Friseure halten 2G-Regel für unangemessen

Ab heute müssen auch die Fahrgäste in Zügen, Bussen und Bahnen geimpft, genesen oder getestet sein. Diese neue 3G-Regel hat heute zu großem Andrang an den Teststationen geführt. Doch auch mit einem Coronatest ist den Ungeimpften in Rheinland-Pfalz ab heute der Zugang zu Restaurants, Hotels, Friseuren, Freizeit- und Kultureinrichtungen versperrt. Denn dort werden nur noch Geimpfte und Genesene hineingelassen.

„Bitte bleiben Sie draußen“, muss Bernd Kiefer ab heute zu seinen ungeimpften Kunden sagen. Bedient wird im Salon Struwwelpeter im rheinhessischen Flörsheim-Dalsheim nur noch, wer geimpft oder genesen ist.
Bernd Kiefer, Inhaber Friseursalon Struwwelpeter
„Uns geht potentieller Umsatz verloren und den müssen wir versuchen auszugleichen, was nicht möglich sein wird.“
Denn rund 30% der Rheinland-Pfälzer sind nicht geimpft. Das heißt 30% weniger potentielle Kunden für Bernd Kiefer. Der Friseurmeister ist aber sicher, Nicht-Immunisierte werden sich künftig trotzdem irgendwo die Haare schneiden lassen.
Bernd Kiefer, Vorstand Landesverbandes Friseure & Kosmetik Rheinland
„Das wird irgendwo im Hinterhof, das wird irgendwo in der Küche sein, wo keine Hygieneverordnung ist, wo keine Maßnahmen eingehalten werden, also Angst habe ich da nicht. Es ist einfach so, das ist die Wahrheit, das wird kommen.“
2G gilt ab heute flächendeckend in Rheinland-Pfalz. Zu Restaurants, Sportstätten Kinos, Theatern und sonstigen Kultur-und Freizeiteinrichtungen haben jetzt nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt. Lediglich der Einzelhandel bleibt für alle geöffnet, mit Maskenpflicht und Abstandsregeln.
Wer sich nun doch noch für den Piks entscheidet oder seinen Impfschutz auffrischen lassen will, kann das jetzt auch wieder im Impfzentrum. Acht der ehemals 32 Landesimpfzentren sind ab heute wieder in Betrieb:
Und zwar sind das die Impfzentren in Wörth, Kaiserslautern, Ludwigshafen, Neustadt an der Weinstraße, Lahnstein, Koblenz, Trier und Ingelheim.
Das Impfzentrum in Mainz wird ab dem 01. Dezember wieder seine Tore öffnen.
In Ingelheim war der Start heute ein Erfolg. Die meisten, die hierher kommen, wollen ihren Impfschutz auffrischen, also sich boostern lassen.
Mathias Hirsch, Impfkoordinator Kreis Mainz-Bingen
„Wir haben aktuell 90% Booster-Impfungen, 10% Erst-und Zweittermine, aber wir freuen uns natürlich über jeden, der zur Erst-oder Zweitimpfung zu uns kommt.“
Anders als bei mobilen Angeboten wie den Impfbussen, brauchen Sie in den Impfzentren einen Termin, um sich ihre Dosis abzuholen. Das geht telefonisch oder auf der Internetseite Impftermin.rlp.de
Mathias Hirsch, Impfkoordinator Kreis Mainz-Bingen
„Die Terminvergabe funktioniert im Moment sehr gut. Die Wartezeiten liegen bei einer Woche oder 14 Tagen, bis man einen Impftermin kriegt. Das ist natürlich auch eine sehr kurze Zeitspanne, wenn man die Anfangszeiten der Impfkampagne bedenkt. Da haben die Leute drei, vier, fünf, sechs Wochen gewartet.“
2G wird immer bestimmender bei der Bewältigung der Pandemie. Wer einigermaßen frei am alltäglichen Leben teilnehmen will, wird um eine Impfung auf absehbare Zeit nicht herumkommen.