Gesundheit

  • Landespflegekammer fordert bessere Arbeitsbedingungen für Pfleger

    Landespflegekammer fordert bessere Arbeitsbedingungen für Pfleger

    Die Pflege – ein ganz wichtiger und sehr sensibler Bereich in unserer Gesellschaft. Doch leider hat die Pflege noch immer allzu oft nicht den Stellenwert, den sie eigentlich verdient – und auch nicht die Aufmerksamkeit. Die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz fordert deshalb jetzt erneut bessere Arbeits- und Ausbildungsbedingungen für Pflegefachkräfte. Laura Höhl, Pflege-Auszubildende „Im Rahmen eines freiwilligen sozialen Jahres konnte ich erfahren, wie vielseitig und erfüllend der Pflegeberuf ist. Ich habe das Gefühl, dass ich durch die Arbeit etwas Gutes bewirken kann und es gibt mir unfassbar zurück, wenn ich die Dankbarkeit der Patienten zu spüren bekomme und ich merke, dass ich ihnen auf irgendeine Weise helfen konnte, sich besser zu fühlen.“ Und genau deswegen hat Laura Höhl die Ausbildung in der Krankenpflege begonnen – inmitten der Corona-Pandemie. Nun ist sie im zweiten Ausbildungsjahr hier an der Universitätsmedizin Mainz. Doch auch sie hat das Problem bereits zu spüren bekommen, dass die Branche insgesamt hat: Zu wenig Fachkräfte. Laura Höhl, Pflege-Auszubildende „Ich bin der Meinung, dass sich der Fachkräftemangel vor allem durch Zeitmangel bemerkbar macht, und wenn man mehr Zeit hätte, dann könnte man sich viel mehr auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten einstellen und da auch die Pflege anders gestalten.“ Mehr Fachkräfte, mehr Zeit für Patienten, weniger Bürokratie, mehr Digitalisierung – das müssen die Ziele sein, wenn es nach der Landespflegekammer geht. Laura Höhl ist eine von rund 42.000 Pflegekräften, die es aktuell in in Rheinland-Pfalz gibt. Auch sie hat den Wunsch, dass es künftig deutlich mehr werden. ——————————- Markus Appelmann, Moderator: Es sollen zukünftig deutlich mehr werden. Über das „Wie“ spreche ich jetzt mit Markus Mai. Er ist der Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz. Guten Abend. Markus Mai, Präsident Landespflegekammer Rheinland-Pfalz : Guten Abend, Herr Appelmann. Appelmann: Herr Mai, Tausende Pflegekräfte braucht es mehr – so rechnen Sie vor. Wo sollen die […]

  • Frankfurter Drogentrendstudie vorgestellt

    Frankfurter Drogentrendstudie vorgestellt

    Eine besorgniserregende neue Studie: Jugendliche greifen wieder verstärkt zum Alkohol. Das ist die Kernaussage einer aktuellen Untersuchung aus Frankfurt, die regelmäßig den Drogenkonsum bei jungen Menschen beleuchtet. Waren Bars und Clubs während den Corona-Lockdowns geschlossen, lockt seit einem Jahr wieder die Partyszene. Ein Grund zu Sorge? Lange mussten junge Menschen darauf verzichten, seit den Corona-Lockerungen im vergangenen Jahr heißt es aber wieder: Party bis spät in die Nacht. Der „Pandemie-Effekt“, als weniger gefeiert wurde, ist im zweiten Corona-Jahr verpufft. Geselligkeit und Alkohol gehen bei Jugendlichen Hand in Hand. Für die Stadt Frankfurt ist das aber noch kein Alarmzeichen, ganz gleich, auf welche Droge man einen genaueren Blick wirft. Stefan Majer, Bündnis 90 / Die Grünen, Gesundheitsdezernent Frankfurt „Dieses Jahr gibt’s jetzt nicht irgendwie die großen Ausreißer, dass wir sagen: Alarm, Alarm, wir müssen an dieser Stelle tätig sein. Wichtig ist die Konstanz der Betrachtung und dass wir immer genau sehen, wo sich etwas tut.“ Jedes Jahr veröffentlicht die Frankfurter Goethe-Universität die Drogentrends der Stadt. Über 1.300 Schüler haben diesmal an der repräsentativen Studie teilgenommen und sind beim Alkohol wieder weniger zurückhaltend. Zwar ist der Konsum bei Jugendlichen insgesamt rückläufig, zuletzt aber wieder auf Vor-Corona-Niveau angestiegen. Über die Hälfte der Befragten hat in den vergangenen 30 Tagen Alkohol getrunken. Ein weiterer Trend sind E-Zigaretten; der regelmäßige Konsum ist seit 2018 um insgesamt 10 Prozent gestiegen. Während die Stadt Frankfurt diesen Trend noch nicht für allzu besorgniserregend hält, will sie beim Thema Alkohol dann doch etwas tun. Mit Präventiv-Angeboten für Jugendliche und einer Frankfurter Alkohol-Strategie. Artur Schroers, Leiter Drogenreferat Frankfurt „Das müssen wir uns genau anschauen und dann möglichst in die Breite was anbieten. Also es ist ein Unterschied, ob ich etwas in der Ausgeh-Szene oder an der Schule mache. Und darauf müssen dann auch die Programme und Maßnahmen zugeschnitten sein.“ Das […]

