Rheinland-Pfalz

  • Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein

    Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein

    Auf der größten Air Base außerhalb der Vereinigten Staaten – im rheinland-pfälzischen Ramstein – haben sich heute die Partner der Ukraine getroffen. Neben aktuellen Zusagen ging es vor allem darum, wie die Hilfe für die Ukraine zukünftig sichergestellt werden kann. Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine „Russlands Angriff und Sabotage der gesamten westlichen Welt geht weiter. Und nur, wenn wir unsere Zusammenarbeit uns unsere Kooperation fortsetzen und weiter ausbauen, können wir das normale Leben der Menschen in all unseren Ländern beschützen. Ich tue alles, um diesem Krieg noch in diesem Jahr ein Ende zu setzen. Für die Ukraine und für Europa. Ich weiß, dass ich auf ihre Unterstützung zählen kann.“ Es sind eindringliche Worte des ukrainischen Präsidenten in Ramstein. Hilfe sei weiter bitter notwendig! Erst gestern hatte Russland einen Gleitbombenangriff auf die ukrainische Großstadt Saporischschja verübt. Etwa 30 Kilometer von der Frontlinie entfernt sollen zwei Wohnhäuser getroffen worden sein. Nach Angaben der Regierung seien 13 Menschen bei dem Angriff ums Leben gekommen, mehr als 100 Personen wurden verletzt.   Es war einer der blutigsten Einzelangriffe seit Wochen. Das zeige, dass die Ukraine dringend auf die Lieferung weiterer Luftabwehrsysteme angewiesen sei, betont Selenskyj heute in Ramstein. Der Verteidigungsminister der USA, Lloyd Austin sagt heute weitere 500 Millionen Dollar Hilfen für die Ukraine zu. Kapitulation sei keine Option. Lloyd Austin, Verteidigungsminister USA „Im Februar verzeichnen wir das dritte Jahr von Putins Krieg. Und immer noch steht unser aller Sicherheit auf dem Spiel. Wenn Putin die Ukraine verschlingt, dann wird sein Hunger nur noch größer werden. Wenn der Alleinherrscher sieht, dass die Demokratien ihre Nerven verlieren, ihre Interessen aufgeben und ihre Prinzipien vergessen, dann wird er sich noch mehr Länder aneignen. Wenn der Tyrann lernt, dass Aggression sich auszahlt, dann wird es mehr Aggression geben, mehr Chaos und Krieg. Und wir sind immer noch […]

  • Rheinland-pfälzisches Klimaschutzgesetz in der Kritik

    Rheinland-pfälzisches Klimaschutzgesetz in der Kritik

    Hohe Kosten, viel Bürokratie und Krisen, wohin man blickt: Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat einen Tiefpunkt erreicht. In Rheinland-Pfalz kommt noch etwas dazu, was den Unternehmern nicht schmeckt: das Klimaschutzgesetz, das noch in diesem Jahr im Landtag verabschiedet werden soll. Die Unternehmen sagen zwar, Klimaschutz ist wichtig, aber nicht so. Wenn man sich das Klimaschutzgesetzes mit seinen 56 Seiten durchliest, weiß man zwar, dass Rheinland-Pfalz 2040 klimaneutral sein will – fünf Jahre früher als der Bund -, der Weg dahin aber bleibt unklar. Das übergeordnete Ziel steht bereits seit Längerem fest: Bis zum Jahr 2045 soll Deutschland klimaneutral sein. Das hat die Bundesregierung so beschlossen – und ist dabei auch auf die Unterstützung der einzelnen Bundesländer angewiesen. Dabei könnte Rheinland-Pfalz schon bald zu einer Art Musterschüler in Sachen Klimaschutz werden – indem das Land die Vorgabe sogar übererfüllt. So sieht der Entwurf zum neuen Landesklimaschutzgesetz unter anderem vor, den Ausstoß von Treibhausgasen in der Industrie schon bis zum Jahr 2040 um 96 Prozent zu verringern – bei den Gebäuden sollen die Emissionswerte bis dahin um 85 Prozent sinken. Das sei in der Tat ambitioniert, aber dennoch unbedingt erforderlich. Katrin Eder, (Bündnis 90 / Die Grünen), Klimaschutzministerin Rheinland-Pfalz „2024 war das wärmste Jahr. Und Rheinland-Pfalz ist einfach eines der Bundesländer, was in Deutschland besonders betroffen ist durch die Auswirkungen des Klimawandels.“ So sei etwa der Wald in Rheinland-Pfalz durch die langen Dürreperioden der vergangenen Jahre erheblich geschädigt – und auch der Grundwasserspiegel sei vielerorts bereits bedrohlich niedrig. Man dürfe keine Zeit verlieren, die Energiewende und die Transformation der Wirtschaft weiter voranzutreiben – sonst würde es am Ende für alle nur NOCH teurer. Katrin Eder, (Bündnis 90 / Die Grünen), Klimaschutzministerin Rheinland-Pfalz „Bei allen kurzfristigen Krisen ist die Klimakrise ja nach wie vor da. Und sie schädigt die Wirtschaft ja […]

