Allgemein

  • Prozess gegen Hells-Angels-Rocker

    Prozess gegen Hells-Angels-Rocker

    Vor dem Landgericht in Frankfurt begann heute der Prozess gegen einen ehemaligen Hells-Angels-Boss. Dem Angeklagten werden Zuhälterei, besonders schwere Zwangsprostitution und Förderung der Prostitution Minderjähriger vorgeworfen. Beamte der Kriminalpolizei Frankfurt nahmen den mutmaßlichen Täter vergangenen Dezember nach einem Türkei Urlaub am Flughafen fest. Ein Baum von einem Kerl betritt den speziell gesicherten Saal E1 des Landgerichts in Frankfurt. Den Schädel kahlrasiert und bis über den Hals tätowiert. Er war Präsident eines Hells-Angels-Charters in Süddeutschland, heute sind seine Hände hinter dem Rücken mit Handschellen gefesselt. Michael E. soll mehrere Frauen zur Prostitution gezwungen haben, unter anderem hier im Frankfurter Bahnhofsviertel, darunter auch eine Minderjährige. Die Leiden der Geschädigten – ein alptraumhaftes Martyrium: Henriette Lyndian, Anwältin der Nebenklage „Er war ihr Zuhälter, hat ihr das Geld weggenommen, hat sie geschlagen, hat sie über eine Dauer von mehreren Monaten ausgenutzt, Zwangsprostitution betrieben. Und hat sich insofern schuldig gemacht.“ Der 36 Jahre alte Angeklagte, der die komplette Verlesung der Anklage völlig regungslos mit festem Blick verfolgt, soll zeitgleich mehrere Beziehungen zu Frauen aufrecht erhalten haben, von denen er regelmäßig einen großen Anteil der Einnahmen ihrer Prostitutionstätigkeit einbehalten haben soll. Bei Nichterfüllung seiner Forderungen, sei regelmäßig auch Gewalt zum Einsatz gekommen – Schläge und Tritte. Die Frauen gingen in Hotels und Apartments anschaffen und sollen vom Angeklagten zum Teil auch mit Kokain versorgt worden sein. Die Geschädigten seien auch in eine psychische Abhängigkeit geraten, da der Angeklagte ihnen Liebesbeziehungen und mitunter auch eine gemeinsame Zukunft vorgegaukelt habe. Henriette Lyndian, Anwältin der Nebenklage „In der Regel suchen sich solche Männer labile Frauen, die vielleicht schon der Prostitution nachgehen oder die sie dann der Prostitution zuführen, um sie dann auszunehmen. Und als Druckmittel verwenden die nicht unbedingt Schläge – zwar hat es auch hier Schläge, insbesondere als die Geschädigten aussteigen wollten, gegeben – aber die im Grunde […]

  • Mainzer Narren läuten Fastnacht ein

    Mainzer Narren läuten Fastnacht ein

    Feiern oder nicht feiern? Viele Menschen haben heute wegen den steigenden Corona-Zahlen mit dem Fastnachtsauftakt – dem Start in die Karnevalssession – gehadert. Und dennoch haben zum Beispiel Tausende den Weg zum Fastnachtsbrunnen in Mainz gefunden. Und so hieß es: Rein ins Kostüm, raus auf die Straße. Franziska Oeler, Reporterin: „Ja, liebe Fastnachtsfreunde, es ist wieder soweit! Hier auf dem Schillerplatz geht’s rund, nach einem Jahr Corona-Pause kann man sagen: Endlich! Die Leute sind schön kostümiert, haben sich in Schale geschmissen und der Schnaps fließt schon seit heute Morgen. Aber eine Einschränkung gibt es dann doch. Nämlich hinter die Absperrung kommt nur, wer geimpft oder genesen ist, hier gilt die 2G-Regel. Und man muss vorher ein Ticket gekauft haben. Heißt also: Wenn ich mitfeiern will, muss ich erst mal durch die Kontrolle.“ 7.500 Tickets hat der Mainzer Carneval-Verein verkauft. Die Närrinnen und Narhallesen tanzen sich schon mal warm, bis es um Punkt 11:11 Uhr dann endlich so weit ist: Der Startschuss für die 5. Jahreszeit. „Wir sind Meenzer Buben und Meenzer Mädchen und es hat uns sehr wehgetan, dass Fastnacht nicht stattgefunden hat. Und dass wir jetzt wieder alle hier so zusammen sein können ist wunderbar.“ „Wir haben’s Feiern nicht verlernt!“ „Helau! Mainz ist cool“ „Ich kann im Katzenclub mitmachen. Ich fühle mich hier sehr wohl.“ „Helau!“ Dieses Jahr feiern die Mainzer unter dem Motto: „Des Fastnachtsbrunnen bunte Pracht strahlt wie ganz Mainz, wie’s singt und lacht.“ Wie passend, denn das Wahrzeichen der Mainzer Fastnacht feiert kommendes Jahr seinen 5 mal 11. Geburtstag. Ein Grund mehr zum Feiern. Franziska Oeler, Reporterin: „Ja der Chef des ganzen hier ist der Präsident des Mainzer Carneval-Vereins, Reinhard Urban. Der steht jetzt hier neben mir. Hallo, Herr Urban.“ Reinhard Urban, Präsident des Mainzer Carneval-Vereins: „Guten Morgen“ Franziska Oeler: „Wie groß ist denn die Freude […]

