Wissenschaft

  • Forschung zu Hasskommentaren

    Forschung zu Hasskommentaren

    BoTox – das ist nicht nur ein Nervengift, sondern auch ein Computerprogramm, das ein Forschungsteam der Hochschule Darmstadt gerade entwickelt. Das Ziel: Die Gefahr durch Hasskommentare im Netz schneller und leichter zu erkennen. Für die Meldestelle „Hessen gegen Hetze“ ist die neue Technologie eine tolle Unterstützung. So könnten Beleidigungen, Hetze und Falschmeldungen viel schneller strafrechtlich verfolgt werden. #Kameltreiber Wegen einer harmlosen #Kameltreiber Aussage soll ein Trainer zurücktreten, während 3 #Vergewaltiger draußen frei herumlaufen. Hat einer dieser schwachsinnigen #Rassismus Sucher dazu was getwittert? Fehlanzeige! #Flüchtlinge Stammt dieser Kommentar von einem Mensch oder von einem Bot, also von einem vollautomatischen Computerprogramm? Auf den ersten Blick ist das auch für das Forschungsteam von Professorin Melanie Siegel an der Hochschule Darmstadt schwer zu erkennen. Deshalb entwickeln die Wissenschaftler das Programm BoTox. Es analysiert unter anderem Schlagwörter, Satzstellung und Emojis. Dadurch findet es heraus, ob der Kommentar von einem Menschen oder einer Maschine stammt. BoTox soll nicht nur den Kampf gegen Hasskommentaren erleichtern. Für Melanie Siegel hat das Projekt eine große gesellschaftspolitische Relevanz. Prof. Melanie Siegel, Hochschule Darmstadt „Ursprünglich war ja mal die Idee, dass Social Media, dass die Leute teilen, dass es auch ein demokratischeres Gremium ist, dass alle Leute auch ihre Meinung äußern können. Und grade durch diese Hasskommentare werden ja Leute beschränkt in ihrer Meinungsäußerung. Die trauen sich ja gar nicht mehr, was zu sagen. Und ich finde, das ist extrem undemokratisch. Also wenn man jemanden bedroht, wenn er seine Meinung äußert. Da müssen wir als Gesellschaft dringend was dagegen tun.“ Das erste Ziel ist schon erreicht: BoTox kann mit großer Sicherheit zwischen Mensch und Bot unterscheiden. Gibt man einen Kommentar in das Programm ein, kann es verschiedene Wahrscheinlichkeiten bestimmen, unter anderem ob Mensch oder Bot den Kommentar verfasst hat. Liegt die Wahrscheinlichkeit für einen Bot im unerheblichen Bereich, stammt der Kommentar […]

  • Urzeit-Riesenskorpion in Ernzen

    Urzeit-Riesenskorpion in Ernzen

    Das ist nicht nur für Forscher eine Sensation: Ein Fossil eines Urzeit-Unterwasserbewohners aus dem Devon-Erdzeitalter wurde vor kurzem im rheinland-pfälzischen Ernzen gefunden – nun beginnt die Forschungsarbeit. Hier ist ein ruhiges Händchen gefragt. Denn was Paläontologin Lea Numberger-Thuy hier unter dem Präparationswerkzeug liegen hat, ist äußerst fragil. In dem Gestein befindet sich das Fossil eines Jaekelopterus – ein Urzeit-Seeskorpion. Allerdings handelt es sich nicht um das Tier selbst, sondern nur um die Haut die es zuvor abgeworfen hat. Lea Numberger-Thuy, Paläontologin „Im Moment präpariere ich gerade den Kopfteil des Seeskorpions heraus. Die leicht dreieckige Form ist im Stein schon zu sehen. Ich mache drum herum einen helleren Rand, damit das dann auch für ungeübtere Beobachter dann gut zu sehen ist.“ Der 1,5 m lange Skorpion befindet sich aktuell in der Präparationswerkstatt des Dinosaurierparks Teufelsschlucht in Ernzen. Hier findet man auch ein Modell wie der Jaeckelopterus zu Lebzeiten ausgesehen haben könnte. Gefunden wurde er Mitte März. Dass Fossile fast vollständig und zusammenhängend entdeckt werden ist eine absolute Seltenheit. Ben Thuy, Paläontologe „Der Seeskorpion, der hier präpariert wird, wurde in einem Steinbruch im Norden von Luxemburg gefunden – in Consthum. Die Bergung war sehr, sehr schwierig,,weil das Gestein bereits im Verbund zerklüftet und zerschert war. Das heißt, man hatte es schon noch im Gelände mit einem riesigen Puzzle zu tun, was man Stück für Stück rausnehmen musste. Und zu allem Überfluss war die Grube auch noch voller Wasser.“ Die Schwierigkeiten bei der Ausgrabung zeigen sich auch im Labor. Nur mit äußerster Vorsicht legen die Wissenschaftler das Fossil frei. Dabei darf es nicht beschädigt werden. Außerdem müssen die Merkmale – wie zum Beispiel die Schuppen – möglichst gut erhalten bleiben. Lea Numberger-Thuy, Paläontologin „Das Gestein ist so schwer zu präparieren, weil es handelt sich zwar um ein Schiefergestein, aber das ist nicht von […]

