Verkehr

  • Innenminister besucht ADAC-Luftrettung in Kirn

    Innenminister besucht ADAC-Luftrettung in Kirn

    Seit knapp vier Jahren ist der ADAC Rettungshubschrauber Christoph 66 in der Westpfalz unterwegs. Seit dem letzten Sommer ist er auch mit einer Rettungswinde ausgestattet und kann damit Patienten in unwegsamen Gelände noch schneller versorgen. Bislang einmalig in Rheinland-Pfalz. Wie die Rettung in der Praxis aussieht, wurde jetzt bei einer Übung in den Kirner Dolomiten demonstriert. Ein Wanderer ist abgestürzt, kann sich nicht mehr selbst ins Tal retten. Die Kirner Dolomiten sind ein schwer zugängliches Gebiet – keine Chance für den Rettungswagen. Ein Einsatz für Christoph 66. Der Rettungshubschrauber des ADAC setzt mithilfe der Seilwinde erst die Kollegen der Bergwacht zur Sicherung ab – dann folgt der Notarzt, der den Patienten erstversorgen kann. Ein Szenario, das nicht nur in hochalpinen Regionen, sondern auch in Rheinland-Pfalz so immer wieder vorkommt. Mehr als 100 Mal war die Seilwinde am Heli innerhalb eines Jahres im Einsatz – also etwa zwei Mal in der Woche. Frédéric Bruder, Geschäftsführer ADAC Luftrettung „Hier ist es ja eher ein ländliches Gebiet. aber auch hier macht es Sinn – auch hier gibt es, wie wir heute gesehen haben. auch Gebirge. Aber es ist auch der Kranfahrer, oben auf dem Kran, der gerettet werden muss. nachdem er einen Herzinfarkt hatte. Das heißt. die Einsatzmöglichkeiten einer Winde sind sehr vielfältig. Ist einfach ein tolles polyvalentes Rettungsmittel.“ Die Seilwinde kommt überall dort zum Einsatz, wo der Hubschrauber nicht landen kann. Ob im Wald, im Dorf oder eben im Bergland. Auch Innenminister Michael Ebling verfolgt gebannt das Szenario in den Kirner Dolomiten. Das Land fördert den Windeneinsatz mit rund 242.000 Euro pro Jahr. Der Rettungswinden-Hubschrauber sei ein weiterer Baustein in der Neuaufstellung des Katastrophenschutzes, so der Minister. Michael Ebling (SPD), Innenminister Rheinland-Pfalz „Alleine der ADAC hat mit seiner Luftrettung innerhalb einer sehr kurzen Zeit bei der Hochwasserkatastrophe 2021 111 Menschen unmittelbar, ganz […]

  • Auto ahoi!

    Auto ahoi!

    Es ist das größte Treffen rund um Amphibienfahrzeuge, das jemalsin Deutschland stattgefunden hat: die „Amphib 2023“. 80 Fahrzeuge aus sieben Nationen treffen sich diese Woche an der Mosel und fahren gemeinsam über Land und Wasser. Die „Amphib 2023“ – eine Oldtimer Tour mit ganz besonderem Charme. Da kommt sie: eine ganze Flotte am Horizont der Mosel. Man könnte meinen, das Navi habe die Autos falsch geleitet. Aber nein: Es sind Amphibienfahrzeuge. Das heißt, sie sind Auto und Boot in einem. Unter den über 80 Teilnehmern ist auch Matthias Ganter. Er hat die Amphib 2023 mitorganisiert. Seit er ein kleiner Junge war, fasziniert er sich für Amphibienfahrzeuge. Matthias Ganter, Amphib 2023 Organisator „Ich meine, das ist 60 Jahre alte Technik, das ist schon besonders. Und sehr, sehr robust gebaut, finde ich. Man sagt zwar, es ist ein schlechtes Auto und ein schlechtes Boot, aber die Mischung macht’s halt.“ Die Autos sind komplett abgedichtet – wie eine Badewanne auf Rädern. So gehen die schwimmenden Fahrzeuge nicht unter. Matthias Ganter, Amphib 2023 Organisator „Einfach jetzt mit dem Auto aufs Wasser fahren zu können. Sehr unrealistisch eigentlich und bis heute immer noch ein Phänomen, das Menschen fasziniert. Wenn ich einfach dann mit dem Kumpel zusammen abends aufs Wasser gehe, eine gute Flasche Riesling dabei und man lässt sich einfach treiben auf dem Wasser und fährt dann irgendwo raus, eine Kleinigkeit essen. Es hat halt etwas sehr Besonderes irgendwie.“ Die ehrenamtlich organisierte Amphib Tour gibt es seit 1987 – jedes Jahr in einem anderen Land. Für die Amphibienautobegeisterten ist das der wichtigste Treff im Jahr. Zum zweiten Mal findet die Tour hier an der Mosel statt. David aus England „Es ist ein wundervoller Ort, man kennt ihn in England. Wir waren hier schon 2014, es ist jetzt unser zweites Mal. Es ist schön wieder hier […]

