Verkehr

  • Lufthansa vor Einstieg bei ITA

    Lufthansa vor Einstieg bei ITA

    Diese Nachricht aus Frankfurt sorgt für Furore in der Luftverkehrsbranche: Deutschlands größte Fluggesellschaft Lufthansa macht den ersten Schritt zur Übernahme der italienischen Staats-Airline ITA. Perspektivisch ist sogar eine 100-Prozent-Übernahme vorgesehen, so Lufthansa-Chef Carsten Spohr. Für die Lufthansa, einer der größten Arbeitgeber der Rhein-Main-Region, ist der Schritt attraktiv, doch auch für Passagiere dürfte der Schritt Folgen haben. Bella Italia. Ob malerische Strände, Gondeltouren durch Venedig oder ein Städtetrip nach Rom – Italien gehört zu den Top-3-Reisezielen der Deutschen. Das macht das Italien-Geschäft für Fluggesellschaften wie die Lufthansa besonders attraktiv. Nach jahrelangen Verhandlungen steigt sie jetzt offiziell bei der italienischen Staats-Airline Ita ein. Die Lufthansa überweist 325 Millionen Euro nach Italien und erhält dafür 41 Prozent der Ita. Es ist der größte Zukauf der Konzern-Geschichte. Aber längst nicht der einzige in der jüngeren Vergangenheit. Seit Mitte der 2000er-Jahre übernahm die Lufthansa mehrere europäische Fluggesellschaften. In Deutschland Eurowings und Air Berlin, im Ausland die Swiss aus der Schweiz, Austrian Airlines aus Österreich, Brussels Airlines aus Belgien und Air Dolomiti aus Italien. Mit der Ita kommt künftig eine zweite italienische Fluggesellschaft mit dazu. Bis 2033 will die Lufthansa die Ita komplett übernehmen, Kostenpunkt:  rund 830 Millionen Euro. Die Ita würde mit rund 100 Flugzeugen und rund 5.000 Beschäftigten die größte Auslandsgesellschaft des Lufthansa-Konzerns. Die nationalen Marken will die Lufthansa weiterführen, sodass Italiener ihre Ita, Schweizer ihre Swiss und Österreicher ihre Austrian behalten. Alle jedoch unter dem Dach der Lufthansa, die dabei ist, zu einem der drei großen europäischen Luftfahrkonzerne zu werden. Nicht ausgeschlossen, dass in den nächsten Jahren weitere Beteiligungen hinzukommen. Denn attraktive Reiseziele gibt es nicht nur in Bella Italia, sondern auch in anderen europäischen Ländern. ———- Eva Dieterle, Moderatorin: Wir wollen mehr dazu wissen. Deshalb spreche ich jetzt mit unserem Wirtschaftsexperten und Chefredakteur Philipp Stelzner. Philipp, lass uns das Ganze zunächst mal […]

  • Verkehrsministerin besucht Schleuse in Müden

    Verkehrsministerin besucht Schleuse in Müden

    Heute ist es genau einen Monat her, dass das Tor an der Moselschleuse Müden durch einen Schiffsunfall völlig zerstört wurde. Nichts ging mehr auf der Mosel, über 74 Frachtschiffe konnten nicht weiterfahren – ein Schaden in Millionenhöhe für die Wirtschaft. Heute hat sich die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin vor Ort über den Stand der Reparaturarbeiten informiert. Noch immer ist die Schifffahrt auf der Mosel lahmgelegt. Die beiden neuen Schleusentorflügel sind noch nicht eingetroffen. Ab dem 14. Januar sollen sie von Trier nach Müden transportiert werden. Mit einem bundeseigenen Arbeitsschiff, der erste reguläre Transport auf der Mosel seit der Havarie genau vor einem Monat. Stephan Momper, Leiter Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn „Und nach der Planung sind wir voll im Plan, haben wir dann am 31. Januar die Schleuse wieder startklar. Sodass am 31. Januar das erste Schiff geschleust werden kann. Wir haben ein Risiko noch, Sie sehen es hier, die Mosel hat hohe Wasserstände, wir hoffen inständig, dass die Mosel nicht noch weiter steigt, sodass uns Wasser hier in die Kammer läuft.“ Hoffen, dass das Wetter der geplanten Wiederinbetriebnahme der Moselschleuse Müden am 1. Februar keinen Strich durch die Rechnung macht. Es ist genau einen Monat her, als ein Frachter nahezu ungebremst gegen eines der Tore fährt und es völlig zerstört. Notschleusungen durch die kaputte Schleuse werden nötig, um alle gestrandeten 74 Frachtschiffe durch die Wasserstraße zu bringen. Das dauert bis Ende des Jahres. Parallel wird an der Schleuse gearbeitet. Für die Mitarbeiter bedeutet das keinen Urlaub, keine Weihnachtsfeiern. Akkordarbeit. Dafür bedankt sich die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin am Mittag bei allen, die hier auch heute im Einsatz sind. Daniela Schmitt (FDP), Verkehrsministerin Rheinland-Pfalz „Ich bin sehr, sehr dankbar, dass man hier große Schritte erzielt hat in den letzten Tagen und Wochen. Man hat mit großem Engagement hier gearbeitet und wir sind kurz davor, dass […]