  • Künstliche Intelligenz erkennt Vogelstimmen

    Künstliche Intelligenz erkennt Vogelstimmen

    Die Künstliche Intelligenz – sie kann uns Menschen in vielen Bereichen unterstützen, sei es in der Medizin, in der Verwaltung oder der Forschung. Und zum Beispiel auch beim Bestimmen von Vogelarten. Eigentlich eine mühsame Angelegenheit. Doch zwei Darmstädter wollen das mit Hilfe von KI ändern. Der Wald bei Darmstadt ist voller Geräusche und Leben. Die Heimat vom Rotkehlchen oder dem Buchfink. Nisse Kremser und Marc Neumann sind unterwegs, um Vögel zu beobachten. Die Taube können sie entdecken, andere nur hören. Marc Neumann, Student TU-Darmstadt „Ich habe selber ab und zu bei Zählungen mitgemacht, auch beim NABU, und hatte dann das Gefühl, das ist erstaunlich schwierig. Also ich fand es immer sehr schwierig auch aus dem Geräusch her die Vögel auseinanderzuhalten. Und als ich dann eben angefangen habe zu studieren, Computational engineering hier an der TU-Darmstadt, ist mir dann aufgefallen, das könnten wir doch mittlerweile vielleicht auch über KI lösen.“ Die Idee ist, einen kleinen Kasten, den „Bird-Mapper“, in den Baum zu hängen, der stundenlang die Vogelgesänge aufzeichnet. Die Künstliche Intelligenz identifiziert die verschiedenen Arten und zählt sie. Daraus können die beiden Hobby-Ornithologen dann eine Karte erstellen. Gerade durch das Artensterben gewinnen diese immer mehr an Bedeutung, denn schon einige Spezien wie die Schleiereule sterben aus. Da die vor Allem nachtaktiv sind, fallen sie beim Vogelzählen meist durchs Raster. Die Technik ist für die beiden aber auch ökonomisch sinnvoll. Nisse Kremser, Mitgründer „Bird-Mapper“ „Weil Menschen kosten sehr viel Geld und Menschen sind auch oft nicht so genau. Und so können wir dieses Gerät sowohl in den Westerwald hinhängen als auch irgendwo in Schleswig-Holstein. Und das hat genau die gleiche Datengrundlage und wir können die Daten dadurch besser vergleichen.“ Die Entwicklung gestaltet sich jedoch schwierig, denn die künstliche Intelligenz muss Marc Neumann selbst bauen und sie mit möglichst vielen Vogelgesängen füttern. Marc […]

  • Erstsemester an Uni Mainz begrüßt

    Erstsemester an Uni Mainz begrüßt

    Es ist wieder was los in den Mainzer Kneipen, die Busse und Bahnen sind gut gefüllt und die Fahrraddichte in der Stadt steigt. Alles Anzeichen dafür, dass es wieder losgeht mit einem neuen Semester an der Johannes-Gutenberg-Universität. Kommende Woche starten die Lehrveranstaltungen. Heute hat die größte Universität in Rheinland-Pfalz die neuen Studenten offiziell begrüßt. Erst mal orientieren, Leute kennenlernen, zum ersten Mal Hochschulluft schnuppern. Die meisten Studienanfänger können kaum erwarten, dass es losgeht. Hannah Wachter, studiert Soziologie und Ethnologie „Ich freue mich sehr drauf. Ich freue mich irgendwie auf Mainz, auf nochmal eine neue Stadt.“ Anne Würth, studiert Politikwissenschaft und Soziologie „Ich habe Bock! Keine Ahnung, wie es wird, aber ich glaube, es ist ganz cool hier.“ Marla Matthiesen, studiert Jura „Ich habe schon viele Freundinnen gefunden und ja, ich habe sehr viel Lust jetzt endlich was zu lernen.“ So wie ihnen geht es mehr als 1.200 Studierenden, die heute ihren ersten Tag an der JGU haben. Auf einer kleinen Messe stellen sich verschiedene Hochschulgruppen vor. Im Hörsaal nebenan richtet der Präsident der Universität seine Grußworte an die neuen Erstis. Insgesamt sinkt die Zahl der Studierenden an der Uni Mainz auf knapp 29.000. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren waren es noch 6000 mehr. Prof. Georg Krausch, Präsident JGU Mainz „Was für uns entscheidender ist als die Gesamtstudierendenzahl ist die Zahl derer, die hier anfangen. Und diese Zahlen stabilisieren sich jetzt zum zweiten Mal, das war im letzten Winter schon ein bisschen mehr als im Winter davor, jetzt sind wir ziemlich genau da, wo wir im vergangenen Sommer waren.“ Um die Studierendenzahl auch langfristig zu stabilisieren, will die Universität in mehr Studienplätze investieren. Stark nachgefragte Fächer wie Psychologie oder Publizistik sollen an Kapazität gewinnen. Mehr Studienplätze – mehr Bedarf an bezahlbarem Wohnraum. Der ist allerdings auch jetzt schon knapp. Für diejenigen, […]

