Natur

  • Stachelige Überraschung für Tiere im Landauer Zoo

    Stachelige Überraschung für Tiere im Landauer Zoo

    Steht Ihr Weihnachtsbaum auch noch? Viele haben ihren Baum bis zum Dreikönigstag – also bis morgen – im Wohnzimmer stehen und dann ist Schluss mit der Weihnachtsdeko. Wohin aber mit dem Baum? Zum Beispiel in die Zoos. Dort stehen im Januar Weihnachtsbäume auf dem Speiseplan. Auch so im Landauer Zoo. Jaqueline wittert Gutes! Es gibt nadelige Köstlichkeiten. Ausgediente, abgeschmückte Weihnachtsbäume vom Landauer Nikolausmarkt. Tierpflegerin Nancy Kossmann bringt Nachschub in das Dromedargehege. Was wir in diesen Tagen raus vor die Tür zum Abholen stellen, ist hier heiß begehrt! Christina Schubert, Zooverwalterin Landau „Tatsächlich ist es für die schon ein Leckerfutter. Grundsätzlich gehören die Dromedare zu den Tierarten die das tatsächlich auch gerne fressen, denen das gut schmeckt.“ Jaqueline und ihre Artgenossen sind Vegetarier. So ein Dromedar kann bis zu 600 Kilo auf die Waage bringen. Da sind so einige Weihnachtsbäume nötig, um den Hunger der Einhöcker zu stillen. Auch die Ziegen im Landauer Zoo stehen total auf grüne Nadeln. Viele Weihnachtsbaumhändler stiften nicht verkaufte Tannen dem Zoo. Privatleute können ihre ausgediente Weihnachtsdeko hier nicht entsorgen, denn es darf nichts mehr am Baum hängen, was die Tiere verletzen könnte. Die fressen die Tannen nämlich ratzekahl leer. Christina Schubert, Verwalterin Zoo Landau „Die mögen wahrscheinlich diese ätherischen Öle und dieses stachelige auf der Zunge stört sie gar nicht. Die haben nämlich nicht sehr empfindliche Zungen oder Gaumen, weil sie von der Evolution her auch angepasst sind, auch in kargen Lebensräumen zu leben und auch mal ein bisschen stacheliges Futter zu sich zu nehmen.“ Der Biss mit Piks tut also gar nicht weh. Ab und zu probiert sich auch mal ein Schaf an der nadeligen, saisonalen Speiseplanbereicherung. Ganz vorsichtig. Auch asiatische Zwergotter sind, wenn es um was Neues geht, erst mal vorsichtig. An so einen Baum im Gehege muss man sich ganz langsam herantasten. […]

  • Schüler kommen zurück ins Ahrtal

    Schüler kommen zurück ins Ahrtal

    Die Flutkatastrophe im Ahrtal letzten Sommer hat alle Lebensbereiche schwer getroffen. Familien haben Angehörige verloren, Menschen ihre Heimat und Geschäftsleute ihre Lebensgrundlage – alles fortgespült vom Wasser. Und vielen Kindern in der Region wurde die Chance auf eine reguläre Schulbildung genommen. Doch auch für sie kehrt die Hoffnung langsam ins Ahrtal zurück. Die Musikinstrumente kaputt, die Tische unbrauchbar, die Klassenzimmer völlig ruiniert. Nach der Flut im Juli standen die Schüler und Lehrer des Are-Gymnasiums in Bad Neuenahr-Ahrweiler in den Trümmern ihrer Schule und hatten keine Ahnung, wie es weitergehen sollte. Heute, fast ein halbes Jahr später, können die rund 800 Schüler und Schülerinnen endlich ihre neue Container-Schule in der Nachbargemeinde Grafschaft beziehen. Ein gutes Gefühl auch für den Sozialkunde-Stammkurs der zwölften Klasse. Mika Schöning „Endlich mal eine eigene Schule wieder zu haben, das ist schon mal etwas anderes. Mal geregelte Unterrichtszeiten mal wieder zu haben, einen geplanten Tagesablauf. Auch normale Stundenzeiten wieder und vor allem keinen Wechselunterricht mehr“. Carecia Janoschka „Ich habe es schlimmer erwartet. Aber da kommt ja auch noch viel dazu, Herr Müller meinte es ist ja noch ein Rohbau alles. Klar, die Gänge sehen schon ein bisschen aus wie im Gefängnis, aber sonst…“ Helen Giese „Was eigenes zu haben, wo man halt wieder seinen eigenen Rhythmus hat und so, dass ist auf jeden Fall schon cool.“ Die neuen Gebäude haben insgesamt eine Grundfläche von mehr als 6.000 qm. Klassenzimmer, Lehrerzimmer und Verwaltung sind bereits fertig, Mensa, Sporthalle und Naturwissenschaftssäle sollen in Kürze folgen. Der Kreis hat rund 6,5 Millionen Euro für die Containerschule investiert. Ein notwendiger Kraftakt, denn die meisten Möbel und Gebrauchsgegenstände mussten neu angeschafft werden. Doch die Trauer um Materielles ist im Ahrtal längst in den Hintergrund gerückt. Heribert Schieler, Schulleiter „Es war eigentlich so, dass die Schule … Es war schlimm, dass sie kaputt […]