  • Straßenbahn fahren als Studentenjob

    Straßenbahn fahren als Studentenjob

    Im Supermarkt an der Kasse, als Kellner oder als Pizzabote – es gibt viele Möglichkeiten um sich als Student ein bisschen Geld nebenher zu verdienen. Nun kommen neue Jobs dazu. Zum Beispiel: Straßenbahnfahrer. Weil die Mainzer Verkehrsgesellschaft händeringend Fachkräfte sucht, können nun auch Werkstudenten Tramfahrer werden. Grund genug für uns, mal mitzufahren. Von der Uni in die Bahn. Nicht als Fahrgast, sondern als Fahrer. Der ausgebildete Trompeter Robert Paetzholdt studiert eigentlich angewandte Informatik, nebenbei steuert er die fast 40 Tonnen schwere Straßenbahn sicher durch Mainz. Robert Paetzholdt, Werkstudent als Straßenbahnfahrer „Ich habe eine Stellenausschreibung für Werkstudenten als Straßenbahnfahrer gesehen und da dachte ich, die haben sich verschrieben, weil kann ja irgendwie nicht sein aber klingt cool, also bewerbe ich mich einfach und zu meiner Überraschung haben sie sich nicht verschrieben und seitdem hab ich den Job.“ Auch Politikwissenschaftsstudent Kashef aus Afghanistan hat die achtwöchige Ausbildung während der Semesterferien absolviert. Kein abgespeckter Crashkurs sondern ganz regulär. Kashef Noori, Werkstudent als Straßenbahnfahrer „Ich wollte was anderes machen als einen Bürojob. Auf YouTube habe ich zufällig eine Reportage gesehen, wo in Nürnberg Studenten als Straßenbahnfahrer ausgebildet wurden und habe mich gefragt, ob man das auch in Mainz machen kann.“ Man kann. Dabei ist die Idee auch in Mainz nicht neu, schon in den 90ern fuhren hier Studis auf der Strecke. Dass das Konzept nun wieder aus der Schublade geholt wird, liegt an immer mehr Personalengpässen. Olga Fojt, Personalerin Mainzer Verkehrsgesellschaft „Vor allem am Wochenende und am Abend, da müssen wir alternative Rekrutierungswege einschlagen, da haben wir viele Ausfälle, die Dienste sind vielleicht auch unbeliebt. Das hat dazu geführt, dass wir gesagt haben, wir müssen jetzt damit anfangen, wenn andere schon längst damit angefangen haben.“ Wer als Straßenbahnfahrer anfangen will, darf sich als Werkstudent bei einer höchstens 20-Stunden-Woche auf rund 1.500 Euro brutto freuen, […]

  • Vorbereitungen für Reparatur von Müdener Moselschleuse

    Vorbereitungen für Reparatur von Müdener Moselschleuse

    Gute Nachrichten von der Mosel: Nachdem Anfang Dezember ein Schiff das Schleusentor bei Müden gerammt hat und es damit völlig zerstört wurde, konnten mittlerweile alle festsitzenden Schiffe notgeschleust werden. Somit kann das kaputte Schleusentor nun repariert werden. Für die Unternehmen vor Ort ist es enorm wichtig, dass es jetzt auch schnell weitergeht. Der Hafen in Trier. Von diesem Terminal verlädt das Logistikunternehmen „Am Zehnhoff-Söns“ Tag für Tag alles, was es zu transportieren gibt: Kleidung, Möbel oder Elektrogeräte in riesen Containern. Aber auch sogenanntes Massengut wie Kies oder Sand. Die Container werden zum Großteil auf Zügen transportiert. Das Massengut in aller Regel lose auf Schiffen. Doch die fallen erst einmal aus. Philipp Klaas, Am Zehnhoff-Söns Terminalleiter Trier „Für unseren Massenguttransport, dass der komplett zum Erliegen gekommen ist. Das heißt, im Moment ist 50 Prozent unseres Geschäfts weggebrochen. Und ja, wir decken das nur noch mit unserem Zugverkehr ab.“ Und mit LKW. Wie hoch der wirtschaftliche Schaden für das Logistikunternehmen ist, kann derzeit niemand sagen: Denn die Aufträge kommen meist kurzfristig rein. Und bleiben somit derzeit für alles, was mit dem Schiff transportiert werden soll, aus. Philipp Klaas, Am Zehnhoff-Söns Terminalleiter Trier „Wir hatten beispielsweise geplant, dass eine Windkraftanlage im Januar bei uns über den Hafen umgeschlagen wird. Zwei Teile davon wurden schon angeliefert im Dezember. Der Rest war für den Januar geplant. Das wurde halt jetzt komplett abgesagt. Und der Kunde muss halt jetzt schauen, dass er seine Schwerlasttransporte anders an die Baustelle bekommt.“ Umso wichtiger, dass es auf einer anderen Baustelle schnell vorwärts geht, nämlich beim kaputten Tor auf der Mosel in Müden. Alle Schiffe wurden mittlerweile notgeschleust und das Wasser ist aus der Schleuse raus. Seit heute wird ein Gerüst aufgebaut, um den kaputten Beton rund um das Schleusentor auszubessern und neu zu gießen. Dafür werden aber erst noch […]

