Wirtschaft

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Tarifverhandlungen mit der Bahn unterbrochen — Kosten für Teilchenbeschleuniger steigen weiter — Hessen prüft Drogenscanner in Gefängnissen — Römerausstellung doppelt erfolgreich Anmoderation: Bei einem Zusammenprall zwischen einem Auto und einem Kleinbus auf einer Landstraße bei Kefenrod im Wetteraukreis sind acht Menschen verletzt worden. Zwei davon – der 75-jährige Fahrer des Autos und seine elfjährige Beifahrerin – mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Wie die Polizei berichtet soll das Auto aus noch unbekannten Gründen in einer Kurve auf die Gegenfahrbahn geraten sein. Und damit zu weiteren Nachrichten von heute: Tarifverhandlungen unterbrochen In Fulda hat heute die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Deutschen Bahn bereits nach zwei Stunden vertagt. Wie die Gewerkschaft mitteilte, werde sie die Gespräche erst dann wieder aufnehmen, wenn die Deutsche Bahn ein Angebot vorlege. Die EVG fordert 12 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 650 Euro mehr pro Monat für die rund 180.000 Beschäftigten. Sie schloss Warnstreiks nicht aus. Die Deutsche Bahn kritisierte die frühe Unterbrechung der Verhandlungen. Die EVG sei nicht bereit gewesen über Inhalte zu sprechen. Kosten steigen weiter Die Internationale Teilchenbeschleuniger-Anlage in Darmstadt wird laut Medienberichten deutlich teurer. Zuletzt lag die geplante Investitionssumme bei rund 3 Milliarden Euro. Nun müssten der Bund und das Land Hessen insgesamt 600 Millionen Euro mehr zahlen als vorgesehen, damit es mit dem Bau weitergehen könne. Gründe für die höheren Kosten seien unter anderem die Folgen der Corona-Pandemie, die gestiegenen Energiepreise und der Ukraine-Krieg. Mit der Anlage soll die Entstehung des Universums erforscht werden. Außerdem können neue Anwendungen in Technik und Medizin entwickelt werden. Hessen prüft Drogenscanner Im Kampf gegen den Drogenschmuggel in den Justizvollzugsanstalten könnten bald auch in Hessen spezielle Scanner eingesetzt werden. Nach Angaben des Justizministeriums prüft das Land momentan, ob es sich dem bereits bestehenden Projekt von Rheinland-Pfalz anschließen soll. Der Drogenscanner war zunächst […]

  • Streit um geplante Ölförderung in Offenbach an der Queich

    Streit um geplante Ölförderung in Offenbach an der Queich

    Wenn Sie an Erdölförderung denken, dann sicher auch an Wüste oder an eine Bohrplattform mitten im Meer. Zwischen Reben und Rüben an der südlichen Weinstraße in Rheinland-Pfalz hätte wohl kaum jemand Bohrtürme und Ölspeicher vermutet. Doch genau da, im beschaulichen Offenbach an der Queich will jetzt eine Firma ihre Bohrer in den Boden treiben – sehr zum Ärger der Menschen vor Ort. Hier soll sich bald schon der Bohrkopf drehen. Unweit des Zwölftausend-Einwohner-Orts Offenbach vermutet die Firma Neptune Energy in drei Kilometern Tiefe ein Ölfeld und hat sich bereits Teile von diesem Acker gesichert, um Probebohrungen durchzuführen. Doch so weit soll es nicht kommen, zumindest, wenn es nach den Mitgliedern der Bürgerinitiative „Kein Erdöl aus Offenbach“ geht. Sie empfinden eine Erschließung fossiler Brennstoffe als nicht mehr zeitgemäß und sorgen sich um ihr Grundwasser. Michael Herfurth, Bürgerinitiative „Kein Erdöl aus Offenbach“: „Für eine Bohrung brauche ich Wasser, auch wenn das die Firma Neptune Energy immer verneint. Aber um einen Förderdruck aufrecht zu erhalten muss ich im Nachgang immer Wasser nachpressen, damit das Fördergut nach außen kommt. Dafür wird Grundwasser benötigt. Wir haben hier ein Problem mit abgesenkten Grundwasserspiegeln, das ist hier auch allgemein bekannt. Das heißt, die Grundwasserspiegel senken sich ab. Die Landwirtschaft hat hier schon genug Probleme, die Bewässerung zu bekommen.“ Außerdem sorge man sich um die Belastung für die Umwelt, die bei der Abfackelung überflüssiger Gase am Bohrloch entstehen könnten. Im nahegelegenen Speyer brennt eine solche Fackel bereits seit 15 Jahren, denn hier fördert Neptune Energy bereits seit 2008 Erdöl. Nach Angaben der Firma bislang rund 117.000 Tonnen. Das für die Bohrung Grundwasser benötigt wird, verneint man auf unsere Anfrage hin und teilt uns hinsichtlich möglicher Umweltschäden mit: Neptune Energy Holding Germany „Aus unserer Sicht sind keine negativen Einflüsse zu erwarten. Generell ist die Technik aller Anlagen so ausgelegt, […]

