Politik

  • Landesrechnungshof zieht Bilanz

    Landesrechnungshof zieht Bilanz

    Zum Jahresende gibt es unerwartet gute Neuigkeiten aus Hessen. Das Land steht mit einem Überschuss von 1,7 Milliarden Euro finanziell deutlich besser da als erwartet. Kleiner Haken: Es handelt sich um das Jahr 2022. In Wiesbaden gab es heute Lob, aber auch Kritik vom Hessischen Rechnungshof. Ende 2022 steht ein dickes Plus – statt der erwarteten Neuschulden in Höhe von 2,1 Milliarden Euro. Dafür sorgen deutlich niedrigere Ausgaben in den Bereichen Investition, Bauen und Verwaltung sowie, dank guter Wirtschaftslage, die höchsten Steuereinnahmen der letzten 15 Jahre. Walter Wallmann, Präsident Hessischer Rechnungshof „Also insofern sicherlich ein außergewöhnliches Jahr. Die Krise hat sozusagen verzögert wahrscheinlich erst die Wirkung richtig entfacht. In ‘22 war diese eben überhaupt nicht erkennbar.“ So kann das Land Altschulden abbauen, Rücklagen bilden und: die Schuldenbremse einhalten. Abstriche gibt es hingegen beim Eigenkapital, das ein Minus von 129 Milliarden Euro aufweist. Schuld sind gestiegene Personalausgaben, aber auch Klimaschäden im Staatswald, die mit 50 Millionen Euro zu Buche schlagen. Die Archive der Justiz seien immer noch ein Papier- und somit Kostenfresser. Verzögerungen bei der Digitalisierung etwa des Grundbuchs hätten bereits Millionen an Steuergeldern verschlungen. Hier sieht der Rechnungshof den Gesetzgeber gefordert. Walter Wallmann, Präsident Hessischer Rechnungshof „Die Voraussetzung für jedwede Digitalisierung ist, dass Sie digitalisierbare Gesetze haben. Und das bedeutet, Gesetze müssen leicht sein, sie müssen leicht verständlich sein. Sie dürfen wenig Ausnahmetatbestände nach Möglichkeit haben, weil Sie müssen das ja programmieren in irgendeiner Form.“ Für 2023 sind die Aussichten übrigens nicht mehr so rosig. Demnach könnten im Landeshaushalt Einnahmen von rund einer Milliarde Euro fehlen. Für den Rechnungshof lautet die Devise daher: Sparen, Prioritäten setzen, Personal effizienter einsetzen und Digitalisierung wie Entbürokratisierung beschleunigen.

  • CDU und SPD einigen sich auf Koalitionsvertrag

    CDU und SPD einigen sich auf Koalitionsvertrag

    Jetzt liegt er auf dem Tisch: Gut zwei Monate nach der hessische Landtagswahl haben sich CDU und SPD auf einen Koalitionsvertrag verständigt. „Eine für alle“ – lautet das Motto des Papieres, das ganze 184 Seiten umfasst. Das also ist die Grundlage für die Zusammenarbeit der Christ- und der Sozialdemokraten für die kommenden fünf Jahre – sofern denn am Wochenende auch die Parteigremien zustimmen. Was lange währt wird endlich gut – davon sind zumindest die beiden Hessen-Koalitionäre in spe überzeugt. Bislang war über die Verhandlungen zwischen CDU und SPD so gut wie nichts nach außen gedrungen. Heute präsentieren beide das Verhandlungsergebnis – nicht ganz ohne Stolz. Boris Rhein (CDU), Ministerpräsident Hessen „Es ist natürlich schon auch Freude und Erleichterung dabei, dass wir das jetzt wirklich hinbekommen haben, in einem sehr langwierigen Prozess, der sich aber gelohnt hat aus meiner Sicht. Wirklich 200 Beteiligte teilgenommen haben. In sehr ausführlichen und intensiven Diskussionen.“ Der Koalitionsvertrag steht, die Weichen sind gestellt – Erleichterung auch bei der SPD. Christoph Degen (SPD), Generalsekretär Hessen „Wir freuen uns, dass wir zu einem guten Abschluss gekommen sind, uns einigen konnten mit der CDU. Und da stecken viele Wochen Arbeit drin. Und ich glaube, das ist eine gute Grundlage für die nächsten fünf Jahre.“ Und das steht drin im Koalitionsvertrag: Bildung Gleich im ersten von insgesamt zwölf Kapiteln geht es im Koalitionsvertrag um die künftige Bildungspolitik. Hier hat sich die CDU mit ihren Vorstellungen weitgehend durchgesetzt: So soll es in Hessen beim klassischen mehrgliedrigen System aus Hauptschule, Realschule und Gymnasium bleiben. In sämtlichen Jahrgangsstufen soll es weiterhin Noten und Zeugnisse geben. Es sollen mehr neue Lehrer eingestellt werden. Wirtschaft und Finanzen Die neue Landesregierung bekennt sich klar zur Schuldenbremse. Mehr Geld will sie künftig vor allem für die Bekämpfung des Wohnungsmangels in die Hand nehmen. Es soll mehr Bauland […]