  • Spatenstich für biopharmazeutisches Forschungsgebäude

    Spatenstich für biopharmazeutisches Forschungsgebäude

    Die größte Pharma-Investition in den Standort Deutschland seit der Wiedervereinigung: 2,3 Milliarden Euro wird der US-Pharmariese Lilly für sein neues Werk im rheinland-pfälzischen Alzey investieren. Gestern war der feierliche Spatenstich – sie haben es bei uns gesehen. Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat sich im Zuge des Erfolgs des Impfstoffherstellers Biontech zum Ziel gesetzt, das Land zu einem der wichtigen Standorte für die Pharma- und Biotechnologie zu machen. Passend dazu geht’s heute direkt weiter mit Spatenstichen: das Forschungsinstitut TRON, angegliedert an die Mainzer Universitätsmedizin, soll neue Therapien entwickeln. Immer das große Ziel vor Augen: Den Krebs zu besiegen. 2027 soll hier alles fertig sein. Auf über 10.000 Quadratmetern, über sechs Stockwerke verteilt. Neue Diagnostika und Wirkstoffe für Krebstherapien – hier bei TRON sollen sie entwickelt werden. Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz „Dass TRON weiterhin wachsen wird, dass mehr wissenschaftlicher Sachverstand hier Einzug halten wird, mehr Personen bei TRON beschäftigt sein werden künftig, das ist eigentlich selbstredend. Weil sie brauchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die Köpfe, die zusätzlichen Köpfe, um diese Kompetenzerweiterung am Ende auch stemmen zu können. Und dass man dafür dann auch mehr Raum braucht und sich freuen darf, wenn alle unter einem Dach dann gemeinsam zusammen arbeiten, auch das ist eigentlich eine sehr gute Nachricht.“ So soll das neue Labor- und Forschungsgebäude einmal aussehen. Direkt angrenzend an die Universitätsmedizin am Augustusplatz. Auch gegen Infektionskrankheiten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollen hier neue Therapeutika entstehen. Prof. Ralf Kiesslich, Vorstandsvorsitzender Universitätsmedizin Mainz „Dass wir auch als Uni-Medizin bereit sein wollen, diese neuen Therapiemöglichkeiten möglichst frühzeitig anzubieten. Denn am Anfang sind es Studien und wir wissen, das braucht oft Zeit, bis die Studien beginnen. Wenn wir uns gut vorbereiten in Mainz und in Rheinland-Pfalz, haben wir hier wirklich einen ganz tollen Nukleus, um zu zeigen, wie Personen, die solche Innovationen haben, dann auch für die Menschheit […]

  • Neue Therapie gegen Leukämie

    Neue Therapie gegen Leukämie

    In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 13.000 Menschen an Leukämie. Viele davon sind Kinder und Jugendliche. Trotz aggressiver Chemotherapie führt Blutkrebs bei fast der Hälfte der Patienten zum Tod. Ein Hoffnungsschimmer kommt aus Frankfurt. Dort entwickeln Forscher gerade neuartige Therapie auf Basis von RNA. Der Tierversuch zeigte deutliche Erfolge, einige Mäuse konnten sogar geheilt werden. Die Kinderkrebsstation der Frankfurter Uniklinik. Rund 30 Prozent der Patienten hier sind an Leukämien erkrankt. Eine häufige Form ist die akute myeloische Leukämie, kurz AML. Jan-Henning Klusmann ist Direktor der Kinderklinik und kämpft täglich gegen die Krankheit. Prof. Jan-Henning Klusmann, Direktor Kinderklinik Frankfurt „Die AML ist eine sehr aggressive Krankheit, die unbehandelt auch in einigen Monaten zum Tode führt. Die geht von unreifen Zellen im Knochenmark aus, die unkontrolliert sich teilen und die normale Blutbildung mit den normalen Funktionen auch verdrängen.“ Bereits 2018 haben Forscher ein Molekül entdeckt, das eine ganz entscheidende Rolle beim Wachstum der AML-Krebszellen spielt: Eine spezielle sogenannte Mikro-RNA. Jan-Henning Klusmann und Leukämie-Forscher Dirk Heckl haben gemeinsam mit ihrem Team darauf aufbauend nun eine Therapie entwickelt. Normalerweise sorgt die Mikro-RNA dafür, dass Zellen normal wachsen – sie also nicht entarten können und Krebs erzeugen. Leukämiezellen haben jedoch eine Strategie entwickelt, dieses wachstumshemmende Molekül herunter zu regulieren. Durch den Mangel der Mikro-RNA können sie unkontrolliert wachsen. Die Idee: Über ein Medikament das bremsende Molekül wieder in die Zellen bringen und so den Krebs bekämpfen. Prof. Dirk Heckl, Leukämie-Forscher „Was wir dann im Endeffekt in einer Therapie machen, ist, dass wir einfach den Normalzustand wieder herstellen und darüber im Grunde auch in den normalen Körperzellen keinen Schaden anrichten, weil dort ist der Zustand ja bereits vorhanden und wir stellen nur wieder her, was in den Leukämien fehlt.“ Im Gegensatz zur aggressiven Chemotherapie, die den gesamten Körper angreift, wirkt die RNA-Therapie ganz gezielt nur in […]