  • Im Interview: Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer

    Im Interview: Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer

    Die Zeit zwischen den Jahren ist wie gemacht, um mit etwas Abstand auf das Jahr zurückzublicken. Ein zweites Jahr, das durch die Corona Krise geprägt wurde. Die Welt ist aus dem Takt geraten. Was macht Politik da? Sie fährt auf Sicht. Aber wohin? Sicherlich ist diese Zeit für Politiker keine einfache. Unter anderem darüber sprechen wir mit Malu Dreyer, der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin. Markus Appelmann: Wir haben so kurz vor dem Jahreswechsel die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz heute zu Gast. Malu Dreyer. Herzlich willkommen! Schön, dass Sie da sind. Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz: Ich grüße Sie, Herr Appelmann. Markus Appelmann: Frau Dreyer, bevor wir zu den Themen kommen, gab es ein Jahr in Ihrem politischen Leben, dass Sie mehr gefordert hat als dieses Jahr 2021. Malu Dreyer: Nein, das war mit Sicherheit das herausfordernde Jahr, was ich in der Politik erlebt habe. Und ich habe schon sehr, sehr viel erlebt, muss man sagen. Aber natürlich die Pandemie, die uns ja alle wirklich im Atem hält, dann die schreckliche Naturkatastrophe. Dann war es auch ein Jahr, wo wir dann natürlich auch zweimal im Wahlkampf waren. Also es war ein extrem anstrengendes Jahr, aber es war auch ein schweres Jahr. Markus Appelmann: Stimmen Sie zu, dass die Herausforderungen – Sie haben sie gerade eben genannt – wie Pandemien und Naturkatastrophen nicht durch Koalitionsverträge erfasst werden können. Dass also hier politische Führung mit den Aufgaben wächst oder scheitert. Malu Dreyer: Ja, das gilt sehr, sehr grundsätzlich. Man kann ja auch weiter zurückblicken, als die vielen Flüchtlinge zu uns kamen. Es gibt immer wieder Herausforderungen, die kann man nicht in einem Koalitionsvertrag festlegen, sondern sie sind einfach nicht vorhersehbar. Und deshalb ist es so wichtig, dass man vertrauensvoll miteinander zusammenarbeitet, um eben auch aktuelle Krisen gut miteinander bewältigen zu können. Neben den vielen Zielen, die […]

  • Der 17:30-Jahresrückblick: Das zweite Halbjahr 2021 in Hessen und Rheinland-Pfalz

    Der 17:30-Jahresrückblick: Das zweite Halbjahr 2021 in Hessen und Rheinland-Pfalz

    Wir werfen nun den regionalen Blick auf das fast abgelaufene Jahr zurück. Was war wichtig in Hessen und Rheinland-Pfalz. Im zweiten Halbjahr starten wir mit der Jahrhundert-Katastrophe in Rheinland-Pfalz: Die Flut im Ahrtal. JULI Es ist eine Katastrophe historischen Ausmaßes: In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli werden viele Orte im Westen Deutschlands überflutet – das rheinland-pfälzische Ahrtal wird besonders hart getroffen. Hier verlieren mindestens 133 Menschen ihr Leben, Hunderte werden verletzt, Tausende obdachlos. Das Wasser reißt Häuser, Straßen und Brücken mit sich, ganze Ortschaften werden von der Außenwelt abgeschnitten. Anwohner: „Alles kaputt – du hast kein Wohnzimmerschrank mehr drin. Nix, alles kaputt, weggeschwommen. Fenster rausgerissen.“ / „50 Jahre war ich in der Feuerwehr. Sowas hatten wir nicht gehabt – Hochwasser hatten wir schon öfter, aber nicht so brutal.“ Viele Menschen müssen in Notunterkünften untergebracht werden. Am Nürburgring wird eine Sammelstelle für Sachspenden eingerichtet. Freiwillige Helfer aus ganz Deutschland kommen ins Ahrtal. Doch der Wiederaufbau geht nur schleppend voran. Klaus Kniel (CDU), Ortsvorsteher Heppingen: „Aus meiner Sicht ist das die Katastrophe nach der Katastrophe, wie das eigentlich funktionieren sollte, aber nicht funktioniert hat. Und wir können uns nur auf uns selbst verlassen und nicht auf die großen Katastrophenschutz-Organisationen, weil die kommen hier unten nicht an.“ Vielerorts gibt es weder Strom noch sauberes Trinkwasser. Betroffene Bürger beklagen, sie seien zu spät vor der Flut gewarnt worden. Viele Wochen danach wird Landrat Jürgen Pföhler in den Ruhestand versetzt.   Eine Klage gegen die hessische Landesregierung findet bundesweite Beachtung: ein Sondervermögen von 12 Milliarden Euro, das sie zur Bewältigung der Corona-Pandemie aufgenommen hat, soll verfassungswidrig sein. Und tatsächlich: im Oktober entscheidet der hessische Staatsgerichtshof: das Corona-Sondervermögen steht nicht im Einklang mit der Verfassung.   UNESCO-Weltkulturerbe: diesen Titel tragen seit Juli drei weitere Sätten im Sendegebiet: die berühmte Mathildenhöhe in Darmstadt, die […]