  • Endometriose – die unbekannte Volkskrankheit

    Endometriose – die unbekannte Volkskrankheit

    Es ist eine weit verbreitete Krankheit. Jede zehnte Frau in Deutschland leidet darunter. Die Rede ist von Endometriose. Eine Krankheit, die häufig erst nach vielen Jahren diagnostiziert wird. Die Gründe sind vielfältig. Für die betroffenen Frauen bedeutet Endometriose oft höllische Schmerzen und Probleme, die den Alltag auf den Kopf stellen. Wir haben mit einer Betroffenen aus Hahnstätten, in der Nähe von Diez, gesprochen. Lena Schnetzer hat mit Endometriose zu kämpfen. Die Schmerzen zeigen sich besonders während der Periode. Lena Schnetzer, Endometriose-Patientin „Es ist krampfartig. Es ist ein stechender Schmerz, es zieht in den Oberschenkel, in den Bauch nach oben, man hat Hitzewallungen, da kommt alles auf einmal. Es ist nicht nur der Periodeschmerz, sondern auch die Symptome sind verstärkt. Übelkeit. Krämpfe. Manchmal hat man Durchfall. Dann kommt alles auf einmal.“ Dadurch wird der Alltag für die Betroffenen unmöglich. Lena Schnetzer, Endometriose-Patientin „Man plant sein Leben ganz anders, wenn man weiß, es geht Richtung Periode, dann nimmt man sich gar nichts vor, weil man weiß, dass man es absagen muss. Dann ist alles kompliziert. Also auf Toilette gehen ist ein Akt für sich. Nur im Bett umdrehen ist schon sehr anstrengend.“ Aber was ist der Grund für diese Krankheit? Einfach gesagt: Endometriose entsteht durch Zellen, die nicht da sind, wo sie sein sollten. In der Gebärmutterschleimhaut gibt es eine besondere Form von Zellen. Diese sind für die Regelblutung verantwortlich. Diese Zellen produzieren die roten Blutkörperchen. Es kann passieren, dass diese Zellen an anderen Stellen vorkommen. Im Bauchraum zum Beispiel. Dann produzieren sie auch an Ort und Stelle Blut. Das führt zu Abwehrreaktionen des Körpers: Reizungen. Entzündungen. Schmerzen. Dr. Resmiye Ermis, Chefärztin Gynäkologie Rot-Kreuz-Klinik Frankfurt „Wenn diese Zellen an den Eierstöcken vorkommen kann es zu großen Zystenbildungen kommen. Endometriose-Zysten. Oder, wenn diese Zellen an den Eileitern vorkommen, dann können sie zu Verschlüssen […]

