Wirtschaft

  • Rheinblicke: Der Rhein als Wasserstraße

    Rheinblicke: Der Rhein als Wasserstraße

    Fast 300 Kilometer schlängelt sich einer der längsten Flüsse Europas durch die Bundesländer und prägt Mensch und Natur. Auch für die Wirtschaft ist der Rhein wichtig, denn über ihn transportieren Binnenschiffer täglich tonnenweise Güter. So auch Familie Mnich aus Ludwigshafen. Seit 45 Jahren fahren sie den Rhein hoch und runter. Doch wie ist das Leben auf dem Wasser? Ein neuer Teil unserer Serie „Rheinblicke“. Hans-Werner Mnich, Binnenschiffer „Der Rhein ist für uns die wirtschaftliche Grundlage und da verdienen wir unser Geld. Und haben dann auch noch die Natur, die uns schöner Bilder zeigt.“ Leinen los, heißt es für die GMS Gebrüder Mnich. Heute an Bord: Vater Hans-Werner, sein Sohn Thorsten und Hündin Nala. Von Bingen geht es heute mit 16 km/h durch das Mittelrheintal bis nach Koblenz. Was sich nach einer gemütlichen Fahrt anhört, erfordert viel Aufmerksamkeit. Für Rheinromantik bleibt nur wenig Zeit. Torsten Mnich, Binnenschiffer „Die verflüchtigt sich ganz schnell, wenn du bei Sturm und Nebel dann hier runterfahren musst und dann wirklich hohe Konzentration aufbringen musst. Ich mein‘, es gehört mit zu den schwierigsten Stücken, die wir hier am Fahren sind.“ Das letzte große Unglück liegt jetzt zehn Jahre zurück. Dabei kenterte bei der Loreley ein Tankschiff und sorgte für ein Verkehrschaos auf dem Rhein. Doch die beiden Binnenschiffer sind vorsichtig und erfahren. Während der Vater steuert, organisiert Sohn Thorsten schon die nächsten Aufträge. Gerade haben die Mnichs Weizen geladen, den sie pünktlich in Papenburg an der Ems abliefern wollen. Danach muss es direkt weiter gehen, am besten mit neuer Ladung. Doch erstmal ist Bad Salzig voraus – an Bord wird es unruhig. Hier hat sich eine Bürgerinitiative gebildet, die verhindern möchte, dass Binnenschiffe direkt anlegen können. Die Menschen fürchten um ihre Aussicht, so Thorsten Mnich. Ihm fehlt die Wertschätzung für den Beruf als Binnenschiffer. Torsten Mnich, Binnenschiffer […]

  • Wie sieht das Programm der Frankfurter Buchmesse aus?

    Wie sieht das Programm der Frankfurter Buchmesse aus?

    Die Frankfurter Buchmesse soll in diesem Jahr vor Publikum stattfinden – teilweise virtuell, teilweise vor Ort. Das Programm zur Messe hat Buchmessen-Direktor Juergen Boos heute bei einer Pressekonferenz in Frankfurt vorgestellt.   Rund 1.500 Aussteller aus 74 Ländern erwarten die Besucher. Dichtes Gedränge wie früher soll es aber nicht geben. Besucher dürfen nur mit einem 3G-Nachweis – also geimpft, getestet oder genesen – kommen, maximal 25.000 pro Tag sind erlaubt. Das ist weniger als die Hälfte im Vergleich zur Buchmesse 2019. Auch in den nächsten Jahren planen die Organisatoren mit Veranstaltungen sowohl auf der Messe als auch digital. O-Ton Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse „Wir werden die Messe stärker noch zum Publikumsfestival entwickeln, also wirklich physisch, in der Stadt, auf dem Messegelände. Wir werden uns an zwei Tagen noch stärker auf unseren Fachmessencharakter – also werden beides sehr stark – und gerade bei dem Fachmessenteil ist dieser digitale Teil sehr wichtig. Viele Leute können vielleicht nicht nach Frankfurt kommen. Wir werden dieses Jahr das Konferenz-Programm bereits eine Woche vor der Messe machen, damit die Leute, die reisen, an beidem teilnehmen können. Das Digitale wird bleiben, hat aber eine sehr stark komplementäre Funktion, um die Reichweite unserer Branche zu erhöhen.“ Die Buchmesse soll vom 20. bis 24. Oktober stattfinden. Gastland ist in diesem Jahr Kanada.