  • Ungewöhnlicher Motorrad-Crash in Wiesbaden

    Ungewöhnlicher Motorrad-Crash in Wiesbaden

    Eigentlich sollte es ein gemeinsamer Motorradausflug werden, doch der Ausflug endet noch bevor er überhaupt begonnen hat: Gestern am späten Abend verliert ein Biker am Parkplatz unterhalb der Autobahnbrücke der A643 in Wiesbaden die Kontrolle über seine Maschine. Daraufhin rast er in eine Gruppe Motorradfahrer, die dort auf ihn gewartet hatten. Gestern Abend um kurz nach acht. Eine Gruppe Motorradfahrer steht auf einem Park&Ride-Parkplatz in der Wiesbadener Saarstraße. Sie machen eine gemeinsame Tour durch den Rheingau, sind kurz vor der Abfahrt. Kevin Dieckhöner, Sprecher Polizeipräsidium Westhessen „Sie standen bei ihren geparkten Motorrädern, haben die Helme angezogen und in dem Moment kam der Unfallverursacher auf die Gruppe zugefahren und hat aus bisher ungeklärter Ursache die Kontrolle über das Motorrad verloren und ist in die Gruppe reingefahren.“ Der Motorradfahrer wird lebensgefährlich verletzt. Noch in der Nacht wird der 29-Jährige operiert. Heute Nachmittag erliegt er dann seinen schweren Verletzungen. Mögliche Ursachen für den Unfall könnten menschliches Versagen oder ein technischer Defekt an der Maschine gewesen sein. Neben dem Unfallverursacher werden noch drei weitere Menschen verletzt. Kevin Dieckhöner, Sprecher Polizeipräsidium Westhessen „Der Unfallverursacher wurde schwerverletzt, eine weitere 20-Jährige aus Taunusstein wurde ebenfalls schwer verletzt und ins Krankenhaus gebracht und noch zwei weitere Personen wurden leicht verletzt und konnten nach ambulanter Behandlung im Krankenhaus wieder entlassen werden.“ Um zu klären, wie sich der Unfall genau abgespielt hat, wurde ein Gutachter eingesetzt und die Motorräder sichergestellt. Die Polizei bittet Zeugen, sich unter der Nummer 0611 / 345-0 zu melden.

  • Fraport steigert Umsatz

    Fraport steigert Umsatz

    „Deutschlands schlimmster Flughafen“ – so titelte der „Spiegel“ jüngst über den Frankfurter Airport. Das Image von Deutschlands größtem Flughafen hat Risse bekommen, nicht zuletzt vergangenes Jahr. Lange Warteschlangen, veraltete Technik, zu wenig Personal nach der Corona-Krise lauteten die Kritikpunkte. Dieses Jahr sollte alles besser werden, doch zu Stoßzeiten wie jetzt in der Ferienzeit kommt der Flughafen noch immer ans Limit. Wie man auch heute sah. Flughafen Frankfurt, heute Vormittag. Es ist voll, aber nicht übervoll. Trotzdem bilden sich an einigen Schaltern lange Schlangen. Genervte Passagiere. Thomas Stier „Wir haben schon eingecheckt online, aber man kriegt ja keinen Zugang zur Gepäckabgabe. Also, es ist ein bisschen undurchsichtig hier.“ Katharina „Ist fast wie so ’ne eigene Stadt habe ich das Gefühl. Grad eben auch, als wir hier vorne rangefahren worden sind.“ Gerhard Schubert „Man wartet viel rum und ärgert sich darüber, wenn mal zu spät geöffnet wird oder erst kurz vor dem Flug. Naja, das macht das Ganze spannend.“ Mit Spannung wurde erwartet, wie die Sommerferien am Flughafen verlaufen, nach den chaotischen Zuständen des Vorjahres. Nachdem zu Beginn der Corona-Pandemie massiv Stellen abgebaut worden waren, fehlten plötzlich Mitarbeiter bei der Abfertigung. Noch immer sucht fast jeder Dienstleister hier neues Personal. Bis zu 100.000 Menschen waren einmal an Deutschlands größter Arbeitsstätte beschäftigt, aktuell sind es rund 80.000. Insgesamt läuft es dieses Jahr schon geordneter, bestätigen viele Fluggäste. Jakub „Es ist ein ziemlich großer Flughafen hier. Aber alles ist gut, alle sind gut vorbereitet, würde ich sagen.“ Manfred Helm „Rechtzeitig da, Koffer einchecken und dann noch was essen.“ Der Flughafenbetreiber selbst möchte uns heute kein Interview zur bisherigen Ferienbilanz geben, teilt aber schriftlich mit, dass sich das Geschäft immer stärker dem Vor-Corona-Jahr 2019 annähere. Im ersten Halbjahr habe der Konzern einen Gewinn erwirtschaftet: 85 Millionen Euro. Bis Ende dieses Jahres rechnet Fraport mit über […]

