Die Zukunft des Frachtgeschäfts am Frankfurter Flughafen

Der Frankfurter Flughafen, das ist nicht nur ein Drehkreuz für fast 60 Millionen Passagiere im Jahr, sondern auch Europas größter Standort für Luftfracht. Die wird angesichts globaler Lieferketten immer wichtiger und gleichzeitig aufgrund geopolitischer Krisen immer schwieriger zu planen. Heute hat der Fraport-Konzern vorgestellt, wie man sich für das zukünftige Cargo-Geschäft aufstellen will.

Ist die deutsche Wirtschaft überhaupt noch wettbewerbsfähig? Diese Frage stellt Fraports Luftfahrt und Infrastrukturchef Pierre Dominique Prümm gleich zu Beginn und zielt damit vor allem darauf das eigene Unternehmen als Hoffnung in unruhigen Zeiten zu verkaufen.
Der Flughafenbetreiber Fraport sei auf dem Luftfrachtmarkt die Nummer Eins in Europa.
Pierre Dominique Prümm, Fraport AG Aviation und Infrastruktur
„Und das wollen wir bleiben. Wir gehen davon aus, dass der Bedarf nach entsprechenden Dienstleistungen, geflogener Fracht weiter wachsen wird und darauf stellen wir uns ein. Wir haben heute vorgestellt unseren Masterplan und der sieht genau den Pfad vor bis zum Jahr 2040.“
Der Fraport-Masterplan besteht aus drei Säulen. Vorhandene Flächen sollen umgestaltet und so intelligenter genutzt werden. Außerdem sollen auf aktuell stillgelegten 250.000 Quadratmetern neue Speditionsanlagen entstehen. Für den Ausbau der Infrastruktur will Fraport in den nächsten Jahren 500 Millionen Euro investieren.
Vor allem aber sollen die Prozesse umfassend digitalisiert werden. Das sei auch nötig, angesichts eines bis zum Jahr 2040 erwarteten Luftfrachtaufkommens von über drei Millionen geflogenen Tonnen und damit rund 50% mehr gegenüber dem bisherigen Höchstwert.
Dietmar Focke, Lufthansa Cargo Operations und Arbeitsdirektor
„Wir arbeiten heute mit Datenstrukturen die 20, 30 Jahre alt sind und die es uns nicht ermöglichen, diese gigantischen neuen Frachtmengen mit der enormen Anzahl von Shipments und Transferleistungen hier so darzustellen, dass wir hier einen guten Datenfern haben, der schnell, automatisch und zwischen allen Beteiligten perfekt funktioniert.“
Bis zum Ende des Jahrzehnts will die Lufthansa Cargo zudem sieben neue Frachtflugzeuge anschaffen – jedes davon bedeute etwa 500 neue Jobs.
Auch das Land Hessen werde als größter Anteilseigner des Flughafens von den Investitionen profitieren.
Alexander Lorz (CDU), Finanzminister Hessen
„Aber das ist nicht der entscheidende Punkt. Der entscheidende Punkt ist der, dass das die wirtschaftliche Entwicklung von ganz Hessen nach vorne bringt. Und von dieser wirtschaftlichen Entwicklung profitieren wir natürlich dann auch über Steuereinnahmen, die wir dann wieder für andere Zwecke verwenden können. Die wirtschaftliche Entwicklung ist die Basis für alles, was Sie dann auch als Finanzminister Gutes übers Land bringen können.“
Alles Gute für Hessen soll also auch in Zukunft von oben kommen oder nach oben in alle Welt vom Drehkreuz Frankfurt ausgehen.