Einzigartige Bilder aus der Pfalz

Fotograf und Naturfilmer Christian Fernandez Gamio hält mit Kamera und Drohne ganz besondere Momente fest und schafft so atemberaubend schöne Bilder von seiner Heimat – der Pfalz. Bevor Markus Appelmann mit ihm spricht, zeigen wir Ihnen sein neuestes Projekt.

„Die Pfalz von oben“ – der neueste Film von Christian Fernández Gamio.
Es sind diese Bilder, in die er seine ganze Leidenschaft steckt. Bilder, für die ihm keine Uhrzeit zu früh und kein Weg zu steil ist.
Mit seiner Drohne liefert er Perspektiven, die den ganz besonderen Zauber seiner Heimat zeigen.
Christian Fernández Gamio, Fotograf
„Also was mich wirklich fasziniert, sind bestimmte Wetterlagen, die glücklicherweise bei uns sehr einzigartig sind. Im Idealfall ist es natürlich die Kombination aus einem tollen Motiv, eine Burg, ein Felsen, der berühmte Nebel, den ich über alles liebe… fotografisch und ein toller Himmel mit Struktur mit Farben. Wenn das alles zusammenkommt, dann sind die Momente, wo ich einfach mir einfach nur denke ich lebe im Paradies.“
Eines seiner beliebtesten Motive: die Burgen rund um seinen Heimatort Annweiler im Pfälzerwald prägt.
In seiner Familie mit argentinischen Wurzeln gibt es eine über 100-jährige Fotografentradition. Seine ersten richtigen Aufnahmen machte Christian Fernández Gamio mit 15, mit der Kamera seines Vaters. Für ihn ist fotografieren und filmen so viel mehr, als einfach „nur“ auf Aufnahme zu drücken.
Christian Fernández Gamio, Fotograf
„Ich sehe das oft bei bei vielen, die heute fotografieren, die gehen in Insta und gucken sich Motiv an und sagen: ‚Oh das Motiv will ich auch machen‘, gehen an die Stelle – hier zum Beispiel – und machen dann das Bild nach. Das ist keine Motivation für mich. Für mich ist interessant, mir vorzustellen, wie könnte ich welches Motiv auf welche Art und Weise machen und dann versuchen es wirklich umzusetzen und oft, wie gesagt, brauche ich auch mal zwei Jahre bis es soweit ist, bis es dann passt… aber dann ist es einfach einfach schön. Guckst drauf und denkst dir: ‚Ja, das war’s, das ist genau das, ist das Bild, das ich mir vorgestellt habe.’“
Momente, für die er viel Zeit investiert. Egal zu welcher Jahreszeit. Er kennt den Pfälzerwald wie seine Westentasche, was ihm hilft, wenn er in der Dunkelheit aufbricht – mittlerweile alleine. Viele Jahre war das anders, da gab es auf seinen Foto- und Film-Touren einen Begleiter.
Christian Fernández Gamio, Fotograf
„Meine schönsten Touren und meine schönsten Erinnerungen, sind die Fototouren natürlich mit meinem Seelenhund und bester Freund, Partner, Beschützer, alles, was man sich vorstellen kann, ein Wesen, was mich einfach über alles geliebt hat und ich ihn über alles geliebt habe … mein Hund, der immer dabei war.“
Sein aktueller Film „Die Pfalz von oben“ ist deshalb seinem Rudel, seiner Familie gewidmet. Und es ist eine Hommage an sein Zuhause. Seine Art, Danke zu sagen.
———-
Markus Appelmann, Moderator:
Ja, das ist ein so tolles Projekt, da haben wir gesagt: Da wollen wir noch mehr darüber erfahren – über die Heimat, über das Projekt. Christian Fernandez Gamio ist bei uns im Studio, herzlich willkommen.
Christian Fernández Gamio, Fotograf und Naturfilmer:
Danke. Vielen Dank, dass ich da sein darf.
Appelmann:
“Die Pfalz von oben” – ist das eine Liebeserklärung an Ihre Heimat?
Fernández Gamio:
Definitiv. Es ist eine Liebeserklärung an eine wunderschöne Landschaft, an eine ganz außergewöhnliche Region auf der Welt, die ich sehr ins Herz geschlossen habe und die ich einfach über alles liebe. Und ich bin einfach gesegnet und privilegiert, hier leben zu dürfen und diese Aufnahmen machen zu können. Ich sage ja immer …
Appelmann:
Die Aufnahmen sehen wir hier.