  • Ärger über Baustellen in Bad Soden

    Ärger über Baustellen in Bad Soden

    Wie immer in den Sommeferien ist auch in Hessen und Rheinland-Pfalz vielerorts Geduld gefragt. In vielen Städten und Gemeinden schießen die Baustellen in der verkehrsärmeren Ferienzeit wie Pilze aus dem Boden. Besonders hart trifft es die Menschen gerade in Bad Soden am Taunus: Dort sorgen mehrere Großbaustellen gleichzeitig für längere Wartezeiten und lange Gesichter – vor allem bei Autofahrern. Die Königsteiner Straße ist die Hauptverkehrsader in Bad Soden am Taunus. Doch momentan geht hier nicht viel. Seit Anfang vergangener Woche ist die Straße aufgerissen. Grund sind umfangreiche Sanierungsarbeiten an den Wasserleitungen und der Kanalisation. Nur ein paar hundert Meter weiter die nächste Großbaustelle: Am Ortsausgang entsteht ein neuer Kreisverkehr. Bis der fertig ist, müssen sich die Verkehrsteilnehmer in Geduld üben. Viele Autofahrer sind genervt. Holger Ideler „Total chaotisch, ja. Ich brauche zehn, zwölf Minuten länger, um hier vorbei zu kommen. Von der Autobahn komme ich. Ganz schlimm. Ganz schlimm.“ Dobrica Zeba „Jeden Morgen muss man hier circa eine Viertelstunde warten, dass man vorbei kommt. Und es wird nicht besser, es wird immer schlimmer.“ Unbekannt „Die B8 ist gesperrt. Wir müssen alle hier drüber. Und dann ist das so.“ (Reporter: „Stehen Sie oft im Stau?“) „Ja, immer. Nicht nur oft – immer im Stau!“ Doch damit nicht genug: Mindesten fünf weitere Straßensperrungen sorgen in Bad Soden derzeit für Verdruss. Aber wie konnte es dazu kommen, dass es in der Kurstadt am Taunus gerade so viele Baustellen gleichzeitig gibt – und das auch noch am empfindlichsten Nadelöhr? Ganz einfach, sagt der Bürgermeister: Weil die Arbeiten schon seit langem geplant und dringend erforderlich seien – und weil man die Sache nun einfach gerne möglichst schnell und schmerzlos durchziehen wolle. Frank Blasch (CDU), Bürgermeister Bad Soden „Die beiden größten Baustellen, die wir haben, sind Bestandteile von Projekten, die über zwei bis drei Jahre gehen […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten aus Rheinland-Pfalz und Hessen im Überblick. Corona kostet Land Milliarden. Die Bewältigung der Corona-Krise hat das Land Rheinland-Pfalz insgesamt 5,386 Milliarden Euro gekostet. Davon waren rund 1,5 Milliarden Landes- und rund 4 Milliarden Bundesmittel. Das geht aus der Antwort des Finanzministeriums auf eine Anfrage der Freien Wähler hervor. Die größten Kostenpunkte seien die Kompensation von ausbleibenden Gewerbesteuerzahlungen an Kommunen, ÖPNV-Maßnahmen und die Pandemie-Vorsorge gewesen. Nur noch wenige Grundsteuererklärungen fehlen. Rund ein halbes Jahr nach Ablauf der Abgabefrist gehen bei den hessischen Finanzämtern immer noch Grundsteuererklärungen ein. Mittlerweile haben hier mehr als 96 Prozent der Immobilienbesitzer ihre Erklärung abgegeben. Das teilt die Oberfinanzdirektion Frankfurt mit. Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts muss die Grundsteuer bundesweit neu berechnet werden, in Hessen betrifft das 2,8 Millionen Grundstücke. Bürgerbegehren gegen Mobilitätskonzept. Die Marburger CDU hat ein Bürgerbegehren gegen das neue städtische Mobilitätskonzept „MoVe35“ gestartet. Ziel des Konzepts ist es, den innerstädtischen Autoverkehr bis 2035 um die Hälfte zu reduzieren. Dafür will die Stadt Fahrradwege und den öffentlichen Personennahverkehr ausbauen – gleichzeitig sollen Parkplätze und einige Durchfahrtswege für Autos wegfallen. Die CDU sieht darin eine Zumutung für die Bürger und eine Bedrohung für die städtische Wirtschaft. Um einen Bürgerentscheid und damit eine Überarbeitung des Konzepts zu erwirken, braucht sie nun knapp 3000 Unterschriften von Marburger Bürgern.