  • Landtag debattiert Lage der Krankenhäuser

    Landtag debattiert Lage der Krankenhäuser

    In Hessen nimmt nun also bald eine neue Koalition ihre Arbeit auf. In Rheinland-Pfalz hat die Ampel vor kurzem ihre Halbzeitbilanz vorgestellt. Für vieles Erreichte hat man sich erwartungsgemäß gelobt. Dass das Gesundheitssystem aber ein großes Sorgenkind ist, kann niemand bestreiten. 25% der rheinland-pfälzischen Krankenhäuser sind von der Pleite bedroht – stehen kurz vor der Insolvenz. Die Opposition hat heute im rheinland-pfälzischen Landtag der Regierung vorgeworfen: „Ihr lasst die Krankenhauslandschaft ausbluten.“ Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Für die Krankenhäuser war es kein gutes, finden die Freien Wähler. Sie rechnen damit, dass 80% der rheinland-pfälzischen Kliniken 2023 mit roten Zahlen abschließen werden. Helge Schwab (Freie Wähler), Abgeordneter Landtag Rheinland-Pfalz „Schon diese wenigen Fakten zeigen, dass wir in  Rheinland-Pfalz gemeinsam eine Strategie entwickeln müssen, um zu retten, was  noch  zu retten  ist.  Es reicht nicht, auf die große Krankenhausreform zu  hoffen, die  von  Bundesgesundheitsminister Prof. Karl  Lauterbach schon jetzt als  Lösung aller Probleme verkauft  wird.“ Die besagte Krankenhausreform sieht vor, dass künftig nicht mehr jedes Krankenhaus jede Leistung anbietet. Vielmehr sollen sich die Häuser spezialisieren. Auch die Finanzierung der Kliniken wird reformiert. Bis die Reform greift, wird es aber noch zwei bis drei Jahre dauern. Bis dahin drohen viele Kliniken, zahlungsfähig zu werden, warnt die CDU. Thorsten Welling, CDU, Abgeordneter Landtag Rheinland-Pfalz „Was nützt die schönste Krankenhausplanung, wenn Ihnen reihenweise Kliniken in die Insolvenz gehen? Es stellt sich hier vielmehr die Frage: Wie funktioniert überhaupt die Krankenhausplanung in Rheinland-Pfalz, wenn Sie nicht einmal wissen, ob es das Krankenhaus mit dem Sie planen, überhaupt im nächsten Jahr noch geben wird? Das ist keine Planung, das ist das Prinzip Hoffnung.“ Gesundheitsstaatssekretär Denis Alt sieht die rheinland-pfälzische Krankenhauslandschaft hingegen gut aufgestellt. Für die Betriebskosten der Kliniken sei der Bund verantwortlich. Das Land greife finanziell bereits unter die Arme, wo es kann. Denis Alt, […]