  • Insolvenzwelle bei Kliniken befürchtet

    Insolvenzwelle bei Kliniken befürchtet

    Stellen Sie sich vor, die Feuerwehr würde nur bezahlt werden, wenn es brennt; die Polizei nur, wenn es eine Schießerei gibt. Blieben Brände und Einsätze aus, würde so manche Polizeiwache oder Feuerwehr pleitegehen. Doch genau so finanzieren sich in Deutschland Krankenhäuser – sie müssen wirtschaften. Patienten müssen auch behandelt werden, um damit Geld zu verdienen. Doch immer mehr Kliniken machen Verlust. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft fürchtet, über die deutschen Kliniken könnte eine Insolvenzwelle rollen. An dieser Patientin wird die Kreisklinik Groß-Gerau wohl kein Geld verdienen. Denn je nach Krankheit der Patienten erhält sie unterschiedlich viel Geld von den Krankenkassen. Lange Aufenthaltsdauer bedeutet meist ein finanzielles Minus. Das System nennt sich Fallpauschale. Für die Geschäftsführerin Erika Raab ist dieser Spagat zwischen Gesundheit und Ökonomie Alltag. Erika Raab, Geschäftsführung Kreisklinik Groß-Gerau „Hier sieht man das Prinzip einer Fallpauschale. Der Patient kommt ins Krankenhaus und liegt seine Zeit. Wir haben eine sogenannte mittlere Verweildauer: An diesem Tag sind Kosten und Erlöse so, dass man auf null ist. Ist der Patient kürzer da, macht man Gewinn, je länger er liegt, desto mehr Verlust mache ich.“ Gerade Covid-Patienten in der Pandemie hätten besonders lange Betten belegt – aus Angst vor einer Infektion hätten viele Menschen Operationen verschoben, die nach den Fallpauschalen für das Krankenhaus lukrativ gewesen wären. Auch Kinderkliniken, die zuletzt durch Atemwegserkrankungen überfüllt waren, rechnen sich oft nicht. Erika Raab, Geschäftsführung Kreisklinik Groß-Gerau „Das Prinzip der Fallpauschalen ist im Prinzip ausgelutscht. Wenn man mehr Geld haben möchte, muss man mehr Fälle haben. Mehr Fälle bedeutet, mit dem gleichen Personal mehr Patienten betreuen.“ Personal, dass nach drei Jahren Pandemie ausgelaugt ist. Mehr Geld, durch mehr Operationen zu verdienen, sei da nicht möglich. Und die nächste Krise ist schon da: gestiegene Energiekosten. Die können Krankenhäuser aber nicht einfach an Kunden weitergeben wie Unternehmen. Unterm Strich rechnet die […]

  • Kritik an digitalen Barrieren

    Kritik an digitalen Barrieren

    Unter Barrierefreiheit kann sich wohl jeder etwas vorstellen. Neben einer Treppe muss es für Menschen mit Beeinträchtigung in einem Bahnhof zum Beispiel auch einen Aufzug geben – klar. Was viele aber nicht so auf dem Schirm haben: Auch die digitale Welt ist voller Barrieren. Nach einer EU-Richtlinie müssen zumindest alle öffentlichen Websites und Apps von Seiten des Landes und der Kommunen digital barrierefrei sein. Wie gut das klappt, haben wir uns in Koblenz angesehen. Inhalte in leichter Sprache, angemessene Schriftgröße und Videos mit Untertiteln. Nur wenige Facetten der digitalen Barrierefreiheit. Der Grundsatz: Jeder Mensch – unabhängig von Intellekt, Alter oder Beeinträchtigung – muss uneingeschränkten Zugang zu digitalen Informationen haben. Dass das gelingt, soll die Überwachungsstelle für barrierefreie Informationstechnik in Koblenz, kurz Übit, sicherstellen. Sie prüft per Zufallsprinzip die Websites alle öffentlichen Stellen, also des Landes und der Kommunen und Landkreise in Rheinland-Pfalz. Das Ergebnis: Auf wirklich Barrierefreie Websites stoßen sie quasi nie. Karl Heinz Basten, Leiter der Überwachungsstelle „Da hat man mit Sicherheit den Fokus falsch gelegt. Man wollte viele Inhalte irgendwo im Netz verfügbar machen und hat vergessen, dass es halt Menschen mit Beeinträchtigung gibt und dass man denen die Informationen auch zugänglich machen sollte.“ Ein Beispiel: Blinde Menschen nutzen eine Software, die ihnen eine Website vorliest. Ein Bild auf der Seite kann aber nicht vorgelesen werden. Dafür muss der Ersteller der Website jedes Bild mit einem sogenannten Alternativtext versehen, in dem er beschreibt, was auf dem Bild zu sehen ist. Das könnte die Software dem Sehbehinderten dann vorlesen. Aber: Philip Rafael Lanio, Sachbearbeiter Übit „Das wird eher stiefmütterlich behandelt, das ganze Thema. Hier in dem Fall ist zwar ein Alternativtext hinterlegt, allerdings sagt der einfach nur „Grundsteuer – Copyright www.pixabay.com.“ Also ein Alternativtext, der dem Nutzer so ziemlich gar nichts erklärt, nämlich vor allem nicht, was aus diesem […]