  • Winzer fordern höhere Aufbauhilfen

    Winzer fordern höhere Aufbauhilfen

    Ein weiteres Thema, das noch heute Abend im Landtag diskutiert werden soll, ist die Errichtung eines Sondervermögens für die Opfer der Flut-Katastrophe. Insgesamt 30 Milliarden Euro haben Bund und Länder für den Wiederaufbau vorgesehen. Nachdem der Bund das entsprechende Gesetz schon vor zwei Wochen beschlossen hat, muss jetzt noch der Landtag zustimmen. Die Fördergelder sollen von der Flut betroffene Privat-Haushalte, Kommunen, Unternehmen, Landwirte und Winzer unterstützen. Letztere werden bei der Regelung nicht ausreichend bedacht, meint der Bauern- und Winzerverband – und warnt vor einem Höfe-Sterben in der Flutregion. Ausspülen, befüllen und rein mit dem Korken. 10.000 Flaschen Spätburgunder aus dem letzten Jahr hat Winzer Alexander Stodden gemeinsam mit seinem Team heute abgefüllt – das ist alles, was er vor den Wassermassen retten konnte. Die Abfüllmaschine: geliehen. Genau wie viele andere Geräte auch. Denn nahezu alle eigenen Maschinen, Fässer und Tanks sind der Flut zum Opfer gefallen. Insgesamt, so schätzt Stodden, liegt der Schaden auf dem Weingut bei etwa 1,5 Millionen Euro. Eine Elementarschadenversicherung hat der Winzer nicht. Trotzdem muss er den Wiederaufbau nicht ganz alleine stemmen. Der Staat ersetzt 80 Prozent des Zeitwerts des zerstörten Inventars. Alexander Stodden, Winzer aus Rech „Das große Problem ist, wenn ich den Zeitwert der Maschine nehme… Meine Presse ist mittlerweile 35 Jahre alt. Was für einen Zeitwert hat die? Wenn sie die normal verkaufen wollen, liegt die bei 2000 bis 3000 Euro. Das gleiche Modell neu kostet aber 35.000 Euro. Und ich werde es wohl austauschen müssen, weil es nicht mehr zu reparieren ist. Und wenn ich, ich sage mal, von 3000 Euro 80 Prozent abziehe, das ist ein Tropfen auf dem heißen Stein.“ Auch wenn er dankbar für jede Unterstützung ist – auf dem Großteil der Kosten wir der 48jährige sitzenbleiben. So wie ihm geht es vielen Weinbauern im Ahrtal. 65 der 68 […]

  • Vor 100 Jahren: BASF-Unglück von 1921

    Vor 100 Jahren: BASF-Unglück von 1921

    Es ist ein Szenario, wie in einem Katastrophenfilm. Aber es geschieht ganz real, heute genau vor 100 Jahren. Die Explosion eines Düngemittel-Silos im BASF-Werk im heutigen Ludwigshafener Stadtteil Oppau gilt bis heute als schlimmstes Unglück der deutschen Industrie-Geschichte. Am 21. September 1921 werden Hunderte Menschen getötet, Tausende verletzt. Isabella Blank-Elsbree, Unternehmens-Historikerin bei der BASF „In der benachbarten Gemeinde Oppau, die direkt ans Werksgelände grenzt, wurden über 1000 Gebäude völlig zerstört, 1000 Gebäude wurden stark beschädigt, es waren leider über 500 Todesopfer zu beklagen und an die 2000 Verletzte. Die starken Erschütterungen dieser Explosion wurden bis ins 300 Kilometer entfernten München in der Erdbebenwarte aufgezeichnet.“ Noch heute beschäftigt sich die Badische Anilin und Sodafabrik mit dem Unglück vor 100 Jahren. Über die Explosion des Düngemittelsilos gibt es viel Material im Unternehmens-Archiv. Die Historikerin Isabella Blank-Elsbree hat es ausgewertet. Isabella Blank-Elsbree, Unternehmens-Historikerin bei der BASF „Am 21. September 1921 um 7 Uhr 32 so schildern es Augen- und Ohrenzeugen, gab es hintereinander ganz kurz zwei Explosionen. Es stieg eine riesengroße schwarze Rauchwolke auf, die dann niederging, und es entstand eine gewaltige Druckwelle, die hier im größeren Umkreis Zerstörungen anrichtete.“ Die ganz genauen Unglücksursachen sind bis heute nicht geklärt. 4500 Tonnen Ammoniumnitrat lagern 1921 in einem Silo. Ein Dünger, der durch Sprengungen aufgelockert wird. 20.000 Mal ohne Folgen. Dann kommt es zur bis dahin weltweit größten Chemie-Katastrophe. Danach führt die Branche strengere Vorschriften ein. Isabella Blank-Elsbree, Unternehmens-Historikerin bei der BASF „Bis heute hat man alle Produkte mit Ammoniumnitrat in internationale Sicherheitsklassen eingeteilt und dafür Standards festgelegt, wie Schutzmaßnahmen ergriffen werden können.“ Drei Jahre dauert der Wiederaufbau von Oppau. Die Kosten liegen bei rund 127 Millionen Reichsmark. 80 Prozent der damals eigenständigen Gemeinde werden 1921 zerstört. Udo Scheuermann ist Ortsvorsteher von Oppau. Im Rathaus hat er eine Ausstellung über die Explosion zusammengestellt. Udo Scheuermann, […]

