Zwei neue Tigerbabys im Frankfurter Zoo

Riesenfreude immer noch im Frankfurter Zoo: Erstens sind Sumatra-Tiger total selten und zweitens ist es der erste Tiger-Nachwuchs nach zehn Jahren. Vor knapp zwei Monaten hat Tigermama Cinta den doppelten Nachwuchs bekommen – heute sind die beiden der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Jetzt schon ist klar: Die Tiger-Jungs sind die neuen Publikumslieblinge im Frankfurter Zoo.

Das Bruderpaar Raja und Rimba – kaum acht Wochen alt und schon der Hingucker im Zoo Frankfurt. Die Geburt der jeweils sieben Kilo schweren Jungtiere – für den Zoo ein wahrer Volltreffer.
Dr. Nicole Schauerte, Tierärztin Zoo Frankfurt
„Das ist wirklich was Besonderes, denn es sind Sumatra-Tiger. Das ist als eine Unterart, die nur auf Sumatra – wie der Name schon sagt – vorkommt. Sumatra ist also auch schon sehr weit abgeholzt. Also der Lebensraum der Tiere schwindet und schwindet.“
Schätzungen zufolge gibt es nur noch 300 freilebende Sumatratiger. Umso größer hier heute die Freude der Besucher. In den letzten Wochen mussten sie sich noch mit den Überwachungskamera-Bildern in der Wurfbox begnügen. Jetzt bekommen sie die Jungtiere aus nächster Nähe zu bestaunen.
Ursula Gaßmann, aus Frankfurt:
„Wunderschön, ein Traum! Wir waren heute morgen schon traurig, weil hier vorne noch abgesperrt war. Aber jetzt hadde mer ja Gott sei Dank noch Glück!“
Emely Chantalle, 11 Jahre alt, aus Darmstadt
„Ich finde die Tiere super süß. Ich habe noch nie in meinem Leben Tigerbabys gesehen. Ich habe, glaub‘ ich, eins als Kuscheltier. Aber die jetzt noch mal in echt zu sehen finde ich süß“.
Frankfurts Kultur- und Wissenschaftsderzenentin Ina Hartwig bezeichnet den Tierpark als größte Bildungseinrichtung der Stadt. Außerdem seien Zoos für das Überleben seltener Tierarten unverzichtbar.
Dr. Ina Hartwig, SPD, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft
„Wenn wir nicht in unseren europäischen Zoos oder in den Zoos weltweit dafür sorgen, mit den Zuchtprogrammen, dass die erhalten bleiben, dann sind die wirklich noch stärker bedroht. Also buchstäblich tragen wir dazu bei, dass diese Tierarten überleben“.
Doch die Experten sind sich einig: Das Aussterben stark bedrohter Tierarten durch die Zucht in Zoos zu verhindern, reicht nicht aus.
Christof Schenck, Direktor Zoologische Gesellschaft Frankfurt
„Es würde wenig Sinn machen eine Reservepopulation zu haben, die man dann nirgendwo mehr hinbringen kann. Ja, dann ist es auch keine Reserve mehr. Also der Erhalt der Regenwälder, der letzten Regenwälder auf Sumatra, das ist die wichtigste Aufgabe. Und diese Tiere sollen dafür Botschafter sein.“
Beim Anblick dieser einzigartigen Tiere, sollen die Besucher ins Grübeln kommen. Und auch den eigenen Konsum hinterfragen.
Dr. Nicole Schauerte, Tierärztin Zoo Frankfurt
„Was kann ich denn tun zuhause, damit der Lebensraum nicht schwindet? Kann ich zum Beispiel Vanille kaufen, weil man unterstützt die lokalen Bauern damit. Wo kann ich Palmöl vermeiden? Gucke ich auf die Packung? Es ist egal, ob ich damit koche, esse, mir die Haare wasche, mich damit schminke. Immer gucken, ist da Palmöl drauf.“
Alles steht Kopf! Den Trubel um seine beiden Jungtiere – für Papa Emas, mit seinen stolzen 14 Jahren, kein Grund zur Beunruhigung. Deutlich schlechter gelaunt heute, die beiden Stars Raja und Rimba. Aber wer gesund sein will, muss auch mal leiden.