  • Commerzbank zurück im Dax

    Commerzbank zurück im Dax

    Die Commerzbank ist wieder erstklassig. Dem DAX, dem Deutschen Aktienindex, gehören die 40 größten deutschen Aktien-Gesellschaften an. Vor viereinhalb Jahren ist die Commerzbank rausgeflogen – nun feiert sie ihr Comeback in der ersten Börsenliga. Bessere Zeiten einläuten – das lässt sich Commerzbankchef Manfred Knof heute nicht nehmen. Pünktlich zur Handelseröffnung an der Frankfurter Börse hängt er vor allem eine Nachricht an die große Börsenglocke. Manfred Knof, Vorstandsvorsitzender Commerzbank „Die Commerzbank ist wieder da. Da, wo sie hingehört: In der ersten Börsenliga Deutschlands.“ Zurück im Dax. Das ist auch ein Verdienst von Finanzvorstand Bettina Orlopp. Bettina Orlopp, Finanzvorstand Commerzbank „Wir haben einfach jetzt kontinuierlich an der Transformation gearbeitet, haben Kosten reduziert, Erträge deutlich gesteigert und unsere Kapitalbasis gestärkt und damit rundum uns gesundet. Wir sind damit noch nicht zu Ende, aber wir sind ein gutes Stück Weg vorangekommen.“ Eine Transformation und wirtschaftliche Gesundung, die schmerzhaft war: Die Bank hat fast die Hälfte ihrer 1000 Filialen in Deutschland geschlossen, rund 10.000 Arbeitsplätze gestrichen. Auch durch diese Kosteneinsparungen macht das Kreditinstitut wieder Gewinn. Der Platz im Dax biete jetzt Chancen für weiteren Erfolg. Tim Oechsner, Spezialist Börse Frankfurt „Ja, die Commerzbank ist zurück im Dax, nach viereinhalb Jahren, das ist natürlich auch für die Börse sehr interessant und für die Commerzbank eine Prestigefrage. Es schauen einfach viel mehr Anleger auf die Commerzbank, wenn sie im Dax ist.“ Prestige und Profit: Der Platz im Schaufenster der deutschen Wirtschaft könnte also auch mehr Investoren in das Geldhaus locken. Der Kurs der Commerzbank-Aktie ist zeitweise heute um mehr als 4 Prozent gestiegen – Knof und Orlopp positionieren sich daher an der Seite des Bullen: denn der steht für steigende Börsenkurse.

  • BASF mit Millionenverlust und Stellenabbau

    BASF mit Millionenverlust und Stellenabbau

    Der größte Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz ist der Chemiekonzern BASF. Immer wenn in Ludwigshafen aktuelle Geschäftszahlen veröffentlicht werden, dann schaut eine ganz Region gebannt darauf, denn es geht um Tausende Arbeitsplätze. Soviel vorweg: Der Stellenabbau am Hauptsitz wird wohl weitergehen. Die BASF in Ludwigshafen – der größte Chemiekonzern der Welt und der größte Gasverbraucher Deutschlands. Durch den Krieg in der Ukraine ist der Gaspreis in die Höhe geschossen und auch die Nachfrage nach BASF-Produkten in Europa ist eingebrochen. Hans-Ulrich Engel, stv. Vorstandsvorsitzender BASF „Wir werden daher unser Geschäftswachstum in wachstumsstarken Regionen außerhalb Europas weiter ausbauen und unser Geschäft in unserer Heimatregion an das niedrigere Marktwachstum an die herausfordernden Rahmenbedingungen anpassen.“ Bedeutet: Mehr Investitionen in Wachstumsregionen wie China und ein Sparprogramm, dass auch den Standort Ludwigshafen treffen wird. Martin Brudermüller, Vorstandsvorsitzender BASF „Wir werden das Programm von 2023 bis 2024 umsetzen. Nach Abschluss erwarten wir Kosteneinsparungen von mehr als 500 Millionen Euro.“ Geplant sind nicht nur weniger Kosten, sondern auch weniger Stellen: Es geht um 2.600 Stellen weltweit, 700 davon in der Produktion des Stammwerks Ludwigshafen. So legt die BASF mehrere Chemieanlagen still, etwa eine Produktionsanlage für Ammoniak – denn bei den hohen Gaspreisen sei die Produktion in Deutschland nicht mehr wirtschaftlich. 2022 steht für die BASF unterm Strich ein Verlust von 627 Millionen Euro. Das liegt auch am Tochterkonzern Winterhsall Dea – das Öl- und Gasunternehmen musste wegen des Krieges seine Tätigkeit in Russland einstellen, was der BASF einen Verlust von fünf Milliarden Euro einbrachte. Brudermüller verteidigt heute, dass er den Fokus auf China legt. Martin Brudermüller, Vorstandsvorsitzender BASF „Es ist ja nicht so, dass wir vaterlandslos sind oder sowas. Wir wollen ja in Europa investieren, wenn es geht. Aber im Moment, mit allem was ich Ihnen genannt habe: Überregulierung, langsam, kein Marktbedarf – ich kriege so viele E-Mails, wo die […]

  • Was tun gegen Fachkräftemangel?