  • Gesundheitsminister stellt 5-Punkte-Plan für Corona-Impfungen vor

    Gesundheitsminister stellt 5-Punkte-Plan für Corona-Impfungen vor

    Die Warnungen ertönen in diesen Tagen fast überall: Die Pandemie ist längst noch nicht vorbei, mahnen Mediziner und Virologen. Höchstwerte bei den Corona-Infektionszahlen und immer mehr belegte Intensivbetten. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass sich vermehrt wieder viele ältere, bereits geimpfte Menschen mit dem Virus infizieren. Der Impfschutz lässt erkennbar nach. Da hilft nur Boostern! Mehr impfen, da sind sich Wissenschaft und Politik einig, ist das einzige Mittel, die Situation wieder in den Griff zu bekommen. Und das muss schnell gehen. Wieder einmal ist Germersheim trauriger Spitzenreiter in Rheinland-Pfalz – mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 335,6 verzeichnet der Kreis in der Südpfalz seit Tagen die mit Abstand meisten Neuinfektionen im Land. Ganze Schulklassen sind wieder im Homeschooling, auf den Straßen sind kaum Menschen unterwegs. Um die Lage in den Griff zu bekommen, da ist sich Landrat Fritz Brechtel sicher, muss das Impfangebot verbessert werden. Fritz Brechtel, CDU, Landrat Kreis Germersheim „Auf mich kommen sehr viele Menschen zu, die jetzt sagen, wir möchten gerne geimpft werden, wir wollen uns aber nicht bei den Impfbussen stundenlang in der Kälte anstellen. Das kann man auch älteren Menschen nicht zumuten. Und deshalb muss man diesen Menschen, die sich impfen lassen wollen, eine einfache Gelegenheit geben, sich impfen zu lassen und das wäre das Impfzentrum.“ Gemeint ist das Landesimpfzentrum in Wörth. Das ist aktuell im Standby-Modus, könnte also theoretisch jederzeit reaktiviert werden. Das Gesundheitsministerium aber hat andere Pläne. Statt die großen Landesimpfzentren wiederzueröffnen, wird es ab kommender Woche mindestens achtzehn Krankenhäuser geben, die Impfungen gegen das Coronavirus anbieten – ohne vorherige Terminabsprache. Clemens Hoch, SPD, Gesundheitsminister Rheinland-Pfalz „Die dezentralen Impfzentren an den Krankenhäusern werden so funktionieren wie ein Impfbus. Das heißt, es wird nicht eine 24-Stunden-7-Tage-die Woche-Möglichkeit geben sich impfen zu lassen ohne Termin, sondern wir werden zentral, aber auch die regionalen Medien veröffentlichen, wann […]

  • Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

    Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

    „Die Zeit heilt im Fall Auschwitz keine Wunden“ – das hat eine Holocaust-Überlebende heute im rheinland-pfälzischen Landtag gesagt. 83 Jahre ist es her, als in der Nacht vom 9. auf den 10. November in ganz Deutschland Synagogen zerstört und jüdische Mitbürger misshandelt und ermordet wurden. Die „Reichspogromnacht“ war der Beginn der systematischen Gewalttaten gegen Juden, die später im Holocaust endeten. Auch in Rheinland-Pfalz wurden damals Synagogen zerstört. Der Morgen des 10. Novembers 1938. Die Synagoge in Speyer ist ausgebrannt und fast komplett zerstört. Kurze Zeit später wird sie abgerissen. Nur ein paar Bücher bleiben übrig. Sie liegen heute in der neuen Synagoge Speyer, die erst vor zehn Jahren eröffnet wurde. Das Haus des Friedens ist ein wichtiges Symbol für neues jüdisches Leben in Rheinland-Pfalz nach der Nazizeit. Marina Nikiforova, Geschäftsführerin Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz „Für uns alle und für Speyerer Mitbewohner, ich glaube, das ist wirklich ein gutes Zeichen, ein wichtiges Zeichen. Und wir haben Gott sei Dank und Gott behüte nie wieder irgendwelche schlimmen Ereignisse hier in Speyer erlebt.“ Nach der Zerstörung von Synagogen folgte der Holocausts. Bis 1945 ermordeten die Nationalsozialisten 6 Millionen Juden – zum großen Teil in Vernichtungslagern. Eva Umlauf war im Vernichtungslager Auschwitz und überlebte nur, weil die Nazis die Gaskammern schon zerstört hatten. Heute erzählt sie im Landtag Rheinland-Pfalz ihre Geschichte. Eva Umlauf, Holocaust Überlebende „Das war unser Glück, dass wir drei Tage zu spät kamen. Es ist alles Mögliche unterwegs passiert. Die Lok ist kaputt gegangen. Wir sollten noch zeitig kommen, was der sofortige Tod für uns bedeuten würde. Noch am 31. Oktober kam der letzte Transport aus Theresienstadt. Es sind über 1.000 Menschen direkt ins Gas gegangen. Kinder, Alte, Frauen, Männer. Alles, was vorhanden war, ging ins Auschwitz. Wir waren die ersten, die nicht vergast worden sind.“ Erlebnisse die sie bis heute […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten aus Rheinland-Pfalz und Hessen im Überblick. Bundesweite Warnstreiks bei der Commerzbank Wegen der stockenden Tarifverhandlungen bei den privaten Banken haben heute auch die Mitarbeiter der Commerzbank in Frankfurt ihre Arbeit niedergelegt und für ihre Forderungen demonstriert. Die Gewerkschaft ver.di hatte zu den 24-stündigen Warnstreiks aufgerufen. Sie fordert 4,5 Prozent mehr Lohn, mindestens jedoch 150 Euro mehr pro Monat. Die Arbeitgeber bieten bislang an, die Gehälter in drei Stufen um insgesamt 3,2 Prozent zu erhöhen. Gipfel zu Baukosten gefordert Die SPD-Fraktion im hessischen Landtag hat die Landesregierung aufgefordert, einen Baukostengipfel im Land einzusetzen. Alle Akteure wie die Wohnungswirtschaft, Stadtplaner und Handwerkskammern müssten zusammenkommen, um Lösungen für die explodieren Kosten zu erarbeiten. Es müsse auf jeden Fall verhindert werden, dass die Kostensteigerungen beim Wohnungsbau am Ende bei den Mietern abgeladen würden. Das sei aber unausweichlich, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen würden. Die Landesregierung erklärte, sie stelle bis zum Jahr 2024 2,2 Milliarden Euro für den Bau bezahlbarer Wohnungen zur Verfügung. SMA Solar steigert Gewinn Der Solartechnikkonzern SMA Solar im hessischen Niestetal hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres einen Gewinn von rund 15 Millionen Euro erwirtschaftet. Das waren 66 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Allerdings belasten die Probleme mit den Lieferketten das Unternehmen immer mehr. Nach Angaben von SMA Solar hat sich die Versorgungslage in den vergangenen drei Monaten noch verschärft. Weil Bauteile fehlen, hat der Konzern seine Gewinnerwartungen für dieses Jahr bereits gesenkt. Burgen will Videoüberwachung Nach einer Serien von Bränden in dem kleinen Moselort Burgen wird die Gemeinde jetzt eine Videoüberwachung der wichtigsten Straßen beantragen. Das hat gestern Abend die Bürgerversammlung beschlossen. In dem engen Ortskern von Burgen hatten vor kurzem innerhalb weniger Wochen mehrere Häuser und eine Scheune gebrannt. Die Polizei geht von einem Serientäter aus und ermittelt wegen vorsätzlicher Brandstiftung.