  • Sozialbeiträge steigen deutlich

    Sozialbeiträge steigen deutlich

    Das neue Jahr startet für viele Arbeitnehmer mit schlechten Nachrichten. Denn fast alle bekommen in diesem Monat weniger ausgezahlt. Grund: Der drastische Anstieg der Sozialversicherungsbeiträge frisst einen immer größeren Teil des Lohns auf. 44 Millionen Menschen in Deutschland sind davon betroffen. Woran das liegt – wir geben einen Überblick. „Auch wir können uns für 2025 den aktuellen Entwicklungen nicht entziehen, und müssen unseren Beitrag anpassen.“ Es sind Formulierungen wie diese, die Millionen Versicherten zuletzt in die Briefkästen flatterten Die Techniker als größte deutsche Krankenkasse beispielsweise erhöht den Zusatzbeitrag von 1,2 auf 2,45 %. Steigerungen von deutlich mehr als einen Prozentpunkt bei vielen Krankenkassen. Allein die Erhöhung um einen Prozentpunkt macht bei einem Einkommen von 3.000 € monatlich 30 € weniger auf dem Gehaltszettel aus. Sebastian Wolski „Ich finde es eigentlich eine Katastrophe, weil es ist nicht nur die Krankenkasse, sondern auch andere Dinge, die über den Jahreswechsel steigen und die Jahre davor auch schon. Und irgendwo sollte es auch Grenzen haben.“ Carolin Diehl „Bisher werde ich gut bezahlt in meinem Job zum Glück, deswegen ist es keine Belastung aber wenn ich jetzt länger mal ausfallen würde, dann wüsste ich nicht wie ich die Kosten tragen sollte.“ Sonja Köbel „Ich bin froh, wenn wir noch eine Krankenkasse haben, die auch Kosten übernimmt. In anderen Ländern ist es nicht so, aber okay.“ Der Anstieg sei laut Krankenkassen nötig, weil immer mehr versicherungsfremde Leistungen durch die Politik auf die Beitragszahler abgewälzt würden, zuletzt insbesondere steigende Krankenhauskosten durch die Reform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Prof. Thomas Kolb, Gesundheitsökonom Hochschule RheinMain Wiesbaden „Das bezweifele ich. Wir reden hier über einen relativ geringen Betrag in Höhe von 2,5 Milliarden Euro, noch nicht mal 1 Prozent des Gesamtbetrags. Es sind Ineffizienzen also nicht abgestimmte Leistungserbringung und z.B. sektorale, das heißt ambulante und stationäre Sektorentrennung.“ Deutschland gibt inzwischen […]

  • Verkehrsministerin besucht Schleuse in Müden

    Verkehrsministerin besucht Schleuse in Müden

    Heute ist es genau einen Monat her, dass das Tor an der Moselschleuse Müden durch einen Schiffsunfall völlig zerstört wurde. Nichts ging mehr auf der Mosel, über 74 Frachtschiffe konnten nicht weiterfahren – ein Schaden in Millionenhöhe für die Wirtschaft. Heute hat sich die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin vor Ort über den Stand der Reparaturarbeiten informiert. Noch immer ist die Schifffahrt auf der Mosel lahmgelegt. Die beiden neuen Schleusentorflügel sind noch nicht eingetroffen. Ab dem 14. Januar sollen sie von Trier nach Müden transportiert werden. Mit einem bundeseigenen Arbeitsschiff, der erste reguläre Transport auf der Mosel seit der Havarie genau vor einem Monat. Stephan Momper, Leiter Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn „Und nach der Planung sind wir voll im Plan, haben wir dann am 31. Januar die Schleuse wieder startklar. Sodass am 31. Januar das erste Schiff geschleust werden kann. Wir haben ein Risiko noch, Sie sehen es hier, die Mosel hat hohe Wasserstände, wir hoffen inständig, dass die Mosel nicht noch weiter steigt, sodass uns Wasser hier in die Kammer läuft.“ Hoffen, dass das Wetter der geplanten Wiederinbetriebnahme der Moselschleuse Müden am 1. Februar keinen Strich durch die Rechnung macht. Es ist genau einen Monat her, als ein Frachter nahezu ungebremst gegen eines der Tore fährt und es völlig zerstört. Notschleusungen durch die kaputte Schleuse werden nötig, um alle gestrandeten 74 Frachtschiffe durch die Wasserstraße zu bringen. Das dauert bis Ende des Jahres. Parallel wird an der Schleuse gearbeitet. Für die Mitarbeiter bedeutet das keinen Urlaub, keine Weihnachtsfeiern. Akkordarbeit. Dafür bedankt sich die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin am Mittag bei allen, die hier auch heute im Einsatz sind. Daniela Schmitt (FDP), Verkehrsministerin Rheinland-Pfalz „Ich bin sehr, sehr dankbar, dass man hier große Schritte erzielt hat in den letzten Tagen und Wochen. Man hat mit großem Engagement hier gearbeitet und wir sind kurz davor, dass […]

