Stachelige Überraschung für Tiere im Landauer Zoo

Steht Ihr Weihnachtsbaum auch noch? Viele haben ihren Baum bis zum Dreikönigstag – also bis morgen – im Wohnzimmer stehen und dann ist Schluss mit der Weihnachtsdeko. Wohin aber mit dem Baum? Zum Beispiel in die Zoos. Dort stehen im Januar Weihnachtsbäume auf dem Speiseplan. Auch so im Landauer Zoo.

Jaqueline wittert Gutes! Es gibt nadelige Köstlichkeiten. Ausgediente, abgeschmückte Weihnachtsbäume vom Landauer Nikolausmarkt. Tierpflegerin Nancy Kossmann bringt Nachschub in das Dromedargehege. Was wir in diesen Tagen raus vor die Tür zum Abholen stellen, ist hier heiß begehrt!
Christina Schubert, Zooverwalterin Landau
„Tatsächlich ist es für die schon ein Leckerfutter. Grundsätzlich gehören die Dromedare zu den Tierarten die das tatsächlich auch gerne fressen, denen das gut schmeckt.“
Jaqueline und ihre Artgenossen sind Vegetarier. So ein Dromedar kann bis zu 600 Kilo auf die Waage bringen. Da sind so einige Weihnachtsbäume nötig, um den Hunger der Einhöcker zu stillen.
Auch die Ziegen im Landauer Zoo stehen total auf grüne Nadeln.
Viele Weihnachtsbaumhändler stiften nicht verkaufte Tannen dem Zoo. Privatleute können ihre ausgediente Weihnachtsdeko hier nicht entsorgen, denn es darf nichts mehr am Baum hängen, was die Tiere verletzen könnte. Die fressen die Tannen nämlich ratzekahl leer.
Christina Schubert, Verwalterin Zoo Landau
„Die mögen wahrscheinlich diese ätherischen Öle und dieses stachelige auf der Zunge stört sie gar nicht. Die haben nämlich nicht sehr empfindliche Zungen oder Gaumen, weil sie von der Evolution her auch angepasst sind, auch in kargen Lebensräumen zu leben und auch mal ein bisschen stacheliges Futter zu sich zu nehmen.“

Der Biss mit Piks tut also gar nicht weh. Ab und zu probiert sich auch mal ein Schaf an der nadeligen, saisonalen Speiseplanbereicherung. Ganz vorsichtig.
Auch asiatische Zwergotter sind, wenn es um was Neues geht, erst mal vorsichtig. An so einen Baum im Gehege muss man sich ganz langsam herantasten. Schließlich gibt es in der Heimat der kleinen Marderart überwiegend Buddhisten, die Weihnachten überhaupt nicht feiern.

Christina Schubert, Verwalterin Zoo Landau
„Otter sind ja Raubtiere, für die steht Grünzeug nicht auf dem Speiseplan, für die ist das nur Spielzeug.“
Otter verspeisen am liebsten Fische und Insektenlarven. Die sind sozusagen als Geschenke unter dem Weihnachtsbaum verteilt worden, damit die Tiere länger suchen müssen und beschäftigt sind. Praktisch eine nachträgliche Bescherung im Zwergottergehege.