Flughafen Hahn: Insolvenzverwalter informiert die Mitarbeiter

Nach jahrelangen Turbulenzen hieß es letzte Woche: Nichts geht mehr. Der einzige größere Flughafen in Rheinland-Pfalz hat Insolvenz angemeldet. Der Betreiber des Flughafens ist pleite. Seitdem entscheidet ein Insolvenzverwalter darüber wie es künftig mit dem Hahn weitergeht. Ein paar hundert Mitarbeiter fürchten um ihre Jobs. Heute haben sie neue Infos bekommen.

Gut eineinhalb Stunden lang ging es hier hinter verschlossenen Türen um die Schicksale von rund 400 Mitarbeitern. Danach ist klar: ihre Gehälter sind bis zum Jahresende über das sogenannte Insolvenzgeld sicher. Wie es aber danach weiter geht, weiß keiner. Entsprechend schlecht ist die Stimmung bei den Betroffenen. Mit uns sprechen will keiner. Lediglich der Betriebsratsvorsitzende bezieht kurz Stellung.
Thomas Dillmann, Betriebsratsvorsitzender Frankfurt-Hahn GmbH
„Ich denke, der Großteil der Mitarbeiter sieht dieses vorläufige Insolvenzverfahren als Chance. Dass es doch jetzt unter Umständen in eine gute Richtung laufen kann.“
Der Druck lastet jetzt also auf dem Insolvenzverwalter. Er muss es schaffen, möglichst schnell einen neuen Investor für den Hahn zu finden. Nur dann wären die Jobs der Mitarbeiter auch über das Jahresende hinaus wirklich sicher.
Jan Markus Plathner, Insolvenzverwalter
„Ich glaube, dass man sich jetzt auch nicht treiben lassen sollte von diesem Druck. Sondern – und das haben die Mitarbeiter auch ganz klar gesagt -, dass es auch darum geht, wenn man einen Investor findet auch einen Investor zu finden, der am Ende auch einen vernünftigen Plan hat. Ich glaube, dass Region und auch Mitarbeiter hier lange Zeit eben, sagen wir mal, mit diesem Flughafen Höhen und Tiefen mitgemacht haben und wir müssen jetzt einfach gucken, dass man tatsächlich eine vernünftige Lösung findet. Und vor allem, das Allerwichtigste ist, dass man überhaupt eine Lösung findet.“
Er selbst spricht heute von ersten positiven Signalen. Die ersten Investorenanfragen seien bereits da. Vor allem in der Nachtfluggenehmigung des Hahns sieht er ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal. Dies könne bei Verhandlungen mit potentiellen Investoren noch wichtig werden.
Jan Markus Plathner, Insolvenzverwalter
„Insofern glaube ich schon, dass es nicht nur schlechte Nachrichten gibt, sondern ich glaube schon, dass es, ich sag mal, Punkte gibt, die für den Hahn sprechen, aber man stellt sich natürlich auch die Frage, warum wurden diese Punkte von Investoren nicht schon viel früher gesehen, wenn das alles so einfach wäre?“
Die Zeichen am Hahn, sie stehen mal wieder auf Veränderung. Doch bis es soweit ist, stehen den Mitarbeitern noch unruhige Wochen bevor.