    Was tun gegen Fachkräftemangel?

    Einen Handwerker zu bekommen, der irgendwelche dringenden Reparaturen angeht, dauert oft Monate. Aber nicht nur Handwerker fehlen, sondern auch Pflegekräfte, auf dem Land die Ärzte und in den Schulen die Lehrer – der Fachkräftemangel ist überall präsent. Woran liegt das eigentlich? Und wie groß wird das Problem? Diese generellen Fragen gehen wir heute an – und wir starten im Einzelhandel, wo Chefs kreativ sein müssen, wenn sie neue Mitarbeiter suchen. Dicke Jacken, Winterschuhe, Ski-Ausrüstung – Sachen, die man in Marokko, der Heimat von Abdelilah Feteh, wohl eher selten braucht. Jetzt sind sie Teil seiner Arbeit im Mainzer Sportgeschäft WildWechsel: Der 26-Jährige macht seit zwei Monaten eine Ausbildung im Einzelhandel. Bis hierher war es kein einfacher Weg. Abdelilah Feteh, Azubi „Es war sehr schwierig. Nicht leicht, von Marokko nach Deutschland eine Ausbildung. Es gibt viele Dinge zu tun vorher.Es bleibt eine neue Erfahrung für mich und ich war begeistert, diese neue Erfahrungen zu beginnen und viele Sachen zu lernen.“ Eine neue Erfahrung auch für die Geschäftsführung. Bevor Abdelilah mit der Arbeit anfangen konnte, gab es erst mal viel Arbeit mit bürokratischen Hindernissen. Die Entscheidung für Abdelilah sei trotzdem richtig gewesen. Volker Thomann, Geschäftsführer WildWechsel „Weil wir hier niemanden gefunden haben. Wir haben keinerlei Bewerbungen aus dem lokalen Raum reinbekommen. Letztendlich sind wir froh, dass wir jemanden haben und der Herr Feteh ist auch lernwillig; natürlich merken wir schon, dass wir ihn an die Hand nehmen müssen, dass man langsam mit ihm sprechen muss.“ Die Alternative wäre gewesen: kein Azubi, keine Arbeitskraft, vielleicht weniger Umsatz. Ein Problem, dass sich verschärfen wird, wenn immer mehr Menschen in Rente gehen. Dabei trifft der Fachkräftemangel im Augenblick die Wirtschaft und den Sozialstaat noch gar nicht so schwer. In Deutschland arbeiten trotz Corona und Energiekrise so viele Menschen arbeiten wie nie zuvor: fast 46 Millionen. 1. […]

  • Der Klimawandel und der Weinbau der Zukunft

    Der Klimawandel und der Weinbau der Zukunft

    Das Klima verändert sich und somit muss sich auch der Weinbau wandeln. Denn eigentlich mögen es die meisten Rebsorten nicht allzu warm und allzu trocken. Einige Weinbauern setzen jetzt auf eine neue Schnitttechnik. Andreas Roll aus dem rheinhessischen Gau-Heppenheim lässt die Reben wuchern. Anders als früher. Vom Weinstock bleibt fast nichts übrig. Traditionell auf einen Trieb gekürzte Reben. Ein noch alltägliches Bild in Deutschlands größtem Weinanbaugebiet Rheinhessen. Wildwuchs dagegen in den Weinbergen von Andreas Roll. Der Winzer beitreibt ein biodynamisches Weingut in Gau-Heppenheim. Er schwört auf den sogenannten Minimalschnitt. Andreas Roll, Winzer aus Gau-Heppenheim „Die Rebe ist normal ein Lianengewächs, will an Bäumen hochwachsen und quasi eine Krone über den Baum legen. 1:1 können wir das natürlich nicht imitieren, aber wir können in unseren Minimalschnittanlagen eine deutlich naturnahere Atmosphäre schaffen, indem wir die Rebe einfach größer werden lassen.“ Das bedeutet auch: Die Rebe wird viel mehr Blätter bekommen. Dadurch bleibt der Boden schattig und feucht. Das ist gut für Insekten und die Trauben werden so besser vor Sonnenbrand geschützt, erreichen aber trotzdem beste Qualität. Andreas Roll, Winzer aus Gau-Heppenheim „Im Prinzip ist es für uns ein Ansatz, quasi uns auf diese Klimageschichte vorzubereiten.“ Der Minimalschnitt spart auch Kosten und Zeit. Denn mehr als ein Viertel der Arbeitszeit bei der Traubenproduktion entfällt auf den klassischen Rebschnitt. Das Schneiden und Biegen ist hier reine Handarbeit. Auch Andreas Roll nimmt noch die Schere in die Hand. Er und seine Familie bewirtschaften rund 20 Hektar Rebfläche. 60 Prozent der Reben werden noch ganz klassisch geschnitten. Andreas Roll, Winzer aus Gau-Heppenheim „Beschäftigt einen schon einen Großteil im Januar, Februar, März, teilweise noch im April.“ Schneiden und Biegen muss der Winzer nur noch die „normalen“ Reben. Die Reben mit Minimalschnitt hat er schon vor ein paar Wochen geschnitten. Per Maschine. Die belastet den Boden am geringsten, […]