  • Landtagsdebatte über neue PISA-Studie

    Landtagsdebatte über neue PISA-Studie

    „Deutschland schneidet so schlecht ab wie noch nie“ – diese Schlagzeile hat in den vergangenen Tagen wohl jeder gehört. Es geht um die PISA-Studie – ein internationaler Leistungsvergleich, bei dem die schulischen Fähigkeiten von 15-Jährigen weltweit getestet werden. Das schlechte Abschneiden der deutschen Schüler bei der aktuellen Studie passt für die Opposition im rheinland-pfälzischen Landtag ins Bild. Schon länger prangert sie die zunehmenden schulischen Schwächen an, kritisiert die Bildungspolitik der Ampelregierung scharf. So auch heute im Plenum. Mathematik, Naturwissenschaften, Lesekompetenz – das sind die Fachbereiche, die die PISA-Studie beleuchtet. In allen drei Bereichen sinkt die Leistung der deutschen Schüler im Vergleich zur letzten Studie aus dem Jahr 2018 deutlich. Ein Grund zur Sorge – da sind sich heute im rheinland-pfälzischen Landtag alle einig. Über die Ursache gibt es verschiedene Theorien. Marco Weber (FDP), Abgeordneter Landtag Rheinland-Pfalz „Erstens haben alle Bundesländer und der Bund bei der Digitalisierung der Schulen zu spät und zu langsam reagiert. Dies führt zu einer unzureichenden Integration von digitaler Bildung und modernem Unterricht.“ Daniel Köbler (Bündnis 90 / Die Grünen), Abgeordneter Landtag Rheinland-Pfalz „Wir sehen auch, in Deutschland hängt der Bildungserfolg wie in fast keinem anderen Land so sehr von der sozialen Herkunft ab. Das heißt, der Bildungserfolg der Eltern bestimmt über den Bildungserfolg der Kinder.“ Jan Bollinger (AfD), Abgeordneter Landtag Rheinland-Pfalz „Wir sagen, ohne Migrationswende keine Bildungswende. Ohne Migrationswende werden alle Maßnahmen der Landesregierung verpuffen, weil die mit der Masseneinwanderung einhergehenden Probleme unlösbar sind.“ Einig sind sich die Abgeordneten darüber, dass die Sprachkenntnisse vieler Schüler besser werden müssen. Zur Umsetzung gibt es unterschiedliche Ideen. Jenny Groß (CDU), Abgeordnete Landtag Rheinland-Pfalz „Erstens der Bereich der Intensivklassen. Wir wollen haben, dass Kinder, die Sprachprobleme haben, entsprechend zuerst in solche Intensivklassen gehen und dann in einen Regelunterricht kommen. Zweitens: verpflichtende Vorschule, damit die Kinder unterrichts- und schulreif sind. Drittens: […]

  • Erste Sitzung des neuen Gemeinderats von Freisbach

    Erste Sitzung des neuen Gemeinderats von Freisbach

    Anfang August war der kleine Ort Freisbach in der Südpfalz plötzlich bundesweit in aller Munde: Aus Protest gegen die desolate Finanzlage hatte nicht nur der Bürgermeister, sondern gleich der gesamte Gemeinderat hingeschmissen! Ein bislang einmaliger Vorgang in der pfälzischen Kommunalpolitik. Doch nun tut sich was in Freisbach: Nachdem vor gut zwei Wochen bereits ein neuer Bürgermeister die Amtsgeschäfte aufgenommen hat, gibt es seit gestern Abend auch wieder einen Gemeinderat. Es ist vollbracht: Der neue Gemeinderat von Freisbach ist gewählt und nimmt nun seine Arbeit auf. Keine ganz leichte Geburt. Noch kurz vor dem Treffen der Gemeindevertreter in der Freisbacher Turnhalle steht nicht fest, ob die gewählten 16 ehrenamtlichen Ratsmitglieder ihr Mandat überhaut annehmen. Andreas Ackermann hatte sich eigentlich für den Posten des Bürgermeisters beworben. Weil den Job inzwischen aber Jochen Ricklefs übernommen hat, wird Ackermann jetzt Mitglied des Gemeinderates. Andreas Ackermann, neues Mitglied Gemeinderat Freisbach „Der Eindruck hier war doch sehr beruhigend. Also, die Mehrheit hat ja ihr Mandat angenommen. Jetzt müssen wir abwarten und schauen, wie es weitergeht.“ Eine optimistische Einschätzung, die andere Freisbacher Kommunalpolitiker so nicht teilen. Viele der im August zurückgetretenen Gemeinderatsmitglieder wollten eigentlich nur dann auf ihren Posten zurückkehren, wenn das Land der überschuldeten Kommune endlich mehr Geld zusichert. Jetzt sind einige von ihnen auch ohne diese Zusage wieder mit von der Partie – wenn auch mit Bauchschmerzen. Wieder andere sind zwar zunächst zur Wahl angetreten, nehmen ihr Mandat gestern aber nicht an. Sie hatten bis zuletzt gehofft, dass doch noch zusätzliches Geld vom Land kommt. Das konnte Bürgermeister Ricklefs gestern aber nicht versprechen. Ilknur Dogan, ehemaliges Mitglied Gemeinderat Freisbach „Wie immer wird dann rumgeeiert. Also bei uns in der Pfalz sagt man ‚rumgeeiern‘. Also, es gibt keine Entscheidung. Und dementsprechend bin ich mir und meinen Wählern treu. Und habe mein Mandat heute schriftlich abgelegt.“ Holger […]

