Konferenz zu Antisemitismus in Frankfurt

Seit sich Israel gegen den Angriff der Hamas verteidigt, sind auch Juden hierzulande immer häufiiger antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt. Wie weit geht der Antisemitismus und wie tief ist er auch im Nahen Osten verwurzelt? Mit diesen Fragen hat sich heute eine Konferenz in Frankfurt beschäftigt.

Seit dem Ausbruch des Kriegs im Nahen Osten zeigt sich auch auf deutschen Straßen eine neue Welle des Antisemitismus. Immer mehr Menschen bekunden Sympathien für die Terrororganisation Hamas. Solidarität mit Israel scheint fast die Ausnahme zu sein.
Prof. Susanne Schröter, Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam
„Bei rechtsextremen Anschlägen gehen die Leute zu Zigtausenden auf die Straße und das ist ja auch richtig so. Da ist noch Luft nach oben. Da könnten ruhig noch mehr Menschen sich beteiligen, die ganz klar diesen Terror verurteilen. Die ganz klar sagen: ‚Wir stehen an der Seite der Jüdinnen und Juden auch in Frankfurt und Hessen.‘ Und das geht ohne Wenn und Aber.“
Die heutige Antisemitismus-Konferenz des Frankfurter Forschungszentrums Globaler Islam der Goethe-Universität will vor allem über die Grundlagen des Nahostkonflikts aufklären. So stünde das Völkerrecht klar auf Seiten Israels. Wenig bekannt sei in der öffentlichen Diskussion, wie weit der Antisemitismus der Hamas tatsächlich gehe. Etwa mit einer sogenannten Terrorrente für Familien von Selbstmordattentätern oder auch anderen Belohnungen.
Prof. Susanne Schröter, Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam
„Für Terroristen, die zu einer Gefängnisstrafe verurteilt werden. Ab einer gewissen Höhe der Strafe wird das ausgezahlt. Je höhe die Strafe ist, desto mehr Geld bekommt man. Also Terror wird sozusagen finanziell belohnt und zwar für die ganze Familie.“
Der hessische Antisemitismusbeauftrage Uwe Becker fordert ein schärferes Vorgehen gegen judenfeindliche Äußerungen. Zwar sei die Hamas hierzulande ebenso verboten wie Aussagen, die Israel das Existenzrecht absprechen, oft müsse man aber noch genauer hinschauen.
Uwe Becker (CDU), Hessischer Antisemitismusbeauftragter
„Wer von einem freien Palästina vom Fluss bis zum Meer – from the river to the sea – spricht, der meint mit ‚frei‘ kein freiheitliches, sondern ein judenfreies Land. Und das darf es als Forderung natürlich gerade in Deutschland nicht geben.“
Alle Konferenzteilnehmer sind sich einig: Nach dem Massaker der Hamas hat Israel wie jeder andere Staat das Recht, sich zu verteidigen. Und das ohne Wenn und Aber.