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten aus Rheinland-Pfalz und Hessen im Überblick. Durchbruch bei Lufthansa-Tarifverhandlungen Im monatelangen Tarifstreit zwischen der Lufthansa und ihren 5.200 Piloten ist eine Einigung erzielt worden, das hat heute die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit mitgeteilt. Medienberichten zufolge sollen die Cockpit-Beschäftigten der Lufthansa und der Frachttochter Lufthansa Cargo ab dem nächsten Jahr 7,5 Prozent mehr Gehalt sowie einen Inflationsausgleich von einmalig 3000 Euro angeboten bekommen haben. Die Mitglieder müssen diesem Vorschlag aber noch zustimmen. Wird das Angebot angenommen, wären Piloten-Streiks in den Sommerferien vom Tisch. Starkregen-Schäden nehmen zu Heftige Regenfälle sorgen in Deutschland immer öfter für Schäden in Millionenhöhe. Jedes zehnte Wohnhaus sei in den vergangenen 20 Jahren durch Starkregen beschädigt worden, das ergab eine Analyse des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft. Trauriger Spitzenreiter ist Rheinland-Pfalz. Durch die Flutkatastrophe 2021 entstand ein Schaden von durchschnittlich 11.000 Euro pro Haus. Das ist der höchste Wert im Ländervergleich. Die größten Schäden durch Starkregen gab es im Kreis Ahrweiler und im Eifelkreis Bitburg-Prüm. EZB hebt Leitzins an Zum neunten Mal in Folge hat die Europäische Zentralbank mit Sitz in Frankfurt den Leitzins angehoben. Er steigt im Euroraum um 0,25 Prozentpunkte auf nunmehr 4,25 Prozent. Mit der Leitzinserhöhung will die EZB die hohe Inflation bekämpfen. Sie riskiert aber, dass dadurch Kredite teurer werden und die deutsche Wirtschaft weiter schrumpft.

  • Größte private Flugzeugsammlung Europas

    Größte private Flugzeugsammlung Europas

    Die größte private Flugzeugsammlung Europas befindet sich … genau, hier bei uns in Rheinland-Pfalz. Genauer gesagt in Hermeskeil im Hunsrück. Die Flugausstellung Junior lockt jährlich rund hunderttausend Besucher an. Und das nun schon seit 50 Jahren. Sie ist das Lebenswerk der Familie Junior, die hier mit viel Herzblut 130 Jahre Fluggeschichte zum Anfassen vermittelt. Der Traum vom Fliegen – hier in Hermeskeil hat er ein Zuhause, ein ganz bodenständiges. 120 Flugzeuge, Hubschrauber und Flugapparate aller Art sowie 60 Motoren erzählen Technik- und Menschheitsgeschichte. Die Ausstellung ist mittlerweile auf eine Fläche von 80.000 Quadratmetern angewachsen. Damit ist sie zehnmal so groß wie 1973, als sie an den Start ging. Was sein Vater Leo einst begann, führt Peter Junior heute fort. Peter Junior, Inhaber Flugausstellung Junior  Das ist die reine Leidenschaft zur Flugtechnik sozusagen, oder zur Technik überhaupt. Und […] direkt von den ersten Tagen an, war ich ja immer mit dabei. Ich war elf Jahre alt, wie er das gegründet hat. Und man hat das erlebt und man ist da ja mit reingewachsen. Und dann war das ja eigentlich, glaube ich zumindest mal, ziemlich klar, dass der Funke dann irgendwann überspringt. Und der Funke ist übergesprungen. Vom Vater, der seine Tätigkeit als Designer und Architekt aufgibt, um sein Hobby zum Beruf zu machen. Ein Original der ersten Stunde: Diese britische Hunting Pembroke von 1952. Aktueller Neuzugang: Ein ‘63er Learjet, der als Vorläufer privater Business Jets gilt. Exklusivstatus genießt auch diese VC 10. Einst im Dienste des Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, ist sie seit 1981 größter Flieger der Sammlung. Die Odyssee beginnt am Flughafen Saarbrücken. Peter Junior, Inhaber Flugausstellung Junior  Dort haben wir die Maschine wochenlang zerlegt, für den LKW-Transport parat gemacht. Und dann wurde die per Schwertransport hier nach Hermeskeil transportiert. Dann wieder aufgebaut. Und das war dann schon ‘ne […]