  • Streik legt Frankfurter Flughafen lahm

    Streik legt Frankfurter Flughafen lahm

    Die Warnstreiks im öffentlichen Dienst haben heute dazu geführt, dass ausgerechnet in Mainz mitten in der Fastnachtszeit die Stadtreinigung nicht arbeitet und in Frankfurt ein Teil des öffentlichen Nahverkehrs stillsteht. Am Frankfurter Flughafen ging sogar gar nichts mehr. Wer heute Morgen in der Mainmetropole eine Straßen- oder U-Bahn zur Arbeit nehmen wollte, der konnte lange warten. Leere Gleise, denn die Bahnfahrer streiken ebenso wie etwa das Boden- und Luftsicherheitspersonal hier am Frankfurter Flughafen. Über 5.000 demonstrieren heute in Frankfurt. Die Gewerkschaften ver.di und der Deutsche Beamtenbund fordern Gehaltserhöhungen von 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro monatlich mehr. Christoph Miemietz, Gewerkschaftssekretär ver.di „Wir müssen jetzt den Druck aufbauen. Denn die Arbeitgeber haben, glaube ich, nicht verstanden, dass sich die Inflation gerade bei den Beschäftigten seit Monaten in die Geldbeutel frisst, und wir jetzt eine schnelle Lösung für die Beschäftigten brauchen.“ Anja Hofmann, Sicherheitsmitarbeiterin „Der Flughafen findet zu diesen Bedingungen teilweise gar nicht das Personal, weil zu wenig bezahlt wird und zu wenig gute Sachen den Arbeitern einfach versprochen werden.“ Der Frankfurter Flughafen gleicht heute fast einer Geisterstadt. 1.300 Flüge werden gestrichen, fast 140.000 Passagiere sind betroffen – und wissen nun teils nicht, wie sie weiterkommen. Das Verständnis für die Streikenden hält sich in Grenzen. Fabian Berger, wollte von Hannover nach Kolumbien „Sollen sich die Leute dafür einsetzen, dass sie bessere Gehälter bekommen. Gut, für uns geht’s jetzt einen Tag später los. Ist aber gar kein Problem.“ Klaus Gödan, fliegt nach Dubai „Nee, nicht in den Ferien. Jederzeit ja, aber – das Chaos, das wir jetzt durch sind die letzten zwei Tage – ob wir fliegen oder nicht fliegen. Dann kommt auf einmal die Umbuchung nach Düsseldorf. Jetzt haben wir das Auto in Frankfurt, müssen mit dem Zug nach Düsseldorf … Kompliziert!“ In ganz Deutschland sind heute sieben Flughäfen lahmgelegt, über 2.300 […]