  • Nach der Flut – Freizeitbad in Prüm öffnet wieder

    Nach der Flut – Freizeitbad in Prüm öffnet wieder

    Die Flutkatastrophe vor anderthalb Jahren hat nicht nur das Ahrtal schwer getroffen. Auch viele Gemeinden in der Eifel wurden vom Hochwasser zerstört. So auch weite Teile der Kleinstadt Prüm. Hier hat es unter anderem das Hallen- und das Freibad getroffen – und damit die einzigen Schwimmmöglichkeiten weit und breit. Pünktlich zum Start ins neue Jahr, hat das Hallenbad gestern wieder seine Türen geöffnet. Der Ansturm ist groß, die Prümer können es kaum erwarten. Planschen, schwimmen, rutschen und entspannen. All das ist hier jetzt endlich wieder möglich. Christian Hontheim „Für uns Prümer ist es super. Wir sind alle sehr sehr froh; alle, jeder hier.“ Leonie „Weil ich gerade im Schwimmkurs bin und ich habe gerade das Seepferdchen fertig gemacht und ich möchte fürs nächste Abzeichen üben.“ Judith Hontheim „Also ich finde das Bad für die Prümer seh,r sehr wichtig, vor allen Dingen auch für die Kinder. Weil nach Corona konnten die alle gar nicht richtig schwimmen lernen, keine Schwimmkurse …“ Niklas „Wir müssen die ganze Zeit nach Bitburg rennen und in Bitburg habe ich jetzt schwimmen gelernt, nicht hier in Prüm.“ Fast drei Jahre lang mussten die Gäste auf Schwimmkurse und den Badespaß verzichten: Erst Corona, dann ein Brand und schließlich die Flut, die im Keller nahezu die komplette Technik zerstört hat. Bis zu einem Meter vierzig hoch stand das Wasser hier unten, erzählt uns Hallenbadleiter Rainer Raskopp; ein Meer von Schlamm und Dreck. Rainer Raskopp, Betriebsleiter Hallenbad Prüm „Ich gebe zu, als ich das erste Mal hier rein kam nach der Flut, da habe ich sowohl hier im Hallenbad als auch im Freibad gedacht: ‚Mein Gott, wie soll das hier weitergehen?‘. Aber das war eigentlich nur ein kurzer Moment.“ Denn schnell finden sich viele freiwillige Helfer aus der Umgebung, die das Bad vom Schlamm befreien und so einen zügigen Wiederaufbau […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Anlaufstellen für Long Covid +++ Kritik an Bundesregierung +++ Böllerverbot gefordert Anlaufstellen für Long Covid. Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch setzt sich für Long Covid-Anlaufstellen im ganzen Land ein. In jeder Großstadt solle eine solche Einrichtung aufgebaut werden, so der SPD-Politiker. Neben Long Covid sollen dort auch die Langzeitfolgen anderer Infektionskrankheiten behandelt werden. Die bisher einzige Anlaufstelle dieser Art in Rheinland-Pfalz befindet sich in Koblenz. Kritik an der Bundesregierung. Hessens Ministerpräsident Boris Rhein hat die Arbeit der Ampel-Koalition im Bund kritisiert. In vielen wichtigen Fragen seien sich SPD, Grüne und FDP sehr uneinig. Als Beispiel nennt er die schwierigen und langwierigen Abstimmungsprozesse beim Bürgergeld und der Strom- und Gaspreisbremse. Dies erschwere den Ländern die Zusammenarbeit mit der Bundesregierung. Böller-Verbot gefordert. Umwelt- und Tierschutzorganisationen in Hessen und Rheinland-Pfalz fordern, dass das Zünden von Feuerwerkskörpern an Silvester gesetzlich verboten wird. Die Böllerei verschmutze nicht nur die Luft und sorge für viel Müll; sie setze auch viele Tiere unter Stress. Das könne dazu führen, dass die Tiere tagelang in Dauerpanik geraten. Zum ersten Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie vor rund drei Jahren ist das Böllern an Silvester wieder erlaubt.

