Das liegt ein bisschen tiefer. Also da ist mit Schnee, ist da nicht so oft was. Dann fährt man halt hier in die höheren Lagen für ein bisschen Spaß zu haben mit den Kindern.“
Fyn Comtesse, Besucher aus dem Saarland
„Schlitten gefahren die ganze Zeit und mir hat‘s Spaß gemacht.“
Helmut Gröber, kommt aus Thalfang am Erbeskopf
„Aber wir haben gesehen, es ist jetzt noch gar nicht so viel, zu uns nach Hause – da liegt nämlich genauso viel.“
Und so bringt der Wintereinbruch in Hessen und Rheinland-Pfalz heute zwar den ersten Schnee. Das ganz große Winterwunderland lässt aber noch ein bisschen auf sich warten.