  • Sirenenwarnnetz in Koblenz wird ausgebaut

    Sirenenwarnnetz in Koblenz wird ausgebaut

    Die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal ist nun vier Monate her. Sie hat auf dramatische Art und Weise gezeigt, dass Warn-Apps auf dem Handy nichts bringen, wenn die Sendemasten weggespült werden. Daher setzen viele Regionen jetzt wieder auf ein altbewährtes Mittel: die Sirene. Ganz vorne mit dabei: die Stadt Koblenz. Sie will als erste Stadt in Rheinland-Pfalz ein flächendeckendes Sirenenwarnnetz installieren. Dieses Mal ist es kein Ernstfall: Heute vormittag um elf Uhr probt Koblenz den Alarm für den Notfall. Denn wenn es in der Stadt an Mosel und Rhein so aussieht, müssen die Menschen schnell gewarnt werden. Das neue Sirenenwarnnetz in Koblenz sollte eigentlich erst in acht Jahren fertig sein – aber plötzlich ging alles viel schneller. David Langner, SPD, Oberbürgermeister Koblenz „Es gibt aufgrund der Ereignisse im Ahrtal und der geänderten politischen Positionen seitens der Landesregierung Fördermittel, die es uns möglich machen, das zeitnah umsetzen und es ist im Sinne der Bürger dass wir das auch zeitnah machen, um warnen zu können.“ Die Kosten des Warnsystems: 850.000 Euro. Erst nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal beteiligte sich daran auch der Bund. Die Sirenen sollen die Bürger jederzeit warnen können: Meik Maxeiner, Amt für Brand- und Katastrophenschutz „Das bedeutet also, jeder Alarm soll die Bevölkerung auffordern, gewisse Verhaltensregeln einzuhalten, sei es Fenster und Türen zu schließen, sei es das Gebäude zu verlassen.“ Doch viele Menschen wissen heute gar nicht mehr, was sie tun sollen, wenn sie eine Sirene hören. Auch Durchsagen der Feuerwehr, die heute die Warntöne ergänzten, halfen den Koblenzern heute nicht. Eva Maria Henning „Also, den Alarm haben wir gehört, sind auch erst stehengeblieben, weil wir nicht wussten, was hat das zu bedeuten, und danach kam die Durchsage, da haben wir aber nichts verstanden.“ Petra „Ich war in der Eltzerhofstraße, das ist hier ganz in der Nähe, aber ich habe es […]

  • Das Fatigue-Syndrom – die kaum erforschte Krankheit

    Das Fatigue-Syndrom – die kaum erforschte Krankheit

    Gerade in der dunklen Jahreszeit fühlen sich viele von uns müde und abgeschlafft. Es gibt aber Menschen, die sind chronisch müde – ja, richtig erschöpft. Die Krankheit heißt „Chronisches Fatigue-Syndrom“. Betroffene fühlen sich so schwach, dass sie teilweise nicht mal mehr richtig sprechen können. 250.000 Menschen leiden in Deutschland daran. Sie wollen nun mit einer Petition erreichen, dass mehr über das Chronische Fatigue-Syndrom aufgeklärt wird – dass die Krankheit erforscht wird, die das Leben regelrecht ausbremst. Catherine Bauer, leidet an ME/CFS „Eine Erkrankung zu beschreiben, die man selbst kaum beschreiben kann, so ein Körpergefühl, das man selbst kaum beschreiben kann, wie es einem geht, das ist halt extrem schwierig.“ Catherine Bauers Leben ändert sich 2019 schlagartig. Sie erkrankt am Pfeifferschen Drüsenfieber. Nicht stark, sie spürt kaum Symptome der Virusinfektion. Doch seitdem ist ein solcher Spaziergang für sie wie ein nie endender Marathon. Catherine Bauer, leidet an ME/CFS „Das war jetzt schon ein ganzer Haufen, den ich jetzt schon geleistet habe bis hierher.“ Zweimal war Catherine Bauer in diesem Sommer hier im Park. Ansonsten spielt sich ihr Leben zuhause ab, großteils im Bett. Maximal 2.000 Schritte schafft sie – an einem guten Tag. Myalgische Enzephalomyelitis / das Chronische Fatigue-Syndrom – kurz ME/CFS – ist eine schwere neuroimmunologische Erkrankung. Also eine Erkrankung, die das Nervensystem und die Muskulatur beeinträchtig. In Deutschland sind rund 250.000 Menschen betroffen. Catherine Bauer, leidet an ME/CFS „Der Körper ist nicht mehr im Gefüge, es sind Muskelschmerzen – massive, es sind Gelenkschmerzen, Sehnenschmerzen. Es sind Halsschmerzen, Kopfschmerzen. Bei mir ein ganz starkes Symptom ist ein Dauerschwindel, so eine Benommenheit, als wäre ich betrunken.“ Hinzu kommen Konzentrationsschwierigkeiten und schnelle Erschöpfung. In ihrem Beruf als Redakteurin arbeitet die 54-Jährige nur noch sechs Stunden pro Woche. ME/CFS hat in ihrem bunten, erfüllten Leben aus dem Nichts die Pausentaste aktiviert. Catherine Bauer, […]

