Ministerpräsident Rhein besucht K+S

Die K+S AG aus Kassel ist einer der weltweit größten Hersteller für Kalidünger und ein wichtiger Arbeitgeber in Nordhessen. Doch das Bergbauunternehmen steht bereits seit geraumer Zeit in der Kritik, weil bei der Aufbereitung Salzlösungen in großen Mengen in die Umwelt gelangen. Um ihren Einfluss auf die Umwelt zu verändern, nimmt das Unternehmen jetzt viel Geld in die Hand.

Unter Hessen und Thüringen liegt eines der größten Kali-Abbaugebiete der Welt. 20 Millionen Tonnen Rohsalz verlassen hier jedes Jahr den Boden. Dafür arbeiten alleine hier am Standort Werra rund 4.700 Menschen, davon 300 Auszubildende. Ihre Arbeit soll in Zukunft vor allem klimafreundlicher werden.
Burkhard Lohr, Vorstandsvorsitzender K+S AG
„Wir haben uns vorgenommen diesen Standort, der fast 150 Jahre alt ist, noch einmal komplett neu zu erfinden. Wir werden unseren CO2-Fußabdruck halbieren, wir werden die Prozesswässer, die in der Vergangenheit immer ein großes Problem waren, mehr als halbieren und damit dieses Problem wirklich endgültig handelbar gemacht haben. Wir werden die Laufzeit um zehn Jahre verlängern und an diesem Standort 10 Millionen Tonnen Produkt produzieren, mit allen positiven Effekten auch für die anliegenden Gemeinden.“
600 Millionen Euro investiert das Unternehmen dafür in den Standort, an dem sich heute auch Ministerpräsident Boris Rhein ein Bild von den Plänen von K+S machen konnte. Mit dem Geld soll die Aufbereitung des Rohsalzes so umgebaut werden, dass kein belastetes Wasser mehr anfällt. Außerdem sollen feste Rückstände künftig zurück in die Schächte transportiert werden, um einen weiteren Anwuchs der Halden zu vermeiden, die im Umfeld der Förderanlagen die Landschaft prägen.
Boris Rhein (CDU), Ministerpräsident Hessen
„Aus meiner Sicht ist das ein wichtiges Zukunftsprojekt, weil es A: das Unternehmen sichert für lange Jahre, B: natürlich auch die Arbeitsplätze sichert und damit natürlich auch die Wirtschaftskraft für lange Jahre sichert und ich sehe selbstverständlich auch das Land Hessen in der Pflicht, K+S dabei zu unterstützen diesen Weg zu gehen.“
Rhein kündigte heute an, dass das Land Hessen K+S auch finanziell bei der Transformation unterstützen will. Auch Thüringen und der Bund sollten sich beteiligen, so der Ministerpräsident. In gut drei Jahren will der Konzern seinen Umbau abgeschlossen haben, um seinen Betrieb bis 2060 weiter aufrecht zu erhalten. Dann sind die Bodenschätze hier aufgebraucht und die mehr als 160-jährige Bergbautradition in Nordhessen hat ein Ende.