  • Ministerpräsident bekommt Neujahrsbrezel

    Ministerpräsident bekommt Neujahrsbrezel

    Es ist eine Tradition im Januar, eine süße Tradition in Rheinland-Pfalz. Die Bäckerinnung Rhein-Nahe-Hunsrück bringt immer zum Jahresstart eine XXL-Brezel in die Mainzer Staatskanzlei. Sie soll dem Regierungschef Glück bringen. Soweit so bekannt – und dennoch war dieses Jahr etwas anders. Eine Riesenbrezel – frisch aus dem Ofen. Gebacken von Bäckermeister Alfred Wenz von der Bäcker-Innung Rhein-Nahe-Hunsrück. Jedes Jahr im Januar bringen die Bäcker ein XXL-Gebäck in die Staatskanzlei nach Mainz. Das erste Mal 1999 – damals noch für Kurt Beck. Alfred Wenz, Bäcker-Obermeister „Und dann hat der zu uns gesagt: Jungs, wenn ihr dreimal kommt, dann gibt das eine Tradition und so stehen wir zum 27 Mal hier.“ Seit rund einem halben Jahr ist Alexander Schweitzer Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz – es ist also seine erste Neujahrsbrezel, die er hier anschneidet. Anschneidet, aber nicht isst. Denn Schweitzer ist Veganer. „Aber schaut mich mal an. Ich bin noch nicht vom Fleisch gefallen.“ Für ihn gibt’s deshalb diesen Extra-Kuchen. „So viel zu den Neujahrsvorsätzen!“ Neujahrsbrezel für die Angestellten der Staatskanzlei. Veganer Kuchen für ihren Chef. Mehr braucht es nicht, findet Bäckermeister Alfred Wenz. Alfred Wenz, Bäcker-Obermeister „Bei uns sagt man im Hunsrück: Ne Brezel wie ein Scheunentor und ein Kuchen wie ein Ofenblatt, davon werden wir all gar satt.“ Und so sieht das auch der Ministerpräsident. Alexander Schweitzer (SPD), Ministerpräsident Rheinland-Pfalz „Mein Vater ist gelernter Bäcker, hat dann später in die Binnenschifffahrt gewechselt, aber das Bäckerhandwerk hat bei uns zuhause schon auch eine besondere Bedeutung.“ Und Glück sollen sie beide bringen, die Neujahrsbrezel UND der Extrakuchen. Und Glück kann man ja immer gebrauchen – gerade in diesem Jahr in dem in rund sieben Wochen ein neuer Bundestag gewählt wird. Und die SPD steht in Umfragen. nur bei 15-17 Prozent. Doch statt politisch zu diskutieren, wird hier heute erst mal fröhlich gelauscht – […]

