Neubau der Thalaubachtalbrücke der A7

In Hessen sind zahlreiche Autobahnbrücken baufällig und müssen erneuert oder ertüchtigt werden. So auch in der Rhön. Dort hat im Dezember 2022 ein besonders großes Bauprojekt begonnen: An der A7 zwischen Fulda und Würzburg wird die Thalaubachtalbrücke erneuert. Ein Projekt, das nicht nur viel Geld, sondern auch jede Menge Geduld kostet.

312 Meter lang soll sie werden. Die neue Thalaubachtalbrücke an der A7 bei Fulda. Doch vorher heißt es in 38 Metern Höhe erstmal: Zentimeter für Zentimeter vorarbeiten. Und die neue Brücke Stück für Stück auf die bereits erichteten Pfeiler schieben. Und diese sogenannte Hub-Reibe-Anlage macht es möglich. Sie schiebt den bereits jetzt fast 6.000 Tonnen schweren Brückenneubau in Position.
Bernhard Klöpfel, Autobahn GmbH
„Die Brücke wird, wenn sie fertig ist, nahezu ein Eigengewicht von 12.000 Tonnen haben. Und im Vergleich: Der Eiffelturm zum Beispiel, der hat eine ähnliche Gewichtsklasse. Sodass Sie sich hier vorstellen können, dass man den Eiffelturm liegend vorwärts bewegt.“
Pro Stunde wird die neue Brücke fünf Meter vorgeschoben. Im ersten Quartal 2025 soll das erste Teilbauwerk in Fahrtrichtung Kassel fertiggestellt werden. Dann soll der gesamte Verkehr der Autobahn A7 von der alten auf die neu gebaute Brückenhälfte – mit zwei Fahrstreifen in beide Richtungen – umgeleitet werden. Die Autobahn führt von Handewitt in Schleswig-Holstein bis nach Füssen in Bayern und ist damit eine wichtige Verkehrsachse für Deutschland. Deshalb lautet für Oberbauleiter Gernot Rott die Devise: Verzögerungen vermeiden.
Gernot Rott, Oberbauleiter KROPP Bau GmbH
„Die geringste Abweichung von Milimetern führt schon eventuell dazu, dass es zum Stop kommen kann. Oder man muss Platten unterlegen, bisschen ausgleichen. Das kann dann schon passieren, das ist eben die Herausforderung. Die genau Arbeit. Milimeterarbeit eigentlich.“
Die alte Brücke aus dem Jahr 1968 ist der heutigen Verkehrsbelastung auf Dauer nicht mehr gewachsen.
Bernhard Klöpfel, Autobahn GmbH
„Das ist eine Stahlkonstruktion, die auf Betonpfeilern steht. Und dieser Stahl, können Sie sich vereinfacht vorstellen, zuhause wenn Sie so einen Teelöffel hin und her biegen. Nach einigen Biegevorgängen geht das dann nicht mehr und der bricht durch. Und übersetzt auf eine Talbrücke kann das dann bedeuten, dass es Risse in dem Bauwerk gibt.“
Wenn der Verkehr erst mal auf den Neubau umgeleitet ist, wird die alte Brücke abegerissen. Bis Ende 2027 soll dann ein zweiter Neuebau in Fahrtrichtung Würzburg folgen. Die Kosten für das Mammutprojekt: 87 Millionen Euro.