  • Notbetrieb an der Müdener Schleuse

    Notbetrieb an der Müdener Schleuse

    Der Ablauf des schweren Schiffsunfalls vorletzte Woche auf der Mosel lässt Augenzeugen und Fachleute  noch immer ratlos zurück, seine Folgen aber werden immer deutlicher. Der Crash an der Schleuse in Müden stoppt den Schiffsverkehr wohl für Monate mit einem Millionenschaden für die Wirtschaft. Wenigstens eine gute Nachricht gibt es nun: Für die rund 60 Schiffe, die derzeit noch festsitzen, gibt es eine Lösung. Die „Idi“ auf dem Weg in die Müdener Schleuse. Obwohl es hier keine Schleusentore mehr gibt, hat das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt einen Weg gefunden, die Schiffe vom höheren „Oberwasser“ der Mosel in das tiefere Wasserniveau zu schleusen. Ulrich Zwinge, Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn „Wir setzen unsere sogenannten Revisionsverschlüsse –  das sind neun einzelne Dammbalken – in diese Nischen rein. Die sperren dann die Kammer ab, so dass wir von oben Wasser zulaufen lassen können und die Kammer füllt sich dann so bis zum Oberwasserstand. Dann können wir oben das Tor aufmachen und die Schiffe können reinfahren und dann haben wir in diesem Behelfstor quasi auf der Schwelle einen 15 Zentimeter großen Schlitz gelassen. Dadurch entweicht das Wasser wieder ins Unterwasser und das Schiff geht dann langsam nach unten.“ Ein Verfahren, dass es so noch nie gegeben hat. Normalerweise wird die Schleuse mit den Dammbalken für Wartungen trocken gelegt. Die Idee, aus den Balken eine Notschleuse zu bauen, kam den Ingenieuren vor Ort auch deshalb, weil sie den Schiffern helfen wollten, für die die kaputte Schleuse ein Desaster ist. Ulrich Zwinge, Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn „Wenn man mit einem Schiff nicht fahren kann, kann man nichts verdienen. Das wäre für jeden einzelnen Schiffer, der hier fährt oder auch für Reedereien sicherlich eine schwierige wirtschaftliche Situation. Das war uns natürlich bewusst und von daher haben wir eben alles versucht, um möglichst der Schifffahrt zu helfen.“ In drei Schichten arbeiten […]