  • Diskussion über Lohnfortzahlung am ersten Krankheitstag

    Diskussion über Lohnfortzahlung am ersten Krankheitstag

    Deutschlands Wirtschaft krankt und das liegt auch daran, dass die Arbeitnehmer zu oft krank sind, meint auf jeden Fall der Allianz-Chef. Er schlägt vor, dass Arbeitnehmern am ersten Krankheitstag kein Lohn mehr gezahlt werden soll. Sein Vorschlag führt zu Kopfnicken bei vielen Arbeitgebern und zu hitzigen Diskussionen bei Arbeitnehmern auch in Rheinland-Pfalz und Hessen. Es sind durchschnittlich 17,7 Tage, die ein deutscher Arbeitnehmer in den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres krank war – so die Techniker Krankenkasse. Der Schnitt der Mitgliedsländer der Europäischen Union liegt bei acht Krankheitstagen. Deutschland sei mittlerweile Weltmeister bei den Krankmeldungen, so Allianz-Chef Oliver Bäte in einem Interview mit dem Handelsblatt. Er fordert die Streichung der Lohnfortzahlung für den ersten Krankheitstag. Wie kommt das bei den Arbeitnehmern an? Wir haben in Mainz nachgefragt. Hans-Werner Karbach, Elektromeister „Es gibt Jobs, da musst du parat stehen, da kannst du nicht blaumachen, vielen wird es sehr einfach gemacht.“ Jara Bersch, Krankenpflegerin „Ja, also ich finde, es ist so ein bisschen Druckmittel gegen die Bevölkerung, nicht blau zu machen oder nicht krank zu machen, aber im Grunde genommen hat eigentlich jeder verdient, für seine Krankheit bezahlt zu werden. Es wäre schlimm, wenn das einfach nicht passiert.“ „Den ersten Tag zu streichen, finde ich nicht in Ordnung.“ Kranke Mitarbeiter kosten die Arbeitgeber viel Geld. Der Allianz-Chef rechnet vor: Arbeitgeber zahlen in Deutschland pro Jahr 77 Milliarden Euro Gehälter für kranke Mitarbeiter. Von den Krankenkassen kommen noch mal 19 Milliarden Euro hinzu. Das entspricht rund sechs Prozent der gesamten Sozialausgaben. Trotz der hohen Kosten ist für den Landesverband der rheinland-pfälzischen Unternehmer eine Lohnstreichung nicht der richtige Weg. Steffen Jans, Landesverband der Unternehmer Rheinland-Pfalz „Langfristig besser wären sicherlich Maßnahmen, die die betriebliche Gesundheitsförderung in den Betrieben strukturell umsetzen, das heißt betriebliche Gesundheitsförderung anbieten durch den Arbeitgeber, aber das auch annehmen durch die […]

  • Bauwirtschaft sucht Wege aus der Krise

    Bauwirtschaft sucht Wege aus der Krise

    Das Jahr 2025 wird für die Baubranche aller Voraussicht nach kein gutes. Die Krise verschärft sich gerade weiter. 400.000 neue Wohnungen im Jahr – dieses Ziel hatte sich die Ampel-Regierung in Berlin vor drei Jahren in den Koalitionsvertrag geschrieben. Und ist daran krachend gescheitert: Die Baubranche schätzt, dass im vergangenen Jahr bestenfalls 200.000 neue Wohnungen entstanden sind – viel zu wenige also. Woran das liegt und welche Lösungen es für das Problem geben könnte – darüber rede ich gleich mit dem Präsidenten des Verbandes baugewerblicher Unternehmer in Hessen. Zuvor aber erst mal ein Überblick über die aktuelle Lage. 400.000 neue Wohnungen im Jahr – von diesem Ziel ist man in Deutschland in etwa so weit entfernt wie vom Keller bis zum Dachgiebel. Vor allem in den Ballungsräumen fehlt es an bezahlbarem Wohnraum. Die Mieten steigen und steigen – und doch wird viel zu wenig neu gebaut, vor allem in den Städten. Ob Wohnungen komplett neu gebaut werden oder zum Beispiel durch den Umbau von ehemaligen Bürogebäuden entstehen, spielt dabei keine Rolle: Neben den steigenden Energie- und Baukosten ist es ist die immer weiter ausufernde Bürokratie, die der Branche am meisten zu schaffen macht. Abertausende Bauvorschriften und endlos langes Warten auf Genehmigungen machen Bauherren in Deutschland das Leben schwer. Ein Lösungsansatz könnte hier das so genannte „serielle Bauen“ sein – also der Hausbau aus vorgefertigten und bereits genehmigten Einzelteilen. Das könnte auch bei einem Vorschlag von Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz eine wichtige Rolle spielen: Mit einem „Bau-Turbo-Programm“ will er sich im Falle eines Wahlsieges dafür einsetzen, so schnell wie möglich möglichst viele „Minihäuser“ zu bauen. Diese sollen über nicht mehr als 80 Quadratmeter Wohnfläche sowie ein kleines Vorgärtchen verfügen, auf einen teuren Keller verzichten und dank Fertigbauweise vielen Menschen und dabei besonders jungen Familien erstmals den Traum vom erschwinglichen Eigenheim ermöglichen. Um […]