  • Galloway-Rinder im Weinberg

    Galloway-Rinder im Weinberg

    Wenn Sie auf dem Binger Rochusberg zwischen den Weinbergen entlangschlendern, staunen Sie nicht schlecht. Denn: Mitten in der bekannten Weinlage – zwischen den Reben – grasen Galloway-Rinder. Was schottische Rinder in Bingen zu suchen haben, das verrät Ihnen der Mann, der hinter dem Pilotprojekt steht. Heute steht für die Galloway-Rinder von Felix Prinz zu Salm-Salm ein Umzug an. Die schottischen Nutztiere ziehen von dieser Weide in einen Weinberg. Prinz Felix und sein Mitarbeiter treffen die letzten Vorbereitungen. Dann kann es losgehen. Die sieben Rinder müssen nur einige Hundert Meter zu ihrem neuen Futterplatz zurücklegen. Doch am Wegesrand gibt es so einige Ablenkungen. Am Zielort wartet auf die Galloways schon ein reichhaltiges Buffet. Prinz Felix hat sich die Tiere vor sechs Wochen zugelegt. Seitdem streifen sie durch seine Weinberge. Felix Prinz zu Salm-Salm, Winzer und Galloway-Halter „Es geht hier grundsätzlich um das Thema ´regenerative Landwirtschaft´ und das ist an sich ein relativ neues in Deutschland. Es geht darum: Wie können wir den Boden, der uns anvertraut ist, bewirtschaften, um ihn möglichst besser, lebendiger, fruchtbarer in die nächste Generation auch weiterzubringen. Und Tiere spielen bei der regenerativen Landwirtschaft eine große Rolle.“ Denn: Wer viel futtert, düngt auch viel. Und der Dung, den die Rinder produzieren, bietet beste Voraussetzungen für eine Verbesserung des Bodens. Felix Prinz zu Salm-Salm, Winzer und Galloway-Halter „Das ist, wo wir uns einfach lebendigere Böden erhoffen, Stickstoff- und Kohlenstoffeintrag, weil der Stickstoff und letztlich Kohlenstoff eben gebunden werden im Gras – in dem, was die Kuh frisst – und dadurch eben den Boden belebt.“ Je belebter der Boden, desto ertragreicher die Traubenlese. Doch die wolligen Tiere haben noch einige andere Effekte, die die Technische Hochschule Bingen aktuell erforscht. Durch den Kot werden jede Menge Insekten angelockt, die sich dann vermehren. Felix Prinz zu Salm-Salm, Winzer und Galloway-Halter „Ein Dunghaufen […]

  • Gespensterjagd im Odenwald

    Gespensterjagd im Odenwald

    Wenn es jetzt so richtig schön nebelig draußen ist, dann ist genau die richtige Zeit, um sich Geschichten über Geister zu erzählen, bei denen es so richtig schön gruselig wird. Geistergeschichten, Sagen und dazu auch noch den Herbstnebel hautnah erleben, das gibt es jetzt im Odenwald bei Fränkisch-Crumbach auf dem neuen Themenpfad rund um die Ruine Rodenstein. „Sehr verborgen, nicht leicht zu finden, liegt im Wald die Burgruine Rodenstein. Auf einem Bergvorsprung, der den mächtigen Felsbrocken der Neunkircher Höhe nach Osten hin fortsetzt.“ So beginnt die Rodensteinsage. Die Burg selbst existiert vollständig nur als Animation. Sie erscheint per QR-Code auf dem Smartphone. Dazu gibt es Geschichten rund um die Sage. Eine Art Freilichtmuseum, genau an dem Ort, an dem ein Ritter sein Unwesen treibt. Verflucht von seiner Frau. Claus Fittschen, Vorsitzender Rodensteinmuseum „Du Ungeheuer, du hast mich von dir gestoßen als ich helfen wollte und dich schützen wollte. Du hast mich damit umgebracht und auch deinen ungeborenen Sohn. Dafür wirst du büßen. Von nun an sollst du mit dem wilden Heer im Odenwald hin und her ziehen und Krieg und Frieden verkünden – und so geschah es.“ Den spukenden Ritter gab es tatsächlich. In der evangelische Kirche von Fränkisch-Crumbach steht die Grabplatte von Hans von Rodenstein. Claus Fittschen, Vorsitzender Rodensteinmuseum „Er war wohl ein sehr guter Kämpfer. Und er war in verschiedenen Kriegen beteiligt, wo er Verwandten geholfen hat.“ Also eigentlich ein netter Mann. -Nur bei seiner Frau war Ritter Hans wohl nicht beliebt. Eine andere Sage beschreibt den Ritter des 15. Jahrhunderts als echten Helden. „Der starke kampfeslustige und gefürchtete Ritter von Rodenstein streckte alle Gegner in den Sand.“ Es gibt viele Sagen rund um die Burg Rodenstein. Der „Pfad der Sagen“ hat insgesamt 36 Stationen. Es geht um Geister, ein Wildes Heer. Aber auch um die ganz reale […]