  • Streit über Verkehrsprojekt „MoVe 35“ in Marburg

    Streit über Verkehrsprojekt „MoVe 35“ in Marburg

    In Marburg gibt es für viele zurzeit nur ein Thema: Das neue klimaschutzorientierte Verkehrskonzept „MoVe 35“ mit dem Ziel, den Autoverkehr in der Stadt auf die Hälfte zu reduzieren und gleichzeitig die Situation von Radfahrern, Fußgängern und ÖPNV deutlich zu verbessern. Seit vergangenem Freitag ist das Konzept beschlossene Sache. Doch es gibt auch Gegenwind. Besonders autofahrerfreundlich ist Marburg schon lange nicht mehr: Bereits vor Jahren hat die Stadt viele Verkehrsadern mit Rad- und Busspuren versehen. Es gibt Straßen nur für Fahrräder und Einbahnstraßen, die von Radfahrern entgegen der Fahrrichtung genutzt werden dürfen. Und die historische Oberstadt ist ohnehin seit Jahrzehnten autofreie Zone. Mit „MoVe 35“ könnte sich die Lage für Autofahrer in der Universitätsstadt noch einmal drastisch verschlechtern: So soll etwa die wichtigste Hauptverkehrsachse der Stadt, die Biegenstraße, für Autos künftig zur Einbahnstraße werden – Parkplätze soll es hier nicht mehr geben. Ein umstrittenes Konzept. Alexa Schlosser: „Mir ist das jetzt innerhalb der letzten drei Wochen schon fünfmal passiert, dass ich fast umgefahren wurde, obwohl ich auf dem Fahrradweg gefahren bin. Also, die Spuren sind einfach teilweise nicht breit genug.“ Martha Henkel: „Ich finde das nicht besonders gut. Wir kommen hier aus dem Landkreis. Sind hier auf Fachärzte angewiesen. Und müssen also meistens mit dem Auto hierher fahren. Wir müssen ja irgendwie zum Arzt kommen. Und wenn hier kein Parkplatz ist, dann werden wir in Zukunft wohl ein Lastenrad buchen müssen.“ Wulf Hahn: „Ich finde dass das MoVe35 genau das richtige Verkehrskonzept ist für Marburg, damit wir unsere Klimaschutzziele einhalten können.“ „MoVe 35“ – eine Kampfansage der Stadt Marburg an das Auto, um das Klima zu retten? Nein, sagt Oberbürgermeister Thomas Spies – es handele sich dabei viel mehr um ein Konzept, das den Verkehr in Marburg erstmals ganzheitlich denke. Thomas Spies, SPD, Oberbürgermeister Marburg: „In den letzten Wochen haben […]

