Was bringt die Luca-App?
Die Corona-Pandemie hat noch einmal deutlich gemacht: In den Verwaltungen gibt es noch zu viel Zettelwirtschaft. Vor allem die Kontaktnachverfolgung nach einer Corona-Infektion ist für die Gesundheitsämter ein großer Aufwand. Daher setzte die Politik vor knapp einem halben Jahr auf die Luca-App. Sie soll die Nachverfolgung erleichtern. Doch nützt die App den Gesundheitsämtern wirklich? Einchecken, bitte! Im Casa del Caffé Trier müssen Gäste erst mal den QR Code scannen, bevor sie bestellen können. Über die Luca-App werden die Kontaktdaten und die Dauer des Besuchs erfasst. Falls ein Gast infiziert ist, kann das Gesundheitsamt Trier-Saarburg schauen, wer zu der Zeit noch im Café war, um möglicherweise die Nachbarn in Quarantäne zu schicken. Klingt nach einem guten Konzept, doch nach einem halben Jahr Luca-App ist die Bilanz ernüchternd. Erst drei Mal konnte Johannes Reiz Kontakte mit Hilfe der App nachverfolgen. In anderen rheinland-pfälzischen Gesundheitsämtern wurde die App noch gar nicht verwendet. Johannes Reitz, Gesundheitsamt Trier-Saarburg „Das liegt wahrscheinlich daran, dass es keine verpflichtende Nutzung der digitalen Erfassung gibt. Es ist eine Möglichkeit, die die Gastronomie zu Verfügung stellen kann aber auch nicht muss. Es gibt in der Gesetzgebung, in der Verordnung nur die Verpflichtung zur Kontaktdatenerfassung. Entweder digital oder händisch. Und das kann dann dazu führen, dass man dann einen Stapel Zettel bekommt – wie wir den hier haben – und wo dann die Daten einzeln draufstehen.“ Er schätzt, dass nur 60 Prozent der Daten über Apps erfasst werden. Der Rest läuft noch über Zettel. Wenn überhaupt. Viele Menschen checken sich gar nicht mehr in der Gastronomie oder bei Veranstaltungen ein. Johannes Reitz, Gesundheitsamt Trier Saarburg „Sicherlich ist es auch eine Sache, die die Gastronomie forcieren könnte, wenn sie denn die Luca-App nutzt oder eine andere App nutzt. Es gibt ja auch andere Möglichkeiten wie Luca. Uns ist mit der digitalen Erfassung […]