  • Lehrer fordern mehr Corona-Tests an Schulen

    Lehrer fordern mehr Corona-Tests an Schulen

    Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist sprunghaft gestiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz erreicht täglich neue Höchstwerte. Während sich die Politiker in der Bundeshauptstadt Gedanken machen, was passiert, wenn die epidemische Notlage Ende November ausläuft, hat Hessen bereits gehandelt und gestern unter anderem beschlossen, an den Schulen künftig mehr Corona-Tests durchzuführen. Ein ganz anderes Bild in Rheinland-Pfalz, wo seit gestern weniger getestet wird. Das stößt bei vielen auf völliges Unverständnis. Großes Basteln in der Klasse 4a. Hier entstehen die Laternen für den St. Martins-Umzug. An der Grundschule im rheinland-pfälzischen Idesheim gibt es heute keinen Coronatest für die Kinder. Morgen auch nicht und auch der Rest der Woche wird hier ohne einen weiteren Test verlaufen, denn die neue Coronaverordnung, die seit dieser Woche in Kraft ist, sieht nur noch eine einzige reguläre Testung für Schulkinder pro Woche vor. Oliver Pick ist Schulleiter und Landesvorsitzender der Lehrergewerkschaft VBE. Er kann diese Entwicklung nicht nachvollziehen. Oliver Pick, Schulleiter Grundschule Idesheim „Wir vermissen die zweite Testung. Wir halten das für den falschen Schritt an der Stelle. Die Rückmeldungen aus den Schulen im ganzen Land sind eigentlich so, dass die Zahlen aufwachsen und in dieser Phase zu sagen: „Wir gehen zurück auf eine Testung“, halte ich für völlig verkehrt.“ Angesichts von zuletzt mehr als 2.000 infizierten Schülern und rund 11.000 Verdachtsfällen an den Schulen im Land schlägt auch die rheinland-pfälzische CDU in eine ähnliche Kerbe. Die Bildungspolitikerin Jenny Groß plädiert dafür, auch geimpfte Schüler einmal pro Woche zu testen. Außerdem fordert sie zusätzlich Tests für Ungeimpfte. Jenny Groß, CDU, Obfrau im Bildungsausschuss „Der Wunsch ist ganz klar: Sicherheit für unsere Jüngsten, dreimal in der Woche testen – Montag, Mittwoch, Freitag. Weil die Pandemie ist eben nicht vorbei und wir müssen jetzt in dieser vierten Welle handeln und es nicht wieder verschlafen und dann merken, dass es wieder zu einem […]

  • Mehr Gewerbesteuer durch BioNTech

    Mehr Gewerbesteuer durch BioNTech

    Die Corona-Pandemie hat die Wirtschaft schwer getroffen – allerdings nicht alle Unternehmen gleichermaßen. Während manche ums nackte Überleben kämpfen, wurden anderen unerwartete Höhenflüge beschert. Wie dem Mainzer Pharmaunternehmen BioNTech. Jetzt wird der Impfstoffhersteller zur sprudelnden Steuerquelle. So wird Mainz von der Schuldenstadt zum Musterschüler. Die Stadtoberen nennen es historisch. In Mainz könnten bald goldene Zeiten anbrechen. Sprudelnde Gewerbesteuereinnahmen versprechen für das laufende Jahr einen Haushaltsüberschuss von rund 1,1 Milliarden Euro. Der dürfte vor allem auf das Konto des Pharmaunternehmens BioNTech gehen, das mit seiner Produktion von Corona-Impfstoffen gerade einen Gewinn von über sieben Milliarden Euro eingefahren hat – in einem Dreivierteljahr. Davon profitiert jetzt auch die hochverschuldete Landeshauptstadt Mainz. Und die dort ansässigen Unternehmen. Michael Ebling, SPD, Oberbürgermeister Mainz „Zum einen werden alle Unternehmen in Mainz – das sind ja nicht nur die großen Namen, das sind viele mittelständische, kleine Unternehmen – spüren, dass ab nächstem Jahr die Gewerbesteuer sinkt. Das gibt Push, das gibt sichere Arbeitsplätze.“ Die Stadt will mit den hohen Gewerbesteuereinnahmen vor allem ihre Schulden abbauen. Sie will in den nächsten zehn Jahren aber auch eine Milliarde Euro investieren, um ein führender Biotechnologie-Standort zu werden. Und weitere 5.000 Arbeitsplätze zu schaffen. Die Mainzer Bürger dagegen haben ihre eigenen Vorstellungen, wohin das viele Geld fließen soll. Jörg Karthein, Rechtsanwalt „Die Stadt Mainz sollte hier stärker in den öffentlichen Nahverkehr investieren. Insbesondere, um das Umland anzubinden und dementsprechend eben eine Entlastung des Verkehrs in der Stadt zu erreichen.“ Harald Gilcher, Beamter „Ja, da würde ich das ganze viele Geld doch zunächst einmal in die Digitalisierung der Schulen stecken.“ Alina Kuhröber, Studentin „Ich glaube, grundsätzlich gesehen könnte man in der Innenstadt mal was machen. Weil es ist halt nichts mehr wirklich Besonderes. Und vielleicht ein bisschen an den Rheinanlagen. Weil da ist immer sehr viel Müll. Und dass man vielleicht […]