  • Riedbahn nach Generalsanierung wiedereröffnet

    Riedbahn nach Generalsanierung wiedereröffnet

    Auf die Hilfe von Volker Wissing müssen die Liberalen diesmal verzichten. Der aus der FDP ausgetretene Bundesverkehrsminister war statt beim Parteitag bei der Wiedereröffnung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Das Ende eines einzigartigen Bauprojekts in der Bahnhistorie, das aber kein einmaliges bleiben wird. In den nächsten Jahren wird es Dutzende weitere Streckensperrungen geben. Die Riedbahn-Sanierung, sie war also eine Art Prototyp für das, was Pendler in den nächsten Jahren erwartet. Es wird wieder laut zwischen Mannheim und Frankfurt. Die Züge fahren nach fünf Monaten Pause auf der Riedbahn. Das Team Riedbahn, es hat aus Sicht des Bundesverkehrsministers in den vergangenen Monaten Außergewöhnliches geleistet. Volker Wissing (parteilos), Bundesverkehrsminister „Der Erfolg der Riedbahn-Baustelle ist ein Beleg dafür, dass die Bundesrepublik Deutschland Hochleistung kann. Die Menschen, die hier zusammengearbeitet haben, haben eine Bauleistung erbracht in fünf Monaten, die einen echten Rekord darstellt. Was hier geleistet worden ist, findet international Beachtung. Und es entspricht dem Anspruch, den die Menschen an unser Land haben.“ Seit Juli wurden mehr als 110 Kilometer Gleise, 20 Bahnhöfe und über 1.000 Signale und Weichen und über 380 Oberleitungsmasten erneuert. 1,3 Milliarden Euro steckte die Bahn in die Sanierung. Jetzt erhofft sich die Bahn schnellere Verbindungen und mehr Pünktlichkeit auf einer der wichtigsten Verkehrsadern im deutschen Schienennetz. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bahn „Die Generalsanierung der Riedbahn betrifft eigentlich nur einen ganz kleinen Streckenabschnitt des Schienennetzes in Deutschland. Es sind nur 70 Kilometer. Aber sie hat Bedeutung weit darüber hinaus.“ Jeder siebte Fernverkehrszug in Deutschland führt über die Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim. Wegen andauernder technischer Störungen wurde die Riedbahn für fünf Monate voll gesperrt – das gab’s noch nie. Die Bahn richtete zwei Ersatzstrecken ein, organisierte einen riesigen Ersatzverkehr für 16.000 Pendler. Und tatsächlich war die Bahn diesmal pünktlich. Die Erfahrungen aus der Sanierung will der Bahnchef nutzen für […]

  • Schweitzer macht sich Bild von zerstörter Moselschleuse

    Schweitzer macht sich Bild von zerstörter Moselschleuse

    Fünf Tage nach dem folgenschweren Unfall an der Mosel-Schleuse bei Müden hat sich der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer heute vor Ort selbst ein Bild von der beschädigten Anlage gemacht. Mit dabei auch Verkehrsministerin Daniela Schmitt. Die Mosel bleibt vermutlich monatelang gesperrt. Die Verkehrsministerin versprach den betroffenen Unternehmen, vorübergehend das Sonntagsfahrverbot für LKW aufzuheben.  Die Firmen könnten ihre Transportgüter so lange im Hafen von Trier auf Lastwagen verladen, bis die Schleuse wieder für Schiffe passierbar sei. Ziel der Landesregierung sei es, die wirtschaftlichen Auswirkungen durch die beschädigte Schleuse so gering wie möglich zu halten. Alexander Schweitzer (SPD), Ministerpräsident Rheinland-Pfalz „Diese Schleuse liegt in Rheinland-Pfalz. Aber sie ist Teil der Lebensader Mosel, die uns alle in dieser besonderen europäischen Region betrifft. Und wenn ich die wirtschaftlichen Interessen auch unserer Nachbarn anschaue – Saarland mit einer starken Stahlindustrie und weiteren Industriebereichen – dann ist schon auch eine große Betroffenheit. Was jetzt hier passiert und was durch einen Unfall passiert ist, wird uns wahrscheinlich eine ganze Weile in Beschlag nehmen, auch mit wirtschaftlichen Folgen. Und darum bin ich auch heute hier. Denn das ist für uns ein ganz wichtiger Aspekt, dass wir nah auch an den Interessen unserer Unternehmen und der Industrie sind.“

  • Reparatur an defekten Schleusentoren an der Mosel beginnt

    Reparatur an defekten Schleusentoren an der Mosel beginnt

    Nichts geht mehr auf einer der meistbefahrenen Wasserstraßen Europas, auf der Mosel. Seit am vergangenen Sonntag ein Frachtschiff in die Mosel-Schleuse bei Müden gekracht ist, gibt es keinen Weg mehr von der Mosel auf den Rhein. Die Sperrung kann sich Monate hinziehen – ein immenser Schaden für die Unternehmen, die ihre Waren sonst über Wasserstraßen transportieren. Und während diese Firmen nun nach Alternativlösungen suchen, gibt es vor Ort viel zu tun. Am frühen Morgen macht sich der Spezialkran ans Werk. Seine Mission: Die beschädigten Schleusentore entfernen. Als der Frachter am vergangenen Sonntag fast ungebremst in die geschlossene Schleuse kracht, reißt er die beiden Torflügel aus ihrer Verankerung. Sie wiegen jeweils 40 Tonnen. Tobias Schmidt, Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn „Es gab ein bisschen Probleme, weil wir die Kolbenstange der Zylinder noch durchtrennen mussten, da haben die Tore noch fest dran gehangen oder waren noch nicht ganz getrennt und hatten ein bisschen Schwierigkeiten bei dem rechten Torflügel, den sauber raus zu kriegen, weil der sehr schwer im Wasser lag, aber in der Summe hat alles positiv geklappt und ich bin sehr erleichtert.“ Schaulustige beobachten das Spektakel. Schon am Mittag ist es geschafft. Als nächstes soll ein Teil der Schleuse leergepumpt werden, um sie auf weitere Schäden zu überprüfen. Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft Koblenz Ermittlungen gegen den 27-jährigen Schiffsführer des Unfallfrachters eingeleitet wegen des Verdachts auf Gefährdung des Schiffsverkehrs. Er selbst spricht von einem technischen Defekt. Ein Gutachter soll nun die genaue Ursache herausfinden. Zurzeit sitzen noch rund 70 Schiffe auf der Mosel und der Saar fest. Anfang nächster Woche will das Wasserstraßen- und Schiffahrtsamt prüfen, ob sich das Schleusentor durch eine provisorische Vorrichtung ersetzen lässt oder man die wartenden Schiffe an der Schleuse vorbei leiten kann.