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Mehr Blutspenden gebraucht +++ Munitionsfunde in Hessen gestiegen +++ Höchstzahl an Flüchtlingen in Rheinland-Pfalz Mehr Blutspenden gebraucht Der Blutspendedienst West des Deutschen Roten Kreuzes bezeichnet die Versorgung mit Blutkonserven als sehr angespannt. Seit November werde 20 Prozent weniger Blut gespendet als benötigt. Das liege auch daran, dass vermehrt Menschen im Homeoffice arbeiteten und nicht zu den Blutspendeterminen ihres Unternehmens erschienen. Das DRK bittet Firmen daher, ihre Mitarbeiter zum Blutspenden zu ermuntern. In Rheinland-Pfalz und dem Saarland werden täglich 900 Blutkonserven benötigt, in Hessen sind es 1.000. Munitionsfunde in Hessen gestiegen In Hessen sind bis Ende November rund 90 Tonnen Munition und Bomben aus den beiden Weltkriegen gefunden worden, das hat das zuständige Regierungspräsidiums Darmstadt heute mitgeteilt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 72 Tonnen gewesen. Den Anstieg führen Experten auf eine gesteigerte Bautätigkeit nach den coronabedingten Einschränkungen zurück. Oftmals sei die Munition auf Baustellen gefunden worden. Der Kampfmittelräumdienst musste in diesem Jahr 24 Bomben in Hessen entschärfen – sechs wurden kontrolliert gesprengt. Die größte Evakuierungsaktion gab es dabei in Frankfurt. Im Oktober mussten dort 20.000 Menschen vorübergehend ihre Wohnungen verlassen damit ein Blindgänger unschädlich gemacht werden konnte. Höchstzahl an Flüchtlingen in Rheinland-Pfalz Das Land hat in diesem Jahr mehr Flüchtlinge aufgenommen als 2015. Bis Jahresende werden voraussichtlich mehr als 57.000 Menschen in Rheinland-Pfalz Schutz gefunden haben, wie Integrationsministerin Katharina Binz mitteilt. Das sind rund 5.000 mehr Menschen als im Rekordjahr 2015. Der größte Teil der Flüchtlinge kommt aus der Ukraine. Rund 44.000 Menschen sind bereits vor dem russischen Angriffskrieg nach Rheinland-Pfalz geflohen. Integrationsministerin Binz rief die Kommunen dazu auf ihre Aufnahmekapazitäten weiter auszubauen. Auch im kommenden Jahr rechne sie mit vielen Neuankömmlingen.

  • Rückblick auf das erste Halbjahr 2022

    Rückblick auf das erste Halbjahr 2022

    Wir zeigen die wichtigsten Ereignisse im ersten Halbjahr 2022 in Hessen und Rheinland-Pfalz. Eva Dieterle, Moderatorin: „Die Zeit zwischen den Jahren, sie wird traditionell auch dafür genutzt, um auf das auslaufende Jahr zurückzuschauen. Was war los in Hessen und Rheinland-Pfalz? Das haben wir in unserem Jahresrückblick zusammengefasst – heute blicken wir auf die Monate Januar bis Juni und wir starten mit einer traurigen Geschichte mit Happy End.“ Beitrag: JANUAR Ganz vorsichtig nähert sich Anfang Januar ein Feuerwehrmann der verängstigten Hündin Dschutti, die verletzt an der A4 liegt. Drei Tage vorher verliert Dschuttis Frauchen die Kontrolle über ihr Auto – einer ihrer beiden Hunde wird tödlich verletzt, der andere flüchtet in ein Waldgebiet. Tage der Ungewissheit für die Hundebesitzerin. Marco Wenderoth, Feuerwehr Bad Hersfeld am 2.1.22: „Es war ein ungewöhnlicher Einsatz für uns. (…) Und es war natürlich ein schönes Gefühl zu sehen, wie der sich gefreut hat, als die Besitzerin kam.“ Happy-End für Dschutti und ihr Frauchen! Schlange stehen für ein paar Lebensmittel. Alleine bei der Ludwigshafener Tafel gibt es bis Mitte Januar schon rund 50 Neuanmeldungen. Steigende Strom- und Lebensmittelpreise treffen besonders arme Menschen hart – der Andrang bei den Tafeln wird immer größer. Ein TRAURIGER Trend, der im Laufe des Jahres sogar zum Aufnahmestopp bei einigen Tafeln führen wird. Für TRAUER und Entsetzen sorgt am 31. Januar der Mord an zwei jungen Polizisten in der Nähe von Kusel. Sie werden bei einer Verkehrskontrolle kaltblütig erschossen – offenbar um Jagdwilderei zu vertuschen. Nach einer großangelegten Fahndung können die Beamten den mutmaßlichen Mörder Andreas S. und seinen mutmaßlichen Komplizen festnehmen. OTON Sabrina Kunz, Vorsitzende Gewerkschaft der Polizei am 31.1.22: „Das ist im Grunde genommen der Albtraum jedes Polizisten und jeder Polizistin.“ Ein Albtraum, der im ganzen Land Spuren hinterlässt. Hunderte Menschen kommen zu den Trauergottesdiensten und erweisen Yasmin B. und […]

