Wirtschaft

  • Internationale Sanitär- und Heizungsmesse in Frankfurt

    Internationale Sanitär- und Heizungsmesse in Frankfurt

    Deutschland will bis 2045 klimaneutral sein. Ein wesentlicher Baustein: die Energiewende im Heizungskeller. Die will Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck schnell vorantreiben – mit einem umstrittenen Gesetzesentwurf, der unter anderem ein Verbot neuer Verbrennerheizungen vorsieht. Die Branche steht vor Herausforderungen. Wie sich derzeit bei der Internationalen Sanitär- und Heizungsmesse in Frankfurt zeigt. „Lösungen für eine nachhaltige Zukunft“ lautet das Motto hier auf der Weltleitmesse für Wasser, Wärme und Luft. Der aktuelle Verkaufsschlager: moderne Wärmepumpen. Von Hybridlösungen für Bestandsgebäude bis hin zu besonders platzsparenden Systemen für Neubauten ist alles dabei. Das politische Ziel: sechs Millionen Wärmepumpen bis 2030. Die Branche ist im Zugzwang. Thomas Heim, CEO Viessmann Climate Solutions „Für uns als Familienunternehmen bedeutet das, dass wir konkret innerhalb der nächsten drei Jahre eine Milliarde Euro investieren werden. Das Geld dedizieren wir auf der einen Seite im Bereich Entwicklung, wo wir erheblich Kapazitäten ausweiten. Und auf der anderen Seite natürlich auch im Produktionsbereich, wo wir im Augenblick dabei sind, in Polen ein neues, großes Wärmepumpenwerk zu bauen.“ Damit will das Unternehmen seine Produktionsmenge versiebenfachen. Allerdings sollen neu eingebaute Heizungen künftig zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Im Neubau stehen reine Öl- und Gasheizungen damit vor dem Aus – schon Anfang nächsten Jahres. Doch das sei so kaum zu schaffen, sagen Branchenvertreter. Markus Staudt, Hauptgeschäftsführer Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie „Die Industrie bietet technische Lösungen, aber am Ende sind es die Menschen und das Handwerk, was es umsetzen muss. Und da brauchen wir einfach vielleicht etwas mehr Luft. Wir brauchen Übergangszeiträume, wir brauchen Ausnahmetatbestände. Denn das Schlimmste wäre eben, wenn die Menschen nichts tun und ihre alten Heizungen weiterlaufen lassen.“ Übergangsfristen, Technologieoffenheit, individuelle Lösungen – dafür spricht sich auch Bundesbauministerin Klara Geywitz aus. Sie macht aber klar: Der Ausstieg aus fossiler Energie habe Priorität. Klara Geywitz (SPD), Bundesbauministerin „Wir können ja nicht die […]

  • Galeria Karstadt Kaufhof will in Hessen sieben Kaufhäuser schließen

    Galeria Karstadt Kaufhof will in Hessen sieben Kaufhäuser schließen

    Schlechte Nachrichten für viele Mitarbeiter des insolventen Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof. Bundesweit sollen 52 Filialen geschlossen werden, rund 5.000 Angestellte könnten ihren Job verlieren. Allein in Hessen stehen sieben Kaufhäuser vor dem Aus. Auch das in Hanau. Heute Morgen um Punkt 10 Uhr. Das Galeria-Kaufhaus in der Hanauer Innenstadt öffnet seine Türen. Ende des Jahres wird damit Schluss sein, denn die Filiale muss schließen. Waltraud Neudecker „Das ist schon sehr schlimm. Wir kaufen hier gerne ein. Sind mindestens zwei Mal in der Woche hier.“ Katja Sala „Es wird immer schlimmer werden. Es ist ja kaum noch irgendwas da, was Hanau lohnenswert macht, einkaufen zu gehen. Also ich kann verstehen, wenn man von außerhalb gar nicht mehr hier herkommen will.“ Oberbürgermeister Claus Kaminksy spricht von einer „Horrornachricht“ für die Beschäftigten. Jetzt will die Stadt die Immobilie selbst kaufen. Denn die Innenstädte befänden sich in einem „Schicksalsjahrzehnt“. Claus Kaminsky, SPD, Oberbürgermeister Hanau „Es geht künftig in den Innenstädten natürlich um Einkaufen, aber nicht mehr nur. Es geht um Kultur, es geht um gastronomische Angebote. Es geht um Flair. Es geht um Ambiente, es geht darum, Orte der Begegnung zu schaffen. Und so stellen wir uns die Zukunft vor und da brauchen wir auch eine gute Entwicklung von Kaufhof.“ 21 Filialen gibt es insgesamt in Hessen und Rheinland-Pfalz. Die sechs Warenhäuser in Rheinland-Pfalz bleiben alle erhalten. In Hessen werden insgesamt sieben Filialen schließen. Zwei Häuser in Offenbach und Wiesbaden bereits Ende Juni. Die Filialen in Hanau, Limburg und Viernheim dann Ende des Jahres. Auch die Galeria-Kaufhäuser in der Frankfurter Zeil und am weißen Turm in Darmstadt schließen dann ihre Türen. Die Begründung des insolventen Konzerns: „Für sie besteht angesichts der volkswirtschaftlichen Rahmenbedingen, der lokalen Bedingungen und auch nach intensiven Verhandlungen mit Vermietern und Städten keine positive Fortführungsperspektive.“ Die hessische Landesregierung spricht von einem […]