  • Nach Schleusenunfall - Verheerende Auswirkungen auf Schifffahrt an der Mosel

    Nach Schleusenunfall – Verheerende Auswirkungen auf Schifffahrt an der Mosel

    Vergangenen Sonntag  kracht‘s heftig auf der Mosel. Ein Schiff fährt fast ungebremst in die Schleuse Müden  im Landkreis Cochem-Zell und sorgt für schwere Schäden. Die Ursache könnte nach ersten Ermittlungen ein technischer Defekt am Unglücksschiff sein. Verletzt wird zum Glück niemand aber: Der wichtige Wasserweg in Richtung Rhein ist seitdem dicht und das trifft nun sowohl die Wirtschaft als auch den Tourismus. Und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Die Unfallspuren sieht man hier noch immer. Das Schleusentor hat Totalschaden, die Hydraulik ist komplett zerstört und auch den Beton hat‘s schwer erwischt. Ein Kran zur Sicherung steht hier schon, doch um die jeweils fast 50 Tonnen schweren Torflügel zu bergen, wird ein noch größerer Kran benötigt, der sich heute Nacht auf den Weg macht. Albert Schöpflin, Leiter Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn „Dann werden wir als erstes morgen die beiden zerstörten Torteile hier aus der Kammer bergen, um dann anschließend die Kammer komplett trocken zu legen, um die Schäden auch unter Wasser begutachten zu können.“ Zurzeit laufen die Vorbereitungen für ein Ersatztor sowie Lösungsansätze für die festsitzenden Schiffe. Auf 200 Flusskilometern Mosel und Saar kommen momentan etwa 70 nicht weiter. Bereits am Sonntag deshalb der Aufruf, sichere Liegeplätze anzulaufen. Nächste Woche soll ein Versuch gestartet werden, den Schiffen eine Weiterfahrt in Richtung Rhein zu ermöglichen. Albert Schöpflin, Leiter Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn „Hoffen, dass das dann gelingt und dann werden wir eine ganze Zeit lang rund um die Uhr die Schiffe zu Tal bringen. Die Einzelheiten kann ich jetzt noch nicht sagen, da sind wir noch am Erarbeiten.“ Der Schleusen-Crash trifft mit der Mosel einen wichtigen Transportweg für die Schifffahrt. Gut 8 Millionen Gütertonnen gingen bisher in diesem Jahr durch die Müdener Schleuse. Ein Schlag für die Logistik in der Region, wie hier im Trierer Hafen. Dort müssen sie nun […]