  • Asyl-Paket verschoben – Kritik von Kommunen

    Asyl-Paket verschoben – Kritik von Kommunen

    Die Kommunen in Hessen und Rheinland-Pfalz erhielten heute aus Berlin eine schlechte Nachricht: Der Asylpakt von Bund und Ländern ist vorerst geplatzt. Er sah unter anderem vor, dass abgelehnte Asylbewerber schneller abgeschoben werden können. Doch die Grünen fordern jetzt, dass jede Person, die sich in Abschiebegewahrsam befindet, vom Staat eine Art Pflichtverteidiger erhält. Dieser könnte die Abschiebung dann für lange Zeit verzögern. Ohne Asylpakt haben die Kommunen in Hessen und Rheinland-Pfalz wenig Hoffnung, dass sie bei der Versorgung und Unterbringung der vielen Asylbewerber entlastet werden. Christian Engelhardt (CDU), Landrat Kreis Bergstraße „Ja, das, was wir aus Berlin mitbekommen, ist wirklich frustrierend für uns Kommunale. Ein wichtiger Bestandteil dieses Pakts wurde jetzt gestoppt; möglicherweise fällt uns damit der ganze Pakt vor die Füße. Und es macht mir Sorgen, denn uns steht das Wasser bis zum Hals und wir rufen seit Monaten um Hilfe. So langsam ist was passiert und nun scheitert es möglicherweise an ideologischen Querelen in der Ampel in Berlin.“

  • Innenausschuss diskutiert Krawalle vor Eintracht-Spiel

    Innenausschuss diskutiert Krawalle vor Eintracht-Spiel

    Vor gut zwei Wochen empfing Eintracht Frankfurt zuhause den VfB Stuttgart, doch das Fußballspiel geriet schnell zur Nebensache. Hunderte vermummte Eintracht-Anhänger lieferten sich vor dem Spiel eine gewaltsame Auseinandersetzung mit der Polizei. Dabei flogen Feuerlöscher und Absperrgitter. Die Einsatzkräfte setzten Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Knapp 200 Menschen sollen verletzt worden sein. Wie viele genau, weiß niemand, denn viele Fragen zum Ablauf der Krawalle sind immer noch ungeklärt – ein Grund für den Hessischen Landtag, sich damit heute auseinanderzusetzen. Szenen, die betroffen machen. Nach den heftigen Krawallen am Frankfurter Fußballstadion, hat sich heute der Innenausschuss des Hessischen Landtags mit den Geschehnissen vor zwei Wochen beschäftigt. Auf die Agenda gesetzt hat das Thema die FDP, denn für deren innenpolitischen Sprecher Jörg-Uwe Hahn sind noch einige Fragen offen. Jörg-Uwe Hahn (FDP), Obmann Innenausschuss Landtag Hessen „Hat die Polizei überreagiert? Hat die Polizei nicht – was sie eigentlich in Hessen sehr gut kann – abgewogen reagiert und gedimmt die Stimmung. Hat sie tatsächlich, wie das ein Fanclub vorträgt, provoziert? Das möchte ich schon ganz gerne wissen, das möchten wir als freie Demokraten wissen und ich glaube das will die gesamte Gesellschaft wissen.“ Die Antworten des Innenministers und der Polizisten sind heute im Innenausschuss eindeutig. Man habe reagiert, um schlimmeres zu verhindern. Die Aggressionen seien von den Fans ausgegangen. Alexander Bauer (CDU), Innenpolitischer Sprecher Landtag Hessen „Erst später hat die Polizei aufgerüstet, nachdem sie aber zu dem Zeitpunkt massiv bedroht wurde, Gewaltexzesse ihr gegenüber verübt wurden und es zu gewalttätigen Ausschreitungen kam und die Polizei hat sich schrittweise zurückgezogen. Natürlich muss man zur Wahrung und zum Schutz von Unbeteiligten dann Pfefferspray einsetzen, aber das wurde verhältnismäßig dann so dargestellt, dass keine Unbeteiligten zu Schaden kamen.“ Der Tenor bei der CDU: Der Polizeieinsatz war angemessen. Ina Kobuschinski vom Eintracht Frankfurt Fanclubverband sieht das ganz anders. Ina […]