  • UFO-Meldestelle im Odenwald

    UFO-Meldestelle im Odenwald

    Über 700 Ufos entdecken Menschen im deutschsprachigen Raum pro Jahr – und wenden sich damit an Hansjürgen Köhler aus dem südhessichen Breitenbrunn. Der Hobby-Astronom findet fast immer eine Erklärung für die Sichtungen. Durch jahrelange Erfahrung und spezielle Methoden, klärt er innerhalb weniger Stunden auf, was wirklich hinter den vermeintlichen Außerirdischen steckt. Ist das ein Ufo? Sind es vielleicht sogar Außerirdische? Fragen, die sich ein Beobachter bei einem zufälligen Blick in den Nachthimmel stellt. Ein Fall für Hansjürgen Köhler und seine UFO-Meldestelle. Hansjürgen Köhler, Leiter der Ufo-Meldestelle „Ich brauche bei so einer Fallbearbeitung, brauche ich das Datum, ich brauche die Uhrzeit, ich brauch den Ort des Geschehens, ich brauche die Himmelsrichtung und wenn es Foto- oder Videomaterial gibt, sind sie herzlich willkommen, dann habe ich die fünf Hauptteile. Mit denen kann ich arbeiten.“ Hansjürgen Köhler macht sich an die Recherche. Er checkt die Sternenkonstellation zum besagten Datum und prüft, welche Flugzeuge und Satelliten unterwegs waren. Dafür kann er sogar auf Daten der Weltraumorganisation ESA zurückgreifen. Auch im Fall des tanzenden Ufos ist schnell klar: Es sind keine Außerirdischen, sondern der Saturn. Hansjürgen Köhler, Leiter der Ufo-Meldestelle „In der Nacht tut einfach die Wärme von der Erde, wo von der Sonne angestrahlt gewesen war, einfach aufsteigen. Ich vergleiche es als gerne mit diesem Flimmern, wo man auf der Autobahn beobachten kann, wenn sie am Horizont über der Straße dann das Flimmern haben. Und das haben wir auch in der Atmosphäre. Und dadurch wird das Licht gebrochen vom Saturn, wo er so lichtstark ist, und dann haben wir dieses Farbenspiel, wo man jetzt hier so schön sehen kann.“ Dass helle Planeten für Ufos gehalten werden, ist eines der häufigsten Phänomene in der Ufo-Meldestelle. Auch Folienballons und Drohnen werden von vielen mit fliegenden Untertassen verwechselt. In den 50 Jahren, in denen Hansjürgen Köhler die […]

  • Seife aus Insektenlarven

    Seife aus Insektenlarven

    Insekten gelten für viele mittlerweile als das Nahrungsmittel der Zukunft, denn sie sind einfach und platzsparend zu halten und eine hochwertige Proteinquelle. Bei uns Europäern stehen Insekten noch nicht auf dem täglichen Speiseplan, dafür sind sie aktuell als Tierfutter sehr interessant und können zum Beispiel Fischmehl oder Soja ersetzen. Und da ist noch lange nicht Schluss, sagt die Technische Hochschule Bingen und erforscht, wofür Larven sonst noch nützlich sein können. Sie schäumt gut, riecht nach Lavendel und pflegt die Haut. Student Lars Gandras hat eine ganz besondere Seife entwickelt. Denn sie besteht…hieraus, aus den Larven der schwarzen Soldatenfliege. An der Technischen Hochschule in Bingen erforscht man die Tiere und vor allem, was man aus ihnen alles machen kann. Lars Gandras, Forscher Technische Hochschule Bingen „Die Idee war ganz einfach, dass die Larven an sich halt auch sehr viel Fett enthalten und da der Hauptbestandteil von einer Seife halt auch Fett ist, war es naheliegend, dass wir daraus einfach eine Seife herstellen.“ Dafür werden die Larven getrocknet und anschließend in ihre Bestandteile getrennt: 50 Prozent Eiweiß und 30 Prozent Fett. Für die Seife wird das Fett geschmolzen. Dann kommen Farbpigmente für die Optik und Natronlauge dazu, anschließend noch ein Duftöl. Wenige Inhaltsstoffe, großes Potenzial. Lars Gandras, Forscher Technische Hochschule Bingen „Wir untersuchen aktuell die antimikrobielle Wirkung unserer Seife, konkret geht es um den Hauptbestandteil in dem Larvenfett, um die Laurinsäure, die ja erwiesenermaßen antimikrobiell ist, das heißt sie tötet Bakterien sehr gut ab und deswegen eignet sich auch dieses Fett insbesondere, um daraus Seife herzustellen, also grundsätzlich Kosmetikprodukte.“ Die Seife ist nur eine Möglichkeit, das Larvenfett zu nutzen. Auch Kettensägenöl oder zum Beispiel Bauschaum kann man daraus herstellen. Salma El Azem, Forscherin Technische Hochschule Bingen „Normalerweise wird Bauschaum Erdölbasiert hergestellt und hier wird diese fossile Ressource im Prinzip durch das Larvenfett […]