  • Nächstes Teilstück der A44 freigegeben

    Nächstes Teilstück der A44 freigegeben

    Große Bauprojekte, die ziehen sich hierzulande ja gerne mal über Jahrzehnte. Zum Beispiel die B10 zwischen Pirmasens und Landau oder unser aktuelles Beispiel: die A44 zwischen Kassel und Herleshausen. Seit 30 Jahren wird hier geplant und gebaut. Viele Jahre ist man im Verzug bei einem der kostspieligsten Autobahnprojekten in Deutschland. Immerhin: Nun ist ein weiteres Teilstück fertig und für den Verkehr freigegeben. Ein schneller Schnitt und viele fröhliche Gesichter, dann sind weitere zwölf Kilometer der A44 bei Waldkappel feierlich eröffnet. Freie Fahrt – zunächst nur für Presse und Veranstaltungsgäste, später dann für alle. Die Bauarbeiten sollten vor über zwei Jahren beendet sein, doch immer wieder gab es unangenehme Überraschungen. Stefan Franz, DEGES-Projektleiter A44 „Zum Beispiel Diebstähle von umfangreichen Kabellieferungen, die dann einfach über Nacht verschwunden sind. Wir hatten das Pech, dass von einem Hersteller, der hier diese weißen Schaltschränke, die überall an der Strecke stehen, der die liefern sollte, der hatte die Lieferung fertig und dann ist ihm der Hof abgebrannt und alle Schränke mussten neu produziert werden. Der war aber natürlich vom Markt weg, weil er Pleite gegangen ist.“ Pleiten, Pech und Pannen. Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg führen zu weiteren Lieferengpässen. Die Verzögerungen treiben auch die Kosten in die Höhe – auf insgesamt 2,7 Milliarden Euro. Das fertiggestellte Teilstück zwischen Waldkappel und Sontra-West soll rund zehn Minuten Zeitersparnis und weniger Schadstoffbelastung bringen. Bis zur Anbindung an die A4 an der Grenze zu Thüringen fehlen aber noch einige Kilometer. 2030 soll alles fertig sein. Schon jetzt würden die angrenzenden Bundesstraßen und Ortschaften spürbar vom Durchgangsverkehr entlastet. Stefan Franz, DEGES-Projektleiter A44 „Ungefähr zwei Drittel des Verkehrs, der derzeit auf der B7 ist, verschwindet hier auf die Autobahn. Und ist damit in der Ortslage dann auch nicht mehr wahrnehmbar. Man kann wieder mit einem Kinderwagen über die Straße gehen, ohne eine Viertelstunde warten […]

  • Mosel-Schifffahrt nach Unfall wohl monatelang gesperrt

    Mosel-Schifffahrt nach Unfall wohl monatelang gesperrt

    Ein Frachter kracht in eine Schleuse und legt damit den gesamten Schiffsverkehr auf der Mosel lahm – so geschehen gestern Mittag bei Müden in Rheinland-Pfalz. Verletzt wurde dabei zum Glück niemand.Jetzt kommt aber die schlechte Nachricht: Die Mosel bleibt bis mindestens Ende März für den Schiffsverkehr gesperrt. Sichtlich gezeichnet liegt dieser Frachter an der Einfahrt zur Schleuse Müden. Gestern Mittag ist er nahezu ungebremst gegen das zu dem Zeitpunkt noch geschlossene Schleusentor gefahren. Das wird durch den Unfall völlig zerstört. Die Torflügel sind aus der Verankerung gebrochen und auch die hydraulischen Antriebszylinder gehen durch den Aufprall kaputt. Albert Schöpflin, Leiter Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn „Das Tor ist Totalschaden, das muss komplett ersetzt werden. Wir werden als erstes jetzt das Tor bergen, was sehr kompliziert ist. Nach der Bergung des Tores werden wir die Stelle trockenlegen, um zu sehen, was unter Wasser noch kaputt ist.“ Bei der Untersuchung der Unfallstelle kommen heute auch Taucher zum Einsatz. Ersten Schätzungen zufolge wird die Reparatur bis mindestens Ende März dauern – vorausgesetzt alles verläuft reibungslos. Das hat weitreichende Folgen für die Region und auch darüber hinaus. Da die beschädigte Schleusenkammer die einzige für die Großschifffahrt an der Schleuse Müden ist, ist die Weiterfahrt Richtung Rhein für andere Frachter nicht mehr möglich. Etwa 70 Schiffe stauen sich schon jetzt bis zur deutsch-französischen Grenze. Dazu kommen 15 Güterschiffe auf der Saar. Albert Schöpflin, Leiter Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Mosel-Saar-Lahn „Das ist im Moment ein herber Schlag für die Industrie. Die Industrie muss jetzt gucken, auf welchem Weg sie ihre Rohstoffe bekommen kann und auf welchem Weg sie auch die produzierten Güter wieder wegbringen kann.“ Straßen und Schienenwege eignen sich dafür in der Moselregion aber wohl nur bedingt. Um das Vorgehen zu koordinieren und die Schleuse schnellstmöglich zu reparieren, hat das zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt einen Krisenstab eingerichtet. […]