  • Streit über Erweiterung von Arztpraxis

    Streit über Erweiterung von Arztpraxis

    Der Ärztemangel hat die ländlichen Regionen immer mehr im Griff. Wenn Mediziner in den Ruhestand gehen, finden sich immer seltener Nachfolger, die die Arztpraxis übernehmen wollen. Die Folge: Die Praxen müssen schließen. Eine junge Ärztin in Mommenheim möchte diesem Trend entgegenwirken. Denn Dr. Verena Gall will Ihre Arztpraxis ausbauen. Die Gemeinde freut sich darüber: Im rund 3.000 Einwohner großen Mommenheim in der Nähe von Mainz gibt es nur zwei Praxen. Viele im Umkreis machen dicht und immer mehr Patienten strömen in die Praxis von Verena Gall. Dr. Verena Gall, Allgemeinmedizinerin in Mommenheim „Ich brauche ganz einfach mehr Platz. Ja, zum einen habe ich das Glück, dass wir nächstes Jahr zu dritt sind, was die Ärzte angeht. Ich habe die Weiterbildungsermächtigung, sodass ich auch andere Ärzte – also fertige Ärzte – zu Hausärzten ausbilden kann, zu Fachärzten für Allgemeinmedizin. Das kann ich momentan leider nicht, weil mir einfach die Räumlichkeiten dazu fehlen.“ Deswegen soll die Praxis größer werden. Zum bestehenden Gebäude, soll jetzt ein zweites Gebäude dazukommen. Doppelte Praxisräume für mehr Patienten. Den Antrag für den Bau hat sie im Februar bei der Kreisverwaltung eingereicht. Im April kommt dann die Antwort: abgelehnt. Dr. Verena Gall, Allgemeinmedizinerin in Mommenheim „Was hast du denn da jetzt grad gelesen? Haben die jetzt nein gesagt? Die haben nein gesagt. Ja, wie, die haben nein gesagt, wieso haben sie denn nein gesagt? Es haben doch alle ja gesagt, warum sagen die jetzt nein?!“ Die Kreisverwaltung Mainz-Bingen möchte sich auf Nachfrage von 17.30 Sat.1 Live nur schriftlich äußern: „Laut Baugesetzbuch § 34 muss sich ein Gebäude in die Umgebung einfügen, maßgeblich ist hierfür also immer die Nachbarbebauung. Die grundsätzliche Auslegung dieser Vorschrift ist durch zahlreiche höchstrichterliche Urteile den Bauaufsichtsbehörden vorgegeben.“ Und weiter: „Wesentliche Gründe für die Ablehnung waren daher, dass sich das Bauvorhaben wegen seiner Größe nicht […]

  • Dr. Günter Gerhardt über die aktuelle Grippewelle

    Dr. Günter Gerhardt über die aktuelle Grippewelle

    Viele Unternehmen haben derzeit Probleme, weil immer mehr Mitarbeiter erkranken. Die Wartezimmer der Ärzte sind voll. Viele Patienten haben sich mit Corona infiziert, aber noch mehr sind an Influenza, also einer echten Grippe, erkrankt. Eva Dieterle, Moderatorin: Darüber spreche ich jetzt mit dem Allgemeinmediziner Dr. Günther Gerhardt aus Wendelsheim. Warum bekommen gerade so viele Menschen eine Grippe? Dr. Günter Gerhardt, Allgemeinmediziner in Wendelsheim: Wir hatten … Influenza hat ja 2020 und 2021 so gut wie nicht stattgefunden. Warum? Weil alle Leute eine Maske getragen haben, wie die Chinesen das ja schon immer machen, wo wir drüber gelächelt haben. Aber die Ansteckungshäufigkeit war also verringert. In diesem Jahr ist das nicht so der Fall. Im Wartezimmer stecken Sie sich immer noch nicht an, weil im Wartezimmer oder in der Arztpraxis muss Maske getragen werden, das gehört ja zu den Räumlichkeiten, wo das sein muss, aber draußen eben nicht. Und da findet derzeit eine große Ansteckungswelle statt. Warum das? Da gibt es Spekulationen, dass das Immunsystem eine Pause eingelegt hat. Ich weiß es nicht genau. Es kommt jetzt noch dazu, dass ja dieses RS Virus oder RSV, dass das auch auf dem Vormarsch ist. Und da gibt es auch eine große Ansteckungswelle. Aber die Influenza, also die echte Grippe, ist die häufigste Co-Variante, also Kompagnon, wenn man so will, zu Corona, also Corona plus Influenza ist eine ganz, ganz häufige und sehr, sehr gefährliche Kombination. Hat gerade eine Studie ergeben, dass das gefährlicher ist, dass da mehr Leute auf Intensivstationen landen als nur mit Corona alleine. Das ist also wichtig. Dieterle: Lohnt es sich jetzt noch, sich gegen die Influenza impfen zu lassen? Bringt das überhaupt noch was? Gerhardt: Also dafür gibt es zweimal ja. Einmal wissen wir, dass es zurzeit gerade, Ende Dezember 2022, dass ein Wiederaufflackern der Influenza stattfindet. Warum? […]