Fernández Gamio:
Ich werde immer wieder auch darauf angesprochen, viele, die meine Aufnahmen mögen, und ich sage ja immer: Ich kann nur das fotografieren, was ich sehe. Ich kann nur das fotografieren, was die Natur mir schenkt.
Appelmann:
Sie sind aber Fotograf und Naturfilmer. Sie haben in letzter Zeit ganz oft die Drohne mit dabei. Was reizt Sie beim Einsatz der Drohne?
00:03:26:15 – 00:03:49:09
Fernández Gamio:
Eigentlich fast nur noch, wenn ich ehrlich bin. Also die Drohne gibt mir einfach viel mehr Freiheiten und sie gibt mir die Möglichkeit, zum einen zu filmen und zum anderen auch Zeitraffer zu machen. Wir haben ja im Vorspann den Zeitraffer um den Trifels gesehen, das sehr außergewöhnlich ist. Und diese Bewegung plus Zeitraffer oder die Bewegung plus das Filmen an sich, gibt mir eine Dimension und eine Möglichkeit, die Landschaft so darzustellen, wie ich sie mehr sehe wie auf dem Foto. Das Foto ist statisch, ist schön, aber Video hat eine Macht und eine Ausdruckskraft, die ein Foto teilweise hat, aber im Video immer einfach viel, viel stärker ist. Plus ich kann Musik hinterlegen, das heißt, ich habe schon immer diese Liebe zum Film gehabt, zur Filmmusik gehabt und deswegen suche ich auch die Stücke zu dem Film sehr, sehr genau aus. Und das ist jetzt kein Zufall.
Appelmann:
Wir gucken noch mal ein bisschen genauer hin. Wir wollen eines der Naturdenkmäler in Deutschland uns anschauen, den Teufelstisch in Hinterweidenthal mit diesem 250 Tonnen Steintisch, den wir hier sehen. Was ist denn die Geschichte hinter diesem Bild? Ich kann mir vorstellen, Sie mussten da richtig früh aus den Federn.
Fernández Gamio:
Also um dieses Bild zu machen, bin ich sehr früh aufgestanden. Das ist richtig. Was mir aber nicht mehr schwerfällt, weil ich meistens, wenn ich weiß, dass es morgens schön wird, bin ich so ein kleines Kind. Also ich bin da wirklich aufgeregt. Und beim Teufelstisch ist es so, dass er von der Lage her im Tal nicht ganz so einfach zu fotografieren ist. Mit der Drohne hat man die Möglichkeit, sich zu positionieren, aber der ist ein bisschen tiefer wie der Rest der Highlights, die es im Pfälzerwald gibt. Und er hat Bergrücken, die die Sonne je nach Jahreszeit verdecken.
Appelmann:
Und noch ein Highlight haben wir auch mitgebracht bekommen von ihnen, und zwar die Mandelblüte bei Siebeldingen, die sie recht aktuell fotografiert haben. Was ist gerade das Besondere an diesem Projekt?
Fernández Gamio:
An diesem Projekt ist das Besondere, dass die Mandelblüte ja an sich sehr viel fotografiert wird. Das ist ja ein sehr bekanntes Highlight bei uns. Wir haben quasi in der Pfalz ja eine Handvoll Highlights, die bekannt sind, wie jetzt die Mandelblüte, die Käschde, der Herbst
– sorry, die Kastanien die Käschde für uns. Genau. Und die Mandel ist das erste, eigentlich das erste Highlight, was die Pfalz bietet, wenn es aus dem Winterschlaf erwacht. Und da war zum Beispiel, da habe ich auch lange darauf gewartet, mit Nebel die Mandel zu fotografieren. Auch da ist wieder die Höhe schwierig, weil die Mandel ist relativ tief. An dem Morgen hat die Höhe gepasst und dann quasi diese bunten, schönen Bäume mit dem Nebel, der dazwischen sich verbreitet, die Sonne, die da später reinkam, das ist schon was Besonderes.
Appelmann:
Wir könnten Ihnen noch lange zuhören und vor allem noch ganz viele Motive von Ihnen anschauen, Christian Fernández Gamio heute unser Gast im Studio. Danke, dass Sie da waren,
Fernández Gamio:
Vielen Dank. Gerne.