14.000 Bäume fürs Ahrtal

Seit der verheerenden Flut im Ahrtal im Juli 2021 ist viel passiert und doch gibt es für den Wiederaufbau noch viel zu tun. Nicht nur Gebäude und Infrastruktur wurden zerstört, auch die Natur hat unter den Wassermassen, dem Schlamm und dem Müll gelitten. In Müsch gab es heute eine große Wiederaufforstungsaktion.

Sinnvoller kann man seine Osterferien wohl kaum nutzen. Auch Familie Michalek mit den Kindern Julie und John hilft bei der großen Baumpflanz-Aktion im Örtchen Müsch im Ahrtal mit.
„Es macht sehr viel Spaß, ich habe, glaub ich, noch nie einen Baum gepflanzt.“
Groß und Klein haben heute mit angepackt und junge Buchen und Hainbuchen eingepflanzt.
Karsten Franz, Helfer
„Ich war schon früher bei der Fluthilfe und wenn man früher so im Gartenbau gelernt hat, macht das nochmal mehr Spaß als vielleicht Hölzer stemmen oder Schutt schippen.“
Über die private Initiative „Robin Gut“ konnten Unterstützer für rund 15 Euro einen Baum spenden, eine deutschlandweite Aktion. Alleine hier im Ahrtal sind es 14.000 Bäume.
Dieter Könnes, Initiator „Robin Gut“
„Von der einzelnen Baumspende bis zum großen Unternehmen kam hier alles zusammen und man siehts ja auch was hier los ist, hätte ich nicht gedacht. Ich bin echt baff und überwältigt.“
Unter der Flut im Juli 2021 hat auch die Natur stark gelitten – Bäume sind umgeknickt oder wurden entwurzelt, das Wasser verseucht. Die Initiative will beim wiederaufforsten helfen und es bei der Gelegenheit auch gleich besser machen als in der Vergangenheit. Statt Monokulturen sollen Klimawandel-resistentere Mischwälder entstehen. So könnten die Bäume dazu beitragen, eine erneute Flutkatastrophe zu verhindern.
Erwin Manz (Bündnis 90 / Grüne), Staatssekretär Umweltministerium Rheinland-Pfalz
„Die ganz große Herausforderung ist, Wasser in der Landschaft zurückzuhalten, dass es nicht schnell ins Tal abfließt und dass wenn im Sommer Dürre ist, immer noch im Speicher etwas vorhanden ist. Und hier das Ahrgebirge ist eine Modellregion, um Wasser im Wald zurück zuhalten.“
Udo Adriany, Ortsbürgermeister Müsch
„Wir setzen halt da an, wo der Regen fällt, in der Fläche und das geht nur, wenn die Fläche gesund ist und vital, das geht halt nur mit gesunden, vitalen Bäumen und jetzt deswegen Laubbäume, die sind halt resilienter gegen den Klimawandel.“
Zugegeben, besonders gesund und vital sehen die neuen Bäume noch nicht aus.
Jens Willen, Forstamt Adenau
„Die sind noch braun, weil die Buchen, die halten relativ lange das Laub, die werden aber jetzt im Frühjahr grün. Das sind also praktisch noch von letzten Herbst die Blätter, die dann praktisch jetzt demnächst abgestoßen werden und werden dann grün austreiben.“
Für die Aktion hat die Ortsgemeinde Müsch circa 3 Hektar Fläche zur Verfügung gestellt. Um die Pflege der neuen Bäume wird sich dann die Forstverwaltung des Landes kümmern.