  • Landeswettbewerb Jugend forscht

    Landeswettbewerb Jugend forscht

    „Mach dir einen Kopf“ – so lautet das Motto des diesjährigen Jugend-forscht-Wettbewerbs in Rheinland-Pfalz. Damit wollen die Veranstalter die jungen Forscher dazu auffordern, bei den Problemen der Welt nicht wegzuschauen, sondern sich selbst Gedanken über Lösungen zu machen. Was dabei heraus gekommen ist, konnte man heute im großen Finale in Ludwigshafen bestaunen. Benedikt und Anna haben sich im letzten Jahr sehr viel mit Kupfer beschäftigt. Detailliert haben sie die Belastung des Bodens mit dem Schwermetall gemessen und seine Auswirkung auf das Wachstum von Pflanzen untersucht. Benedikt und Anna kommen aus dem Ahrtal, wo durch die Flut im Jahr 2021 große Mengen kupferhaltigen Düngers in die Umwelt gelangt sind. Benedikt Lamberty, 18 Jahre „Wir sind darauf gekommen, weil wir halt selber von der Flut betroffen sind, beziehungsweise unsere Schule betroffen ist, und es nach der Flut auch ziemlich viele Sorgen um das Thema Schadstoffbelastung gab.“ Anna Katharina Hinson, 18 Jahre „Also wir haben halt rausgefunden, dass quasi direkt nach der Flut hätte man nichts anbauen können, einfach weil die Kupferkonzentration so hoch war. Allerdings sind die Werte jetzt um 93 – 99 Prozent zurückgegangen und dadurch kann man da jetzt wieder was anbauen.“ Gute Nachrichten also für Landwirte und Gartenbesitzer im Ahrtal. Gute Nachrichten für die Medizinforschung hat Can Yildirim aus Mainz. Der 19-Jährige hat eine neue Art der Gen-Sequenzierung erfunden, die in der Zukunft dazu beitragen könnte, seltene Krankheiten besser zu verstehen. Seine Entdeckung hat er während eines Praktikums an der Universität gemacht. Can Hakan Yildirim, 19 Jahre „Ich studiere Medizin und Physik an der Uni Mainz. Der Grund, warum ich das alles gemacht habe, ist, dass ich später gerne in die Medizinforschung gehen würde und ich dachte mir, weil das im Studium mir etwas zu kurz kommt, dass ich über ein Praktikum vielleicht da etwas mitarbeiten darf in der […]

  • Marburger Wissenschaftler erforschen Strom als Antrieb für Zellen

    Marburger Wissenschaftler erforschen Strom als Antrieb für Zellen

    Das Leben ist ein sehr komplexer Prozess. Tausende Abläufe passieren in einer Zelle gleichzeitig, Stoffe werden umgewandelt, Energie gewonnen und dann wiederverwendet. Aber auch wenn das alles perfekt aufeinander abgestimmt ist, den einfachsten und schnellsten Weg hat die Natur nicht immer gefunden. Forscher aus Marburg haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese natürliche Prozesse effizienter zu gestalten. Ihr neuestes Projekt: Zellen mit Strom zu betreiben. Ein E-Antrieb fürs Leben, sozusagen. Alles Leben braucht Energie. Pflanzen nutzen Licht, um zu wachsen, wir Menschen nehmen Nahrung zu uns. Unser Körper zerlegt sie, wandelt sie um und gewinnt daraus Energie. Das nennt man Stoffwechsel. Doch gibt es auch einen anderen Weg? Tobias Erb und Shanshan Luo vom Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie in Marburg haben Energiegewinnung in Zellen neu gedacht. Tobias Erb, Biologe „Wenn Sie sich zum Beispiel bewegen oder denken, brauchen wir ja Energie dazu und typischerweise müssen wir da Nahrung zu uns nehmen. Unsere Idee war jetzt, anstatt Nahrung etwas ganz Verrücktes zu nehmen, vielleicht Strom. Und praktisch die Elektrizität benutzen, um damit Zellen anzutreiben.“ Und tatsächlich, die Forscher zeigen: Es funktioniert. Für das Experiment haben die Biologen eine Pflanzenzelle genommen. Ihre Nahrung ist Licht. Die Zelle nimmt die Lichtenergie auf und stellt daraus ein Molekül namens Adenosintriphosphat her, kurz ATP. Das ATP ist sozusagen ein zellinterner Treibstoff. Mit ihm kann die Zelle Stoffwechsel betrieben und zum Beispiel aus CO2 Zucker und andere Moleküle herstellen. Die Forscher haben es geschafft, das Licht als Nahrung zu ersetzen – und zwar durch Strom. Nicht nur Licht, auch andere Nahrungsquellen wie Zucker lassen sich durch Strom ersetzen. Ein Bakterium zum Beispiel nutzt dann nicht die im Zucker enthaltene Energie, um ATP herzustellen, sondern die elektrische Energie, den Strom. Kurz gesagt: Die Forscher haben Zellen dazu gebracht mit Strom ATP herzustellen. Tobias Erb, Max-Planck-Institut Marburg „Das […]

