Gerettete Feuersalamander im Frankfurter Zoo

Anfang März beschlagnahmte die Frankfurter Stadtpolizei an einem Busbahnhof eine Plastiktüte mit ziemlich ungewöhnlichem Inhalt: 49 Feuersalamander. Die Tiere drohten zu ersticken, wurden schnell aus dem Beutel befreit und in den Frankfurter Zoo gebracht, wo sie nun aufgepäppelt werden.

Unter den Ästen, zwischen Laub und Moos haben sie es sich gemütlich gemacht. Nach ihrer Ankunft im Zoo mussten die Feuersalamander erst mal in eine sterile Quarantäne, damit sie keine Infektionskrankheiten einschleppen. Wochen, nachdem sie aus dem Plastikbeutel befreit wurden, ist endlich wieder klettern angesagt.
Simon Rohner, Zoo Frankfurt
„Mit Sicherheit waren die Tiere hochgradig gestresst. Das heißt, bei uns wurde erst mal wert drauf gelegt, dass die Tiere Ruhe haben, die wurden natürlich auch durchgecheckt und entwurmt zum Beispiel.“
Was die Tiere in der Tüte zu suchen hatten, ist noch unklar. Die Stadtpolizei geht von unerlaubter Einfuhr aus und hat Anzeige erstattet. Vermutlich stammen die Feuersalamander aus Osteuropa. Dort könnte sie jemand in der Natur eingesammelt haben, um sie hier zu verkaufen.
Simon Rohner, Wildtierforscher
„Das kann natürlich sein, das wäre dann Wilderei, es ist eine geschützte Tierart, die man eigentlich aus der Natur nicht entnehmen darf.“
Auch hier in Deutschland sind die Tiere heimisch, zum Beispiel im Taunus, und gelten als gefährdet. Kurz nach ihrer Ankunft zeigte sich: Einige Weibchen waren trächtig. Jetzt kümmert sich der Zoo um 49 erwachsene Tiere und 14 Larven. Der Nachwuchs ist separat untergebracht, in diesen Wasserbehältern. Denn er ist noch in der sogenannten aquatischen Phase, braucht kaltes und fließendes Wasser.
  • Simon Rohner, Zoo Frankfurt
    „Die Larven füttern wir mit Daphnien, das sind Wasserflöhe, die wir morgens immer frisch aus dem Kamelgraben im Zoo fischen, bestes Futter aus der Eigenproduktion. Dann nach einigen Wochen bis Monaten wandern die Tiere aktiv an Land, das heißt in dem Fall werden wir dann Wurzeln rein legen zum Beispiel, einfach, dass die Tiere selber dann entscheiden können, wann sie, sag‘ ich mal, ihre aquatische Phase verlassen.“
Die Erwachsenen mögen es am liebsten schattig, kühl und nah am Wasser. Für immer sollen die Amphibien hier nicht bleiben.
Simon Rohner, Zoo Frankfurt
„Wir sind derzeit immer noch dabei herauszufinden, um welche Unterart es sich überhaupt handelt, weil das ein bisschen die Voraussetzung dafür ist, was machen wir eigentlich mit den Tieren. Das heißt, das ist derzeit immer noch eine vorübergehende Unterbringung.“
Gehören die Tiere zum Beispiel einer Unterart aus Spanien an, sollen sie auch dorthin kommen. Sollten es heimische Feuersalamander sein, hätte der Zoo schon ein artgerechtes Plätzchen für sie im Exotarium.