  • DGB wirbt für öffentlichen Dienst

    DGB wirbt für öffentlichen Dienst

    Jobsicherheit und eine gute finanzielle Absicherung – mit diesen Vorteilen konnte der öffentliche Dienst lange viele Arbeitnehmer locken. Aber die Zeiten haben sich geändert. Mittlerweile bietet die private Wirtschaft in vielen Branchen attraktivere Arbeitsbedingungen. Die Folge: In gesellschaftsrelevanten Berufen, beispielsweise im Erziehungs- und Gesundheitswesen, fehlt das Personal. Das wollen die zuständigen Gewerkschaften in Rheinland-Pfalz ändern und haben heute eine neue Kampagne vorgestellt, die den öffentlichen Dienst wieder attraktiv machen soll. Morgen ist Notbetrieb in dieser Kita im rheinhessischen Zornheim. Das heißt: Von neunzig Kindern können nur vierzig kommen. Es fehlt an Personal. Drei Vollzeitstellen sind unbesetzt, dazu kommen Krankheitsfälle im Kollegium – ein Stresstest für alle Beteiligten. Kristin Starck Fürsicht, Kita-Leitern: „Das ist für Eltern sehr herausfordernd, das ist für die Zusammenarbeit mit Eltern sehr herausfordernd, das ist für ein Team sehr herausfordernd und auch irgendwann einfach anstrengend. Und man hat so ein bisschen auch Sorge um seinen Berufszweig, den man eigentlich mit Leidenschaft und Spaß macht und man sich auch immer noch als Bildungsinstitution sieht, aber gerade so merkt, das ist kaum noch umsetzbar, weil du auch für die Kinder nicht mehr verlässlich bist.“ Ausflüge entfallen, Elterngespräche müssen verschoben werden, die Öffnungszeiten reduzieren sich um zwei Stunden pro Tag. Und immer wieder muss die Kita in den Notbetrieb gehen. Jacqueline Böhringer-Willuweit, Vorsitzende Elternausschuss: „Die Kraft der Eltern reicht auch nicht mehr nach dieser ganzen Zeit und das Ganze zu organisieren in einem Alltag ist halt auch einfach schwierig. Also die Eltern werden unruhig und es ist leider nicht immer mehr ein Miteinander, das Verständnis schwindet einfach.“ So wie dieser Kita geht es sehr vielen in Rheinland-Pfalz. Insgesamt fehlen hier rund 5000 Erzieher – damit ist diese Berufsgruppe mit am stärksten vom Fachkräftemangel betroffen. Aber auch Krankenpfleger, Busfahrer, Polizisten und Grundschullehrer werden mehr und mehr gesucht. Um dem Trend entgegenzuwirken, […]

  • Fachkräfte aus dem Ausland – Ministerin Schmitt zieht Bilanz

    Fachkräfte aus dem Ausland – Ministerin Schmitt zieht Bilanz

    Über die Hälfte aller Industrie- und Handelsbetriebe in Rheinland-Pfalz können freie Stellen nicht mehr besetzen. Der Fachkräftemangel spitzt sich immer weiter zu. Deswegen sollen immer mehr Fachkräfte aus dem Ausland nach Rheinland-Pfalz gelockt werden. Aber wie gut klappt das bisher?   Gut geklappt, hat es bei ihr: Isabel hat vor 5 Jahren mit dem Ausbildungsprogramm des Chemiekonzerns BASF begonnen. Zuerst wurde sie in Spanien und dann immer öfter in Deutschland eingesetzt. Jetzt arbeitet sie fest am Standort Ludwigshafen. Isabel Meneses Polo, Chemikantin: „Ich fühle mich hier sehr gut, weil ich sehe, dass mit meiner Leistung und so habe ich so viel bekommen und zum Beispiel jetzt mein Freund ist auch da, hat auch die Ausbildung gemacht, wir wohnen zusammen. Meine Schwester kommt auch bald im Juni, macht hier das Praktikum.“   Der Ausbildungsleiter freut sich, dass weitere Bewerber dem Beispiel von Isabel folgen wollen.   Dr. Jürgen Kipper, Leiter der Ausbildung Produktionstechnik: „Wir spüren auf dem Bewerbermarkt: Es wird schwierig, genügend Azubis zu rekrutieren, für unsere wichtigen Berufe. Das ist nicht nur hier der Chemikant, sondern auch vor allem die Elektroberufe“ Rund Dreiviertel aller Unternehmen in Rheinland-Pfalz haben bisher aber noch nicht einmal versucht, Fachkräfte aus dem Ausland zu rekrutieren. Vor allem kleine Betriebe ohne eigene Personalabteilung tun sich schwer Mitarbeiter aus anderen Staaten anzuwerben. Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin will sie deshalb künftig stärker unterstützen:   Daniela Schmitt, Wirtschaftsministerin Rheinland-Pfalz: „Wie können wir die, die auch Arbeiten wollen auch schneller zu den Betrieben führen, die Arbeitskräfte suchen und auch umgekehrt, wie können auch die Unternehmen sich stärker positionieren, die eben offene Stellen haben und händeringend Fachkräfte suchen.“ Heute kommen schon rund 10 Prozent der Auszubildenden in Rheinland-Pfalz aus dem Ausland. Damit es noch mehr werden, fordern die Industrie- und Handelskammern schnelle Verbesserungen.   Dr. Jan Glockauer, Hauptgeschäftsführer Industrie- und Handelskammer Trier […]