  • Commerzbank macht Gewinn

    Commerzbank macht Gewinn

    Mit der Commerzbank ging es lange Zeit stetig bergab. Mit dem Abbau vieler Arbeitsplätze und der Schließung von Filialen hat die Bank versucht, Kosten einzusparen und wieder profitabel zu werden. Und siehe da: Es geht aufwärts – wie sich heute bei der Vorstellung der Bilanz für 2022 zeigte. Trübe Aussichten heute Morgen vor dem Commerzbank-Tower in Frankfurt. Sonnige Aussichten und eine gute Bilanz kann Commerzbank-Chef Manfred Knof innen drinnen verkünden. Manfred Knof, Vorstandsvorsitzender Commerzbank „Trotz der vielen politischen und konjunkturellen Unwägbarkeiten. 2022 war ein sehr gutes Jahr für die Commerzbank. Wir haben unsere Ziele erreicht.“ 2022 hat die Commerzbank nach Abzug von Steuern einen Gewinn von 1,4 Milliarden Euro erzielt – mehr als drei Mal so viel wie im Jahr davor. Einen Gewinn in dieser Höhe hatte es zuletzt 2007 gegeben, vor der globalen Finanzkrise. Manfred Knof, Vorstandsvorsitzender Commerzbank „Die Commerzbank ist wieder da.“ Und das nachdem die Bank in den vergangenen Jahren immer mehr von der Bildfläche verschwunden ist. 2018 flog sie aus dem Dax. Es folgte ein schmerzhafter Sparkurs: Die Bank hat fast 10.000 Arbeitsstellen gestrichen, von den 1.000 Filialen in Deutschland sind nur noch 450 übrig. Manfred Knof, Vorstandsvorsitzender Commerzbank „Der Umbau der Bank war keine einfache Zeit für unsere Führungskräfte und unsere Mitarbeiter. Wir haben in Deutschland brutto ein Drittel aller Stellen abgebaut und da ist kein Stein auf dem anderen geblieben.“ Diese Transformation sei notwendig gewesen, um wieder in die schwarzen Zahlen zurückzukehren, so Knof. Nun hilft der Bank auch die Zeitenwende beim Zins: Durch die höheren Leitzins der Europäischen Zentralbank, kann die Commerzbank bei ihren Kunden für Kredite höhere Zinsen verlangen – sie verdient mehr Geld, Inflation und Energiekrise zum Trotz. Bettina Orlopp, Konzernvorstand Commerzbank „Das gibt uns neue Spielräume. Wir haben wieder die Stärke, Kapital auszuschütten. Und für uns ist es wichtig, dass […]

  • Wochenmärkte in der Krise

    Wochenmärkte in der Krise

    Die Händler auf den Wochenmärkten haben es derzeit nicht leicht. Auch sie treffen die teuren Spritpreise, Inflation sowie die immer teurer werdenden Einkaufspreise. Hinzu kommen hohe Standgebühren und teils fehlender Nachwuchs. Und da in diesen finaziell schwierigen Zeit auch immer weniger Kunden zum Wocheneinkauf auf den Markt kommen, lohnt sich das Geschäft für einige Händler kaum noch. Hier ein Beispiel auf dem hessischen Offenbach. Michael Mack leitet seinen Marktstand bereits in dritter Generation – der Familienbetrieb ist seit 1949 auf dem Offenbacher Wochenmarkt vertreten – verkauft hier frische Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch und mehr. Doch in letzter Zeit bleibt immer häufiger die Kundschaft aus. Michael Mack, Markthändler in Offenbach „Der Dienstag rechnet sich wirklich nicht mehr. Wir bleiben dienstags schon … kommen wir gar nicht mehr her. Weil es sich gar nicht mehr lohnt, wir bringen wirklich Geld mit. Also, ich habe mehr davon, wenn ich auf der Couch sitzen bleibe dienstags. Das Wochenende ist alles wunderbar. Der Dienstag muss was Neues passieren, damit auch wieder mehr Gäste, mehr Kunden kommen.“ Über die drei Markttage verteilt kommen insgesamt 63 Stände auf dem Wilhelmsplatz zusammen. Während einige ihre Präsenz bereits eingeschränkt haben, sind andere Händler noch am Grübeln: Catello Palumbo, Blumen Palumbo „Wir sind jeden Dienstag, Freitag, Samstag hier. Also jeden Wochenmarkttag. Und ich muss mittlerweile sagen, der Dienstag ist sehr schwach geworden, dass man teilweise sagt, bis fast … also der Markt fängt ja um 8 Uhr an offiziell und manchmal kann man sagen bis 10 Uhr, 11 Uhr ist wirklich nichts los. Also, da ist man manchmal schon überlegen, dass man sagt: Lohnt sich das überhaupt noch herzukommen?“ Dass die gestiegenen Preise nicht mehr von allen gezahlt werden können verstehen die Händler, sie hoffen trotzdem, dass wieder mehr Kunden auf den Wochenmarkt kommen. Dazu plant die Stadt Offenbach ein Gutscheinprogramm. […]