  • Letzte Sitzung des Hessischen Landtags

    Letzte Sitzung des Hessischen Landtags

    Bevor es im Januar endgültig zum großen Stühlerücken kommt, haben sich die Noch-Abgeordneten des Hessischen Landtags heute zur letzten Plenarsitzung der laufenden Legislaturperiode getroffen. 43 Abgeordnete, darunter mehrere Minister, werden dem neuen Landtag nicht mehr angehören – entweder, weil sich die politischen Mehrheitsverhältnisse verändert haben, weil sie in den Ruhestand gehen oder, weil sie sich künftig anderen Aufgaben widmen wollen. Ob Europaministerin Lucia Puttrich, Innenminister Peter Beuth oder Umweltministerin Priska Hinz – für sie sowie 40 weitere Abgeordnete des vermeintlich härtesten Landesparlaments der Republik heißt es heute: „Lebe wohl, Plenarsaal!“ Für einige vielleicht nur vorübergehend. Für andere dagegen für immer – wie etwa für Sozialminister Kai Klose. Oder auch für den Methusalem des hessischen Landtags, Jörg-Uwe Hahn. Jörg-Uwe Hahn (FDP), Abgeordneter Hessischer Landtag „Nach knapp 37 Jahren ist es natürlich ein Einschnitt in mein Leben. Ich habe das nie geplant, dass ich so lange hier bleibe. Ich werde ein bisschen mich dimmen müssen. Das ist auch gut so – das sagt meine Familie und mein Arzt. Ich werde mehr Sport treiben. Und ansonsten bin ich noch kommunalpolitisch und als Aufsichtsratsmitglied in Unternehmen tätig.“ Kai Klose (Bündnis 90 / Die Grünen), Sozialminister Hessen „Insgesamt habe ich mich einfach entschieden, nach 20 Jahren hauptberuflicher Politik noch mal was anderes machen zu wollen. Was das genau wird, weiß ich noch nicht. Aber ich habe schon Ideen entwickelt, und daraus werden sich Optionen entwickeln. Da bin ich guten Mutes.“ Fraglich dagegen, ob Tarek Al-Wazir ebenfalls noch guten Mutes ist. Dass der grüne Wirtschaftsminister und stellvertretende Ministerpräsident künftig wieder auf der Oppositionsbank Platz nehmen wird, können sich viele jedenfalls schlichtweg nicht vorstellen. Seinem bisherigen Koalitionspartner CDU hat er momentan zumindest nicht mehr viel zu sagen. Und dann ist da ja auch noch die Linkspartei, die dem kommenden hessischen Landtag gar nicht mehr angehören wird. Verschwunden […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Hessische Wasserversorgung nachhaltig sichern — Finanzämter wahren Weihnachtsfrieden — Neuer Termin für Museumseröffnung in Wiesbaden Wasserversorgung nachhaltig sichern Die hessische Umweltministerin Priska Hinz hat heute an der Goethe-Universität in Frankfurt das Kompetenzzentrum Wasser Hessen eröffnet. Dort arbeiten Wissenschaft, Politik, Verwaltung und Wasserwirtschaft zusammen. Sie sollen angesichts des Klimawandels praxisstaugliche neue Lösungen für die Wasserversorgung entwickeln. Ziel ist es, die Ressource Wasser und ihre biologische Vielfalt zu erhalten und gleichzeitig den Wasserbedarf der Bevölkerung und der Wirtschaft zu sichern. Finanzämter wahren Weihnachtsfrieden Auch in diesem Jahr werden die Finanzämter in Hessen und Rheinland-Pfalz zwischen den Jahren unter anderem keine Steuern und Abgaben anmahnen. Außerdem werden sie keine Zwangsgelder androhen und Steuerpflichtige nicht vorladen. In Hessen gilt der traditionelle Weihnachtsfrieden vom 20. bis 31. Dezember, in Rheinland-Pfalz vom 23. Dezember bis zum 1. Januar. Neuer Termin für Museumseröffnung Das Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden wird voraussichtlich im ersten Halbjahr 2024 für die Besucher geöffnet. Grund für die Verschiebung des Termins sind Verzögerungen bei den Bauarbeiten wegen des Fachkräftemangels und der Lieferengpässen. Das Ausstellungsgebäude wird privat finanziert. Stifter ist der hessische Unternehmer Reinhard Ernst. In dem Museum soll seine umfangreiche hochkarätige Sammlung von Abstrakter Kunst ausgestellt werden.