  • LKW-Fahrer-Streik in Gräfenhausen

    LKW-Fahrer-Streik in Gräfenhausen

    Sie streiken wieder! Es geht um die osteuropäischen Lastwagenfahrer, die auf der Raststätte Gräfenhausen ihre Lastwagen geparkt und die Arbeit niedergelegt haben. Sie wollen auf die miserablen Arbeitsbedingungen, die schlechte Bezahlung und ausstehende Löhne aufmerksam machen. Immer mehr Kollegen schließen sich an – so, dass die Raststätte in Südhessen nun aus allen Nähten platzt. Raststätte Gräfenhausen-West – ein blauer Lkw reiht sich hier an den nächsten. Den streikenden Fahrern, unter anderem aus Georgien und Usbekistan, geht es um ausstehende Löhne. Inzwischen sind die Laster der polnischen Spedition sogar an der wenige Kilometer entfernten Raststätte in Pfungstadt zu sehen. Lkw-Fahrer „Ich habe seit über zwei Monaten kein Geld bekommen. Die Firma zieht mir ständig Strafen vom Lohn ab, erklärt aber nicht wofür und zeigt keine Beweise dafür.“ Über 10.000 Euro schulde die Firma ihm bereits. Um ähnliche Summen geht es auch bei den Kollegen. Die Stimmung vor Ort ist angespannt. Die Fahrer wollen jedoch durchhalten. Lkw-Fahrer „Wir haben beschlossen, bis zum Schluss hier zu bleiben, bis der letzte Fahrer sein Geld bekommt.“ Insgesamt sind es mit knapp 80 LKW sogar mehr als noch im April. Damals schickte der polnische Spediteur paramilitärische Sicherheitskräfte um die Streikenden einzuschüchtern. Gräfenhausen – für LKW-Fahrer inzwischen ein Symbol. Michael Ahmer, Berufskraftfahrer „Ich finde das gut dass die streiken. Das muss noch viel öfter passieren. In Deutschland müssten sie auch streiken, von den Jungs kann man was lernen. Aber hier man kriegt ja keine zwei unter einen Hut.“ Lkw-Fahrer „Die großen Firmen drücken den Preis. Nimm doch mal unsere Stunden, dann liegen die ja alle unterm Mindestlohn.“ Die Verantwortung für den Streik liege letztlich bei den Unternehmen, die ihre Waren immer zum billigsten Preis transportieren wollten. Sagt auch Anna Weirich vom Frankfurter Beratungsnetzwerk faire Mobilität. Anna Weirich, Beratungsnetzwerk „Faire Mobilität“ „Diese Praxis ist gängig. Im Auftrag vom […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Drogenschmuggler sind wieder auf freiem Fuß — Streckensperrung bei Ahrtalbahn — 500.000 Euro Spenden bei Vor-Tour der Hoffnung Drogenschmuggler sind wieder auf freiem Fuß Das Oberlandesgericht Frankfurt hat die Haftbefehle gegen die angeklagten Brasilianer aufgehoben, weil die zuständige Strafkammer wegen Überlastung keinen Prozesstermin festlegen konnte. Laut Strafprozessordnung dürfen Angeklagte nicht länger als sechs Monate in Untersuchungshaft festgehalten werden, wenn dafür nicht triftige Gründe vorliegen. Das können zum Beispiel sehr umfangreiche Ermittlungen sein. Streckensperrung bei Ahrtalbahn Die Bahnstrecke zwischen Remagen und Walporzheim ist ab sofort für sechs Wochen gesperrt. Grund dafür ist eine Erneuerung der Oberleitungen. Betroffen sind die Linien RB 30 und RB 39 in beide Richtungen. Für Fahrgäste steht ein Schienenersatzverkehr bereit. Bei der Flutkatastrophe im Ahrtal vor zwei Jahren sind weite Teile des Schienennetzes zerstört worden. Seitdem gibt es immer wieder Bauarbeiten. Bis 2025 soll die Strecke neu gebaut und vollständig elektrifiziert sein. 500.000 Euro Spenden Diese Summe wurde bei der diesjährigen Vor-Tour der Hoffnung erradelt. Das Geld soll krebskranken und hilfsbedürftigen Kindern zugutekommen. An der Benefiz-Veranstaltung haben 120 Radfahrer teilgenommen, darunter Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Sport. Für die Tour durch die Pfalz sind die Teilnehmer drei Tage lang jeweils eine Strecke von 100 Kilometern gefahren.

