Tiny-House gegen den Klimawandel

Der Wohnraum wird immer teurer und knapper. Deshalb müssen Konzepte her, wie man diesem Problem entgegenwirken will. Eine Lösung könnten Tiny Houses sein. An der Hochschule in Kaiserslautern wird von Studierenden gerade eines davon gebaut. Das Besondere: Bei diesem Entwurf steht die Nachhaltigkeit im Fokus.

Tiny Blue heißt das kleine Häuschen, an dem die Studierenden der Hochschule Kaiserslautern aktuell herumschrauben. Blau ist hier bisher noch nichts. Das kommt erst mit dem Innenausbau. Den Plan für das nachhaltige Tiny House hat Architekturstudent David Oehme gemeinsam mit einer Kommilitonin entworfen. Er ist davon überzeugt dass die kleinen Häuser eine große Zukunft haben können.
David Oehme (Architekturstudent): „Ich sehe da eigentlich sehr große Chancen drin, da wir ja immer mehr von Nachhaltigkeit sprechen und nicht mehr alles so groß auslegen müssen, sondern uns vielleicht auch mal auf das Wesentliche beschränken können. Und gerade diese kleinen Tiny Häuser haben sehr viel Potenzial sehr viel unterzubringen. Man kann ja da drin nicht nur arbeiten sondern auch wohnen.“ (21 Sek)
Der Entwurf des Tiny Blue hat sich bei einem internen Wettbewerb gegen andere durchgesetzt.  Für David ist es eine große Ehre, dass in seiner noch jungen Karriere eines seiner Projekte umgesetzt wird. Heute bringen die Studenten die Fassade an. Das Holz wurde karbonisiert – also verkohlt. Dadurch wird es strapazierfähiger und weniger pflegebedürftig.
Prof. Brigitte Al Bosta (Hochschule Kaiserslautern Bereich Architektur): „ Das Ausschlaggebende war, nur natürliche Materialien zu verwenden. Wir verwenden die Schafswolle für die Dämmung, wir verwenden einheimische Hölzer. Das Gebäude soll auch vorwiegend autark sein. Also wir versuchen es möglichst autark hinzubekommen.“ (14 Sek)
Vor knapp zwei Monaten hat man an der Hochschule Richtfest gefeiert. Im Oktober soll es dann das nächste Fest zur Fertigstellung geben. Von Beginn an war das Projekt eine Zusammenarbeit der Studiengänge Architektur und Angewandte Ingenieurwissenschaften. Auch bei der Versorgung des Tiny House soll die Nachhaltigkeit in Vordergrund stehen.
Prof. Karsten Glöser (Hochschule Kaiserslautern Bereich Angewandte Ingenieurwissenschaften): „Wir werden hier mit einer Wärmepumpe arbeiten. Wir werden mit einer Brennstoffzelle arbeiten und ein bisschen was mit Wasserstoff machen, mit Batteriespeichern um einfach mal zu versuchen möglichst wenig elektrische Energie aus dem Netz zu beziehen und vielleicht sogar auch ein bisschen was einspeisen.“
Tiny Blue soll zukünftig als Arbeitsraum für die Studierenden zur Verfügung stehen. Dafür müssen in den nächsten Wochen die funktionalen Möbel im Innenraum eingebaut werden. Vielleicht wird dann im Tiny House am nächsten Projekt für nachhaltiges Wohnen gearbeitet.