  • Konferenz zu Antisemitismus in Frankfurt

    Konferenz zu Antisemitismus in Frankfurt

    Seit sich Israel gegen den Angriff der Hamas verteidigt, sind auch Juden hierzulande immer häufiiger antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt. Wie weit geht der Antisemitismus und wie tief ist er auch im Nahen Osten verwurzelt? Mit diesen Fragen hat sich heute eine Konferenz in Frankfurt beschäftigt. Seit dem Ausbruch des Kriegs im Nahen Osten zeigt sich auch auf deutschen Straßen eine neue Welle des Antisemitismus. Immer mehr Menschen bekunden Sympathien für die Terrororganisation Hamas. Solidarität mit Israel scheint fast die Ausnahme zu sein. Prof. Susanne Schröter, Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam „Bei rechtsextremen Anschlägen gehen die Leute zu Zigtausenden auf die Straße und das ist ja auch richtig so. Da ist noch Luft nach oben. Da könnten ruhig noch mehr Menschen sich beteiligen, die ganz klar diesen Terror verurteilen. Die ganz klar sagen: ‚Wir stehen an der Seite der Jüdinnen und Juden auch in Frankfurt und Hessen.‘ Und das geht ohne Wenn und Aber.“ Die heutige Antisemitismus-Konferenz des Frankfurter Forschungszentrums Globaler Islam der Goethe-Universität will vor allem über die Grundlagen des Nahostkonflikts aufklären. So stünde das Völkerrecht klar auf Seiten Israels. Wenig bekannt sei in der öffentlichen Diskussion, wie weit der Antisemitismus der Hamas tatsächlich gehe. Etwa mit einer sogenannten Terrorrente für Familien von Selbstmordattentätern oder auch anderen Belohnungen. Prof. Susanne Schröter, Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam „Für Terroristen, die zu einer Gefängnisstrafe verurteilt werden. Ab einer gewissen Höhe der Strafe wird das ausgezahlt. Je höhe die Strafe ist, desto mehr Geld bekommt man. Also Terror wird sozusagen finanziell belohnt und zwar für die ganze Familie.“ Der hessische Antisemitismusbeauftrage Uwe Becker fordert ein schärferes Vorgehen gegen judenfeindliche Äußerungen. Zwar sei die Hamas hierzulande ebenso verboten wie Aussagen, die Israel das Existenzrecht absprechen, oft müsse man aber noch genauer hinschauen. Uwe Becker (CDU), Hessischer Antisemitismusbeauftragter „Wer von einem freien Palästina vom Fluss bis zum Meer […]

  • Hessischer Landtag debattiert über Anschlag in Hanau

    Hessischer Landtag debattiert über Anschlag in Hanau

    Der 19. Februar 2020. Der mutmaßlich rassistische Tobias R. tötet neun Hanauer Bürger, seine Mutter und schließlich sich selbst. Hätte der Anschlag verhindert werden können? Welche Fehler wurden von Behörden gemacht? Und wer trägt die politische Verantwortung? Diese Fragen hat ein Untersuchungsausschuss des hessischen Landtags jetzt zwei Jahre lang zu klären versucht. Heute haben die Ausschussmitglieder ihren Abschlussbericht dem Parlament vorgestellt. 642 Seiten ist er lang, der Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses zum Attentat in Hanau. Die Kernaussage: Die Tat sei nicht zu verhindern gewesen. Auch wenn außer Frage stehe, dass der Täter Tobias R. aufgrund seiner psychischen Erkrankung nie eine Waffe hätte besitzen dürfen. Der Ausschuss kommt in seinem Bericht außerdem zu dem Ergebnis, dass die Notausgangstür in einem der Tatorte – der Arena Bar – verschlossen war. Eine Einschätzung, die die Staatsanwaltschaft nicht teilt. Zudem sei der Notruf überlastet, bzw. unzureichend besetzt gewesen. Eine Zumutung aus Sicht der SPD. Heike Hofmann (SPD), Obfrau Hanau-Untersuchungsausschuss „Es gibt keine Umleitungen, bzw. Weiterleitungen. Nicht angenommene Notrufe gingen ins Leere. Das stellt aus Sicht der SPD-Landtagsfraktion ein erhebliches Organisationsverschulden da. Und es ist bitter und scharf zu kritisieren, dass es für dieses Organisationsverschulden bis zum heutigen Tage keine Verantwortungsübernahme gibt.“ Eine Entschuldigung kommt heute von den Grünen. Vanessa Gronemann (Bündnis ’90 / Die Grünen), Obfrau Hanau-Untersuchungsausschuss „Und ich weiß, das kann die Tat nicht ungeschehen machen und es kann Ihnen Ihren Schmerz nicht nehmen. Es ersetzt aber auch keine Entschuldigung von Polizeibeamten oder politischen Verantwortlichen. Ich hoffe aber, dass den eben genannten dies als Vorbild dienen kann.“ Es seien viele Fehler passiert, vor allem auch im Umgang mit den Angehörigen. Die Worte „Staats- oder Behördenversagen“ will aber kaum jemand in den Mund nehmen. Obwohl Tobias R. immer wieder auffällig war, seine Gefährlichkeit sei nicht abzusehen gewesen, betont die CDU. Michael Ruhl (CDU), Abgeordneter Landtag […]