  • Frau besuchte Bekannten trotz Corona-Infektion – jetzt ist er tot

    Frau besuchte Bekannten trotz Corona-Infektion – jetzt ist er tot

    Jetzt kommen wir zu einem ungewöhnlichen Prozess: Weil sie einen Mann mit dem Coronavirus angesteckt haben soll, musste sich heute die 72jährige Katarina M. vor dem Landgericht Darmstadt verantworten. Hat sie sich wirklich strafbar gemacht?  Im März 2020 wird Katarina M. positiv auf Corona getestet. Das Gesundheitsamt teilt der 72-Jährigen mit, dass sie in Quarantäne muss und das Haus nicht verlassen darf. Trotzdem soll die Angeklagte ihren Bekannten Ivan N. in seiner Wohnung besucht und mit ihm gemeinsam Kaffee getrunken haben – ohne Mundschutz. Laut Anklage soll sie den 68-Jährigen dabei mit dem Virus infiziert haben. Wenig später wird der Mann mit Beschwerden in ein Krankenhaus eingewiesen und ebenfalls positiv auf Corona getestet. Ivan N. stirbt einige Wochen später. Die Staatsanwaltschaft macht die Serbin aus Seligenstadt für den Tod des Mannes mitverantwortlich.  Ein Zeuge hatte ausgesagt, dass er Katarina M. beim Verstorbenen gesehen hatte. Angeklagt ist sie wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung. Vor dem Amtsgericht war die 72-Jährige in erster Instanz freigesprochen worden. Dagegen ging die Staatsanwaltschaft in Berufung. Marcel Becker, Staatsanwaltschaft Darmstadt: „Es war grundsätzlich so, dass wir nach der Hauptverhandlung in Seligenstadt noch nicht die Sicherheit hatten, dass dieser Freispruch eben richtig ist, einfach juristisch-fachlich gesehen. Es war damals eben zur Debatte, wie glaubwürdig der Zeuge war, der angegeben hat, dass sie mit dem Geschädigten zusammen war an dem gegenständlichen Tag. Und das war uns eben nicht genug. das sollte im Rahmen der zweiten Instanz überprüft werden.“  Heute wurden deshalb zahlreiche Zeugen nochmal gehört. Maike Dickhaus, Reporterin: „Unter Tränen sagt heute die Tochter des Verstorbenen aus. Sie hatte während des Krankenhausaufenthalts mit ihrem Vater telefoniert. Er habe ihr gesagt, Katarina M. sei vorher bei ihm zu Besuch gewesen. Sie laufe durch die Gegend und infiziere wissentlich Menschen mit Corona. Eine Nachbarin dagegen sagte aus, Katarina M. habe das Haus […]

  • RS-Virus sorgt für überfüllte Kinderarztpraxen

    RS-Virus sorgt für überfüllte Kinderarztpraxen

    Kinderärzte in Rheinland-Pfalz und Hessen schlagen Alarm. Die Fälle des RS-Virus häufen sich bei Kindern. Teilweise gehen in den Intensivstationen schon die Betten aus. Hinter dem RS-Virus steckt eine eigentlich harmlose Atemwegserkrankung. Die kann aber besonders für kleine Kinder gefährlich werden. Und die Lage ist gerade so angespannt, dass Kliniken und Ärzte wieder am Limit sind. Der kleine Benjamin ist gerade aus der Klinik entlassen worden. Seine Mutter ist besorgt, denn der zwei Monate alte Säugling hatte sich mit dem RS-Virus infiziert. Glücklicherweise nur eine leichte Erkrankung durch das Respiratorische-Synzytial-Virus, sodass er jetzt nur noch zur Nachuntersuchung vom Kinderarzt muss. Sabrina Jerger, Mutter von Benjamin „Wir waren jetzt nur zwei Nächte, andere Kinder zehn Tage, elf Tage in der Klinik. Und man möchte sie ja nicht von allem abschirmen. So Alltag möchte man trotzdem ihnen was zeigen, ihnen was bieten. Und dann jetzt noch mal mehr aufpassen zu müssen – es ist, ja, schwierig.“ Eine schwierige Situation für Eltern aber auch für Kinderärzte. Lothar Maurer behandelt in seiner Praxis in Frankenthal aktuell 180 Patienten pro Tag. Ein Viertel davon hat das RS-Virus. Im Sekundentakt klingelt das Telefon und das Wartezimmer ist überfüllt. Sogar vor der Praxis müssen Patienten warten. Viele von Ihnen kommen sogar aus dem weiteren Umkreis hierher, denn viele Kinderärzte sind so überlastet, dass sie keine Patienten mehr aufnehmen. Lothar Maurer, Kinderarzt in Frankenthal „Die aktuelle Lage ist natürlich im Moment eine Katastrophe. Man arbeitet am Limit. Mittagspause gibt es im Großen und Ganzen nicht. Die Abendsprechstunde ist verlängert bis 19 Uhr, 19:30 bis die Patienten eben alle versorgt sind. Und das ist ein Zustand der auf Dauer so nicht geht.“ Die aktuelle Krankheitswelle ist laut dem Kinderarzt ein Nachholeffekt, da es kaum noch Corona-Schutzmaßnahmen gibt. Diese hätten Kinder in den letzten Jahren nicht nur vor Corona, sondern […]

