Internationale Sanitär- und Heizungsmesse in Frankfurt
Deutschland will bis 2045 klimaneutral sein. Ein wesentlicher Baustein: die Energiewende im Heizungskeller. Die will Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck schnell vorantreiben – mit einem umstrittenen Gesetzesentwurf, der unter anderem ein Verbot neuer Verbrennerheizungen vorsieht. Die Branche steht vor Herausforderungen. Wie sich derzeit bei der Internationalen Sanitär- und Heizungsmesse in Frankfurt zeigt. „Lösungen für eine nachhaltige Zukunft“ lautet das Motto hier auf der Weltleitmesse für Wasser, Wärme und Luft. Der aktuelle Verkaufsschlager: moderne Wärmepumpen. Von Hybridlösungen für Bestandsgebäude bis hin zu besonders platzsparenden Systemen für Neubauten ist alles dabei. Das politische Ziel: sechs Millionen Wärmepumpen bis 2030. Die Branche ist im Zugzwang. Thomas Heim, CEO Viessmann Climate Solutions „Für uns als Familienunternehmen bedeutet das, dass wir konkret innerhalb der nächsten drei Jahre eine Milliarde Euro investieren werden. Das Geld dedizieren wir auf der einen Seite im Bereich Entwicklung, wo wir erheblich Kapazitäten ausweiten. Und auf der anderen Seite natürlich auch im Produktionsbereich, wo wir im Augenblick dabei sind, in Polen ein neues, großes Wärmepumpenwerk zu bauen.“ Damit will das Unternehmen seine Produktionsmenge versiebenfachen. Allerdings sollen neu eingebaute Heizungen künftig zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Im Neubau stehen reine Öl- und Gasheizungen damit vor dem Aus – schon Anfang nächsten Jahres. Doch das sei so kaum zu schaffen, sagen Branchenvertreter. Markus Staudt, Hauptgeschäftsführer Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie „Die Industrie bietet technische Lösungen, aber am Ende sind es die Menschen und das Handwerk, was es umsetzen muss. Und da brauchen wir einfach vielleicht etwas mehr Luft. Wir brauchen Übergangszeiträume, wir brauchen Ausnahmetatbestände. Denn das Schlimmste wäre eben, wenn die Menschen nichts tun und ihre alten Heizungen weiterlaufen lassen.“ Übergangsfristen, Technologieoffenheit, individuelle Lösungen – dafür spricht sich auch Bundesbauministerin Klara Geywitz aus. Sie macht aber klar: Der Ausstieg aus fossiler Energie habe Priorität. Klara Geywitz (SPD), Bundesbauministerin „Wir können ja nicht die […]