  • Der 17:30-Jahresrückblick: Das erste Halbjahr 2021 in Hessen und Rheinland-Pfalz

    Der 17:30-Jahresrückblick: Das erste Halbjahr 2021 in Hessen und Rheinland-Pfalz

    Auch das Jahr 2021 stand schicksalhaft im Zeichen der Corona-Pandemie. Wir blicken auf das fast vergangene Jahr zurück – heute auf die ersten sechs Monate in Hessen und Rheinland-Pfalz. JANUAR: Es wird das Jahr der zweiten, dritten und vierten Welle. Im Januar gehen die ersten Impfzentren an den Start. Zwischen Lockdown und Lockerungen keimt die Hoffnung, dass viele Millionen Impfungen die Lage retten. Malu Dreyer (SPD), Ministerpräsidentin RLP (am 07.01.2021): „Wir sind sehr froh darüber, dass die Menschen in Rheinland-Pfalz tatsächlich die Impfungen oder die Impfbereitschaft sehr positiv aufnehmen.“ Der Andrang ist groß. Die eigens dafür eingerichtete Hotline ist schnell überlastet. Besser funktioniert die Online-Anmeldung, zumindest für die Menschen, die sich damit auskennen. Im Januar gibt es in Hessen und Rheinland-Pfalz außerdem noch zu wenig Impfstoff. Das sorgt dafür, dass es bei der Impfgeschwindigkeit hakt. Da IST das Riesending – heißt es am 27. Januar 2021. Mit seinen 120 Metern Spannweite reicht das Mittelteil der Schiersteiner Brücke nahezu fast komplett von Ufer zu Ufer. Der finale Schritt der Odyssee Schiersteiner Brücke. Die Gesamtkosten des Bauprojektes belaufen sich auf 216 Millionen Euro. Das Oberlandesgericht in Frankfurt verurteilt Stephan E. Ende Januar zu einer lebenslangen Haftstrafe für den Mord an dem Kassler Regierungspräsidenten Walter Lübcke. Lebenslang mit besonderer Schwere der Schuld. Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass Stephan E. den CDU-Politiker Walter Lübcke im Sommer 2019 auf seiner Terrasse in Wolfhagen-Istha mit einem Kopfschuss getötet hat. Das Motiv: Fremdenhass. FEBRUAR: Ein Rosenmontag in Rheinland-Pfalz ohne Umzüge? Eigentlich undenkbar. Doch Corona macht es nötig. Wo sonst Hunderttausende Narren auf die Straße gehen, ist im Februar 2021 nur sehr wenig los. Doch die Meenzer lassen sich ihr dreifach donnerndes Helau trotzdem nicht nehmen. „Helau! Helau! Helau!“ Die Zahl der Corona-Neuinfektionen sinkt nicht. Schuld daran ist eine Mutante. Zuerst wird sie in Großbritannien […]

  • Weiße Weihnachten?

    Weiße Weihnachten?