  • Bäume machen Weinberge fit für den Klimawandel

    Bäume machen Weinberge fit für den Klimawandel

    Für Winzer waren die vergangenen Jahre eine große Herausforderung. Ein Rekordsommer folgte auf den nächsten. Lange Dürren wechselten sich mit starkem Regen ab. Und durch den Klimawandel werden solche Extremwetterereignisse in Zukunft häufiger. Um sich darauf einzustellen pflanzen einige Weinbauern nun auf einmal Obstbäume mitten im Weinberg. Was es genau damit auf sich hat, haben wir uns in Worms angeschaut. Aus der Ferne sieht der Weinberg von Felix Hemer aus, wie ein ganz normaler Wingert. Doch der Bio-Winzer arbeitet hier an etwas ganz besonderem. Grund ist der Klimawandel. Vergangenes Jahr hat er hier neue Weinreben gepflanzt, die eigentlich bis Kopfhöhe wachsen sollten, doch passiert ist bislang wenig. Der Boden ist zu trocken. Auch bei älteren Reben machen sich die Extremwetterereignisse bemerkbar. Felix Hemer, Öko-Winzer in Worms „Die Sonneneinstrahlung die letzten Jahre war schon enorm. Also wir sind hier an einem Südhang, wir sind ein sehr trockenes, sehr warmes Gebiet hier. Und die extreme Einstrahlung die letzten Jahre macht uns schon sehr zu schaffen. Also teilweise mit Sonnenbrand an den Beeren, teilweise auch mit bis zu 20 Prozent Ausfall.“ Um das in Zukunft zu verhindern, pflanzt der Öko-Winzer mit Nicolas Haack von der Firma Triebwerk 80 Bäume zwischen die Reben. Darunter Obstbäume wie Aprikosen und Pfirsiche, aber auch Birken. Diese sollen die Reben dann vor zu viel Sonne schützen. Aber auch für den Boden sind die Bäume von Vorteil. Nicolas Haack, Geschäftsführer Triebwerk „Bäume, die werfen ja auch ihr Laub zum Beispiel ab. Und da sind Nährstoffe drinnen und dadurch erhöht sich einfach grundsätzlich die Bodenfruchtbarkeit und der Boden wird auch geschützt durch das Laub irgendwann. Also diese Hitzeeinstrahlung, die sonst passiert, die den Boden sonst austrocknen kann. Auch da wird er wieder geschützt vor diesem extremen Wetter, das wir jetzt die letzten Jahre hier hatten.“ Auf vier Prozent der Fläche […]

  • Gläubigerversammlung zum Flughafen Hahn

    Gläubigerversammlung zum Flughafen Hahn

    Und wieder ein Tag an dem es spannend wird am Flughafen Hahn, denn am Insolvenzgericht geht der Krimi um den Hunsrück-Airport weiter. Ursprünglich hatte die Frankfurter Swift Conjoy GmbH im Bieterverfahren um den Hahn das Rennen gemacht – aber nie gezahlt. Jetzt haben gleich zwei Firmen unabhängig voneinander jeweils einen Kaufvertrag unterschrieben. Wie geht’s jetzt weiter am Hahn? Darum ging es heute bei den Gläubigerversammlungen in Bad Kreuznach. Und wieder mal hat sich die Situation am Hahn geändert. Jetzt gibt es also zwei unterschriebene Kaufverträge. Einen mit der NR Holding, die auch Haupteigentümer des Nürburgrings ist, rund um den russischen Pharmaunternehmer Viktor Charitonin, und einen mit der Firmengruppe Richter aus Mainz. Am Telefon erklärt uns Wolfram Richter, dass er von dem Kaufvertrag mit seinem Konkurrenten erst am Freitag aus der Presse erfahren habe, das sei „ernüchternd“ gewesen. Danach habe ihn dann auch der Insolvenzverwalter informiert. Richter bestätigt, dass auch er eine Summe von ca. 20 Millionen Euro auf einem verpfändeten Konto hinterlegt habe. Der russische Oligarch Viktor Charitonin steht nicht auf der Sanktionsliste der EU, die als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine eingeführt wurde. Trotzdem bestätigte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck gestern Abend, dass der Verkauf geprüft werde. Das werde immer getan, wenn es Sorge gebe, kritische Infrastruktur könnte potentiell berührt werden. Bis zu einem Ergebnis könnte es ein paar Wochen dauern. Insgesamt eineinhalb Stunden dauern die Gläubigerversammlungen heute am Insolvenzgericht in Bad Kreuznach. Hinter verschlossenen Türen gibt es viel zu besprechen. Russischer Investor oder Immobilienunternehmer aus Mainz? Am späten Nachmittag tritt dann der Insolvenzverwalter vor die Presse und sorgt für eine Überraschung. Er teilt mit, dass ein Vertrag nicht genehmigt und über den anderen nicht abgestimmt worden sei. Jan Markus Plathner, Insolvenzverwalter „Was bedeutet das? Das bedeutet für den Vertrag 1, dass man durchaus noch weiterverhandeln kann. Das bedeutet […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Neue Warnstreiks bei der Post — Schlag gegen Organisiertes Verbrechen — Julia Klöckner gegen Flughafen-Hahn-Verkauf an russischen Unternehmer Anmoderation: Peter Fischer, der Präsident des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt, muss sich wegen des Erwerbs und Besitzes von Kokain verantworten. Das hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt heute bestätigt. Auch gegen Fischers Ehefrau und seinen 25 Jahre alten Sohn wird demnach ermittelt. Ursprung der Ermittlungen war, dass Fischers 13 Jahre alter Sohn mit einem Freund in der Schule Kokain konsumiert haben soll. Daraufhin wurde Ende Januar Fischers Wohnung durchsucht. Ein Spürhund soll dabei Kokainrückstände auf dem Nachttisch des Eintracht-Präsidenten gefunden haben. Damit zu den weiteren Nachrichten des Tages. Neue Warnstreiks bei der Post Postkunden in Hessen und Rheinland-Pfalz müssen wieder mit Verspätungen bei Briefen und Paketen rechnen. Die Gewerkschaft ver.di hat die Mitarbeiter in Brief- und Paketzentren sowie in der Zustellung erneut dazu aufgerufen, heute und morgen die Arbeit niederzulegen. Ver.di fordert in den laufenden Tarifverhandlungen 15 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten. Die Post nennt die Forderung realitätsfern. Die Verhandlungen werden ab Mittwoch fortgesetzt. Schlag gegen Organisiertes Verbrechen Fahnder des Landeskriminalamts Rheinland-Pfalz konnten zusammen mit niederländischen Behörden die Daten des Chatdienstes Exclu entschlüsseln und den Dienst abschalten. Wie die Landeszentralstelle Cybercrime der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz  heute mitteilte, wurde der Kanal vor allem für Drogengeschäfte genutzt. Im Ausland wurden insgesamt 48 Verdächtige festgenommen. Ausgelöst wurden die Ermittlungen durch das Verfahren gegen die Betreiber des sogenannten Cyberbunkers  in Traben-Trarbach. Dort war die Exclu-Plattform zunächst eingerichtet worden. Gegen Verkauf an russischen Unternehmer Die wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Julia Klöckner, kritisiert den geplanten Verkauf des insolventen Flughafens Hahn im Hunsrück an die Nürburgring-Besitzgesellschaft NR Holding um den Russen Viktor Charitonin. Die Politikerin aus Rheinland-Pfalz sagte, wer wie Charitonin in diesen Zeiten erfolgreich im Pharmageschäft in Russland tätig sei, könne dies nur mit dem Segen Putins tun. Die NR Holding […]

