Nach der Flut – Freizeitbad in Prüm öffnet wieder

Die Flutkatastrophe vor anderthalb Jahren hat nicht nur das Ahrtal schwer getroffen. Auch viele Gemeinden in der Eifel wurden vom Hochwasser zerstört. So auch weite Teile der Kleinstadt Prüm. Hier hat es unter anderem das Hallen- und das Freibad getroffen – und damit die einzigen Schwimmmöglichkeiten weit und breit. Pünktlich zum Start ins neue Jahr, hat das Hallenbad gestern wieder seine Türen geöffnet.

Der Ansturm ist groß, die Prümer können es kaum erwarten. Planschen, schwimmen, rutschen und entspannen. All das ist hier jetzt endlich wieder möglich.
Christian Hontheim
„Für uns Prümer ist es super. Wir sind alle sehr sehr froh; alle, jeder hier.“
Leonie
„Weil ich gerade im Schwimmkurs bin und ich habe gerade das Seepferdchen fertig gemacht und ich möchte fürs nächste Abzeichen üben.“
Judith Hontheim
„Also ich finde das Bad für die Prümer seh,r sehr wichtig, vor allen Dingen auch für die Kinder. Weil nach Corona konnten die alle gar nicht richtig schwimmen lernen, keine Schwimmkurse …“
Niklas
„Wir müssen die ganze Zeit nach Bitburg rennen und in Bitburg habe ich jetzt schwimmen gelernt, nicht hier in Prüm.“
Fast drei Jahre lang mussten die Gäste auf Schwimmkurse und den Badespaß verzichten: Erst Corona, dann ein Brand und schließlich die Flut, die im Keller nahezu die komplette Technik zerstört hat. Bis zu einem Meter vierzig hoch stand das Wasser hier unten, erzählt uns Hallenbadleiter Rainer Raskopp; ein Meer von Schlamm und Dreck.
Rainer Raskopp, Betriebsleiter Hallenbad Prüm
„Ich gebe zu, als ich das erste Mal hier rein kam nach der Flut, da habe ich sowohl hier im Hallenbad als auch im Freibad gedacht: ‚Mein Gott, wie soll das hier weitergehen?‘. Aber das war eigentlich nur ein kurzer Moment.“
Denn schnell finden sich viele freiwillige Helfer aus der Umgebung, die das Bad vom Schlamm befreien und so einen zügigen Wiederaufbau der technischen Anlagen ermöglichen. Die Kosten belaufen sich auf rund 1,3 Millionen Euro, finanziert teils durch die Versicherung, teils durch einen Hochwasserfonds des Landes Rheinland-Pfalz.
Rainer Raskopp, Betriebsleiter Hallenbad Prüm
„Draußen an der Tür haben wir einen Hochwassershot. Den können wir einbauen, wenn irgendwelche Warnungen kommen. Das sind Platten, die dann praktisch eingesetzt werden, die den Keller abschotten, damit das Wasser nicht mehr ungehindert hier in den Keller fließen kann.“
… damit es hier nicht mehr zu einer Katastrophe kommt, wie in der Flutnacht vor anderthalb Jahren. Und damit die großen und die kleinen Prümer möglichst nie wieder auf ihr Freizeitbad verzichten müssen.