    Heute öffnen wir das 22. Türchen an unserem Adventskalender. Wir blicken voraus auf das Wetter zu Weihnachten. Richtig schön kalt ist es ja zurzeit. Unter anderem an der Mosel waren es diese Nacht sogar -7 Grad. Dort konnte Eiswein gelesen werden. Wenn es jetzt schneien würde, der Schnee bliebe liegen. Und wie sieht es ab Freitag aus. Haben wir eine Chance auf weiße Weihnachten 2021? Ein Flug über Rheinhessen heute Mittag. Eigentlich wirklich prachtvolles Winterwetter. Knackig kalt, die Sonne lacht, ein wenig Frost sorgt für einen ganz leichten weißen Schimmer. Es könnte hier auch noch viel weißer sein, wenn er denn gefallen wäre, der Schnee, zwei Tage vor Heiligabend. Doch leider ist kein Flöckchen vom Himmel gekommen. Kann alles noch werden. In Alzey glaubt man fest an ein Weihnachtswunder! Dirk Regner, Angestellter „Jawohl, natürlich. Ja, dass man auch hier mal mit den Kindern Schlitten fahren kann und solche verschiedene Aktivitäten. Im Schnee spazieren gehen, was man nicht alltäglich hat.“ Anastasia und Caro „Es ist halt wie so in einem Weihnachtsfilm, wo es Weihnachten dann noch mal schneit und die Geschenke ausgepackt werden.“ Marlon Huber, Schüler „Weiße Weihnachten hatte ich zuletzt als Kind und es wäre doch schön mal wieder dieses Kindgefühl zu haben.“ Daniela und Nathalie „Schlittenfahren und in so einer tristen Zeit würde weiße Weihnachten gut tun.“ Gut getan hat die weiße Weihnacht zuletzt 2010. Da hatte der Weihnachtsmann selbst in den Niederungen freie Fahrt mit seinem Schlitten. Auch in diesem Jahr ist in den Höhenlagen schon mal Schnee gefallen, so wie hier in der Eifel Anfang des Monats. Und wie sieht es aus, mit der weißen Pracht in der Heiligen Nacht? Wir lassen den Wetterexperten in den Winterhimmel schauen. Marcel Schmid, Dipl. Meteorologe Deutscher Wetterdienst Offenbach „Tatsächlich muss ich sagen, für Hessen und Rheinland-Pfalz dieses Jahr eher schlecht, […]

  • Weihnachtsgeschenke für Zootiere

    Weihnachtsgeschenke für Zootiere

    Nur noch drei Tage sind es bis zum Heiligen Abend, nicht mehr lange also bis zur Bescherung. Im Zoo Neuwied ist jetzt schon Weihnachten – inklusive Geschenke auspacken. Hier ist Türchen 21 in unserem Adventskalender. Merry Christmas! Im Affenhaus des Zoo Neuwied ist heute Bescherung. Kaum sind die Geschenke da, stürzen sich 16 Totenkopfäffchen auf einmal darauf. Da wird gezogen und gezerrt – aber auch im Teamwork klappt es mit dem auspacken ganz gut. 16 Äffchen außer Rand und Band. Geschenke gibt es hier im Zoo aber nicht nur in der Weihnachtszeit. Alexandra Japes, Kuratorin Zoo Neuwied „Futtersuche ist im Freiland einfach ein großer Teil des Tages eines Tiers. Und wenn wir das einfach immer nur in Schalen anbieten, dann ist es den Tieren einfach langweilig und die sind zu wenig beschäftigt.“ Und so müssen sich die kleinen Äffchen etwas anstrengen, um viele süße Cranberries aus den Paketen zu holen. Sobald alles aufgefuttert ist, werden die Pakete allerdings links liegen gelassen, unsere Kamera ist auf einmal viel interessanter. Da schaut Löwe Schröder ganz schön neidisch, denn bei den Wasserschweinen gibt‘s ein Geschenk im XXL-Format: Einen Kürbis, der so groß ist, dass er sogar mit dem Radlader ausgeliefert werden muss. Doch das interessiert die beiden Capybaras Judy und Vega herzlich wenig. Tierpflegerin Corinna muss erst ein bisschen nachhelfen, bevor sich die beiden zum Geschenk bequemen. Doch dann wird herzhaft geschlemmt. Während sich Judy den dicken Kürbis vornimmt, bevorzugt Vega eher leichte Kost. Alexandra Japes, Biologin „Capybaras sind ja südamerikanische Nagetiere, Wasserschweine auch genannt. Und ernähren sich im natürlichen Lebensraum vor allen Dingen von Wasserpflanzen und eben auch viel von Wurzeln. Und solche harte Nahrung ist eben auch wichtig, damit sich die Nagezähne auch entsprechend abnutzen. Die wachsen das ganze Leben lang weiter. Und bei denen ist es tatsächlich so – anders […]