  • Jahresempfang der Wirtschaft

    Jahresempfang der Wirtschaft

    Zwei Jahre lang ist der Jahresempfang der Wirtschaft in Rheinland-Pfalz wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. Doch gestern Abend konnte die Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen wieder rund 3.000 Unternehmer, Politiker und Repräsentanten der Region in der Mainzer Rheingoldhalle versammeln. So fröhlich und unbeschwert die Stimmung beim Jahresempfang der Wirtschaft auch scheint – wegen gestörter Lieferketten, Energiekrise und Fachkräftemangel drohen immer mehr Unternehmer, den Mut zu verlieren. Umso wichtiger sei es jetzt, stellt der Präsident der Handwerkskammer Rheinhessen klar, die Ärmel hochzukrempeln. Hans-Jörg Friese, Präsident Handwerkskammer Rheinhessen „Ich frage Sie nun, wie schaffen wir es, dass wieder ein Ruck durch unsere Gesellschaft geht ? Wie schaffen wir wieder Mut und Zuversicht zu schaffen und diesen auch an unsere Mitarbeiter und auch an unsere Mitmenschen weiterzugeben ?“ Ministerpräsidentin Malu Dreyer verweist bei einer Podiumsdiskussion, geleitet von 17:30-Sat.1-Live-Moderator Markus Appelmann, auf frühere Krisen. Selbst auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie habe Rheinland-Pfalz bewiesen, wie standfest es sei. Malu Dreyer, SPD, Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz „Wir sind wirtschaftsstark, wir sind finanzstark, seit einigen Jahren jetzt. Wir haben eine unglaublich solidarische Gesellschaft und es gibt uns wirklich den Mut durch die Krisen auch weiterhin gemeinschaftlich gut zu kommen.“ Doch für die größten Probleme hat auch die Landesregierung keine schnelle Lösung. Beim Jahresempfang fordert die Wirtschaft von der Politik mehr Unterstützung. So dürfe diese in der aktuellen Energiekrise die Nutzung von Atomkraft und heimischem Erdgas nicht vorschnell für ungeeignet erklären. Es bestehe die Gefahr … Peter Hähner, Präsident Industrie- und Handelskammer Rheinhessen „… dadurch, dass die Erdgasspeicher dann voll sind, dass man jetzt wieder in eine gewisse Entspannung kommt, und der Druck aufhört. Nein, der Druck muss hoch sein, Wir müssen uns auf der Energiethematik wahnsinnig ändern und das muss schnell gehen.“ Um den Ärztemangel zu beheben, seien zum Beispiel mehr Studienplätze notwendig. Dr. Günther Matheis, Präsident Landesärztekammer Rheinland-Pfalz „Insgesamt […]

  • Höchster Gewinn seit 15 Jahren – Deutsche Bank-Chef Christian Sewing im Interview

    Höchster Gewinn seit 15 Jahren – Deutsche Bank-Chef Christian Sewing im Interview