  • Gewerkschaft fordert Industriestrompreissenkung

    Gewerkschaft fordert Industriestrompreissenkung

    Die gestiegenen Energiekosten lassen nicht nur viele Privathaushalte, sondern auch viele Unternehmen verzweifeln. Der Chemiekonzern BASF will deshalb allein in Ludwigshafen 700 Stellen streichen. Auch die von der Bundesregierung beschlossenen Preisdeckel, zum Beispiel für Industriestrom, können keine Dauerlösung sein. Denn solche künstlichen Preissenkungen kosten die Steuerzahler Milliarden. Die Unternehmen fordern andere Maßnahmen, um die Energiepreise zu senken. Die Mitarbeiter fürchten um Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze.   Wie auch hier in Pirmasens. Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, kurz IGBCE, hat zur Kundgebung aufgerufen. Denn ein großes Problem für Unternehmen seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine sind die stark gestiegenen Energiekosten. Deshalb fordern sie heute einen einheitlichen Industriestrompreis. Heiko Metzger, Bezirksleiter IGBCE Saarland: „Man hat sich Ziele gesetzt, klimaneutral zu wirtschaften in 2045. Man muss aber auch jetzt hier die Möglichkeiten schaffen, dass die Unternehmen hier in der Lage sind und nicht abwandern in andere Länder, wo die Bedingungen weitaus günstiger sind.“   Durch die eingeführte Strompreisdeckelung zahlen mittlere bis große Unternehmen derzeit 13 Cent pro Kilowattstunde für siebzig Prozent ihres Verbrauchs. Die restlichen dreißig Prozent richten sich nach dem Marktpreis. Trotz staatlicher Förderung ist der in Deutschland immer noch deutlich höher als in anderen europäischen Staaten. Deshalb fordert die IGBCE: Statt 13 Cent runter auf vier bis fünf Cent pro Kilowattstunde. Das würde aber bedeuten: Noch mehr Kosten für die Steuerzahler. Für Philipp Fernis von der FDP ist das keine Lösung. Philipp Fernis (FDP), Fraktionsvorsitzender Landtag Rheinland-Pfalz: „Wir können Energie nicht dauerhaft staatlich subventionieren. Das funktioniert nicht. Sondern die Aufgabe ist und da hat in Deutschland, weil das ist das, was wir selbst können, der Ausbau der Erneuerbaren Priorität. Wir können es uns nicht erlauben, dass es weiterhin sieben Jahre im Durchschnitt dauert bis wir ein Windkraftrad errichten können.“ Beschleunigung im Ausbau der erneuerbaren Energie – dem stimmt auch die CDU […]

