10-jährige in Edenkoben vergewaltigt – Urteil gefallen

Heute schließt sich das Kapitel in einem Fall, der bundesweit für Aufsehen gesorgt hat. Ein 62 Jahre alter Mann aus Neustadt an der Weinstraße entführt und missbraucht ein zehnjähriges Mädchen. Und das, obwohl er mehrfach vorbestraft ist, erst zwei Monate zuvor aus der Haft entlassen wurde und unter Beobachtung der Polizei stand. Heute ist das Urteil gegen den Angeklagten gefallen.

Zwölf Jahre Haft und eine anschließende Sicherungsverwahrung. So lautet heute das Urteil des Landgerichts Landau gegen den 62-Jährigen aus Neustadt. Artur K. hatte im September letzten Jahres ein zehnjähriges Mädchen auf seinem Schulweg in Edenkoben in sein Auto gedrückt und entführt. Dann hatte Artur K. sie in einem leerstehenden Gebäude vergewaltigt. Rund zwei Stunden soll sich das Kind in der Gewalt des Mannes befunden haben.
Artur K. hatte die Tat zum Prozessauftakt gestanden. Über seine Anwältin ließ er verlauten, dass er alles bedauere.
Gabriele Haas, Verteidigerin
„Das Urteil hat ihn schon sehr getroffen. Also er hatte mit etwas weniger zumindest von der Strafhöhe – er hat damit gerechnet, dass er eine ordentliche Strafe bekommt, das habe ich auch – aber ich hatte auch die Hoffnung, dass es vielleicht nicht zweistellig ist. Gerade vor dem Hintergrund, dass wir ja auch noch eine Sicherungsverwahrung hinten dran haben.“
Artur K. ist bereits vorbestraft, auch wegen des sexuellen Missbrauchs von Kindern. Außerdem hatte er mehrfach gegen Auflagen des Gerichts verstoßen und sich geweigert eine Fußfessel zu tragen. Weil beim Angeklagten ein Hang zur Begehung von schweren Straftaten vorläge, hat das Gericht nun eine Sicherungsverwahrung angeordnet. Bei der Urteilsverkündung geht ein Raunen der Erleichterung durch den Zuschauerraum.
Rebecca, Prozessbeobachterin
„Ich bin selber Mutter und es hat mich auch getroffen, wie ein Mensch solche grauenvollen Taten tun kann. Und ich bin so glücklich, dass er endlich heute seine gerechte Strafe bekommen hat und nie wieder die Möglichkeit hat ein Kind anzufassen. Nie wieder soll er das tun.“
Auch die Familie der Zehnjährigen ist froh, dass Artur K. nun für immer weggesperrt wird. Vater und Mutter sitzen heute stellvertretend für ihre Tochter im Gerichtssaal.
Matthias Bär, Anwalt des Opfers
„Es ist einfach ein sehr wichtiger Meilenstein für die weitere Genesung. Es ist das Ziel meiner Mandantin, dass sie die Tat hinter sich lassen kann, dass sie die Folgen dieser Tat ausheilt. Und da ist sie auf einem guten Weg. Und jetzt hoffe ich, dass das Urteil schnell rechtskräftig wird, damit sie diesen Weg auch mit ihrer Familie fortsetzen kann und ihren Frieden findet.“
Ob Artur K. das Ende seiner zwölfjährigen Haftstrafe aber überhaupt erlebt, ist unklar. Er ist schwer an Krebs erkrankt und habe wahrscheinlich nicht mehr lange zu leben, wie er selbst sagt. Trotzdem hat er angekündigt in Revision zu gehen.