  • Deutscher Aktienindex DAX wächst

    Deutscher Aktienindex DAX wächst

    Am heutigen Montag endet in Frankfurt eine Ära. 33 Jahre lang hat Deutschlands wichtigster Leit-Aktien-Index DAX die 30 größten börsennotierten Unternehmen abgebildet. Das ist ab heute Geschichte, denn künftig ist das Aushängeschild am Frankfurter Parkett um 10 Unternehmen größer. Wir waren heute an der Börse und haben nachgefragt, was man sich von der Vergrößerung erhofft – und was der Schritt für Anleger bedeuten könnte. Am 1. Juli 1988 ging er in Frankfurt an den Start – der Deutsche Aktienindex, kurz DAX. Die 30 größten an der Börse notierten Unternehmen – alle unter einem Dach. Der hektische Parketthandel von damals ist längst passé, doch die Größe des DAX blieb unverändert – bis heute. Seit dem Vorjahr arbeitete die Börse an einer Reform ihres Leitindex. Stephan Flägel, Leiter Indexgeschäft Deutsche Börse Group: „Das Ziel dieser Reform war es, den Dax qualitativ höherzustellen, das Regelwerk etwas zu simplifizieren und auch an internationale Standards anzupassen. Dazu muss ich sagen, der DAX war mit 30 Werten im Vergleich zu anderen Länderindizes immer kleiner und unser Regelwerk war etwas komplizierter.“ Der neue DAX soll transparenter und vielfältiger sein. Künftig dabei sind Traditionsunternehmen wie Airbus, Puma oder Porsche. Dazu drei Unternehmen aus der Gesundheitsbranche: Siemens Healthineers, Sartorius und Qiagen. Aus dem Online-Versandhandel Zalando und Hello Fresh. Und aus der Biotechnologie-Branche Symrise und Brenntag. Nach dem Wirecard-Skandal gibt es künftig auch strengere Regeln für neue DAX-Unternehmen an der Frankfurter Börse. Sie müssen vor der Aufnahme zwei Jahre Gewinn machen und regelmäßig Auskünfte über ihre Geschäfte geben. Das soll Anleger vor unangenehmen Überraschungen schützen, falls sie zum Beispiel in Indexfonds anlegen, die den DAX abbilden. Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse Baader Bank: „Für die Anleger ändert sich überhaupt nix. Ob der DAX jetzt 30 oder 40 Werte hat, die sind automatisch mit dabei. Von daher ist das vollkommen in Ordnung. […]

  • Zukunftsmodell E-Highway für den Schwerlastverkehr?

    Zukunftsmodell E-Highway für den Schwerlastverkehr?