  • Untersuchungsausschuss reist ins Ahrtal

    Untersuchungsausschuss reist ins Ahrtal

    Fünf Monate ist es jetzt her, dass die Ahr nach tagelangem Starkregen zu einem reißenden Strom anwuchs und die Dörfer im Tal zerstörte. 134 Menschen starben. Schon kurz danach stellte sich heraus: Viele Anwohner sind nicht rechtzeitig und nicht ausreichend gewarnt worden. In der Kritik stehen insbesondere Innenminister Roger Lewentz, die damalige Umweltministerin Anne Spiegel und der Landrat des Kreises Ahrweiler Jürgen Pföhler. Gegen letzteren ermittelt die Staatsanwaltschaft Koblenz unter anderem wegen fahrlässiger Tötung. Der daran angelehnte Untersuchungsausschuss im rheinland-pfälzischen Landtag hat heute mit der öffentlichen Beweisaufnahme begonnen. Schuld am 15. Juli. Das Hochwasser hat große Teile des Dorfes weggerissen. Heute sind die Trümmer weitestgehend beseitigt. Doch was bleibt, ist die Frage: Hätte die Katastrophe verhindert und Menschenleben gerettet werden können? Die Antwort soll der Untersuchungsausschuss „Flutkatastrophe“ liefern. Dafür ist er heute zu mehreren Ortschaften ins Ahrtal gereist. Martin Haller, SPD, Vorsitzender des Untersuchungsausschusses „Fragestellung heute und Gegenstand des Beweisantrages ist, inwieweit Geologie und Topographie des Ahrtals eine Rolle bei dieser Flutkatastrophe gespielt haben. Das gilt es heute zu erhellen, dem wird der Ausschuss heute nachgehen mithilfe des Sachverständigen Herr Professor Wieber.“ Der Sachverständige vom Landesamt für Geologie hatte dem Ausschuss zuvor ein Gutachten vorgelegt. Demnach sei das Gestein im Tal nur sehr wenig aufnahmefähig für Wasser. Der darauf liegende Boden sei feinkörnig und könne nur sehr langsam und ebenfalls nur geringe Mengen Wasser aufnehmen. So habe sich der viele Regen im Juli in der Ahr angestaut. Auch aufgeschüttete Böden wie unter diesem Haus seien sehr anfällig dafür, weggespült zu werden. Ziel des Ausschusses ist es nun, herauszufinden, ob solche möglichen Gefahren vor der Katastrophe bekannt waren. Gordon Schnieder, CDU, Obmann der CDU-Landtagsfraktion „Wir wollen ja schauen, ob es Hinweise dafür gibt, dass es politische Verantwortung gibt, dass menschliche Fehler aufgetreten sind, dass organisatorische Fehler aufgetreten sind und dazu werden […]

  • Tiny Houses für das Ahrtal

    Tiny Houses für das Ahrtal

    Neben der politischen Aufarbeitung gehen natürlich auch die Wiederaufbauarbeiten im Ahrtal weiter. Viele von der Flut Betroffene kamen anfangs in Behelfsunterkünften oder bei Famile, Freunden oder Bekannten unter. Doch viele sehnen sich wieder nach einem eigenen Dach über dem Kopf und in das können jetzt immer mehr Menschen einziehen. Nämlich in extra bereitgestellte kleine Häuser, sogenannte Tiny Houses. Martha Weiberg hat in der Flutnacht fast alles verloren. Seitdem lebt die 66-Jährige mit Tochter, Sohn und zwei Enkelkindern in einer Zwei-Zimmer-Wohnung. Sie sehnt sich wieder nach einem eigenen Zuhause. Martha Weiberg „Wenigstens eine Überbrückung, dass ich irgendwo hin kann und nicht immer bei meiner Tochter wohnen kann. Weil ich möchte mein eigenes Reich haben, meine eigene Wohnung haben. Und mich selber bewegen können, mein Sohn und ich.“ Bald schon kann Martha Weiberg in ein Tiny House einziehen, ausgestattet mit Küche, Bad, Schlafzimmer, Internet und Wohnraum für bis zu fünf Personen. An mehreren Orten im Ahrtal entstehen gerade solche Wohnsiedlungen wie hier in Sinzig. Finanziert werden sie unter anderem von der „Aktion Deutschland hilft“, die seit der Flut rund 270 Millionen Euro an Spenden erhalten hat. Manuela Roßbach, Vorstand „Aktion Deutschland hilft“ „Ich finde, es ist eine schöne Art der Anordnung. Es gibt noch eine kleine Terrasse, das heißt, wenn Sommer kommt, kann man sich auch mal nach draußen setzen mit seinem Tisch. Und ich glaube, die Leute können hier überbrücken.“ Bis zu drei Jahre sollen die Tiny Houses den Flutopfern ein Zuhause auf rund 35 Quadratmetern geben. Anschließend sollen sie verkauft und die Erlöse dann wieder für die Fluthilfe eingesetzt werden. Die Häuser verschaffen Zeit beim Projekt Wiederaufbau, sagt Sozialminister Alexander Schweitzer bei der Übergabe der Sinziger Tiny-House-Siedlung. Alexander Schweitzer, SPD, Sozialminister Rheinland-Pfalz „Realistischerweise ist es: Es wird alles auch noch eine Weile dauern, bis tatsächlich die Aufbauarbeiten komplett abgeschlossen sind. […]

