Weihnachtsbaum selbst schlagen

Wie steht es eigentlich um Ihren Weihnachtsbaum in diesem Jahr? Falls Sie noch auf der Suche sind: Wie wäre es denn damit, ihn einfach selbst zu schlagen? Vielerorts ist das ganz legal möglich. Der Countdown läuft – denn bis Heiligabend sind es nur noch zehn Tage.

Alle Jahre wieder ist er der Star im Wohnzimmer von Millionen Deutschen: der Weihnachtsbaum. Tannengrün und Lichterglanz machen das Fest zur runden Sache und haben einfach Tradition.
So auch für Familie Heidebrecht aus Hüttenberg bei Wetzlar. Doch mit einer Tradition wollen sie in diesem Jahr brechen – und den Weihnachtsbaum nicht wie sonst beim Händler um die Ecke holen.
Eva Heidebrecht, Mediengestalterin aus Hüttenberg
„Ja, das ist natürlich schon jetzt irgendwie so neie Aktion, gemeinsam als Familie. Man macht sich bereit, geht in den Wald und, genau, sägt den Baum. Das ist natürlich schon so ein Naturerlebnis auch irgendwie. – Definitiv, ja.“
Zusammen mit ihren Töchtern Alma und Ida begeben sich Jonas und Eva Heidebrecht auf die Suche nach ihrem ganz persönlichen Weihnachtsbaum. Unterstützung bekommen Sie von Karl-Wilhelm Fladerer, der hier nördlich von Wetzlar auf über einem halben Hektar rund 2.000 Bäume anbaut. Darunter heimische Fichten, Kiefern und Tannen. Sein Geheimtipp: die Korktanne.
Karl-Wilhelm Fladerer, Weihnachtsbaumanbauer aus Haiger
„Die Korktanne ist immer ein schmaler Baum, wie man das hier sehen kann. Aber sie ist ein dichter Baum. Sie hat einen starken Harzüberzug auf den Nadeln und verliert damit sehr wenig Wasser. Behält im Weihnachtszimmer Farbe und Form und verliert keine Nadeln.“
Doch Familie Heidebrecht kommt es auch auf andere Werte an. Und so fällt die Entscheidung am Ende auf diese sechs Jahre alte Nordmanntanne.
Jonas Heidebrecht, evangelischer Jugendreferent aus Hüttenberg
„Der ist uns direkt ins Auge gesprungen. Er hat eine gute Größe, so 1,60 ungefähr. Passt perfekt rein, perfekt auf das kleine Tischchen. Nicht zu hoch, nicht zu tief. Und der ist total dicht. Sieht top aus. Hat jetzt irgendwie keine Auswucherungen oder irgendwie, dass hier kahle Stellen wären und so. Perfekt!“
Also Handsäge angesetzt und losgesägt. Anfangs leistet die Tanne noch Widerstand. Doch schließlich begibt sie sich in die Hände ihrer neuen Pflegefamilie. Übrigens: Unterm Jahr übernimmt die Pflege eine spezielle Schafsrasse, die die Bäume vor unerwünschtem Begleitbewuchs und Wühlmäusen schützt.
Mehr Natur geht nicht. Familie Heidebrecht jedenfalls ist glücklich. Für 28 Euro wechselt der selbst gesägte Baum den Besitzer. Und dann geht’s für die Tanne im sicheren Transportkleid ab nach Hause, wo sie an ihrem neuen Bestimmungsort bis Weihnachten nach und nach ihr festliches Gewand bekommt.