    Die Deutsche Bank hat im vergangenen Jahr einen Rekord-Ergebnis erzielt. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Gewinn von 5 Milliarden Euro. Das hat der Vorstand heute bei einer Pressekonferenz in Frankfurt mitgeteilt. Anschließend hat unser Reporter Daniele Castello mit dem Vorstandssorsitzenden Christian Sewing gesprochen. Daniele Castello, Reporter: Herr Sewing, die Deutsche Bank hat 2022 noch einmal mehr Gewinn erzielt als im Jahr davor. Was sind die Gründe hierfür? Christian Sewing, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bank AG: Es ist der erfolgreiche Umbau, den wir jetzt dreieinhalb Jahre gegangen sind. Und wir sehen, dass in allen vier Geschäftsbereichen – in der Unternehmensbank, im Privatkundengeschäft, in der Investmentbank, aber auch im Asset Management – die Erträge gekommen sind, wir Wachstum sehen. Wir sind gleichzeitig diszipliniert bei den Kosten und Risiken geblieben. Von daher sind wir unseren fokussierten Weg gegangen. Es hat sich ausgezahlt und von daher haben wir jetzt den höchsten Gewinn seit 15 Jahren. Wir sind sehr stolz drauf. Castello: Man befindet sich ja jetzt noch in einer sehr schweren und auch unsicheren wirtschaftlichen Lage. Sehen Sie da Gefahren, beispielsweise bei Kreditausfällen von Unternehmen? Sewing: Ja, es ist eine herausfordernde Situation, die wir sicherlich beobachten. Aber die deutsche Bank hat über die letzten Jahre und Jahrzehnte hinweg immer ein sehr gutes Risikomanagement ausgezeichnet. Und wir haben es auch heute Morgen wieder gezeigt, dass wir im Vergleich mit unserem Wettbewerb ein erstklassiges Risikomanagement haben, dass wir geringere Kreditausfälle haben als andere. Und ich glaube, das trägt uns sehr, sehr gut, auch durch ein Umfeld, wie wir es jetzt sehen. Darüber hinaus entspannt sich ein bisschen dieses Umfeld. Von daher ist das nicht nur positiv für die Erträge, sondern sicherlich dann auch für die Risikovorsorge. Deswegen glaube ich, dass die Deutsche Bank für diese Zeit sehr, sehr gut gewappnet ist und wir unsere Expertise […]

  • Postzusteller streiken in Hessen und Rheinland-Pfalz

    Postzusteller streiken in Hessen und Rheinland-Pfalz

    Wenn Sie heute oder in der letzten Tagen auf einen Brief oder ein Päckchen gewartet haben, dann lag das sehr wahrscheinlich daran, dass bei der Post gerade gestreikt wird. Nachdem bereits in der vergangenen Woche vor allem die Mitarbeiter in den Postverteilzentren ihre Arbeit niedergelegt hatten, waren heute die Briefträger dran. Auch in Hessen und Rheinland-Pfalz blieben viele Briefe und Pakete liegen. „15 Prozent – wir sind er wert! 15 Prozent – wir sind es wert!“ Die Forderung der Postmitarbeiter an ihren Arbeitgeber ist deutlich: 15 Prozent mehr Lohn – und zwar sofort. Sylvia Weber, Paketzustellerin Taunusstein „Ende des Monats bleiben mir vielleicht mal 400 Euro. Ich habe noch einen Nebenjob. Ich musste noch einen Nebenjob nehmen. Ich bin alleinerziehende Mutter von zwei Kindern. Man geht so viel arbeiten, und trotz allem – am Ende des Monats reicht es einfach nicht mehr zum Leben.“ Brahim Assakali, Zusteller Wiesbaden-Erbenheim „Der Arbeitgeber sollte endlich auch mal die Realität sehen. Wir erleben das tagtäglich. Wir gehen einkaufen. Wir gehen tanken. Und die Preise sind gestiegen. Das ist die Realität. Und das ist, warum wir alle hier stehen.“ 15 Prozent mehr Lohn – aus Sicht der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ist das allein schon wegen der hohen Inflation eigentlich noch zu wenig. Denn bei einer Preissteigerung von acht Prozent im vergangenen Jahr und voraussichtlich noch einmal sieben Prozent in diesem Jahr reiche das noch nicht einmal, um den Reallohnverlust auszugleichen. Stefan Schneider, ver.di Wiesbaden „Wir haben ganz bewusst auch diese Forderungshöhe gesetzt, weil einfach diese Höhe für die Beschäftigten notwendig ist. Bei 2.500 Euro brutto im Rhein-Main-Gebiet kann keiner mehr seine Familie ernähren.“ Die Deutsche Post AG bezeichnet die Forderung von 15 % mehr Lohn dagegen als völlig überzogen – das Geld fehle dem Unternehmen sonst für dringend notwendige Investitionen. Außerdem sei ein Warnstreik zum jetzigen […]