  • Heilung mit der Gen-Schere

    Heilung mit der Gen-Schere

    Vor vier Jahren gab es den Nobelpreis für die Entdeckung der CRISPR/Cas 9 Genschere. Ein Werkzeug, das es ermöglicht, einfach und präzise Gene zu verändern, um damit auch bisher unheilbare Krankheiten heilen zu können.  Eine Komponente für diese Genschere wird in Frankfurt von dem Biotech-Unternehmen Biospring hergestellt. Sie sind zum Beispiel in PCR-Tests oder auch Vaterschaftstests zu finden. Oligonukleotide, das sind künstlich hergestellte Biomoleküle, D.N.A. Fragmente.  600 Mitarbeiter im Rhein-Main-Gebiet sind beim Unternehmen Biospring damit beschäftigt, diese Genschnipsel herzustellen. Dr. Hüseyin Aygün, Geschäftsführer BioSpring Es ist so, dass viele der Krankheiten, die heute existieren, auf genetische Ursachen zurückzuführen sind. Es gibt leider Gottes kaum Möglichkeiten, diese zu therapieren. Aber mit den Möglichkeiten des Genome-Editing eröffnet sich hier zum ersten Mal die Möglichkeit, solche Patienten zu behandeln und in Zukunft vielleicht sogar zu therapieren. Und so funktioniert das gentechnische Verfahren namens Crispr/Cas. Es ermöglicht es, das Erbgut von allen Lebewesen zu verändern. Das passierte mithilfe eines Enzyms, dem sogenannten Cas 9. Es dockt an einer bestimmten Stelle der D.N.A. an, die verändert werden soll. Das Enzym funktioniert dann wie eine Schere und schneidet den Gen-Strang genau an der gewünschten Stelle durch; anschließend kann ein anderes, „gesundes“ Stück D.N.A. eingebaut werden. Genome-Editing, die Medizin der Zukunft? In Frankfurt wird darüber gesprochen.  – Ein Treffen von Pharmazeuten, Wissenschaftlern, Unternehmern und Politikern. Bettina Stark-Watzinger (FDP), Bundesforschungsministerin Ja, die Entwicklung geht ja rasant, nach den Forschungsergebnissen der letzten 15 Jahre, und das ist gut so. Wir haben eine gut aufgestellte Forschungslandschaft, jetzt geht es aber darum, wirklich die Therapien zu entwickeln. Also das Wissen dann auch in die Medikamente, in die Therapien zu bringen und da unterstützen wir, indem wir genau diese Brücken bauen, zwischen Wissenschaft und den Unternehmen, die es umsetzen. In der Pflanzenzucht wird die Genschere bereits genutzt. Durch die Erbgutveränderung werden die […]

