Erstsemester an Uni Mainz begrüßt

Es ist wieder was los in den Mainzer Kneipen, die Busse und Bahnen sind gut gefüllt und die Fahrraddichte in der Stadt steigt. Alles Anzeichen dafür, dass es wieder losgeht mit einem neuen Semester an der Johannes-Gutenberg-Universität. Kommende Woche starten die Lehrveranstaltungen. Heute hat die größte Universität in Rheinland-Pfalz die neuen Studenten offiziell begrüßt.

Erst mal orientieren, Leute kennenlernen, zum ersten Mal Hochschulluft schnuppern. Die meisten Studienanfänger können kaum erwarten, dass es losgeht.
Hannah Wachter, studiert Soziologie und Ethnologie
„Ich freue mich sehr drauf. Ich freue mich irgendwie auf Mainz, auf nochmal eine neue Stadt.“
Anne Würth, studiert Politikwissenschaft und Soziologie
„Ich habe Bock! Keine Ahnung, wie es wird, aber ich glaube, es ist ganz cool hier.“
Marla Matthiesen, studiert Jura
„Ich habe schon viele Freundinnen gefunden und ja, ich habe sehr viel Lust jetzt endlich was zu lernen.“
So wie ihnen geht es mehr als 1.200 Studierenden, die heute ihren ersten Tag an der JGU haben. Auf einer kleinen Messe stellen sich verschiedene Hochschulgruppen vor. Im Hörsaal nebenan richtet der Präsident der Universität seine Grußworte an die neuen Erstis. Insgesamt sinkt die Zahl der Studierenden an der Uni Mainz auf knapp 29.000. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren waren es noch 6000 mehr.
Prof. Georg Krausch, Präsident JGU Mainz
„Was für uns entscheidender ist als die Gesamtstudierendenzahl ist die Zahl derer, die hier anfangen. Und diese Zahlen stabilisieren sich jetzt zum zweiten Mal, das war im letzten Winter schon ein bisschen mehr als im Winter davor, jetzt sind wir ziemlich genau da, wo wir im vergangenen Sommer waren.“
Um die Studierendenzahl auch langfristig zu stabilisieren, will die Universität in mehr Studienplätze investieren. Stark nachgefragte Fächer wie Psychologie oder Publizistik sollen an Kapazität gewinnen. Mehr Studienplätze – mehr Bedarf an bezahlbarem Wohnraum. Der ist allerdings auch jetzt schon knapp. Für diejenigen, die neu in Mainz sind, heißt es deshalb: viel Geduld und Flexibilität mitbringen.
Pavlo Benzyk, studiert Psychologie
„In Mainz eine Wohnung zu finden, war für mich persönlich sehr schwierig, weil ich auch aus einer anderen Stadt komme.“
Marla Matthiesen, studiert Jura
„Ich habe über ‚WG-gesucht‘ eine WG gefunden, die aber auch leider erst mal nur befristet für drei Monate. Also es ist immer so ein bisschen der Stress im Nacken, dass man was Neues finden muss.“
Maurice Born, studiert Jura
„Ich pendele. Weil von Worms, das ist eine halbe – dreiviertel Stunde mit dem Zug und das ist einfacher als wenn ich jetzt umziehe. Und kostengünstiger.“
Dieses Problems ist sich der Mainzer Oberbürgermeister durchaus bewusst und sichert den Studierenden heute zu, dass sich die Stadt aktiv für mehr bezahlbaren Wohnraum einsetzt. So will sie neu gebauten Mietwohnraum künftig mit bis zu 80 Prozent fördern.
Nino Haase (parteilos), Oberbürgermeister Mainz
„Und das ist, glaube ich, ein ganz wichtiger Turnaround im Vergleich zum letzten Jahrzehnt, wo städtische Gebiete dann doch immer zum Höchstbieterverfahren rausgingen und sehr teuren Wohnraum erzeugt haben. Das heißt, wir müssen zwar viel bauen, aber wir müssen eben auch das richtige bauen, mit den richtigen Fördermaßnahmen. Und ich glaube, da sind wir jetzt auf einem guten Weg und haben die richtigen Rahmenbedingungen gesetzt.“
Bis die Studierenden davon profitieren, wird es allerdings noch dauern. Das hindert sie aber nicht daran, den Start in ihren neuen Lebensabschnitt in vollen Zügen zu genießen.