  • Straßenbahn fahren als Studentenjob

    Straßenbahn fahren als Studentenjob

    Im Supermarkt an der Kasse, als Kellner oder als Pizzabote – es gibt viele Möglichkeiten um sich als Student ein bisschen Geld nebenher zu verdienen. Nun kommen neue Jobs dazu. Zum Beispiel: Straßenbahnfahrer. Weil die Mainzer Verkehrsgesellschaft händeringend Fachkräfte sucht, können nun auch Werkstudenten Tramfahrer werden. Grund genug für uns, mal mitzufahren. Von der Uni in die Bahn. Nicht als Fahrgast, sondern als Fahrer. Der ausgebildete Trompeter Robert Paetzholdt studiert eigentlich angewandte Informatik, nebenbei steuert er die fast 40 Tonnen schwere Straßenbahn sicher durch Mainz. Robert Paetzholdt, Werkstudent als Straßenbahnfahrer „Ich habe eine Stellenausschreibung für Werkstudenten als Straßenbahnfahrer gesehen und da dachte ich, die haben sich verschrieben, weil kann ja irgendwie nicht sein aber klingt cool, also bewerbe ich mich einfach und zu meiner Überraschung haben sie sich nicht verschrieben und seitdem hab ich den Job.“ Auch Politikwissenschaftsstudent Kashef aus Afghanistan hat die achtwöchige Ausbildung während der Semesterferien absolviert. Kein abgespeckter Crashkurs sondern ganz regulär. Kashef Noori, Werkstudent als Straßenbahnfahrer „Ich wollte was anderes machen als einen Bürojob. Auf YouTube habe ich zufällig eine Reportage gesehen, wo in Nürnberg Studenten als Straßenbahnfahrer ausgebildet wurden und habe mich gefragt, ob man das auch in Mainz machen kann.“ Man kann. Dabei ist die Idee auch in Mainz nicht neu, schon in den 90ern fuhren hier Studis auf der Strecke. Dass das Konzept nun wieder aus der Schublade geholt wird, liegt an immer mehr Personalengpässen. Olga Fojt, Personalerin Mainzer Verkehrsgesellschaft „Vor allem am Wochenende und am Abend, da müssen wir alternative Rekrutierungswege einschlagen, da haben wir viele Ausfälle, die Dienste sind vielleicht auch unbeliebt. Das hat dazu geführt, dass wir gesagt haben, wir müssen jetzt damit anfangen, wenn andere schon längst damit angefangen haben.“ Wer als Straßenbahnfahrer anfangen will, darf sich als Werkstudent bei einer höchstens 20-Stunden-Woche auf rund 1.500 Euro brutto freuen, […]

  • Mainz 05 testet gegen Eintracht Frankfurt

    Mainz 05 testet gegen Eintracht Frankfurt

    Kurze Winterpause in der Fußball-Bundesliga und für unsere beiden Erstligisten aus Hessen und Rheinland-Pfalz sieht es gut aus in der Tabelle: Eintracht Frankfurt überwintert auf Platz 3, Mainz 05 auf dem 5. Rang. Gestern haben sich beide Vereine zu einem Testspiel in Mainz getroffen, am Ende hatten die Rheinhessen mit 3:1 die Nase vorn. Ein Testspiel der etwas anderen Art im alten Mainzer Bruchwegstadion: Zweimal 60 Minuten, in der Pause auf beiden Seiten ordentlich durchwechseln. Keine Fans im Stadion, reiner Fokus auf den Fußball. Am Ende ist Mainz 05 das effizientere Team. Dominik Kohr, Mittelfeldspieler 1. FSV Mainz 05 „Man hat in den ersten 60 Minuten gemerkt, dass wir nach der kurzen Pause wieder richtig Bock auf Fußballspielen haben. Und man auch gemerkt hat, dass wir gar nicht so viel verlernt haben in der kurzen Zeit. Das stimmt mich positiv.“ Die Mainzer machen dort weiter, wo sie kurz vor Weihnachten aufgehört haben: Als sie ebenfalls mit einem 3:1 das Rhein-Main-Duell in Frankfurt gewannen. 21. Minute, Frankfurts Oscar Höjlund mit dem Ballverlust, Armindo Sieb auf Dominik Kohr, und der gibt Kevin Trapp im Frankfurter Tor das Nachsehen: 1:0. Die Eintracht zwar mit mehr Chancen, die Mainzer aber treffsicherer: Eine gefällige Kombination und Phillipp Mwene trifft zum 2:0. Dann leistet sich Kevin Trapp einen Patzer: Der Eintracht-Torwart unterschätzt diesen langen Ball und Dominik Kohr in den leeren Kasten mit seinem zweiten Treffer. Ganz lumpen lassen wollen sich die Frankfurter aber nicht: Kurz vor der Pause Nathaniel Brown immerhin noch mit dem Anschlusstreffer. Und Eintracht-Coach Dino Toppmöller gar nicht mal unzufrieden. Dino Toppmöller, Trainer Eintracht Frankfurt „Ich fand die erste Halbzeit besser, wir dürfen nicht immer nur das Ergebnis sehen. Also wenn wir in der ersten Halbzeit vier Tore schießen, dann kann Mainz sich auch nicht beschweren. Ich weiß nicht, wie oft Mainz […]

