Street-Art-Künstlerin HERA

Belgien, Hongkong, Norwegen – die Werke von Street-Art Künstlerin Hera zieren Fassaden auf der ganzen Welt. Dahinter steckt die Frankfurterin Jasmin Siddiqui. Ihr neustes Bild entsteht gerade in Mainz.

Die Spraydose ist ihre Ölfarbe, die Fassade ihre riesige Leinwand. Tiere verkörpern menschliche Eigenschaften, indem die Figuren miteinander verschmelzen – das sind typische Motive von Street-Art-Künstlerin Hera. Heute ist ihr neustes Werk in der Mainzer Neustadt fertig geworden. Die Immobilie gehört Architekt Jochen Schraut. Er will hier künftig ein soziales Zentrum für Kunst und Kultur aufbauen. Das Motiv haben Eigentümer und Künstlerin gemeinsam ausgesucht. Doch warum ein Eichhörnchen?
Jasmin Siddiqui, alias Hera
„Ich finde das steht symbolisch für Kreativität eigentlich. Das ist immer am basteln, immer am machen, das lebt neben dem Menschen, macht sein eigenes Ding in seinen Kobeln und so stelle ich mir dann auch die Arbeit im Atelier vor.“
Jochen Schraut, Eigentümer des Gebäudes
„Es zeigt ja auch so ein bisschen das Atelier, wo das Eichhörnchen und das Kind drin sitzt und der Slogan „Alles Große beginnt im Kleinen“ ist ja eigentlich auch das, was hier stattfindet.“
Für Hera ist es wichtig, in ihrer Kunst nicht nur den Ort einzubinden, sondern auch die Menschen. Und so hat sie ein paar Schulklassen eingeladen, sich auch mal mit der Spraydose zu versuchen. Auch wenn sie selbst erst mit 18 Jahren ihr erstes Graffiti gesprüht hat, so war die Straßenkunst trotzdem ein wichtiger Teil ihrer Kindheit. Hera ist in den 80ern in Frankfurt aufgewachsen, empfindet die Stadt damals als trist und grau. Die Graffitis sind ihre Highlights in den Straßen, geben Orientierung.
Hera, Street-Art-Künstlerin
„Die Marker in der Stadt, die mir wichtig waren, waren halt nicht die geschriebenen Straßennamen, sondern die künstlerisch gestalteten total individuellen Werke von Graffiti-Artists.“
Heute zieren auch viele ihrer Werke die Frankfurter Innenstadt. Das nächste große Projekt führt Hera nach Toronto. Und in einer Galerie in Paris wird es im Mai eine Soloausstellung ihrer Kunst geben.
Hera, Street-Art-Künstlerin
„Als ich anfing, war Graffiti, es gab den Begriff Street-Art nicht, das war halt Graffiti, das war immer mit Illegalität verbunden und jetzt gibt es Museen, die einfach der Kunst gewidmet sind, also Teil von einer kulturellen Bewegung zu sein, das ist natürlich unglaublich, wer hat denn schon die Chance.“
Immer kreativ, immer in Bewegung – das ist Hera. Genauso wie ihr neustes Werk – das Eichhörnchen in der Mainzer Neustadt.