  • Geldverschwendung bei Bauprojekten

    Geldverschwendung bei Bauprojekten

    Wie in jedem Jahr hat der Bund der Steuerzahler heute das sogenannte Schwarzbuch herausgegeben, in dem die 100 kuriosesten und teuersten Fälle von Steuergeld-Verschwendung zusammengefasst sind. Und natürlich haben es auch Beispiele aus Hessen und Rheinland-Pfalz ins diesjährige „Best of“ geschafft – frei nach dem Motto: Gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht. Die Stadt Bad Kreuznach will den Radverkehr stärken und somit auch dem Klima etwas Gutes tun und hat deshalb dieses Fahrrad-Parkhaus direkt am Bahnhof gebaut. Seit Dezember 2020 können hier bis zu 200 Drahtesel sicher und wettergeschützt abgestellt werden. Eigentlich eine gute Sache, wären da nicht die Kosten. Geplant hatte man in Bad Kreuznach mit Baukosten von ungefähr 1,85 Millionen Euro. Wirklich gekostet hat das Rad-Parkhaus am Ende 3,4 Millionen Euro. Die Gründe für die Kostenexplosion sind vielfältig: Frank Senger – Bund der Steuerzahler Rheinland-Pfalz „Beim Bau der Mobilitätsstation hat die Stadt Bad Kreuznach auf der ganzen Klaviatur der Kostensteigerungen gespielt. Wir haben anfänglich zu niedrig angesetzte Kosten, wir haben Umplanungen, wir haben einfach nur Pech – der Baugrund war belastet – und allgemeine Baukostensteigerung, sprich: Inflation.“ Vor allem die mehrfachen Umplanungen am Projekt stören den Bund der Steuerzahler. So wurde kurzerhand aus einer ursprünglich geplanten Holz-Fassade eine Glasfassade, in der Photovoltaik-Elemente integriert sind. Unterm Strich bedeutete alleine das Mehrkosten von 80.000 Euro. Frank Senger – Bund der Steuerzahler Rheinland-Pfalz „Es gibt immer viele gute Gründe etwas anders zu machen. Allerdings erwarten wir, wenn die öffentliche Hand baut und somit mit Geld der Steuerzahler umgeht, dass man sich im Vorfeld ausreichend Gedanken darum macht, dass Umplanungen gar nicht mehr nötig sind. Die umgesetzten Ideen sind teilweise sehr gut, aber sie hätten von vornherein geplant werden können und nicht erst nachdem das Projekt budgetiert war.“ Aber auch auf der anderen Rheinseite, genauer gesagt im Wiesbadener Stadtteil Breckenheim, […]

