Fuchsbabys bei der Wildtierhilfe Mücke

Der Frühling erwacht und viele Widtiere freuen sich aktuell über Nachwuchs. Manche der Kleinen haben allerdings einen schweren Start ins Leben, verlieren ihre Mutter, werden verstoßen oder verletzt aufgefunden. Bei der Wildtierhilfe von Tanja Schäfer in Mücke im Vogelsberg kümmert man sich um sie.

Das Trinken will bei Bubble noch nicht so ganz klappen. Er schluckt zu viel Luft – den Blasen um seinen Mund hat der kleine Rotfuchs seinen Namen zu verdanken. Knapp drei Wochen ist Bubble alt. Wie bei den meisten Wildtieren, die Tanja Schäfer und Tochter Tamara pflegen, wissen sie nicht genau, was mit ihm passiert ist. Das gilt auch für diese gerade einmal eineinhalb Wochen alten Geschwister.
Tanja Schäfer, Wildtierhilfe Schäfer e.V.
„Das ist eigentlich eine ganz dubiose Geschichte. Die wurden in einem Weinfeld gefunden und das ist überhaupt kein typischer Ort für Fuchswelpen und da lag leider der Verdacht nahe, dass die irgendjemand da hingelegt hat, weil Mama war weit und breit nicht, die waren schon ausgekühlt.“
Alle drei Stunden brauchen die Kleinen hier ihre Milch, Tag und Nacht. Eine ehrenamtliche Arbeit, durch Spenden finanziert.
Tanja Schäfer, Wildtierhilfe Schäfer e.V.
„Das hier werden tatsächlich mal klassische Rotfüchse und oftmals wird auch gedacht, das sind Hundewelpen, was aber sehr gut zu erkennen ist beim Fuchswelpen, die haben immer eine weiße Schwanzspitze und daran erkennt man immer ein Fuchsbaby.“
Es ist Frühling, die Wildtierbaby-Saison geht gerade so richtig los. Bald werden alle Pflegeplätze belegt sein.
Tanja Schäfer, Wildtierhilfe Schäfer e.V.
„Was ich dazu sagen muss, ist, dass 80 Prozent aller Wildtiere, die zu uns in die Station kommen, durch menschliches Verschulden zu uns kommen. Bei den Eichhörnchen sind es dann auch oftmals Baumfällarbeiten oder die Leute wollen die Babys tatsächlich nicht dort haben, wo sie waren, und dann rufen die uns an und sagen: ‚Hier ist gerade ein Kobel runtergefallen.‘ Bei Fuchsbabys ist es natürlich auch so, dass oftmals die Mama verunfallt oder auch geschossen wurde.“
Weil es für Bubble hier keine gleichaltrigen Füchse zum Kuscheln gibt, muss Tamara Gruhn herhalten. In den ersten Lebenswochen brauchen Fuchswelpen noch Hilfe beim Urin und Kot absetzen – auch das müssen die Ersatz-Mamas übernehmen. Die Gefahr, dass die Kleinen sich zu sehr an den Menschen gewöhnen, besteht aber nicht.
Tanja Schäfer, Wildtierhilfe Schäfer e.V.
„Bei Wildtieren ist es allgemein so, sobald die selbstständig fressen, sind wir Menschen absolut doof und uninteressant.“
Bubble bekommt gerade seine Milchzähne. Die muss er natürlich direkt ausprobieren. Bald kommt auch die typisch rote Fellfarbe. Wenn die Fuchswelpen größer sind, kommen sie zu einer anderen Wildtierstation mit großem Außengehege und im August sollen die Kleinen dann ausgewildert werden.