  • Klimaneutrale Papierproduktion mit grünem Wasserstoff

    Klimaneutrale Papierproduktion mit grünem Wasserstoff

    Der Hygienepapier-Hersteller Essity in Mainz-Kostheim rüstet auf alternative Energien um. Das Ziel: Die gesamte Produktion von Erdgas auf grünen Wasserstoff umstellen. Das Essity-Werk in Mainz-Kostheim– jährlich produziert das Werk mehr als 150.000 Tonnen Papier und stößt dabei rund 140.000 Tonnen CO2 aus. Bis zum 14. Februar 2023 – an diesem Tag waren die CO2-Emissionen niedriger, denn für einige Stunden gelang der Umstieg von Erdgas auf grünen Wasserstoff. Für Werksleiter Thorsten Becherer ein besonderer Moment. Thorsten Becherer, Werksleiter Essity Mainz-Kostheim:“ Das war ein Durchbruch. Das war, tatsächlich in der Situation selbst, habe ich es noch gar nicht realisiert, was wir da geschafft haben. (…) wie viel Arbeit und Herzblut mein ganzes Team da reingesteckt hat, wie viele Abende und Wochenenden auch Extra-Arbeit da drinnen steckte, wo man nicht bei der Familie war und das ist eine riesige Erleichterung.“ Im Essity-Werk betreibt Strom die Motoren von Maschinen; Erdgas erhitzt die Luft auf 600 Grad, um Papier zu trocknen: Papierproduktion benötigt viel Energie. Nun hat erstmals grüner Wasserstoff statt Erdgas das Papier getrocknet. Christian Schüller, Projektverantwortlicher: „Dieses Vorhaben haben wir gestartet, um die technische Realisierung zu zeigen, dass es möglich ist. Und mit diesem Grundstein können wir voranschreiten und den nächsten Schritt einleiten. Sprich: Auch diese Technologie an den anderen Maschinen applizieren und die komplette CO2-Freiheit zu erreichen.“ Das Unternehmen will in den nächsten Monaten über eine Mischstation immer mehr Erdgas durch Wasserstoff ersetzen – um irgendwann ganz umzusteigen. Dann wäre Essity ein Vorbild für viele hessische Unternehmen. Tarek Al-Wazir (Bündnis 90/Die Grünen), Wirtschaftsminister Hessen:“ Das öffnet natürlich Möglichkeiten, immer mehr solcher Produktionslinien und Produktionsprozesse am Ende CO2-frei machen zu können. Es steht und fällt mit der Verfügbarkeit von Wasserstoff. Deswegen ist ganz wichtig: Die Energiewende gehört dazu. Er muss mit erneuerbarem Strom produziert sein, sonst hilft es am Ende nicht.“ Essity erhält […]

  • Bilanz der Corona-Hilfen

    Bilanz der Corona-Hilfen

    Gut drei Jahre ist es her, da begann die Corona-Pandemie, unseren Alltag mitzubestimmen. Bund und Länder unterstützten während der Phase von Lockdowns und Corona-Maßnahmen etliche Unternehmen mit Soforthilfen – wobei das „sofort“ wie wir heute wissen, so überhaupt nicht gestimmt hat. Viele Firmen warteten monatelang auf ihr Geld. Heute zog die hessische Landesregierung Bilanz zu den Wirtschaftshilfen. Wenig überraschen fiel die trotz aller Widrigkeiten positiv aus. Leere Restauranttische, Flug-Terminals und Messehallen. Für viele Unternehmen bedeutete die Zeit des Lockdowns gleich null Einnahmen. Bis Ende des vergangenen Jahres haben hessische Unternehmen Finanzhilfen in Höhe von 17,8 Milliarden Euro erhalten, davon 4,4 Milliarden vom Land. Hessens Wirtschaft sei gut durch die Krise gekommen, so Finanzminister Boddenberg heute. Michael Boddenberg (CDU), Finanzminister Hessen: „Bei allen menschlichen Schicksalen, bei Unternehmen, die leider diese Phase nicht überlebt haben. Die gibt es sicherlich. Aber ich darf glaub ich gemeinsam mit dem Wirtschaftsminister behaupten, dass wir 95 Prozent der Fälle retten oder helfen konnten, sodass wir keine langfristigen Spätfolgen haben.“ Unternehmen sei mit Zuschüssen, Darlehen, Krediten und Bürgschaften geholfen worden. Boddenberg verteidigt heute auch das Sondervermögen, das der hessische Staatsgerichtshof als verfassungswidrig einstufte. Trotzdem habe es vielen Unternehmen die Existenz gesichert. Hessen sei krisenfest. Die FDP allerdings mahnt, man müsse aus der Corona-Zeit die richtigen Lehren für die aktuelle Krise ziehen. Stefan Naas (FDP), Abgeordneter Landtag Hessen: „Das ist die Energiekrise und wir wünschen uns, dass das Land Hessen endlich die Mittel aus dem Härtefallfonds für die Unternehmen, die unter der Energiekrise leiden, weitergibt. Und da ist der Minister im Verzug.“ Gemeint ist Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir. Der verweist heute darauf, dass einige Programme aus der Corona-Zeit auch in der Energiekrise zum Einsatz kommen. Tarek Al-Wazir (Bündnis 90 / Die Grünen), Wirtschaftsminister Hessen: „Die Mikro-Liquidität aus Corona-Zeiten, das sind jetzt Energie-Mikrodarlehen, die ebenfalls von der Förderbank des Landes […]