  • Mehr Passagiere am Frankfurter Flughafen

    Mehr Passagiere am Frankfurter Flughafen

    Die Fraport AG, Betreiberin von Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt, befindet sich wieder im Aufwind. Dank der Urlaubslust der Deutschen gehen die Zahlen in die richtige Richtung. Und neue alte Destinationen kehren auf die Anzeigetafeln zurück. Endlich wieder in die USA reisen. Seit gestern dürfen geimpfte EU-Bürger wieder in die Vereinigten Staaten, erstmals nach knapp 20 Monaten Einreisestopp. Der Andrang ist groß, die erste Maschine am Frankfurter Flughafen nahezu ausgebucht. Die Vorfreude vor dem Abflug ist groß. Melanie Märklin, reist nach New York „Ich werde nach New York fliegen und meine beste Freundin besuchen. Die habe ich im Januar 2020 hingebracht und jetzt lange nicht gesehen, lange nicht besuchen können. Und freue mich, dass ich sie wiedersehen kann.“ Rainer Stresow, fliegt nach Miami „Wir sind natürlich aufgeregt und sind natürlich gespannt, wie das alles abläuft. Auch vom Flug her.“ Die neuen Reisemöglichkeiten dürften noch mehr Passagiere am Frankfurter Flughafen abheben lassen. Nachdem die Zahlen nach einem Rekordjahr während der Corona-Krise nahezu ins Bodenlose stürzten, rechnet Flughafen-Betreiber Fraport für dieses Jahr immerhin mit bis zu 25 Millionen Fluggästen. Knapp 16 Millionen waren es bereits zwischen Januar und September. Vorstandschef Stefan Schulte sieht für sein Unternehmen zumindest etwas Licht am Horizont. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender Fraport AG „Wir sind noch voll in der Krise, aber das Glas ist halbvoll. Es geht uns besser. Wir haben gesehen, dass im Sommer und jetzt auch in den Herbstferien die Verkehre deutlich wiedergekommen sind. Die Menschen wollen fliegen.“ Neben den Passagierzahlen hat vor allem der Frachtverkehr zugelegt: Inzwischen werden am Frankfurter Flughafen sogar mehr Güter umgeschlagen als vor der Coronakrise, das füllt den Geldbeutel. Vom hohen Umsatz vor Pandemiebeginn ist die Fraport zwar weit entfernt, sie geht für dieses Jahr aber von über 2 Milliarden Euro aus. Doch der Stellenabbau ist beendet. Nachdem dieses Jahr zunächst 4.000 […]

  • Gedenken an Pogromnacht

    Gedenken an Pogromnacht

    Heute vor 83 Jahren, am 9. November 1938, ereignete sich die Reichspogromnacht. Damals brannten überall im Deutschen Reich Synagogen. Jüdische Geschäfte wurden zerstört und viele Juden von Nazi-Schlägertrupps ermordet. An diese Verbrechen wird heute erinnert, unter anderem in Mainz. Dort betonte der Rabbiner der Jüdischen Gemeinde: Das Erinnern an den Holocaust sei notwendiger als je zuvor. Jan Guggenheim, Rabbiner Jüdische Gemeinde Mainz „Wir sehen, dass der Antisemitismus immer lauter wird. Manche sagen, er hat nie aufgehört. Umso wichtiger ist es, dass wir weitermachen mit dem Gedenken und gar nicht daran denken, aufzuhören.“ Und morgen erinnert auch der rheinland-pfälzische Landtag an die Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten. Wir werden dabei sein und darüber berichten.

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten aus Rheinland-Pfalz und Hessen im Überblick. Neuer Bußgeldkatalog in Kraft Ab heute müssen sich Raser und Falschparker auch in Hessen und Rheinland-Pfalz auf deutlich höhere Strafen einstellen. Wer zum Beispiel innerorts 16 bis 20 Stundenkilometer zu schnell fährt und erwischt wird, muss jetzt statt 35 Euro 70 Euro zahlen. Autofahrern, die keine Rettungsgasse bilden, droht ein Bußgeld von bis zu 320 Euro und ein Monat Fahrverbot. Wer sein Auto im Halte- oder Parkverbot abstellt, zahlt künftig bis zu 55 Euro. Mehr Impfmöglichkeiten gefordert Der Landrat des Kreises Germersheim, Fritz Brechtel, appelliert an die Landesregierung, die regionalen Impfzentren so schnell wie möglich wieder zu öffnen. Zudem müssten zusätzlich mobile Impfteams eingesetzt werden. Nur so könnten die Auffrischungs- und Erstimpfungen zügig verabreicht werden. In der Kreisverwaltung gingen viele Anfragen Bürgern ein, die sich impfen lassen wollten, aber keinen Arzt dafür fänden. Der Landkreis hat mit einer Inzidenz von über 300 landesweit den höchsten Wert. Continental erhält Milliardenauftrag Der Autozulieferer Continental hat den ersten Großauftrag für seine neuartigen OLED-Displays bekommen. Wie das Unternehmen heute in Babenhausen mitteilte, umfasse das Auftragsvolumen rund eine Milliarde Euro. Die Displays für den Innenraum sollen in einem Serienfahrzeug eines globalen Autobauers zum Einsatz kommen. Der Name des Konzerns wurde nicht genannt. Continental wollte das Werk im südhessischen Babenhausen aus Kostengründen ursprünglich bis 2025 schließen. Nach einer Einigung mit Arbeitnehmervertretern soll die Produktion erst Ende 2028 auslaufen.