  • Weihnachtsbaum selbst schlagen

    Weihnachtsbaum selbst schlagen

    Wie steht es eigentlich um Ihren Weihnachtsbaum in diesem Jahr? Falls Sie noch auf der Suche sind: Wie wäre es denn damit, ihn einfach selbst zu schlagen? Vielerorts ist das ganz legal möglich. Der Countdown läuft – denn bis Heiligabend sind es nur noch zehn Tage. Alle Jahre wieder ist er der Star im Wohnzimmer von Millionen Deutschen: der Weihnachtsbaum. Tannengrün und Lichterglanz machen das Fest zur runden Sache und haben einfach Tradition. So auch für Familie Heidebrecht aus Hüttenberg bei Wetzlar. Doch mit einer Tradition wollen sie in diesem Jahr brechen – und den Weihnachtsbaum nicht wie sonst beim Händler um die Ecke holen. Eva Heidebrecht, Mediengestalterin aus Hüttenberg „Ja, das ist natürlich schon jetzt irgendwie so neie Aktion, gemeinsam als Familie. Man macht sich bereit, geht in den Wald und, genau, sägt den Baum. Das ist natürlich schon so ein Naturerlebnis auch irgendwie. – Definitiv, ja.“ Zusammen mit ihren Töchtern Alma und Ida begeben sich Jonas und Eva Heidebrecht auf die Suche nach ihrem ganz persönlichen Weihnachtsbaum. Unterstützung bekommen Sie von Karl-Wilhelm Fladerer, der hier nördlich von Wetzlar auf über einem halben Hektar rund 2.000 Bäume anbaut. Darunter heimische Fichten, Kiefern und Tannen. Sein Geheimtipp: die Korktanne. Karl-Wilhelm Fladerer, Weihnachtsbaumanbauer aus Haiger „Die Korktanne ist immer ein schmaler Baum, wie man das hier sehen kann. Aber sie ist ein dichter Baum. Sie hat einen starken Harzüberzug auf den Nadeln und verliert damit sehr wenig Wasser. Behält im Weihnachtszimmer Farbe und Form und verliert keine Nadeln.“ Doch Familie Heidebrecht kommt es auch auf andere Werte an. Und so fällt die Entscheidung am Ende auf diese sechs Jahre alte Nordmanntanne. Jonas Heidebrecht, evangelischer Jugendreferent aus Hüttenberg „Der ist uns direkt ins Auge gesprungen. Er hat eine gute Größe, so 1,60 ungefähr. Passt perfekt rein, perfekt auf das kleine Tischchen. Nicht […]

  • Der Wald der Zukunft

    Der Wald der Zukunft

    Ein Blick über die Eifel. Eigentlich ein schönes Panorama. Bei Mürlenbach in der Vulkaneifel liegt der Waldanteil bei rund 80%. Doch der Klimawandel hat auch hier zu einer Massenvermehrung des Borkenkäfers geführt. Durch die Dürre der vergangenen Jahre konnten sich die Fichten gegen den Schädling nicht wehren. Viele Bäume sind unwiederbringlich abgestorben. Noch ganz junge Linden. Sie sind gerade mal ein Jahr alt. Dieser Punkt bedeutet: hier kommt eine Esskastanie hin. Eine von vielen, die die Forstarbeiter zurzeit in den Eifelwaldboden setzen. Insgesamt acht verschiedene Baumarten werden in die Wälder des Forstamtes Gerolstein gepflanzt. Viele Laubbäume. Setzlinge, aus denen in den kommenden Jahrzehnten ein gesunder, robuster Wald entstehen soll. Michael Zander, Revierleiter Mürlenbach „Hier, wo wir mit guten Lichtverhältnissen zu tun haben, setzen wir auf Kirsche, Esskastanie. Eigenschaften dieser Baumarten sind, gerade bei der Esskastanie, dass sie mit sehr wenig Wasser auskommt, die Wärme gut verträgt und auch noch wenig Nährstoffe braucht. Was wir hier im Bundsandsteingebiet auch haben.“ Wir sind im Zukunftswald. Ein Projekt von Landesforsten Rheinland-Pfalz und dem Unternehmen Gerolsteiner Brunnen. Der Wald der Gegenwart: hier in der Vulkaneifel ein Nadelwald mit vielen Fichten. Die brauchen viel Wasser und überleben nicht mehrere Dürrejahre hintereinander. Waldexperten wissen das schon seit einiger Zeit. Martin Lotze, Projektleiter Forstamt Bitburg „Wir haben natürlich schon … seit über 20 Jahren wissen wir, dass der Klimawandel den Wald beeinflussen wird und deswegen hat man sich damals schon entschlossen, stabilere Baumarten zu pflanzen. Zuerst waren es Eichen und Buchen und inzwischen sind aber auch andere Baumarten dazugekommen.“ Und das ist auch dringend notwendig, damit der Wald überlebt. Gepflanzt im großen Stil, das heißt bis zu 4.000 Bäume an einem Tag, wird im Gerolsteiner Zukunftswald seit 2019. Esskastanien und Kirschen brauchen zehn Jahre um 5 Meter zu wachsen. Die Setzlinge sind noch nicht sehr robust. Michael […]

