Endlich wieder Präsenzveranstaltungen an der Mainzer Uni

Herbstferien! Ab heute haben die Schüler in Hessen und in Rheinland-Pfalz zwei Wochen lang frei. Für die Studierenden dagegen geht’s bald los mit dem neuen Semester. Ab heute starten die Einführungs-Veranstaltungen für die Erstis. Und das bedeutet an den Unis im Land – endlich wieder Lernen in Präsenz! So auch an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz.

Leere Stühle, leere Hörsäle, leere Gänge. Drei Semester lang war es still in der Universität Mainz. Ab heute kehrt das Leben zurück auf den Campus. Bevor es in einer Woche für alle Studierenden wieder losgeht, gehört die Uni heute ganz den Erstsemestern. Die Einführungswoche steht auf dem Plan und als erster Jahrgang seit anderthalb Jahren können die Neuen von Anfang an das echte Campusleben kennenlernen.
Prof. Stephan Jolie, Vizepräsident Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
„Wir können den Studierenden über 80 Prozent wirkliche Präsenzlehre anbieten an Veranstaltungen, wir werden einige hybride Veranstaltungen haben, also kleinere Gruppen, die gemischt – ein Teil online, ein Teil in Präsenz – stattfinden, und gute zehn Prozent dann vielleicht reine Onlineübertragungen, vor allem eben die großen Vorlesungen.“
Egal ob Student oder Dozent, wer an den Präsenzveranstaltungen teilnehmen will, muss geimpft, genesen oder negativ getestet sein. Ein externer Sicherheitsdienst wird die Einhaltung dieser Regel stichprobenartig überprüfen, den Nachweis muss jeder immer bei sich tragen. Wer ein Gebäude betritt, muss sich mit der neuen JGU-App einloggen und eine medizinische Maske tragen. All das sind Maßnahmen, um den Studierenden trotz anhaltender Pandemie das gemeinsame Lernen vor Ort zu ermöglichen.
Azize, studiert Biologie
„Finde ich auf jeden Fall besser, weil es mir sehr schwerfällt, daheim zu lernen, und weil ich denke, dass das irgendwie zum Uni-Leben dazugehört, dass man Leute kennenlernt, dass man mit anderen gemeinsam studiert.“
Ediz, studiert Molekularbiologie
„Ich finde das eigentlich ganz gut, weil wir in der Uni eh wenig praktische Erfahrung haben und das halt super krass fehlt, um nach der Uni auch irgendwie Jobs machen zu können oder generell unser Zeug anwenden zu können.“
Larissa, studiert Psychologie
„Es gibt ja die 3G-Regeln hier am Campus und deshalb habe ich mich eigentlich nur gefreut, dass ich endlich mal Leute kennenlernen kann, weil ich habe halt mit Corona angefangen zu studieren und jetzt hat man wieder den Austausch unter Kommilitonen und auch mit den Dozenten.“
Manisha, studiert Soziologie und Wirtschaftswissenschaften
„Und ich finde es cool, dass man auch endlich mal mehr Leute kennenlernt und auch die Gesichter, die man jetzt vielleicht online nur kennt, auch mal in Präsenz sieht. Und ja – das ist halt noch ein ganz anderes Studenten-Feeling.“
Die Zeit, in der Vorlesungen und Seminare nur online stattfinden konnten, hat die Universität genutzt, um die hauseigene Technik aufzurüsten und zusätzlichen Raum zum Lernen zu schaffen. Dadurch soll gewährleistet werden, dass sich möglichst viele Studierende gleichzeitig auf dem Campus aufhalten und trotzdem die Abstände einhalten können. Was aber passiert, wenn die Pandemie doch nochmal voll zuschlägt?
Prof. Stephan Jolie, Vizepräsident Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
„Natürlich ist es möglich, nachzusteuern. Wir haben das schon erlebt. Wir können jetzt sehr viel besser als im Frühjahr 2020 tatsächlich Notbremsen ziehen, aber wir rechnen nicht ernsthaft damit. Möglich ist das. Vor allem wird aber möglich sein gegebenenfalls – und das ist hoffentlich das wahrscheinlichere Szenario –, dass wir noch im Laufe des Wintersemesters sehen, dass es vielleicht nach ersten Erhöhungen dann doch wieder ganz klar zu Situationen kommt, in denen wir sagen: Das Geschehen an der Universität ist kein Treiber für irgendetwas und wir können sogar hier Regelungen lockern.“
Ein Szenario, über dass sich hier wohl alle freuen würden. Zunächst aber heißt es: Vorsichtig sein und Regeln einhalten – damit sich dieses Bild so schnell nicht wiederholt.