  • Frankfurt führt Tempo 20 in der Innenstadt ein

    Frankfurt führt Tempo 20 in der Innenstadt ein

    In Frankfurt herrscht fast jeden Tag Verkehrschaos. Täglich fahren Tausende Autos durch die Innenstadt. Einige davon mit überhöhter Geschwindigkeit. Um die Frankfurter Innenstadt für Fußgänger sicherer zu machen, wurde heute in der ersten Straße das Tempo auf 20 km/h herabgesetzt. In naher Zukunft soll es noch mehr Tempo-20-Zonen geben. Bei diesem Projekt legt der Frankfurter Verkehrsdezernent selbst Hand an. Ein paar Schrauben und schon wird aus der 50er Zone eine 20er Zone. Die Große Eschenheimer Straße in der Innenstadt ist die erste von vier Nebenstraßen, bei denen das Tempo auf 20 km/h reduziert werden soll. Damit will die Stadt den Verkehr für alle vereinfachen. Wolfgang Siefert (Bündnis 90 / Die Grünen), Verkehrsdezernent Frankfurt „Um die Ecke ist, glaube ich, auf 150 Meter dreimal die Geschwindigkeit geändert gewesen in der Stiftstrasse und das wollen wir jetzt unbedingt vereinheitlichen. Und Tempo 20 deswegen, weil das den großen Vorteil hat, dass dann alle Verkehrsteilnehmer, die auf der Straße unterwegs sind – also Autofahrer, Lieferdienste, Taxis, Fahrradfahrer, E-Scooter – am Ende alle das gleiche Tempo haben.“ Vor allem die Fußgänger sollen von der reduzierten Geschwindigkeit profitiere, denn der Bereich in der Innenstadt gilt laut der Stadt als ein Bereich mit „hohem Fußgängeraufkommen und überwiegender Aufenthaltsfunktion“. Um das Einkaufen für die Passanten sicherer zu machen, kommt jetzt also der verkehrsberuhigte Bereich. Alex „Es ist sowieso die schlechteste Idee, die man haben kann, in der Innenstadt von Frankfurt ins Auto zu steigen.“ Adrian „Viel schneller kann man ja eigentlich eh nicht fahren. Hier sind viele Fahrradfahrer und jetzt durch den Weihnachtsmarkt ist eh viel Verkehr, also würde es eh nicht viel schneller gehen.“ Auch die Frankfurter Opposition ist der Meinung, dass die Tempo 20 Zonen am Ziel vorbeischießen. Es handele sich dabei um reine Symbolpolitik. Frank Nagel (CDU), Stadtverordneter Römer Frankfurt „Dort, wo ich noch nicht […]

  • Warnstreiks im Öffentlichen Dienst

    Warnstreiks im Öffentlichen Dienst

    In vielen Ämtern, Kitas und Kliniken in Rheinland-Pfalz herrscht heute Ausnahmezustand, denn die Beschäftigten im öffentlichen Dienst streiken. Zwei große Demonstrationen haben heute allein in Mainz stattgefunden. In den nächsten Tagen sollen bundesweit immer wieder Proteste auch in anderen Städten stattfinden. Die Forderung der Landesbeschäftigten: mindestens 500 Euro mehr Geld im Monat. Mehr Geld, mehr Wertschätzung, bessere Rahmenbedingungen – dafür kämpfen die Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Über 8.000 Menschen legen bei Protesten heute Mittag die Mainzer Innenstadt lahm. Mittendrin Sabrina Kunz mit ihren Kollegen von der Polizei. Sabrina Kunz, Vorsitzende Gewerkschaft der Polizei Rheinland-Pfalz „Die Beschäftigten laufen insgesamt auf dem Zahnfleisch. Die Polizei muss immer dann herhalten, wenn kein anderer kann und tut. Auch was den Schutz der jüdischen Einrichtungen betrifft, die momentan –vollkommen in Ordnung – auch polizeiliche Aufgabe ist, oder die Tatsache, dass Weihnachtsmärkte besonders zu sichern sind. Und da muss es auf der anderen Seite auch eine entsprechende Wertschätzung geben und die drückt sich eben im Portemonnaie aus.“ Konkret geht es um 10,5% mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Zwei Verhandlungsrunden sind bereits gescheitert, ohne dass die Arbeitgeber ein Angebot unterbreitet haben. Denn diese halten die Gewerkschaftsforderungen angesichts der angespannten Haushaltslage für überhöht. Für die Mitarbeiter im öffentlichen Dienst stehen aktuell unterschiedliche Vergütungen im Raum, je nachdem wer der Arbeitgeber ist. Denn während sich Bund und Kommunen im Mai mit den Gewerkschaften bereits auf eine Lohnerhöhung von 10,5% geeinigt haben, wollen die Länder ihren Beschäftigten nicht mehr zahlen. Für die Gewerkschaften nicht nachvollziehbar. Susanne Wingertszahn, Vorsitzende DGB Rheinland-Pfalz „Es geht darum, dass der öffentliche Dienst gut für die Zukunft aufgestellt ist. Und wir hatten einen guten Abschluss für Bund und Kommunen und da gibt es eine große Lücke dazwischen und die muss jetzt geschlossen werden. Weil es ja irrsinnig wäre, die Beschäftigten im öffentlichen […]

