Entwicklung des Biosphärenreservats Pfälzerwald

Der Pfälzer Wald ist eine der größten zusammen hängenden Waldgebiete in Deutschland – und seit 1992 ist er von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt. Das bedeutet, dass er eine Modellregion darstellt, in der Forstwirtschaft, Tourismus und Naturschutz miteinander vereint werden sollen. Doch bei der letzten Überprüfung der Standards hat die UNESCO Mängel festgestellt, die jetzt behoben werden sollen.

Über 180.000 Hektar erstreckt sich der Pfälzerwald. Er ist Touristenmagnet, Holzlieferant, grüne Lunge – und eben Biosphärenreservat. Doch um diesen Status und die damit verbundenen Fördermittel zu behalten, muss er den Anforderungen der UNESCO genügen. Und die hatte zuletzt gerügt, dass die Waldbewirtschaftung in den besonders geschützten, sogenannten „Pflegezonen“ nicht schonend genug vorgenommen wird. Die Pflegezonen erfüllen eine besondere Rolle im Wald, denn sie umschließen die Herzstücke des Biosphärenreservats, die „Kernzonen“, in denen der Wald sich selbst überlassen wird. Der zuständige Forstamtsleiter ist optimistisch, dass man die Mängel beheben können wird.
Tobias Stubenazy, Forstamtsleiter Otterberg
„Der Standard ist schon hoch und deswegen erkennt man vielleicht nicht mehr so die Unterschiede. Der Standard wird jetzt noch ein bisschen höher, als Pufferung um diese Kernzone. Und ich glaube, das ist genau der Kern, dass man sagt, um diesen Nukleus, dieser Kern, der wird jetzt noch besser geschützt durch diese Pufferzone, durch diese Pflegezone, in der der Standard jetzt nochmal ein bisschen nach oben geht bei der Bewirtschaftung.“
Damit der Biosphärenstatus erhalten bleibt, hat die Landesregierung heute eine neue Leitlinie verabschiedet. Danach sollen Nadelwälder zu Mischwäldern umgebaut werden, wieder mehr Wasser im Wald versickern und das Wegenetz reduziert werden. Klimaschutzministerin Katrin Eder betonte heute vor Ort, welche Bedeutung das Prädikat Biosphärenreservat für die Region hat.
Katrin Eder (Bündnis 90 / Grüne), Umweltministerin Rheinland-Pfalz:
„Der Pfälzerwald ist so einmalig als größtes zusammenhängendes Waldgebiet und damit auch einmalig unter den Biosphärenreservaten. Und das ist natürlich auch eine Marke, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch als auch als Werbemarke für die ganze Region dient. Und deswegen tun wir natürlich alles, damit das Biosphärenreservat dann auch erhalten bleibt.“
Die UNESCO überprüft den Status seiner Biosphärenreservate alle zehn Jahre und kann den Titel entweder verlängern oder entziehen, wenn angeprangerte Mängel weiter bestehen. 2031 steht die nächste Überprüfung im Pfälzerwald an.