  • Erneut Streiks an Kitas

    Erneut Streiks an Kitas

    Viele Eltern mit kleinen Kindern waren heute in Hessen und Rheinland-Pfalz mal wieder auf sich alleine gestellt. Denn in einigen Kindertagesstätten wurde gestreikt. Große Kundgebungen gab es in Ludwigshafen und in Mainz. Wo Kinder heute eigentlich gespielt und getobt hätten, herrscht heute Stille. Wie in vielen anderen städtischen Kitas in Mainz wird hier gestreikt. Leonarda Hamm ist Erzieherin und fordert bessere Arbeitsbedingungen. Leonarda Hamm, Erzieherin in Mainz „Es ist so, dass wir ’satt‘ haben, ’sauber‘ haben – aber wo bleibt die Bildung? Wir haben einen Bildungsauftrag und den wollen wir auch erfüllen und dafür brauchen wir Zeit, Personen, um gute Qualität abzuleisten an Arbeit.“ Dafür brauche es mehr Fachkräfte und diese kämen nur, wenn der Beruf besser bezahlt wird. So sind heute in Hessen und Rheinland-Pfalz Tausende Erzieherinnen und Erzieher, aber auch Beschäftigte aus den Bereichen Sozialarbeit, Küche und Therapie auf die Straßen gegangen. Allein in Mainz streiken 700 Angestellte aus dem öffentlichen Dienst. Dass der Streik ausgerechnet am Weltfrauentag stattfindet, ist kein Zufall. Denn laut ver.di sind 83% der Beschäftigten in sozialen Berufen Frauen. So soll heute auch ein Zeichen für eine geschlechtergerechtere Bezahlung gesetzt werden Die Gewerkschaft ver.di fordert 10,5% mehr Einkommen. Mindestens aber 500 Euro. Marion Paul, ver.di Rheinland-Pfalz „Es ist ja noch nicht mal eine Lohnerhöhung, es ist ja im Moment nur ein Ausgleich für die Inflation. Ja, es wird gesagt, die Inflation geht zurück, aber nicht für Lebensmittel. Haben Sie das letzte Mal eingekauft im Supermarkt oder die Stromrechnung bezahlt, da sind 10,5% mehr als angemessen.“ Für die Arbeitgeber sind die Forderungen eher mehr als zu viel. Vor allem die Lohnerhöhung von mindestens 500 Euro führe dazu, dass es nicht nur um 10,5% sondern um 15% mehr Geld gehe. Markus Sprenger, Geschäftsführer Kommunaler Arbeitgeberverband Rheinland-Pfalz „Also das, was die Gewerkschaften fordern, führt in Rheinland-Pfalz dazu, […]

  • Hessische Landesregierung stellt neuen Klimaplan vor

    Hessische Landesregierung stellt neuen Klimaplan vor

    Hitze, Trockenheit, Starkregen – immer heftigere Unwetter. Schon jetzt spüren wir die Auswirkungen des Klimawandels. Das Land Hessen hat sich deshalb das Ziel gesteckt, dem Klimawandel entgegenzutreten und bis 2045 klimaneutral zu werden. Wie das Land das schaffen will, haben Hessens Umweltministerin Priska Hinz und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir heute in Wiesbaden vorgestellt. Insgesamt 90 Maßnahmen sollen dafür sorgen, dass Hessen seine Klimaschutzziele erreicht. Sie alle sind jetzt im hessischen Klimaplan verankert. Unter Federführung von Umweltministerin Priska Hinz soll insbesondere der Wald in den Blick genommen werden. Unter anderem sollen neue Regenrückhaltebecken eine bessere Wasserversorgung ermöglichen. Und auch die Wiederbelebung von Mooren steht oben auf der Agenda. Priska Hinz, Bündnis 90 / Grüne, Umweltministerin Hessen „Weil die Moore eine Kohlenstoffsenke sind. Das heißt, die Moore speichern weltweit mehr CO2 als alle Wälder zusammen. Und das gilt natürlich auch für Hessen. Und wir haben Waldmoore, die sind ausgetrocknet, weil dort Kanäle gelegt wurden, damit das Wasser wegfließt. Und das müssen wir jetzt wieder ändern, damit dort Co2 gespeichert werden kann.“ Beim Bauen wird jetzt vermehrt auf Holz gesetzt. Und auch der Ausbau der erneuerbaren Energien soll nun deutlich schneller vorangehen. Beim Bau von Windrädern hatte es in Hessen bisher gehapert. Tarek Al-Wazir, Bündnis 90 / Grüne, Verkehrsminister Hessen „Wir haben im letzten Jahr 15 Windenergieanlagen neu ans Netz bekommen aber 50 neue genehmigt. Jetzt momentan sind über 100 neue Anträge angekündigt. Die Regeln haben sich verändert auf Bundesebene und wir sind jetzt mit unseren Voranggebieten in Hessen vorne dran. Und das bedeutet, dass ich sehr sicher bin, dass in den nächsten Jahren ein deutlicher Zuwachs zu sehen sein wird.“ Auch der Nahverkehr soll deutlich ausgebaut werden. Mit einem Marketing fürs Homeoffice Verkehre gleich ganz vermieden. Schon bis zum Jahr 2030 sollen so 65 Prozent der Treibhausgase eingespart werden – bis 2045 dann […]