  • Weltmeisterschaft im Weihnachtsbaumwerfen

    Weltmeisterschaft im Weihnachtsbaumwerfen

    Vorbeiziehen oder – besser gesagt – vorbeiwerfen hieß es am Wochenende bei einem der kuriosesten Wettbewerbe der Welt. Die Weltmeisterschaft im Weihnachtsbaumwerfen. Ein bisschen Schweden findet seit über 15 Jahren in der Pfalz statt – genauer in Weidenthal. Einmal kräftig Anlauf nehmen und ab damit. Das Sauwetter diesmal, man kann es nicht anders nennen, bringt auch unsere Kamera an ihre Grenzen. Dass seine einstige Bestleistung unter diesen Umständen übertroffen wird, das hält Weltrekordhalter Frank Schwender aus Frankeneck für unwahrscheinlich. Frank Schwender, 7-facher Herren-Weltmeister „Also heute gibt’s keine Rekorde, da bin ich mir sicher. Die Bäume sind total nass, auch schwerer natürlich als sonst und also wenn da jemand 20 Meter als Gesamtweite hat, dann glaub ich ist er diesmal gut dabei. Der Weltrekord liegt ja bei 25 Meter.“ Damit wird er Recht behalten. Die beste Gesamtweite liegt heute bei 20,29 Meter. Die wird aus drei Disziplinen zusammenaddiert. Weitwurf, Hochwurf und Schleuderwurf. Die Tannen sind alle etwa anderthalb Meter groß. Mitmachen darf jeder, ob jung oder alt. Männer- und Frauenleistung werden getrennt bewertet. Leonie Manz, amtierende Weinprinzessin aus Geinsheim „Man unterschätzt das glaub ich generell, also es war schwieriger als ich dachte, so einen Tannenbaum durch die Gegend zu schleudern, aber es war lustig.“ Es ist bereits die 17. Weltmeisterschaft im Weihnachtsbaumwerfen. Die meisten kommen aus der Gegend, ein paar auch von weiter weg. Vergangenes Jahr ist sogar extra ein Teilnehmer aus Singapur angereist. Das kleine Weidenthal, weltberühmt. Sirikarn Seiler, Teilnehmerin „Vor drei Jahren waren wir in Thailand und ich habe fernsehen geguckt und mein Mann hat gesagt, das ist in Weidenthal, warum ist das so bekannt, das ist der Nähe von unserem Haus. Da haben wir gedacht, irgendwann kommen wir her.“ 107 Teilnehmer sind es heute. Viele weitere gucken sich das Spektakel aus sicherer Entfernung im Trockenen an. Auch wenn […]

  • Von eiskalt zu frühlingshaft – wie geht das?

    Von eiskalt zu frühlingshaft – wie geht das?