  • Studie ermittelt politische Einstellungen der Rheinland-Pfälzer

    Studie ermittelt politische Einstellungen der Rheinland-Pfälzer

    Wie steht es um die Demokratie? Wie ticken die Rheinland-Pfälzer politisch? Diese und weitere Fragen hat nun erstmals eine wissenschaftliche Studie erforscht: der Rheinland-Pfalz-Monitor. Eine Besuchergruppe im Herz der Rheinland-Pfälzischen Demokratie. Mehr als 30.000 Besucher hat der Landtag im vergangenen Jahr gezählt, die meisten davon Kinder und Jugendliche. Ein Teil der Demokratiebildung, die laut dem Landtagspräsidenten deutlich ausgebaut werden müsse. Hendrik Hering (SPD), Landtagspräsident Rheinland-Pfalz „Wir nehmen zur Kenntnis, dass Fremdenfeindlichkeit Populismus zunimmt und müssen darauf reagieren. Demokratie ist das Wichtigste, was wir haben, wir müssen mehr für Demokratie tun, da brauchen wir auch solide Daten.“ Die liefert der zum ersten Mal vorgestellte RLP-Monitor. Laut der repräsentativen Umfrage unter mehr als 1.200 Wahlberechtigten sehe eine große Mehrheit der Rheinland-Pfälzer die Demokratie als beste Staatsform an. Gleichzeitig wurden die Bürger nach den ihrer Meinung nach wichtigsten politischen Problemen gefragt. Prof. Uwe Jun, Politikwissenschaftler Universität Trier „Insgesamt sagen die Rheinland-Pfälzer das Thema Migration, Flüchtlinge ist das zentrale Thema, was auch zu wenig aus ihrer Sicht von der Politik bearbeitet wird. Schule, Ausbildung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle und Mobilität, wobei wir auch hier wieder sehen, dass Mobilität eher in den ländlichen Regionen ein Problem ist und weniger in den Mittelstädten, wobei Migration stark in den Mittelstädten als Problem anerkannt wird.“ Gerade die Bürger in mittelgroßen Städte wie Kaiserslautern oder Worms heben sich in ihren Einstellungen stark vom Rest ab. Dort spürten die Menschen eine größere Zukunftsangst und politische Unzufriedenheit zum Beispiel mit der Landesregierung. Für zwei Drittel der Rheinland-Pfälzer ist die Welt so unübersichtlich geworden, dass sie nicht wissen, wie es weitergehen soll. Nicht wenige stimmen verschwörerischen Aussagen zu wie „ Mächtige handeln gegen die Interessen der einfachen Bevölkerung“ und „Geheime Organisationen kontrollieren politische Entwicklungen.“ Prof. Uwe Jun, Politikwissenschaftler Universität Trier „Ganz wichtig: Problemlösungen anbieten und was die Politik auch bieten muss […]

  • Erste Tankstelle für Flüssigwasserstoff in Wörth

    Erste Tankstelle für Flüssigwasserstoff in Wörth

    Seit heute gibt es die weltweit erste, öffentlich zugängliche Flüssigwasserstofftankstelle für Lastwagen. Und zwar bei uns in Rheinland-Pfalz, genauer gesagt in Wörth am Rhein. Was zunächst in die Testphase geht, soll künftig zum Industriestandard werden. Dafür haben sich mit Daimler und Linde zwei deutsche Industriegrößen zusammengetan. Tankstopp auf dem Gelände von Daimler Truck in Wörth am Rhein. Für diesen brennstoffzellenbetriebenen 40-Tonner heißt das: Flüssigwasserstoff statt Diesel. 80 Kilo im Tank reichen für über 1000 Kilometer. Der Tankvorgang dauert keine Viertelstunde. Das Besondere dabei ist, … Andreas Gorbach, Daimler Truck Technologievorstand „… dass mit dieser Technologie das Tanken von Wasserstoff so effizient, so einfach und auch so schnell geht wie mit Diesel. Dekarbonisierung von Güterverkehr ist wahrscheinlich die größte Aufgabe, die die Industrie je hatte. Da sind viele Schritte notwendig. Und das hier war tatsächlich ein ganz großer, relevanter in diese Richtung.“ Wasserstoff – bislang wird er flüssig angeliefert, dann verdampft und mit ordentlich Druck in den Tank gepumpt. Darauf wird hier verzichtet, der Wasserstoff direkt flüssig gezapft und so 95 Prozent Energie eingespart. Zwei hochisolierte Tanks sorgen dafür, dass der bei minus 253 Grad abgefüllte Wasserstoff kalt und somit flüssig bleibt. Die neue sogenannte sLH2-Technologie soll Aufbau und Betrieb von Wasserstofftankstellen deutlich günstiger machen. Abschrecken dürften viele Unternehmer aber die im Vergleich zum herkömmlichen Diesel hohen Anschaffungs- und Betriebskosten für einen wasserstoffbetriebenen LKW. Jürgen Nowicki, CEO Linde Engineering „Flüssiger Wasserstoff wird immer teurer sein als Diesel, wenn Sie das CO2 umsonst in die Luft blasen können. Ich glaube, da muss die Regulierung auch ein bisschen helfen und den Innovationsdruck erzeugen. Dass dann auch die Flottenbetreiber den Sinn einer Umstellung sehen. Weil jemand muss ja die Trucks kaufen.“ Die ersten fünf dieser Trucks sollen ab Mitte des Jahres von Logistikkunden erprobt werden, bis zur Serienreife wird es noch Jahre brauchen. Getankt […]

