150 Jahre Zoo im Frankfurter Ostend

An diesen Anblick kann sich von uns niemand erinnern: Das ist das alte Elefantenhaus im Zoo Frankfurt. Der feiert jetzt seinen 150. Geburtstag an seinem Standort im Frankfurter Ostend – und ist damit der zweitälteste Zoo in Deutschland. Wir nehmen Sie mit auf eine kleine Zeitreise.

Sie sind erst wenige Wochen alt. Lassen es sich in der Frühlingssonne gut gehen. Einfach mal chillen. Ziegen gehören zu den ersten Tieren im Frankfurter Zoo. Genau wie die Kamele. Ihr Zuhause hat 1874 aber noch anders ausgesehen als heute.
Caroline Liefke, Pressesprecherin Zoo Frankfurt
„Damals hatte man tatsächlich Zelte aufgestellt, damit es so ein bisschen einen Beduinen-Look bekommen hat. Es war aber auch offen, man hatte also auch keine Bäume auf der Anlage und schon auch Sand, festgetrampelter Sand.“
Die Zelte sind 1883 verschwunden, die Kamele bis heute geblieben. Im Jahr 1858 wurde der Zoo von der Zoologischen Gesellschaft gegründet. Damals noch im Frankfurter Westen. 1874 – also vor 150 Jahren – ist er auf die Pfingstweide im Ostend gezogen. Während des Ersten Weltkriegs konnte die Zoologische Gesellschaft den Zoo aber nicht mehr halten. Zwei Drittel der Tiere sind verhungert. Die Gesellschaft hat den Zoo der Stadt übergeben.
Caroline Liefke, Pressesprecherin Zoo Frankfurt
„Dann der zweite große Schicksalsschlag war natürlich der Zweite Weltkrieg. Da ist auch sehr, sehr viel zerstört worden. Auch viele Tiere sind umgekommen und wurden auch gegessen, weil sie waren ja auch Fleisch für die Bevölkerung.“
Das Raubvogelhaus 1872 – und heute.
Der Bärenzwinger 1874. Damals noch mit burgenförmigen Türmen und Käfigen mit Gittern. Und das Ukumariland heute. Das Gehege ist angelehnt an die Anden – um dem natürlichen Lebensraum der Brillenbären nahe zu kommen.
Caroline Liefke, Pressesprecherin Zoo Frankfurt
„Es ist schon unser Ziel, Lebensräume darzustellen, die Tiere zusammenzuhalten. Und da wollen wir natürlich auch mit den anderen, schon älteren Tierhäusern hin. Und wir wollen, und das ist ganz wichtig heute, natürlich auch ein Natur- und Artenschutzzentrum sein, weil viele Tiere sind ja im Freiland gefährdet.“
So bekommen auch die Zoobesucher eine Vorstellung vom natürlichen Lebensraum der Tiere.
Daniel Bierwolf, Zoobesucher aus Frankfurt
„Dass er tatsächlich schon so alt ist, wusste ich gar nicht. Ich bin Frankfurter, bin seit 42 Jahren regelmäßig im Zoo. Und es ist gerade für Kinder super hier.“
Emilia, 6 Jahre alt
„Das Fledermaushaus. Alle Tiere haben mir sehr gut da gefallen.“
Amelie, 7 Jahre alt
„Wir haben uns die Tiere angeguckt. Haben Picknick gemacht. Und wir haben auch ein bisschen Quatsch gemacht.“
Jede Menge Quatsch machen und Spaß haben. Ein Zoo hat heutzutage viele Aufgaben. Er soll bilden, die Natur schützen und man muss dort forschen können. Früher stand einzig die Bildung im Zentrum.
Caroline Liefke, Pressesprecherin Zoo Frankfurt
„Die Leute hatten ja früher keinen Fernseher. Die hatten die Tiere auch nicht so präsent wie wir. Die haben sich dadurch auch gebildet. Haben die Tiere nur dort im Zoo gesehen. Und es war schon auch von vorne herein die Aufgabe, die Tiere möglichst tiernah zu halten. Soweit man das halt damals wusste, hat man versucht, auf das Tierwohl einzugehen.“
Die kleinen Zicklein fühlen sich in ihrem Streichelzoo auf jeden Fall pudelwohl.