  • Bahn informiert über Frankfurter Fernbahntunnel

    Bahn informiert über Frankfurter Fernbahntunnel

    Seit mehr als 35 Jahren wird in Frankfurt über den Bau eines Fernbahntunnels nachgedacht. Tief unter dem Hauptbahnhof – mit durchgängigen Gleisen – und damit viel weniger anfällig für Verspätungen als der heutige Frankfurter Kopfbahnhof. Aktuell müssen ja alle Züge über die gleichen Gleise rein und raus fahren. Vor gut zwei Jahren hat die Deutsche Bahn erstmals konkrete Pläne zum  Bau des Frankfurter Fernbahntunnels vorgestellt. Jetzt soll das Projekt endlich Fahrt aufnehmen. So könnte der Frankfurter Fernbahnhof einmal aussehen: Vier neue Bahnsteige, bis zu 50 Meter tief unter dem heutigen Hauptbahnhof. Das Herzstück des neuen Fernbahntunnels. Rund 8,5 Kilometer lang – mit einer Einfahrt von Süden und einer Ausfahrt nach Osten, die sich dann Richtung Norden und Süden verzweigt. Noch ist das 3,5 Milliarden-Euro-Projekt Zukunftsmusik. Trotzdem heute schon mal großer Bahnhof in Frankfurt: Bundesverkehrsminister Volker Wissing und sein hessischer Amtskollege Tarek Al-Wazir kündigen an, die Planung zu beschleunigen – um das Projekt nicht erst im Jahr 2040, sondern schon 2035 auf die Beine zu stellen. Volker Wissing (FDP), Bundesverkehrsminister „Wir machen sehr viel. Wir haben ein neues Beschleunigungsgesetz auf den Weg gebracht, dass deutliche Verkürzungen der Planungszeiten mit sich bringt. Und wir nutzen die Digitalisierung. Und eine sehr gute Vernetzung auch aller Beteiligten. Ich bin sicher, dass wir mit den Maßnahmen dafür sorgen werden, dass das viel schneller geht, als man das noch früher gemacht hat.“ Volker Wissing und Tarek Al-Wazir: Beim Thema beschleunigter Autobahnausbau noch heillos zerstritten – in Sachen Planungsbeschleunigung beim Frankfurter Tiefbahntunnel nun voll auf einer Schiene. Tarek Al-Wazir (Bündnis 90 / Die Grünen), Verkehrsminister Hessen „Der Knoten Frankfurt ist mit der größte Engpass im deutschen Schienennetz überhaupt und das hat Auswirkungen auf den Fernverkehr der Bahn. Aber auch auf den Regionalverkehr. Die Schienen sind einfach dicht. Wir würden gerne mehr Züge fahren lassen. Auch Regionalzüge. Aber […]

  • Digitale Daten sollen Unfälle aufklären

    Digitale Daten sollen Unfälle aufklären

    Bei schweren Verkehrsunfällen ist es meist schwierig, den genauen Unfallhergang zu rekonstruieren. Problematisch wird das etwa, wenn es zum Gerichtsprozess kommt. Ein Grund, warum die rheinland-pfälzische Polizei bei der Aufnahme von Unfällen künftig stärker auf digitale Technik setzen will. Zunächst soll im Rahmen eines Pilotprojekts ausgelotet werden, was alles möglich ist. Klein und unscheinbar ist es, dieses Airbag-Steuergerät. Und doch: Geschützt im Fahrzeuginneren verbaut, liefert es der Polizei nach einem Unfall wichtige Daten darüber, was in den letzten fünf Sekunden vor dem Aufprall passiert ist. Dominik Knopp, Verkehrsunfallaufnahme Polizeipräsidium Koblenz „Da werden dann Fahrdaten wie Geschwindigkeit und Lenkwinkel beispielsweise aufgezeigt. Ob die Bremse aktiv war, ob das ein Assistenzsystem war. Dann lässt sich dadurch auch zum Beispiel eine Fahrtstrecke rekonstruieren. Ist man nach rechts ausgewichen, nach links ausgewichen? In welche Richtung ist das Fahrzeug zuerst geschleudert?“ Durch das Auslesen von digitalen Steuergeräten und Fehlerspeichern erhalten Gutachter wichtige Informationen zum Unfallhergang. Besonders dann, wenn ein Unfall tödlich endet, es keine Zeugen gibt oder die Beweislage unklar ist. Diese Drohne liefert Luftaufnahmen von Bremsspuren. Auch kann so die Unfallstelle vermessen und später in einer 3-D-Ansicht am Computer virtuell besichtigt werden. Patrick Brummer, Leiter Verkehrsdirektion Koblenz „Und ich bin sehr gespannt, wie realitätsnah das sein wird, wie nah wir da rankommen. Und dann muss man gucken: Was ist für neue Technik auf dem Markt? Wir werden auch parallel eine Markterhebung durchführen. Wir stehen auch in Kontakt mit anderen Bundesländern, mit anderen VU-Teams.“ Zwei VU-, also Verkehrsunfallaufnahme-Teams, mit 19 speziell geschulten Einsatzkräften sind nun in Rheinland-Pfalz für die Sicherung und Auswertung digitaler Unfalldaten zuständig. Innenminister Michael Ebling erhofft sich von dem einjährigen Pilotprojekt Erkenntnisse darüber … Michael Ebling (SPD), Innenminister Rheinland-Pfalz „… wie viel Aufwand ist das am Ende? Ist die technische Ausstattung so notwendig, oder muss sie verändert oder erweitert werden? Und natürlich […]

