Der Wald der Zukunft

Ein Blick über die Eifel. Eigentlich ein schönes Panorama. Bei Mürlenbach in der Vulkaneifel liegt der Waldanteil bei rund 80%. Doch der Klimawandel hat auch hier zu einer Massenvermehrung des Borkenkäfers geführt. Durch die Dürre der vergangenen Jahre konnten sich die Fichten gegen den Schädling nicht wehren. Viele Bäume sind unwiederbringlich abgestorben.

Noch ganz junge Linden. Sie sind gerade mal ein Jahr alt. Dieser Punkt bedeutet: hier kommt eine Esskastanie hin. Eine von vielen, die die Forstarbeiter zurzeit in den Eifelwaldboden setzen.
Insgesamt acht verschiedene Baumarten werden in die Wälder des Forstamtes Gerolstein gepflanzt. Viele Laubbäume. Setzlinge, aus denen in den kommenden Jahrzehnten ein gesunder, robuster Wald entstehen soll.
Michael Zander, Revierleiter Mürlenbach
„Hier, wo wir mit guten Lichtverhältnissen zu tun haben, setzen wir auf Kirsche, Esskastanie. Eigenschaften dieser Baumarten sind, gerade bei der Esskastanie, dass sie mit sehr wenig Wasser auskommt, die Wärme gut verträgt und auch noch wenig Nährstoffe braucht. Was wir hier im Bundsandsteingebiet auch haben.“

Wir sind im Zukunftswald. Ein Projekt von Landesforsten Rheinland-Pfalz und dem Unternehmen Gerolsteiner Brunnen. Der Wald der Gegenwart: hier in der Vulkaneifel ein Nadelwald mit vielen Fichten. Die brauchen viel Wasser und überleben nicht mehrere Dürrejahre hintereinander. Waldexperten wissen das schon seit einiger Zeit.

Martin Lotze, Projektleiter Forstamt Bitburg
„Wir haben natürlich schon … seit über 20 Jahren wissen wir, dass der Klimawandel den Wald beeinflussen wird und deswegen hat man sich damals schon entschlossen, stabilere Baumarten zu pflanzen. Zuerst waren es Eichen und Buchen und inzwischen sind aber auch andere Baumarten dazugekommen.“
Und das ist auch dringend notwendig, damit der Wald überlebt. Gepflanzt im großen Stil, das heißt bis zu 4.000 Bäume an einem Tag, wird im Gerolsteiner Zukunftswald seit 2019. Esskastanien und Kirschen brauchen zehn Jahre um 5 Meter zu wachsen. Die Setzlinge sind noch nicht sehr robust.
Michael Zander, Revierleiter Forstamt Mürlenbach
„Ich hoffe, dass alle überleben. Aber mit gewissen Ausfällen hat man immer zu rechen. Sei es Verbiss, sei es Trockenheit, sei es Mäusefraß oder auch sonstige Dinge.“

Mehr als 150.000 Bäume sollen in den kommenden Jahren gepflanzt werden. Jetzt ist die ideale Pflanzzeit, denn im Waldboden ist viel Wasser. Viel Wasser brauchen die Linden, Kastanien, Kirschen und Hainbuchen nur am Anfang. Sie kommen mit trockenen und heißen Jahren viel besser zurecht, als die üblichen Fichten.
Der Wald der Zukunft: ein Mischwald. So wie er hier in der Vulkaneifel gerade entsteht.