  • Die Linke beschließt Landtagswahlprogramm

    Die Linke beschließt Landtagswahlprogramm

    Nachdem der Landesvorstand der Linken letzte Woche die Vorsitzenden der Landtagsfraktion als Spitzenkandidaten für die hessische Landtagswahl vorgeschlagen hat, hat ein Parteitag am Wochenende das Wahlprogramm beschlossen. Löhne rauf, Mieten runter und mehr erneuerbare Energien. Die Linke präsentiert sich am Wochenende als soziales, gerechtes und ökologisches Gegenmodell zu den anderen Parteien im hessischen Landtag. So soll es nicht nur hier auf dem Parteitag in Wetzlar eine für alle kostenfreie Kinderbetreuung geben, sondern am besten in ganz Hessen. Auch das Thema Verteilungsgerechtigkeit steht bei der Linken ganz oben. Elisabeth Kula, Die Linke, designierte Spitzenkandidatin Landtagswahl Hessen „Wir haben leider in Hessen gerade einen historischen Höchststand an Armut. Es waren noch nie so viele Menschen in Hessen arm. Es ist mittlerweile jeder Fünfte und bei den Kindern und Jugendlichen leider sogar jedes vierte Kind, was in Hessen, in so einem reichen Bundesland, in Armut lebt. Und das müssen wir dringend angehen. Wir sind diejenigen, die das immer wieder angesprochen haben und Armutsbekämpfung auch zu unserem Kernziel für die nächste Legislatur machen wollen.“ Mit dem rund 100-Seitigen Wahlprogramm soll es mehr Druck von links geben. Vor allem auf die Grünen. Diese hätten als Teil der Landes- und Bundesregierung jegliche Glaubwürdigkeit verspielt. Jan Schalauske Die Linke, designierter Spitzenkandidat Landtagswahl Hessen „Innerhalb von einem Jahr schafft es der Bundeswirtschaftsminister, LNG-Terminals für schmutziges Frackinggas aus der Erde zu stampfen. Aber in Hessen dauert es mehr als drei Jahre, um Windkraftanlagen zu genehmigen, die für saubere, erneuerbare Energien stehen. Das zeigt doch, da stimmt was nicht in der Prioritätensetzung. Und deswegen braucht es unbedingt einen Turbo für die Energiewende und einen massiven Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs.“ Und dieser solle am besten nichts kosten. Finanzieren möchte die Linke das mit höheren Steuern für Reiche und Krediten. Doch bevor die 136 Delegierten am Wochenende das Wahlprogramm mit großer Mehrheit […]

  • Lufthansa wieder im Aufwind

    Lufthansa wieder im Aufwind

    Lufthansa-Chef Carsten Spohr war in den vergangenen Jahren nicht zu beneiden. Seine Fluglinie musste zu Beginn der Pandemie mit Milliardenhilfen vom Bund vor der Pleite gerettet werden. Als die Menschen nach den Lockdowns wieder Flüge gebucht haben, war plötzlich zu wenig Personal da. Und vor zwei Wochen, als sich eigentlich alles halbwegs eingependelt hatte, legte ein durchtrenntes Kabel das System der Lufthansa zeitweise lahm. Trotz aller Widrigkeiten machte sich beim Lufthansa-Chef heute bei der Präsentation der Jahreszahlen in Frankfurt endlich mal wieder Erleichterung breit. Er hat wieder Grund zu lachen. Carsten Spohr spricht heute vom „stärksten finanziellen Turnaround“ der Lufthansa-Geschichte. Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender Lufthansa „Das Geschäft unserer Passagier-Airlines ist zurückgekommen. Wir konnten insgesamt 102 Millionen Gäste an Bord begrüßen, das waren mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr.“ In den Jahren vor der Pandemie flog die Lufthansa regelmäßig Gewinne ein. Mit Corona ist der Flugverkehr schlagartig eingebrochen und mit ihm das Geschäft der Lufthansa. 6,7 Milliarden Euro Verlust machte sie im ersten Pandemiejahr, 2021 immer noch ein Minus von 2,2 Milliarden. Jetzt führt ein kleiner Vorjahresgewinn von 791 Millionen Euro die Lufthansa zurück in die Gewinnzone. Doch der starke Anstieg der Passagierzahlen sorgt immer noch für viel Chaos an den Flughäfen. Auch die Lufthansa musste zuletzt ihren Sommerflugplan stutzen. In diesem Jahr will sie 12.000 Mitarbeiter einstellen, um die Nachfrage in den Griff zu bekommen. Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender Lufthansa „Aber wir werden sicherlich auch weiterhin Engpässe bei den Flughäfen haben, die uns immer wieder auch mal zwingen, das Flugprogramm anzupassen. Aber alles unsererseits, das darf ich versprechen, wird getan, damit dieser Sommer so stabil wie irgendwie möglich wird.“ Durch die hohe Nachfrage werden allerdings auch die Ticketpreise steigen. Das kündigt Spohr heute an. An der Börse steigt der Kurs der Lufthansa-Aktie heute erstmals seit Pandemiebeginn auf über 10 Euro. […]