  • Bescherung im Nikolaus-Express

    Bescherung im Nikolaus-Express

    Jetzt wird’s weihnachtlich: Hinter dem Türchen Neun unseres Adventskalenders verbirgt sich eine Reise in die Vergangenheit. Zugfahren wie in den 1950er Jahren: Der Nikolaus-Express macht’s möglich. Für viele am Samstag ein ganz besonderes Erlebnis. Mit Volldampf durch Westhessen und maximal 80 Kilometern pro Stunde. Der Nikolaus-Express ist ausgebucht. Rund 280 Menschen fahren hier mit. Einer von ihnen: Christian mit seinem Sohn Felix. Christian, aus Wiesbaden „Für den Kleinen ein ganz tolles Erlebnis. Große Augen und es gibt ganz viel zu sehen.“ Ein Highlight für die Kinder: Der Nikolaus läuft durch den historischen Zug und verteilt Geschenke. Ob er die Kinder auch überraschen kann? Nikolaus, im Nikolaus-Express „Sie tun zwar immer recht überrascht, aber ich habe den Verdacht, dass sie vorher Bescheid wissen, dass sie schon irgendwie ahnen, dass ich komme.“ Der Nikolaus-Express fährt rund 50 Kilometer. Von Wiesbaden nach Idstein und wieder zurück. Organisiert vom Verein Nassauische Touristik-Bahn. Die Lok stellt der Verein Historische Eisenbahn Frankfurt zur Verfügung. Viele Ehrenamtliche arbeiten hier mit. Zum Beispiel als Schaffner. Ralf Lotz, Schaffner „Vielleicht weil hier was passiert, was es nicht mehr so gibt im regulären Leben. Also es ist ja eine gewisse Fantasie, die man im Kopf hat von früher und so. Also man merkt es gerade an den Älteren. Und Sie sehen, ich bin ein bisschen gealtert aber ich mache es trotzdem noch so gerne wie früher.“ Die Dampflok ist über 80 Jahre alt. Gebaut wurde sie 1943. Dirk Bullmann ist der Zugführer des Nikolaus-Expresses. Für ihn etwas ganz besonderes, für eine so alte Dampflok verantwortlich zu sein. Dirk Bullmann, Zugführer des Nikolaus-Express „Das besondere ist, dass sie überhaupt noch fährt. Es gibt halt nur noch sehr, sehr wenige davon, die betriebsfähig halt eben auch außerhalb ihres Heimatbahnhofs ihres Lokschuppens halt eben fahren dürfen. Und das ist eine von denen.“ Während […]

  • Weiterer Bauabschnitt bei der Regionaltangente West

    Weiterer Bauabschnitt bei der Regionaltangente West

    Eins der größten Verkehrsprojekte im Rhein-Main-Gebiet ist die Regionaltngente West. Sie soll mehr Pendler in die Bahn bringen. Ein Megaprojekt, das Milliarden verschlingt. Heute wurde der zweite Bauabschnitt eröffnet. Symbolischer Spatenstich in Kelsterbach in der Nähe des Frankfurter Flughafens. Die nächsten 14 Kilometer der Regionaltangente werden gebaut. Die neue Bahnstrecke zwischen Bad Homburg und Dreieich soll mal über 60.000 Pendler am Tag befördern und den Verkehr rund um Frankfurt entlasten. Knut Ringat, Geschäftsführer RMV „Viele, die heute erst in die Stadt reinfahren müssen, um dann wieder rauszufahren, die können außen rum fahren. Einfach drum herum. Damit entlasten wir das Nadelöhr, den Frankfurter Hauptbahnhof. Damit entlasten wir den City-Tunnel in Frankfurt.“ Im Bauabschnitt Mitte sollen vor allem rund um den Industriepark Höchst im Frankfurter Westen drei neue Haltestellen entstehen. Hinzu kommen zehn neue Brücken, ein Tunnel und 2,5 Kilometer Lärmschutzwände. Ursprünglich wurde von Gesamtkosten von knapp über einer Milliarde Euro ausgegangen, den Großteil will der Bund übernehmen. Inzwischen haben sich die veranschlagten Baukosten allerdings auf knapp 2 Milliarden fast verdoppelt. Hessen Wirtschafts- und Verkehrsminister Kaweh Mansoori rechnet aber fest damit, dass der Bund auch die Zusatzkosten größtenteils übernimmt. Kaweh Mansoori (SPD), Verkehrsminister Hessen „Auch die gestiegenen Baukosten sind erstattungsfähig. Und insofern treiben wir natürlich abschnittweise das Thema voran. Insgesamt ist das, glaube ich, eine wichtige Kraftanstrengung, die nur gelingt, wenn Kommunen, Land Hessen und Bund eng zusammenarbeiten.“ Die beteiligten Kommunen haben den gestiegenen Kosten zähneknirschend zugestimmt. Bis 2028 soll die Regionaltangente West fertig sein. Kaweh Mansoori will an dem Zeitplan unbedingt festhalten, damit die Kosten nicht noch weiter in die Höhe steigen.