  • Löwen-Nachwuchs im Zoo Neuwied

    Löwen-Nachwuchs im Zoo Neuwied

    Im Zoo Neuwied gibt es prominenten Nachwuchs. Drei gesunde Löwenwelpen erkunden seit einer Weile ihre Umgebung: Alore, Malik und Thabo. Für die Eltern, den Vater Schröder und die Mutter Zari ist es bereits der dritte Wurf. Dementsprechend routiniert sind die ersten Wochen des diesjährigen Nachwuchses verlaufen. Nach und nach geht es für Alore, Malik und Thabo nach draußen. Mama Zari hat das Trio im Blick. Die Geburt hatte sich nicht so offensichtlich angekündigt wie bei Menschen. Alexandra Japes, Kuratorin Zoo Neuwied „Wenn die Niederkunft ansteht, das merken wir daran, dass das Gesäuge anschwillt von der Löwin, dann wird die Löwin nachts ins Haus gebracht, weil üblicherweise die Geburten nachts stattfinden. Und dann schauen wir immer morgens auf der Kamera nach, was nachts passiert ist. Und wenn wir sehen, dass Nachwuchs da ist, dann wird erst mal gar nichts gemacht. Dann wird das Licht wieder ausgemacht und dann lassen wir die Tiere auch in Ruhe, sodass sich ein Mutter-Kind-Bindung aufbauen kann.“ Das war wie in der freien Wildbahn auch. Da sondert sich das Weibchen zur Geburt vom Rest des Rudels ab. Und was Schröder, den Papa, angeht: Der musste ein bisschen warten, bis er mit seinem Nachwuchs spielen durfte. Alexandra Japes, Kuratorin Zoo Neuwied „Das ist am Anfang ganz klar: Der hat am Anfang nicht zu den Jungtieren zu gehen, passt auf und gibt da ganz klare Ansagen, was er zu tun und zu lassen hat. Das ging diesmal sehr schnell, diese Phase, weil Schröder und Zari da ein eingespieltes Paar sind. Das ist jetzt schon ihr dritter Wurf gemeinsam.“ Die kleine Alore hatte am Anfang ein Problem mit ihren Augen. Sie lief häufiger gegen das Gitter, oder tappte in den Wassernapf. Alexandra Japes, Kuratorin Zoo Neuwied „Da haben wir dann auch eine Augenspezialistin, also eine Tierärztin, die sich auf Augenheilkunde […]

  • Rückepferd im Einsatz im Wald in Ober-Olm

    Rückepferd im Einsatz im Wald in Ober-Olm

    Wir wollen Ihnen noch Polly vorstellen. Polly ist ein Rückepferd und stapft diese Woche fleißig durch den Ober-Olmer Wald. Doch nicht einfach nur zum Spaß. Polly zieht Baumstämme vom Inneren des Waldes an den Wegrand. Das fleißige Pferd ersetzt eine schwere Maschine. So werden noch lebende Bäume und der Boden geschützt. Leonie Münzer, Forstamt Rheinhessen „Man kann sich das ein bisschen so vorstellen, wie mit einem Teig beim Backen. Wenn man da von oben fest draufdrückt mit einem großen Gewicht, dann drückt er sich zur Seite oder zusammen, und genau so ist mit dem Boden auch, wenn er nass ist. Und Polly läuft hier nur mit ihren Hufen punktuell drüber und hat ein deutlich geringeres Gewicht als die Maschine, also viel bodenschonender.“