  • Hessische FDP arbeitet Wahlschlappe auf

    Hessische FDP arbeitet Wahlschlappe auf

    978 Stimmen haben die hessische FDP bei der Wahl am 8. Oktober davor bewahrt, aus dem Landtag zu fliegen. Eigentlich wollten die Liberalen ja ein Wort bei der Regierungsbildung mitreden, jetzt können sie froh sein, überhaupt noch im Parlament mitzureden. Beim Landesparteitag am Wochenende in Wetzlar ging es daher auch um die Frage: „Warum ist das passiert und wie soll es weitergehen?“ Nicht zuletzt steht auch die Frage im Raum, ob die FDP in der Bundesregierung bleiben sollte. Der Dank an den Spitzenkandidaten: freundlich-routiniert. Mit Stefan Naas erreicht die FDP bei der Landtagswahl haargenau fünf Prozent. Die Partei ist erleichtert, dass es mit dem Wiedereinzug in den Landtag geklappt hat, aber … Stefan Naas (FDP), Spitzenkandidat Landtagswahl Hessen „Wir müssen aber auch demütig sein. Wir haben die Wählerinnen und Wähler nicht überzeugen können. Wir sind nicht mit den großen Landesthemen durchgedrungen.“ Neben hausgemachten Problemen sieht die FDP die Ursache für die Wahlniederlage auch im Bund: Bundesthemen hätten den Wahlkampf überlagert, die Performance der Ampel sei alles andere als Rückenwind gewesen. Stefan Naas weist Kritik zurück, er hätte sich im Wahlkampf deutlicher von der Ampel-Koalition absetzen und eine solche Konstellation für Hessen eindeutig ausschließen sollen. Stefan Naas (FDP), Spitzenkandidat Landtagswahl Hessen: „Mir war ein eigenständiger Kurs wichtig. Wir haben im Wahlkampf für eine Koalition mit der CDU und der SPD gekämpft und geworben, für die Deutschlandkoalition. Aber wir haben vor allem keinen Wahlkampf gegen die eigenen Leute in Berlin gemacht. Ich möchte deutlich sagen: Ich finde das nach wie vor richtig. Wir gewinnen gemeinsam und wir verlieren gemeinsam.“ Neben der Aufarbeitung des Wahlergebnisses steht auch eine weitere Frage an diesem Tag in Wetzlar im Raum: Wie weiter mit der Ampelkoalition im Bund? Hierzu wurde vom Kreisverband Kassel eine Mitgliederbefragung initiiert. Klare Worte von der Landesvorsitzenden, die auch Bundesbildungsministerin ist: Bettina Stark-Watzinger […]

  • Wirtschaft kämpft mit hohen Baukosten

    Wirtschaft kämpft mit hohen Baukosten

    Am 18. Januar tritt in Hessen erstmals der neu gewählte Landtag zusammen. Momentan arbeiten CDU und SPD noch an einem gemeinsamen Koalitionsvertrag für die künftige Landesregierung. Über Inhalte ist bislang so gut wie nichts nach außen gedrungen. Sicher dürfte jedoch sein, dass es bei den Verhandlungen auch um die Themen Bauen und Wohnen gehen wird. Mehr bezahlbarer Wohnraum für alle – das ist sowohl der CDU als auch der SPD ein wichtiges Anliegen. Damit das auch wirklich gelingt, müssten nun allerdings die Weichen richtig gestellt werden, sagt die hessische Bauwirtschaft – und fordert Reformen.