    Vor zwei Jahren wurde auf der A5 in Hessen der E-Highway eröffnet. Eine Teststrecke mit Stromoberleitungen für Hybrid-Lastwagen. Das Projekt schaffte es damals auf Anhieb ins Schwarzbuch der Steuerzahler. Eine Paradebeispiel für Steuergeldverschwendung, hieß es damals. Jetzt gab das hessische Verkehrsministerium bekannt, dass die Oberleitungen für einen dreistelligen Millionenbetrag bis zur baden-württembergischen Grenze ausgebaut werden. Doch lohnt sich das? Ist das wirklich Zukunft? Straßenbahn oder Autobahn? Ein bisschen befremdlich sehen die Stromabnehmer auf den Fahrerkabinen schon aus. Ganze fünf dieser LKW sind auf der zehn Kilometer langen Teststrecke unterwegs. Rund 15 Millionen Euro aus dem Steuertopf hat der Bau damals gekostet. Nach zwei Jahren zeigen sich die Betreiber des Projekts sehr zufrieden. Achim Reußwig, Autobahn GmbH: „Man muss sehen, ein wesentliches Forschungsziel war ja, dass sich die Anlage bewehrt unter den Verkehrsbedingungen wie wir sie hier im Rhein-Main-Gebiet haben. Das ist eine ganz wesentliche Voraussetzung, dass man die Technologie überhaupt einsetzen kann. Und diesbezüglich sind wir da sehr zufrieden. Wir haben da auch schon viel erlebt im Feldversuchsbetrieb in dieser Hinsicht.“ Momentan werden die gesammelten Daten aus den vergangenen Jahren immer noch ausgewertet. Eine Zwischenbilanz liegt noch nicht vor. So sollen beispielsweise die Ladeeigenschaften der Batterie, oder die Auswirkungen auf den Umgebungsverkehr erforscht werden. Bei der geplanten Verlängerung der Teststrecke, sollen auch andere alternative Antriebsarten, wie zum Beispiel Wasserstoff, in das Projekt integriert werden. Prof. Volker Blees, Verkehrsexperte Hochschule Rhein-Main: „Wir stehen vor großen Herausforderungen sehr, sehr schnell zu Lösungen zu kommen. As heißt: Wir müssen verschiedene Technologien gleichzeitig parallel testen, miteinander vergleichen, in den Einsatz bringen, die Akzeptanz testen und kommen möglicherweise zum Schluss zu dem Ergebnis im Rückblick: Okay die eine Technologie hat sich nicht bewährt, die andere hat sich durchgesetzt.“ Ein teurer Versuchsaufbau ! Denn für die neue verlängerte Teststrecke wird ein dreistelliger Millionenbetrag aus Steuern fällig. […]

  • Schmutziges Geld aus dem Ahrtal bei der Bundesbank

    Schmutziges Geld aus dem Ahrtal bei der Bundesbank

    Und jetzt geht’s um schmutziges Geld – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn bei der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal wurden auch viel Bargeld beschädigt, das in Schubladen und Tresoren lagerte. Die verunreinigten Geldscheine werden jetzt von der Deutschen Bundesbank in Mainz getrocknet und gezählt, um dann ersetzt zu werden. Es ist ein wirklich verlockender Anblick. Doch dann steigt einem der Geruch in die Nase. Denn bei diesen Scheinen handelt es sich um Flutgeld – also Geld, das tagelang von Schlamm bedeckt war. Deshalb muss es zerstört werden. Simon Schimetschka, Experte für beschädigtes Bargeld „Wir betrachten dieses Geld als kontaminiert. Wir wissen nicht, was in dem Hochwassergebiet war – von Heizöl, über Fäkalien oder ähnliches. Das will halt keiner mehr im Portemonnaie haben und darum: Lieber vernichten, bevor wir es zurückgeben.“ Doch bevor es zerstört und ersetzt werden kann, wird es erst einmal gezählt. Dazu müssen die Scheine getrocknet werden. Simon Schimetschka „Das Problem daran ist, dass die Scheine sehr feucht sind und so stark aneinander kleben, dass man sie nicht maschinell zählen oder bearbeiten kann. Deshalb werden sie nach dieser Einheit in dem Trockner getrocknet, dass sie weiterbearbeitet werden können.“ In einem handelsüblichen Wäschetrockner werden die Geldscheine für etwa zwei Stunden getrocknet. Dabei darf die Temperatur nicht zu hoch sein. Deshalb sollte man das auf keinen Fall zu Hause nachmachen. Anschließend werden die Scheine geglättet und gezählt. Für die große Masse Bargeld wird viel Personal benötigt. Sven Bertelsmann, Leiter Analysezentrum Deutsche Bundesbank „Wir haben uns hier intern auch aus verschiedensten Stellen zusätzliches Personal geholt. Die Leute helfen uns beim Glattstreichen, beim Zählen, beim Prüfen, damit wir die Scheine schnell bearbeitet bekommen und die Leute schnell ihr Geld wieder bekommen.“ Über 50 Millionen Euro wurden mittlerweile aus den Flutgebieten eingereicht. Und jeden Tag kommt mehr dazu. Zum Vergleich: Bei dem Hochwasser im […]

