ICE mit über 300 Passagieren evakuiert

Schrecksekunde gestern Abend in Frankenthal. Mitten auf freier Strecke bleibt dort plötzlich ein ICE mit 320 Fahrgästen an Bord stehen. Weil die Klimaanlage ausfällt, staut sich im Zug die Hitze, denn draußen sind es fast 30 Grad. Was folgt, ist ein Großeinsatz, um die Reisenden zu evakuieren.

Frankenthal – bei einer Reise mit dem ICE normalerweise nur im Vorbeifahren zu bewundern. Doch für die Fahrgäste in Richtung Dortmund heißt es gestern gegen 18 Uhr überraschend: Endstation Pfalz. Kurz danach geht der Notruf bei der Feuerwehr ein. Durch die ausgefallene Klimaanlage wird es in dem Fernzug unerträglich heiß.
Frank Böhmer, Einsatzleiter Feuerwehr Frankenthal
„Nach ersten Anweisungen der Deutschen Bahn war ganz klar, dass der Zug so nicht mehr fahrfähig ist und die Insassen, circa 320 Personen, aus dem Zug evakuiert werden müssen und an den nächstgelegenen Bahnhof der Stadt Frankenthal verfrachtet werden müssen.“
Einsatzkräfte kümmern sich um die gestrandeten Reisenden, verteilen Getränke. Den meisten Passagieren geht es aber gut. Nur eine Person klagte über Kreislaufprobleme.
Mit Bussen geht’s für die Fahrgäste zunächst zum Bahnhof Frankenthal und von dort weiter nach Frankfurt.
Grund für den Defekt war laut Bahn vermutlich ein in die Oberleitung geratener Vogel. Die Funken hätten eine Böschung in Brand gesetzt, wodurch offenbar der Stromabnehmer des ICE beschädigt wurde.