  • Merck macht Milliardengewinn

    Merck macht Milliardengewinn

    Mit einer kleinen Apotheke in Darmstadt fing vor über 350 Jahren alles an. Und aus der kleinen Apotheke ist das älteste chemisch-pharmazeutische Unternehmen der Welt geworden – Merck. Mit über 12.000 Arbeitsplätzen ist Merck Darmstadts größter Arbeitgeber. Heute hat der Vorstand des Unternehmens die Bilanz für das Jahr 2022 vorgestellt. Es zeigt sich: Der Konzern, der aus der kleinen Apotheke hervorging, trotzt den Krisen unserer Zeit. Medikamente gegen viele verschiedene Krankheiten, Flüssigkristalle für Handy-Displays – die Produkt-Palette des Darmstädter Traditionsunternehmens ist groß – und so konnte Merck 2022 wachsen. Belen Garijo, Vorstandsvorsitzende Merck „Wir haben geliefert bei allen unseren Zielen 2022. Trotz des russischen Angriffskrieges in der Ukraine, trotz einer Pandemie, die immer noch angedauert hat und viele große Drehkreuze der Welt im Griff hatte, trotz einer Rezession und Rekordinflation. Wir haben geliefert.“ 2022 hat Merck nach Abzug von Steuern einen Gewinn von mehr als 3,3 Milliarden Euro erzielt – 300 Millionen Euro mehr als 2021. Und das obwohl 500 Millionen Euro Sondereinnahmen aus Pandemiezeiten weggefallen sind. So hatte Merck etwa den Mainzer Impfstoffhersteller Biontech beliefert. Dank der breiten Aufstellung des Konzerns konnte Merck den Gewinn dennoch steigern. Markus Kuhnert, Finanzvorstand Merck „Wir haben drei gut positionierte Unternehmensbereiche: Health Care, Life Science und Electronics. Wir haben auch eine gewisse Preissetzungspower in den drei Bereichen, was uns hilft, die negativen Auswirkungen der Inflation abzumildern.“ Bedeutet: Das Unternehmen konnte die gestiegenen Herstellungskosten weitergeben. Durch die Inflation rechnet Merck im laufenden Jahr aber damit, den Gewinn von 2022 bestenfalls halten zu können. Gleichzeitig hat Garijo Ziele für die Zukunft im Blick – wie etwa Klimaneutralität. Dazu plant der Konzern zusammen mit dem Energieversorger Entega einen Solarpark. Belen Garijo, Vorstandsvorsitzende Merck „Alles das bringt uns einen Schritt weiter zu unserem Ziel der Klimaneutralität 2040. Unser Ziel ist es, Geschäftswachstum von negativen Folgen für die […]

  • Zwischenbilanz zum Wiederaufbau im Ahrtal

    Zwischenbilanz zum Wiederaufbau im Ahrtal

    Es ist die größte Baustelle Deutschlands: der Landkreis Ahrweiler. Im Juli 2021 verwüstete die Flutkatastrophe viele Ortschaften; die Wassermassen forderten 134 Menschenleben. Viele Politiker betonen danach, man müsse die Krise als Chance nutzen, Infrastruktur und Gebäude im Ahrtal nun katastrophensicher und klimaneutral aufzubauen. Doch oft mangelt es noch an den einfachsten Sachen – wie Wohnraum für die Flutbetroffenen. Cornelia Weigand ist seit einem Jahr Landrätin im Kreis und kann bislang nur eine gemischte Bilanz ihrer Amtszeit ziehen. Die Flut ist mehr als eineinhalb Jahre her – mit den Folgen kämpft Rolf Schmitt aber immer noch jeden Tag. Der ehemalige Polizist hat seit der Katastrophe viel Hilfe organisiert – immerhin hat er Marienthal eine CO2-neutrale Holz-Pelletheizung verschafft. „Dorfkümmerer“ nennen ihn die Einwohner. Doch Rolf Schmitt selbst lebt immer noch in einem Container. Rolf Schmitt, Fluthelfer „Jetzt so nach mittlerweile nach 18 Monaten im Wohncontainer wird es doch langsam beengt und vor allem Dingen: Wir haben jetzt den zweiten Winter im Wohncontainer fast hinter uns und irgendwann reicht’s und man sehnt sich, ins normale Leben zurückzukehren.“ Der „Dorfkümmerer“, der Macher von Marienthal kann noch nicht in sein altes Haus zurückkehren – der Grund: zu wenig Handwerker, Personalausfälle durch Corona, fehlendes Baumaterial. So wie Schmitt geht es auch vielen anderen Menschen: Die Hochwasserhilfe des Arbeiter-Samariter-Bundes stellt solche Wohneinheiten bereit. Hier in Ahrweiler sind alle belegt. Bianca Jochen, Einrichtungsleitung Arbeiter-Samariter Bund „Viele Leute sind einfach froh und dankbar, dass sie hier wohnen dürfen. Wiederum aber ist es auch einfach, dass sie auch wieder nach Hause wollen oder ein Zuhause finden möchten. Aber sie sind alle sehr dankbar hier, dass sie hier wohnen dürfen, dass wir die Gemeinschaft haben. Es haben sich auch neue Freundschaften gebildet.“ Gemischte Gefühle gibt es auch bei Cornelia Weigand: Die Landrätin im Kreis Ahrweiler sagt, es sei schwierig, schnell und […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Lebenslange Haft wegen Mordes — Neuer Prozess wegen Amokfahrt möglich — Zahl der Arbeitslosen leicht gestiegen — Bundesbank wieder ohne Gewinn Anmoderation: Drei Tage nach einem schweren Unfall auf der A5 zwischen Bensheim und Heppenheim ist ein acht-jähriger Junge seinen Verletzungen erlegen. Das hat heute die Polizei mitgeteilt. Der Junge hatte in einem Auto gesessen, das am Samstag aus bislang unbekannten Gründen von der Fahrbahn abgekommen und gegen ein Fahrzeug geprallt war, das auf dem Standstreifen abgestellt war. Der 55-jährige Fahrer des Unfallwagens wurde ebenfalls schwer verletzt. Und damit zu weiteren Nachrichten von heute. Lebenslange Haft wegen Mordes Das Landgericht Frankfurt hat heute einen 46-jährigen Mann wegen Mordes an seiner früheren Lebensgefährtin zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der Mann die Frau mit 33 Messerstichen getötet habe. Die Tat geschah im Oktober 2019 vor einem Supermarkt in Frankfurt. Der 46-Jährige habe die Arg- und Wehrlosigkeit des Opfers genutzt, das nicht mit einem Angriff rechnen konnte. In einem ersten Prozess war der Mann wegen Totschlags zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof hatte dieses Urteil jedoch aufgehoben. Neuer Prozess wegen Amokfahrt möglich Der Prozess um die tödliche Amokfahrt in Trier muss eventuell neu verhandelt werden. Der Generalbundesanwalt hat beim Bundesgerichtshof beantragt, das Verfahren an eine andere Kammer des Landgerichts Trier zurückzuverweisen. Es hatte den Amokfahrer im vergangenen Jahr wegen mehrfachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Zudem ordnete das Gericht seine Unterbringung in einer geschlossenen psychiatrischen Klinik an. Der Generalbundesanwalt hält diese Unterbringung für nicht ausreichend begründet. Dass der Verurteilte unter Wahnvorstellungen leide, heiße nicht automatisch, dass er während der Tat vermindert schuldfähig gewesen sei. Dagegen spreche, dass der Mann laut Gericht die Amokfahrt geplant habe. Zahl der Arbeitslosen leicht gestiegen Im Februar waren in Hessen und Rheinland-Pfalz erneut etwas mehr Menschen ohne Arbeit. […]