  • Tankschiff rammt Brückenpfeiler

    Tankschiff rammt Brückenpfeiler

    In Senheim an der Mosel ist am Wochenende ein Tanker mit einer Brücke kollidiert. Sowohl das Schiff, als auch ein Brückenpfeiler, sind dabei beschädigt worden. Die Untersuchungen dauern an. Ein Blick aus der Nähe zeigt: Hier muss es ordentlich gerumst haben. Am Wochenende ist ein Tankschiff an diese Brücke auf Höhe der Gemeinde Senheim an der Mosel geprallt. Auch das Schiff weist deutlich sichtbare Schäden auf, ist zum Unfallzeitpunkt aber glücklicherweise nicht geladen, sodass keine Schadstoffe in den Fluss gelangen. Der Kapitän wird leichtverletzt in ein Krankenhaus gebracht. Aktuell liegt der Tanker in der Nähe der beschädigten Brücke und wartet auf Freigabe durch das Wasser- und Schifffahrtsamt, um seine Fahrt fortzusetzen. Ob der Schaden an der Brücke Auswirkungen auf die statische Stabilität hat, ist zunächst unklar. Aus Sicherheitsgründen wird die darüberführende Straße für den Autoverkehr gesperrt. Es folgen mehrere Untersuchungen. Bernd Cornely, Leiter Landesbetrieb Mobilität Cochem-Koblenz „Wir haben da besonders ausgebildete Spezialisten, die die Brücke nochmal inspizieren werden. Und sehr wahrscheinlich werden wir auch einen Taucher an den Grund des Pfeilers herunterschicken, damit geschaut werden kann, ob die Fundamente der Brücke unten in Ordnung sind.“ Mittlerweile ist die Prüfung abgeschlossen. Das Ergebnis zeigt: Es handelt sich um rein oberflächliche Schäden, die Statik der Brücke ist nicht gefährdet. Deshalb wurde sie heute Mittag wieder für den Straßenverkehr freigegeben. Wie es zu der Kollision gekommen ist, ist noch nicht geklärt. Die Ermittlungen dauern an.

  • Schnellere Rettungswege dank künstlicher Intelligenz

    Schnellere Rettungswege dank künstlicher Intelligenz

    Bei einem Rettungseinsatz zählt jede Sekunde. Je früher Hilfe kommt, desto höher die Überlebenschancen, zum Beispiel bei einem Herzinfarkt. Doch oft behindert der Verkehr den Rettungswagen auf seinem Weg. Die Uni Kaiserslautern hat jetzt ein System entwickelt, das durch künstliche Intelligenz helfen soll, dass Einsatzkräfte schneller ans Ziel kommen und so entscheidende Minuten sparen. Ein Unfall auf der Autobahn. Jetzt ist wichtig: schnell eine Rettungsgasse bilden. Das klappt leider nicht immer. Autos blockieren den Weg. Dasselbe im Stadtverkehr. Vor allem hier ist die Situation oft unübersichtlich. Anders als auf der Autobahn gibt es keine klaren Regeln. Prof. Naim Bajcinca, Professor für Mechatronik TU Kaiserslautern“ „Man hört die Sirene, die kommt von irgendwo, gerade wenn es um komplexe Verkehrsszenarien geht, man möchte helfen, weiß aber nicht wie. Ich weiß nicht, ob ich zum Beispiel nach rechts fahren darf, vielleicht braucht das Rettungsfahrzeug eben genau diese Spur und da kommt einfach der Gedanke wie kann eigentlich dieses Problem gelöst werden.“ An dieser Frage hat die Technische Universität Kaiserslautern nun 4 Jahre lang gearbeitet. Das Ergebnis: AORTA. Eine Plattform, die Technik in Fahrzeugen und an Ampeln mit künstlicher Intelligenz kombiniert. Prof. Naim Bajcinca, Projektkoordinator „AORTA“ „AORTA greift GPS-Signale des Fahrzeugs auf und auf eine digitale Karte der Straßenwege. Das ist die mindeste Voraussetzung, um einen Beitrag zu leisten bei der Bildung der Rettungsgasse.“ Nähert sich ein Rettungsfahrzeug einer Kreuzung, erkennt AORTA wo wie viele Autos stehen und gibt ihnen vor, wohin sie ausweichen sollen. Sobald die Rettungskräfte an der Kreuzung ankommen, ist diese frei geräumt. Thomas Kämmer, Notfallsanitäter „Meine Wunschvorstellung wäre, wir verlassen unsere Fahrzeughalle, beschleunigen einmalig auf Tempo 50, werden gar nicht schneller und bremsen erst wieder an der Einsatzstelle und damit würden wir immens Zeit gewinnen und ganz klar macht es das natürlich auch um einiges sicherer.“ Denn nicht selten passieren […]