    text

  • So wird das politische Jahr in Rheinland-Pfalz

    So wird das politische Jahr in Rheinland-Pfalz

    Auch wenn die Politik in Rheinland-Pfalz sich im Moment – wie überall – im Wahlkampf-Modus für die Bundestagswahl befindet, es ist auch das Jahr vor der Entscheidung im Land. Im Frühjahr 2026 steht die Landtagswahl an – und wir schauen jetzt einmal auf die Situation der Parteien und ihre Start-Aufstellung. Das Jahr 2024 hat in der rheinland-pfälzischen Politik große Veränderungen gebracht: Nach 11 Jahren im Amt kündigt Ministerpräsidentin Malu Dreyer im Juni ihren Rückzug an. Ihr Nachfolger wird der bisherige Arbeitsminister Alexander Schweitzer. Und auch bei der CDU ist seit September klar, wer die Partei als Spitzenkandidat in den Wahlkampf führen wird: Partei- und Fraktionschef Gordon Schnieder. „Wir alle sind bereit für eine neue Zeit und die beginnt heute. Danke schön.“ Eine neue Zeit mit dem Ziel, Alexander Schweitzer abzulösen und die Mainzer Staatskanzlei nach dann 35 Jahren wieder für die CDU zu erobern. Die Voraussetzungen sind nicht schlecht, auch wenn die Mainzer Ampel im Gegensatz zur großen Berliner Schwester ohne nach Außen getragene Streitereien auskommt und sich sogar so etwas wie Harmonie zwischen SPD, Grünen und FDP beobachten lässt. Doch das Ergebnis der Bundestagswahl kann auch hier Fliehkräfte bewirken, wenn zum Beispiel die FDP um ihre Existenz kämpfen muss. Die Mainzer Ampel als funktionierendes Politikprojekt darzustellen – im Gegensatz zur gescheiterten Berliner Ampel – wird die große Aufgabe für Alexander Schweitzer und seine Koalitionspartner in diesem Jahr sein. Für die CDU sehen die Umfragen zurzeit gut aus. Sie profitiert von der Krise der Ampelparteien auf Bundesebene. Doch ob es Gordon Schnieder gelingt, diese Stimmung über ein Jahr zu tragen und in Stimmen umzuwandeln, ist unklar. Sollte die Union in Berlin wieder den Bundeskanzler stellen, dann könnte sich die Stimmung im Land auch wieder gegen die CDU drehen – schließlich wählen die Menschen bei Landtagswahlen gerne gegen die Bundesregierung. Die […]

  • Leben mit COPD

    Leben mit COPD

    Sie ist schon jetzt eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland: COPD – eine Volkskrankheit, die vielen gar nicht bekannt ist – und das, obwohl die Zahlen immer weiter steigen. COPD ist die englische Abkürzung für „chronisch obstruktive Lungenerkrankung“. Sie wird vor allem durchs Rauchen verursacht – selbst dann, wenn man das Laster schon lange abgelegt hat. Wir haben Betroffene aus Mainz und Wiesbaden begleitet. Wenn Rolf-Dieter Voss nach Hause kommt, dann nie ohne sein mobiles Gerät. Denn der 78-Jährige braucht rund um die Uhr Sauerstoff. Drei Stunden hält die Batterie, zuhause wechselt er dann auf die feste Station mit 12 Metern Sauerstoffschlauch. Die Lungenerkrankung ist bei ihm immer weiter vorangeschritten, obwohl er vor 20 Jahren mit dem Rauchen aufgehört hat. Rolf-Dieter Voss, COPD-Patient „Aber was kaputt ist in der Lunge, ist kaputt. Das repariert sich nicht mehr. Anders ist es, wenn Sie eine andere Krankheit haben. Wenn ich schlecht höre, kriege ich ein Hörgerät. Aber die Lunge ist kaputt, die ist fertig.“ Mit seiner Lebensgefährtin teilt er ein ähnliches Leid, sie hat Lungenhochdruck. Bei Rolf-Dieter Voss wurde eine schwere COPD festgestellt, sein Lungenvolumen schafft nur noch 30 Prozent des Möglichen. Bei der chronischen Lungenerkrankung verschleimen die Bronchien, defekte Lungenbläschen bilden sich und können kaum noch Sauerstoff wandeln. Das kann bei jeder Anstrengung zur Atemnot führen. Rolf-Dieter Voss, COPD-Patient „Ohne Sauerstoff wird es heute sehr schwer für mich, durchzukommen. Ganz ruhig in die Ecke setzen, ganz ruhig versuchen zu atmen. Aber langsam, aber sicher wird der Sauerstoff im Blut immer weiter fallen.“ Schlimmstenfalls können die Patienten ersticken. Hierzulande leidet jeder 14. über 40 Jahren an COPD. Neben Feinstaub ist die häufigste Ursache das Rauchen, obwohl die Zahl der Raucher sinkt. Doch die Lunge hat ein Langzeitgedächtnis und schlägt verspätet zurück. Zudem ist die Dunkelziffer bei den Erkrankten hoch. Prof. Michael Kreuter, […]