  • „Es war doch nur Regen!?“ – ein Buch über die Flutkatastrophe

    „Es war doch nur Regen!?“ – ein Buch über die Flutkatastrophe

    „Es war doch nur Regen!?“ hat es in die Spiegel-Bestsellerliste geschafft hat. Die fünfte Auflage ist vergriffen, eine sechste erscheint jetzt. Ein Taschenbuch über die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal vor gut vier Monaten, geschrieben von einem BKA-Beamten, der mittendrin war in der Katastrophe, deren Folgen die rund 100.000 Bewohner des Ahrtals noch Jahrzehnte beschäftigen wird. Das Ahrtal kurz nach der Flut. Eine Zerstörung, deren Ausmaß immer noch unfassbar ist. Die Nacht zum 15. Juli 2021 macht Tausende Obdachlos. 134 Menschen sterben, mehr als die Hälfte stammen aus Bad-Neuenahr-Ahrweiler. Andy Neumann, BKA-Beamter „Am Morgen nach der Flut war das ein totales Chaos. Das kann man sich ganz gut vorstellen. Da waren knapp zweo Meter oder über zwei Meter Wasser und da schwamm alles Mögliche drin. Das lag am nächsten Morgen überall – auf der Straße, auf den Gehwegen, alles war voller Schlamm. Die Straßenlaternen lagen auf der Straße und waren im Weg. Das war schon Kriegsszenario Andy Neumann lebt in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Irgendwo im Stadtteil Ahrweiler. Wo genau sein Haus steht, sollen wir nicht verraten. Der BKA-Beamte war viele Jahre als Ermittler im Terrorismusbereich tätig. Als Mitte Juli das Wasser kommt, ist er mit seiner Frau und seinen Kindern im ersten Stock. Alle überleben. Andy Neumann, Buchautor „Ich habe das Buch ja nicht schreiben wollen, sondern wollte Protokolle auf Facebook schreiben. Also, um mich selbst damit ein Stück weit zu therapieren und um das, was ich erlebt hatte, einfach niederzuschreiben. Das haben sehr viele Menschen gelesen. Und dann kam mir die Idee, ich könnte ein Buch draus machen. Das habe ich meinem Verlag dann vorgeschlagen, und der Verlag ist sofort mitgegangen, auch bei meiner Idee daraus ein karitatives Projekt zu machen. Und dann habe ich mir die Zeit einfach genommen, um das zu schreiben.“ Aus einem Protokoll auf Facebook wird ein Buch. […]

  • Hilfe für Igel in Kirchwald

    Hilfe für Igel in Kirchwald

    Wildtiere haben es hierzulande oft nicht leicht. Wachsende Städte, Steingärten und gründlich gemähter Rasen nehmen ihnen den Lebensraum. Vor allem Igel finden oft nicht genug zu fressen. Hinzu kommen noch Gefahren wie Autos und Rasenmäher. Auf Pflegestationen sind sie quasi Dauergäste, vor allem jetzt im Herbst. Doch auch Privatleute können viel tun, um die stacheligen Tiere zu unterstützen. So langsam wird es eng für kleine Igel. Nach ihrer Geburt im Sommer haben sie nur wenig Zeit, sich genug Winterspeck anzufressen. Diese Patienten auf der Igelstation in Kirchwald in der Eifel werden über die kalten Monate wohl hier bleiben müssen. Sie haben Untergewicht, sind von Parasiten befallen oder verletzt. So wie diese Igeldame. Deniz Efe, Fachkraft für Wildtierrehabilitation: „Die war in einer Praxis, mit der wir zusammenarbeiten, weil die einen Unfall hatte. Und die hatte Wunden am Fuß. Und die waren aber so schlimm und das Gelenk war kaputt, deswegen mussten die das Füßchen amputieren. Und deswegen ist die jetzt hier. Das funktioniert meistens ganz gut mit den Hinterbeinen von den Igeln aber wir haben die jetzt über den Winter erst mal zur Beobachtung da, ob die sich die wund läuft, den Stumpen hinten, oder ob das ganz gut funktioniert und dann kann sie wahrscheinlich im Frühjahr ausgewildert werden.“ In Hochzeiten kümmert sich das Team schon mal um bis zu 50 Igel gleichzeitig. Auch jetzt gegen Ende der Saison kommen noch täglich Anrufe wegen gefundener Tiere. Doch nicht alle muss die Station auch aufnehmen. Generell gilt: Wer einen Igel findet, sollte ihn erst einmal beobachten. Lässt er sich einfangen, zu allererst wiegen. Mindestens 500 Gramm muss das Tier haben, um über den Winter zu kommen. Deniz Efe, Wildvogel-Pflegestation Kirchwald: „Was so Anzeichen sind, dass ein Igel nicht okay ist, ist, dass die im Kreis laufen – also dann haben die meistens […]