  • Gießen will Verkehrsversuch weiter vorantreiben

    Gießen will Verkehrsversuch weiter vorantreiben

    Eigentlich will die hessische Stadt Gießen bei der Verkehrswende ein Beispiel setzen: In den nächsten zehn Jahren soll sich die Zahl der Fahrradfahrer verdoppeln, gleichzeitig soll sich die Zahl der Autofahrer halbieren. Um das zu erreichen wird gerade der mehrspurige Anlagenring umgebaut, um Platz für Fahrradfahrer zu schaffen. Aber dieser Verkehrsversuch ist rechtswidrig, sagt jetzt ein Gericht. Diese Fahrbahnen sind schon umgebaut. Auf der Ostanlage in Gießen freuen sich die Fahrradfahrer über ihr neues Glück: Spuren, nur für sie alleine. Doch dieser Luxus könnte von kurzer Dauer sein: Diese Radwege sind rechtswidrig – so die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Gießen: Ihm fehlt eine ausreichende Begründung, warum die Fahrradfahrer eine eigene Spur brauchen. Doch weil das Urteil noch nicht rechtskräftig ist, setzt die grün-rot-rote Stadtregierung den Umbau trotzdem fort: Alexander Wright (Bündnis 90 / Die Grünen), Bürgermeister Gießen „Wir machen mit den Baumaßnahmen weiter, weil hinter den Baumaßnahmen steckt auch noch viel mehr. Wir wollen zum Beispiel die Ampelanlagen modernisieren. Es wäre problematisch, wenn wir jetzt stoppen, eine Pause einlegen und dann in vier bis sechs Wochen wieder starten, dass wir dann überhaupt noch die Leute bekommen, die wir beauftragt hatten. Und dann haben wir das Thema, dass der Bau, die Baustelle, über ein Jahr einfach blank dort steht.“ Die oppositionelle CDU hält es für falsch, dass den Autofahrern eine Fahrspur auf einer der an meist befahrenen Gießener Straßen genommen wird. Sie sieht durch das Urteil bestätigt. Frederik Bouffier (CDU), Stellvertretender Kreisvorsitzender Gießen „Wider besseren Wissen oder zumindest in dem Wissen, dass es eine Entscheidung des Verwaltungsgerichtes Gießen gibt, die das ganze kritisch betrachtet, einfach so weiterzumachen halten wir für grob fahrlässig und das kann eigentlich nicht sein. Das werden wir auch in der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag als Dringlichkeitsantrag einbringen.“ Zur Entscheidung des Verwaltungsgerichts ist es gekommen, weil sich zwei Anwohner gegen […]

  • ICE mit über 300 Passagieren evakuiert

    ICE mit über 300 Passagieren evakuiert

    Schrecksekunde gestern Abend in Frankenthal. Mitten auf freier Strecke bleibt dort plötzlich ein ICE mit 320 Fahrgästen an Bord stehen. Weil die Klimaanlage ausfällt, staut sich im Zug die Hitze, denn draußen sind es fast 30 Grad. Was folgt, ist ein Großeinsatz, um die Reisenden zu evakuieren. Frankenthal – bei einer Reise mit dem ICE normalerweise nur im Vorbeifahren zu bewundern. Doch für die Fahrgäste in Richtung Dortmund heißt es gestern gegen 18 Uhr überraschend: Endstation Pfalz. Kurz danach geht der Notruf bei der Feuerwehr ein. Durch die ausgefallene Klimaanlage wird es in dem Fernzug unerträglich heiß. Frank Böhmer, Einsatzleiter Feuerwehr Frankenthal „Nach ersten Anweisungen der Deutschen Bahn war ganz klar, dass der Zug so nicht mehr fahrfähig ist und die Insassen, circa 320 Personen, aus dem Zug evakuiert werden müssen und an den nächstgelegenen Bahnhof der Stadt Frankenthal verfrachtet werden müssen.“ Einsatzkräfte kümmern sich um die gestrandeten Reisenden, verteilen Getränke. Den meisten Passagieren geht es aber gut. Nur eine Person klagte über Kreislaufprobleme. Mit Bussen geht’s für die Fahrgäste zunächst zum Bahnhof Frankenthal und von dort weiter nach Frankfurt. Grund für den Defekt war laut Bahn vermutlich ein in die Oberleitung geratener Vogel. Die Funken hätten eine Böschung in Brand gesetzt, wodurch offenbar der Stromabnehmer des ICE beschädigt wurde.