  • Keine Einigung beim Einzelhandel in Sicht

    Keine Einigung beim Einzelhandel in Sicht

    Eine Inflationsrate von drei Komma neun Prozent hat das Statistische Bundesamt für den August berechnet – die höchste Inflation seit Jahrzehnten. Das heißt: alles wird teurer und zwar spürbar. Dies spielt auch bei den Tarifverhandlungen im hessischen Einzelhandel eine Rolle, die heute in Offenbach in die vierte Runde gingen. Begleitet von einem Warnstreik von rund 200 Beschäftigten. Das Wetter passt gut zur Stimmung der Demonstranten. Die Beschäftigten von Einzel- und Versandhandel wollen heute Morgen in Offenbach ihren Forderungen im Tarifstreit Nachdruck verschaffen. Unter Ihnen ist auch Mohammed Bomidi, Mitarbeiter einer großen Parfümerie-Kette. Mohammed Bomidi, Lagerist „Der ganze Lebensunterhalt ist unbezahlbar geworden und die Gehälter sind leider eingefroreren, es tut sich momentan nix. Als Lagerist, Verkäuferin … das Gehalt ist ja so minimal. Also da arbeitest du mit Vollzeit und kriegst gerade mal 1.700 netto raus. Im Rhein-Main-Gebiet zum Sterben zu viel, zum Leben zu wenig.“ Die Arbeitgeber hatten zuletzt eine Lohnsteigerung von zwei Prozent angeboten – deutlich unter der Inflationsrate von zuletzt drei Komma neun Prozent. Auch wenn die Arbeitgeber für die kommenden Jahre weitere Erhöhungen in Aussicht gestellt haben, ist das der Gewerkschaft ver.di zu wenig, schließlich fehle das Geld jetzt. Die Arbeitgeberseite will sich auf Anfrage von 17:30 Sat.1 live nicht zum Stand des Tarifkonflikts äußern. Eines ihrer Argumente ist aber die Corona-Pandemie. Unter ihr hätten viele Einzelhändler massiv gelitten. Doch die Gewerkschaft bestreitet das: Bernhard Schiederig, Fachbereichsleiter Handel ver.di Hessen „Der gesamte Lebensmittel-Einzelhandel gehört zu den Gewinnern der Branche. Unseren Erhebungen nach gehören 92% der Handelsbetriebe zu den Gewinnern der Pandemie. Nur 8% haben tatsächlich Verluste erwirtschaftet. Und auch hier konnten die Arbeitgeber uns bisher keine Unternehmen benennen, die Verluste geschrieben haben in der Pandemie, die auch nicht durch den Vater Staat, das heißt durch unsere Steuergelder, ausgeglichen wurden.“ Mohammed Bomidi und seine Kollegen hoffen, dass es […]