  • Neue Forschungsplattform an der Mainzer Uni

    Neue Forschungsplattform an der Mainzer Uni

    Egal ob Herzschrittmacher, Computertomografie oder mRNA-Impfstoffe – der wissenschaftliche Fortschritt war noch nie so schnell wie heutzutage. Und das soll auch so bleiben. Um verschiedene Fachbereichen besser miteinander zu vernetzen, ist heute an der Universität Mainz ein neues Institut an den Start gegangen. Unsere Gesellschaft wird immer älter. Die gestiegene Lebenserwartung stellt dabei auch Wissenschaftler vor neue Herausforderungen. Biologie, Medizin, Chemie und Mathematik – Disziplinen, die deshalb zukünftig enger zusammenarbeiten sollen. Prof. Dr. Peter Baumann, Molekularbiologe Universität Mainz „Der historische Ansatz in der Medizin ist, jede Krankheit einzeln zu behandeln. Sie gehen zu vielen verschiedenen Experten, Spezialisten, um sich Medikamente für unterschiedliche Erkrankungen zu holen. Aber da ist eine gemeinsame Ursache von altersbedingten Erkrankungen und daran wird hier in Mainz interdisziplinär geforscht.“ Die Grenzen zwischen den einzelnen Wissenschaftsbereichen überwinden, um grundlegende Fragen zu beantworten: Wie können Menschen gesünder altern? Wie können Lebensmittel nachhaltiger produziert werden? Wie lassen sich die negativen Effekte des Klimawandels verringern? Prof. Dr. Peter Baumann, Molekularbiologe Universität Mainz „Wir haben historisch Ausbildung als Biologe, Chemiker, Mathematiker, Physiker, und das ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Wir bringen eine Koalition zusammen von Mathematikern, Physikern, Chemikern, Informatikern, Computerwissenschaftlern und Biologen und Medizinern, um gemeinsam diese Probleme in Angriff zu nehmen.“ Das neue Institut für quantitative und computergestützte Biowissenschaften wird vom Land Rheinland-Pfalz mit knapp einer Million Euro gefördert. Biotechnologie und Medizin funktioniere heute nicht mehr ohne Computervisualisierung und künstliche Intelligenz, sagt der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister. Clemens Hoch (SPD), Wissenschaftsminister Rheinland-Pfalz „Das ermöglicht uns zum Beispiel festzustellen: Wie werden denn Proteine im menschlichen Körper gefaltet? Und um das vorszusagen, nehmen Sie mal eine der bedeutendsten Alterserkrankungen, zum Beispiel Parkinson oder Alzheimer, da gehen wir davon aus, dass die Proteine plötzlich im Kopf falsch herum gefaltet werden. Und wenn wir zukünftig sagen können, nicht nur wann das passiert, sondern auch warum, dann geht […]

  • Neue PISA-Studie: Erschreckende Ergebnisse

    Neue PISA-Studie: Erschreckende Ergebnisse

    Deutsche Schulen erhalten aktuell besonders schlechte Zeugnisse. Noch nie haben Schüler im internationalen Leistungsvergleich so schlecht abgeschnitten. Das zeigt die jüngste PISA-Studie aus dem Jahr 2022, die gestern vorgestellt wurde. Ein Thema, das Eva Dieterle mit der rheinland-pfälzischen Bildungsministerin Stefanie Hubig diskutiert. Lesekompetenz, Mathematik, Naturwissenschaften. War hier nach der ersten PISA-Studie im Jahr 2000 zunächst ein Aufwärtstrend erkennbar, geht es seit nunmehr zehn Jahren bergab mit den Leistungen deutscher Schüler. Vorläufiges Endergebnis: Die schlechtesten je gemessenen Werte in allen drei Bereichen. Deutlich schlechter als noch 2018. Nur noch internationaler Durchschnitt. Verschärft werden die ohnehin bestehenden Probleme durch Schulschließungen während der Corona-Pandemie und mehr Zuwanderung von Schülern mit besonderem Förderbedarf. Für die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, kurz GEW, sind die Ergebnisse der aktuellen PISA-Studie ernüchternd, aber nicht überraschend. Studien zufolge fehlen in Hessen bis zum Jahr 2030 fast 12.000 Lehrer, in Rheinland-Pfalz aktuell über 6.000. Vor allem an Grund-, Förder- und Schwerpunktschulen sowie an Schulen mit erhöhtem Förderbedarf. Hier brauche es außerdem mehr Sozialarbeiter. Klaus-Peter Hammer, Vorsitzender GEW Rheinland-Pfalz „Deswegen wären wir froh, wenn die Schulen, die strukturell benachteiligt sind, jetzt auch stärker mit Personal ausgestattet würden. Weil diese Schulen haben das dringend notwendig. Da sind die Schülerinnen und Schüler, die mit Migrationshintergrund sind. Da sind die Schülerinnen und Schüler, die aus ärmeren Haushalten kommen und die auch in der Studie erkennbar deutlich schlecht abgeschnitten haben.“ So hat knapp ein Drittel der 15-Jährigen in mindestens einem der drei getesteten Felder – Lesen, Rechnen und Naturwissenschaften – nur sehr geringe Kompetenzen. Etwa jeder Sechste hat sogar in allen drei Bereichen deutliche Defizite. Somit zeigt die aktuelle PISA-Studie: Die deutsche Bildungspolitik, sie hat wohl mehr Hausaufgaben als je zuvor. ———- Eva Dieterle, Moderatorin: Und dafür schalten wir jetzt ins rheinland-pfälzische Bildungsministerium nach Mainz zur Ministerin Stefanie Hubig. Guten Abend. Stefane Hubig (SPD), Bildungsministerin […]