  • Gibt es bald Wein in Pfandflaschen?

    Gibt es bald Wein in Pfandflaschen?

    Es gibt sie in Grün, Blau, Weiß oder Braun. Manche sind länglich, andere eher bauchig. Die Rede ist von Weinflaschen. Schätzungsweise 400 verschiedene Formen gibt es weltweit. Als durch den Ukrainekrieg die Lieferketten unterbrochen waren, wurden auch bei vielen Winzern hierzulande die Weinflaschen knapp. Ein Weingut aus der Pfalz hat sich deshalb eine Alternative für die klassischen Flaschen überlegt – und die ist dazu noch äußerst nachhaltig. Not macht erfinderisch. Weil Winzer Ansgar Galler aus Kirchheim immer länger auf neue Weinflaschen zum Befüllen warten musste, suchte er nach einer Lösung. Und fand sie, in Form einer 0,5-Liter-Flasche. Ansgar Galler, Bio-Winzer in Kirchheim (Pfalz) „Die Flasche ist eine Longneck-Flasche aus der Bierbrauer-Szene, sag ich mal. Da war’s halt schon schwierig: Wo bekomm ich solche Flaschen her? Wer kann mir die Flasche füllen? Wer kann einen Kronkorken drauf verschließen? Also, das sind einfach so Dinge, die man dann bisschen um die Ecke denken muss außerhalb der Weinbranche einfach.“ Wie bei Bierflaschen üblich, zahlt der Kunde auf die Flasche Pfand. Sie kann in Supermärkten zurückgegeben und danach wieder neu befüllt werden. Damit ist sie nachhaltiger als klassische Weinflaschen. Ansgar Galler, Bio-Winzer in Kirchheim (Pfalz) „Die Flaschen werden meist wieder zurückgeführt in den Altglascontainer, werden wieder hochenergetisch eingeschmolzen und wiederverwertet. Klar, die Flasche geht nicht ganz verloren, aber die Nachhaltigkeit ist einfach bei dem Kreislauf, wenn man die Flasche einfach wiederverwendet. Das heißt, sie kommen wieder zurück, werden gespült und können bis zu 50 Mal wiederverwendet werden. Und dieses einheitliche System gibt es leider in der Weinbranche noch nicht.“ Und es ist auch nicht absehbar. Denn für ein einheitliches System gibt es zu viele verschiedene Flaschenformen. Dazu kommt: Mehr als die Hälfte aller Weine, die hierzulande getrunken werden, kommen aus dem Ausland. Geschmacklich mache die neue Flasche keinen Unterschied, sagt der Winzer, und auch […]