  • Fachkräftemangel in der Pflege

    Fachkräftemangel in der Pflege

    Zu Beginn der Corona-Pandemie haben Menschen sie weltweit beklatscht – Pflegekräfte. Die haben dann zum Ausdruck gebracht, dass Klatschen allein ihnen nicht hilft. Überlastung, Schichtdienst – das gehört zum Alltag. Die Branche läuft auf dem Zahnfleisch – und braucht dringend Nachwuchs. Zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie hat diese Woche in Mainz wieder der rheinland-pfälzische Pflegetag stattgefunden. Im Fokus vor allem eins: der Fachkräftemangel.

  • Prof. Stephan zum Welt-Aids-Tag: „Wichtig einen Test zu machen“

    Prof. Stephan zum Welt-Aids-Tag: „Wichtig einen Test zu machen“

    Heute ist Donnerstag der 1. Dezember. Ein wichtiger Tag, denn heute ist Welt-AIDS-Tag. Vor 40 Jahren ist die AIDS-Epidemie auch in Deutschland zur bitteren Realität geworden. Viele Menschen sind damals an einer AIDS-Erkrankung gestorben. Doch es war nicht nur der Kampf ums eigene Leben, es war auch ein Kampf gegen Diskriminierung und Ausgrenzung. Eva Dieterle, Moderatorin: 40 Jahre später ist HIV zwar noch nicht heilbar, aber behandelbar – und das mit großen Erfolgen – wie hier in der Ambulanz an der Universitätsklinik in Frankfurt täglich bewiesen wird. Die geschätzte Zahl der  HIV-Neuinfektionen  in Deutschland stagniert. Für 2021 schätzt das Robert Koch-Institut etwa 1.800 Neuinfektionen. Etwa so viele wie im Jahr zuvor. Die Zahl der Neuinfektionen liege dabei aber so niedrig wie zuletzt vor zwei Jahrzehnten. So viel zu den Zahlen – und jetzt möchte ich dem Oberarzt im HIV-Center der Uniklinik in Frankfurt sprechen, mit Prof. Christoph Stephan, Guten Tag. Prof. Christoph Stephan, HIV-CENTER Universitätsklinikum Frankfurt: Einen schönen guten Tag. Dieterle: Herr Stephan, wie war das vor 40 Jahren an der Frankfurter Universitätsklinik? Da brach doch für die Menschen, die die Diagnose „HIV-infiziert“ erhalten haben, eine Welt zusammen. In vielen Fällen war das früher oder später ein Todesurteil, oder? Stephan: Ja, tatsächlich war in den 1980er Jahren die Diagnose “HIV positiv” oder AIDS dann gleichzusetzen mit einem baldigen Todesurteil tatsächlich. Die Menschen sind ohne Therapien, die es damals einfach noch nicht gab, die sich gegen HIV gerichtet haben, oft kurz nach Diagnosestellung auch verstorben. Dieterle: Seither hat sich glücklicherweise sehr viel getan. Was können Sie aber auch die HIV-infizierten Menschen jetzt dafür tun, dass eine AIDS-Erkrankung gar nicht erst ausbricht? Stephan: Wenn HIV diagnostiziert wurde, dann wird unseren Patientinnen und Patienten sehr bald eine HIV-Therapie angeboten. Das bedeutet, Medikamente werden geschluckt, die die HIV-Infektion nicht heilen können, aber das Fortschreiten […]