  • Mainz 05 startet selbstbewusst ins neue Jahr

    Mainz 05 startet selbstbewusst ins neue Jahr

    Für die Bundesliga-Profis war die fußballfreie Zeit über die Feiertage diesmal recht kurz. Kurz vor Heiligabend wurde noch gekickt und schon nächste Woche steht bereits wieder das erste Liga-Spiel an. Eigentlich ganz gut für den 1. FSV Mainz 05, der sich mit zwei spektakulären Siegen gegen Bayern und Frankfurt in die Winterpause verabschiedet hatte und jetzt den Schwung direkt mitnehmen will. Gestern Abend war am Bruchweg Trainingsauftakt ins neue Jahr. Herzlicher Empfang durch die Mainzer Fans zum Aufgalopp ins Jahr 2025. Wer dachte, die Profis kämen nach Gänsebraten, Weihnachts-Plätzchen und Silvester-Büffet erstmal etwas träge daher, sah sich getäuscht. In der freien Zeit nur die Beine hochlegen – das gibt’s nicht mehr. Stefan Bell, Abwehrspieler 1. FSV Mainz 05 „Also die Zeiten, in denen man sich im Urlaub komplett zurücklehnen kann, die sind seit Jahren vorbei. Das ist mittlerweile alles so durchgeplant von den Athletik-Trainern, dass wir auch in der kurzen Pause nochmal vier bis fünf Läufe hatten pro Spieler.“ Reisten die Bundesligisten in der Vergangenheit traditionell zur Winter-Vorbereitung nochmal ins Trainingslager in südliche Gefilde, ist auch hier diesmal alles anders. Niko Bungert, Sportdirektor 1. FSV Mainz 05 „Wir wollten jetzt so kurz bevor es dann in die Meisterschaftsspiele schon wieder geht nicht den Flugstress haben und haben eine kurze knackige Vorbereitung einfach hier bei uns auf unserem gewohnten Terrain.“ Wer gestern Abend Ausschau nach Cheftrainer Bo Henriksen hielt, der suchte vergebens. Nach gerade überstandenem Magen-Darm-Infekt überlässt der Däne die Leitung lieber seinen Co-Trainern. Und noch einer fehlte. Kurz vor dem Trainingsstart bestätigt der Verein: Stürmer Karim Onisiwo spielt nach neun Jahren nicht mehr für die Mainzer, streift ab sofort das Trikot von RB Salzburg über. Niko Bungert, Sportdirektor 1. FSV Mainz 05 „Er kam auf uns zu mit dem Wunsch nach einer Veränderung. Zum einen geht’s für ihn ein bisschen […]

  • Neues Jahr beginnt mit Feiern und Festnahmen

    Neues Jahr beginnt mit Feiern und Festnahmen

    Gerade erst haben wir Silvester gefeiert, das heißt für viele mit Freunden eine gute Zeit haben, mit Sekt anstoßen und – ja auch das gehört für viele noch dazu – mit einem Feuerwerk die Geister des alten Jahres vertreiben. Aber meist bringt die Neujahrsnacht dann auch direkt neue böse Geister: Auch dieses Silvester gab es wieder Verletzte, Straftaten und viel Arbeit für Polizei und Feuerwehr. Ein Blick auf die Silvesternacht 2024/25. Feuerwerk über Frankfurt – in den ersten Minuten von 2025 leuchtet der Himmel über der Mainmetropole hell und bunt. Doch was am Himmel schön ist, kann am Boden auch hässlich sein: Auf der Frankfurter Zeil erteilt die Polizei immer wieder Platzverweise oder nimmt Feiernde fest, die gegen die Feuerwerksverbotszone dort verstoßen. Unbekannte werfen einen E-Scooter von einer Brücke auf einen Strafenwagen – die Kriminalpolizei ermittelt wegen versuchten Totschlags. Die Polizei hat mit 800 Beamten ihre Präsenz im Vergleich zum Vorjahr verstärkt und zeigt sich mit dem Sicherheitskonzept zufrieden; es sei eine verhältnismäßig ruhige Silvesternacht gewesen. In Koblenz habe es sogar überhaupt keine nennenswerten Störungen gegeben, sagt die Polizei und bedankt sich ausdrücklich bei den Bürgern. Das friedliche Image hat sogar Berliner hier her ans Deutsche Eck gelockt. Uwe Kraft „Weil wir schon mal in Koblenz waren und es uns in Berlin etwas zu hektisch ist und wir gehört haben, dass man hier am Deutschen Eck eine super Stimmung ist und auch ein schönes Feuerwerk.“ „Wunderschön. Ihr hörts ja selbst. Es  ist einfach herrlich. Ich finde auch eine gute Stimmung. Wir sind alle gut drauf.“ Tenivoungognon Soro „Wir freuen uns total, ich freue mich, dass 2024 vorbei ist und heute der erste Tag vom neuen Jahr ist.“ Neues Jahr, neues Glück – neue Vorsätze? Wir haben uns in Koblenz umgehört. Rainer Grone „Persönlich keine, in dem Alter hat man sich […]