  • Passagierzahlen und Terminal 3 kommen voran

    Passagierzahlen und Terminal 3 kommen voran

    Jetzt sind wir an einer der größten Baustellen Europas: Am Frankfurter Flughafen. Wegen fehlender Nachfrage mottet Fraport einen Teil seines nigelnagelneuen Terminals ein. Aber wie lange und wie läuft es momentan überhaupt am Flughafen? So ganz allmählich nimmt Terminal 3 Gestalt an: Bis zu 3000 Menschen arbeiten täglich auf Deutschlands größter Baustelle – etwa an der Errichtung der gigantischen Dachkonstruktion für die neue Eingangshalle. Inzwischen ist der Rohbau des Mega-Projekts so gut wie fertiggestellt. Christian Bierend, Projektleiter Hauptgebäude Terminal 3 „Dann haben wir die Voraussetzungen geschaffen, den technischen Ausbau zu finalisieren. Und dann tatsächlich schon Mitte / Ende 2023 die ersten Inbetriebnahmen zu machen.“ Passagiere werden dann aber erst mal noch nicht abgefertigt: Zunächst ist ein ausführlicher Probebetrieb des neuen Terminals geplant. Schon jetzt fast bezugsfertig: Der neue Flugsteig G. Der sollte eigentlich schon in diesem Jahr in Betrieb gehen – doch dann kam die Corona-Krise. Vor allem im vergangenen Frühjahr brach der Flugverkehr fast vollständig ein: Im April und im Mai 2020 wurden am Frankfurter Flughafen 96 Prozent weniger Passagiere abgefertigt als noch im Jahr davor. Und auch jetzt wird noch immer deutlich weniger geflogen als vor der Corona-Pandemie. Im August lag die Auslastung des Frankfurter Flughafens immerhin schon wieder bei etwa 50 Prozent des Vorkrisenniveaus. Für den Herbst und den Winter rechnen Experten aber mit einem erneuten Einbruch der Passagierzahlen. Deshalb hat der Flughafenbetreiber Fraport entschieden, beim Bau des neuen Terminals zunächst mal auf die Bremse zu treten. Christian Engel, Fraport AG „Wir bauen Terminal 3 eng am tatsächlichen Passagierbedarf. Der Passagierbedarf hat durch die Coronakrise massiv gelitten. Und dementsprechend haben wir auch die geplante Inbetriebnahme etwas nach hinten verschoben. Sodass wir jetzt davon ausgehen, dass wir 2026 das Vorkrisenniveau erreichen werden hier am Standort Frankfurt. Und dann auch entsprechend Terminal 3 benötigen und dementsprechend auch 2026 in […]

  • Gibt es bald Trüffel aus dem Soonwald?

    Gibt es bald Trüffel aus dem Soonwald?

    Schon der Gedanke daran lässt jedem Gourmet das Wasser im Munde zusammenlaufen. Jetzt geht es um Trüffel. Das rheinland-pfälzische Seibersbach könnte zukünftig auf der Landkarte der Feinschmecker erscheinen. Dort züchtet ein Landwirt nun die begehrten und so wertvollen Pilze. Auf diesem unscheinbaren Feld wächst unter der Erde etwas, nachdem sich jeder Gourmet die Finger leckt: Trüffel! Genauer: Burgundertrüffel. Im November 2020 pflanzt Job von Nell auf seinem Feld circa 2100 Setzlinge. Zum Beispiel Eichen und Haselbäume. Die Wurzeln der Bäume sind mit Trüffelsporen geimpft. Dr. Ulrich Stobbe, Trüffelexperte „Der Trüffel ist ein Pilz. Das sind Pilzfäden wie bei einem Gewölle. Das legt sich um die Wurzeln drumherum und verbindet sich mit dem Baum. Und der Trüffel gibt dem Baum mehr Wasser und Nährstoffe aus dem Boden und im Gegenzug erhält er vom Baum Kohlenhydrate, also Zuckerverbindungen. Mit denen kann er dann wachsen und kann letztlich auch die Fruchtkörper, also den Trüffel bilden.“ Für Job von Nell ist es die erste Trüffelplantage und nicht ohne Risiko. Eine Garantie, dass der Seibersbacher Boden für die Zucht geeignet ist, gibt es nicht. Job von Nell, Trüffelbauer „Das Hauptthema ist in der Tat, dass wir mit dem Trüffelanbau hier auch die eigenen Produkte, wie zum Beispiel Wildfleisch, also das Thema Essen und Trinken in so einer Region natürlich befördern können. Es hilft also sozusagen nicht nur uns und unseren Produkten, sondern auch der Region auf die Sprünge.“ Der Trüffelbauer aus dem Hunsrück hat sich für sein Vorhaben Unterstützung vom Bodensee geholt. Ulrich Stobbe hat sich auf das Züchten von Trüffeln spezialisiert. Dr. Ulrich Stobbe, Trüffelexperte „Wir haben hier Pflanzen, die sind wirklich sehr gut vom Trüffel besiedelt. Da ist ganz viel von dem Trüffelpilz im Wurzelsystem, sodass der Pilz eine optimale Ausgangssituation hat, um sich gut zu entwickeln und nachher auch wieder zu fruchten.“ […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Hessischer Innenminister Peter Beuth stellt Verfassungsschutzbericht vor – Kaum Bewegung auf dem Arbeitsmark – Fünf Tage Streik bei der Bahn Mehr extremistische Gewalttaten: Im vergangenen Jahr wurden in Hessen rund 80 rechts oder linksextrem motivierte Gewalttaten registriert. Damit hat sich ihre Zahl gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. Das hat Innenminister Peter Beuth heute bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts mitgeteilt. Neu hinzugekommen seien die die teils gewalttätigen Proteste gegen die Corona-Maßnahmen durch die sogenannten Querdenker: Peter Beuth, Hessischer Innenminister „Bedenklich dabei ist außerdem, dass diese Menschen sich nicht scheuten, Seite an Seite mit bekannten oder zumindest erkennbaren Rechtsextremen zu demonstrieren. Das aggressive Agieren und Agitieren einzelner Akteure macht deutlich, dass es ihnen nicht allein um Kritik an den staatlichen Maßnahmen zur Pandemie-Eindämmung ging, sondern auch um einen Angriff auf unsere verfassungsmäßige Ordnung.“ Die Sicherheitsbehörden würden die Entwicklung sehr genau verfolgen. Kaum Bewegung auf dem Arbeitsmarkt: In Hessen ist die Zahl der Arbeitslosen im August leicht gestiegen. Am Ende des Monats suchten rund 177.500 Männer und Frauen eine Stelle. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 5,1 Prozent. In Rheinland-Pfalz ist die Arbeitslosigkeit dagegen leicht zurückgegangen. Hier waren rund 110.400 Menschen ohne Job. Die Arbeitslosenquote lag wie im Vormonat bei 4,9 Prozent. Bundesweit blieb die Quote bei 5,6 Prozent. Fünf Tage Streik bei der Bahn: Wegen des erneuten Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer GDL hat die Deutsche Bahn einen Ersatz-Fahrplan für den Personenverkehr veröffentlicht. Ab Donnerstag soll im Fernverkehr rund ein Viertel der Züge fahren, im Regional- und S-Bahnverkehr bietet sie etwa 40 Prozent an. Bahnkunden können ihre Tickets während des Streiks flexibel nutzen. Die Lufthansa kündigte an, größere Flugzeuge einzusetzen. Die GDL hat ihren dritten und bisher längsten Streik in dem Tarifkonflikt angekündigt. Er soll bis Dienstagmorgen um 2.00 Uhr dauern.

  • Gewerkschaft der Lokführer kündigt weitere Streiks an

    Gewerkschaft der Lokführer kündigt weitere Streiks an

    Nach zwei Streikrunden in den vergangen Wochen will die Gewerkschaft der Lokführer erneut streiken. Sie fordert immer noch ein verbessertes Tarifangebot. Der Streik soll im Personenverkehr am Donnerstag um zwei Uhr nachts beginnen und bis Dienstag den 7. September dauern. Der Vorsitzende der GDL Claus Weselsky sagte, mit dem Management der Deutschen Bahn sei keine Annäherung in Sicht.

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten aus Rheinland-Pfalz und Hessen im Überblick.

  • Gewerkschaft der Lokführer kündigt weitere Streiks an

    Gewerkschaft der Lokführer kündigt weitere Streiks an

    Erst vor einer Woche brachte der letzte Streik zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokführer GDL und der Deutschen Bahn Chaos für viele Reisende. Nun ist klar: Ab morgen ruft die Gewerkschaft ihre Mitglieder erneut zum Streik auf: Los geht’s zunächst im Güterverkehr, ab Montag folgt dann auch der Personenverkehr.

  • Clubs in Frankfurt bleiben weiter geschlossen

    Clubs in Frankfurt bleiben weiter geschlossen

    Ab jetzt darf in den Clubs in Hessen auch in den Innenräumen wieder getanzt werden – zumindest theoretisch. Denn in der Praxis werden das die wenigsten Clubbesitzer anbieten. In Frankfurt bleibt das Tanzparkett beispielsweise in allen 15 Clubs leer. Denn feiern darf nur, wer geimpft oder genesen ist oder wer einen negativen PCR-Test vorweisen kann. Darüber hinaus gibt es weitere Vorschriften. Darüber sprechen wir mit Matthias Morgenstern – er ist Besitzer des Tanzhauses West und Vorstand des Netzwerkes „Clubs am Main“.