Verbilligtes Deutschland-Ticket für Studenten

Für 49 Euro einen Monat lang mit Bus und Bahn durch ganz Deutschland fahren – das ist seit Einführung des Deutschlandtickets für jedermann möglich. Seit elf Monaten gibt es dieses Angebot, genauso lange kämpfen Studierende im ganzen Land für ein entsprechend vergünstigtes Ticket. Vor ein paar Monaten haben Bund und Länder den Weg dafür frei gemacht. Mit Beginn des Sommersemesters haben viele Hochschulen auf das D-Semester-Ticket umgestellt.

Eine der ersten ist die Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. Ab sofort können die Studenten vergünstigt durch das gesamte Bundesgebiet fahren. Rund 30 Euro pro Monat zahlen sie dafür.
Christian Schuler, Student Universität Mainz
„Ich habe viele Freunde, die es in Anspruch nehmen, ich nehme es in Anspruch und irgendwie merkt man, dass man auch mit REs ganz gut durch Deutschland kommt teilweise.“
Luci, Studentin Universität Mainz
„Ich find’s super, einfach weil ich komme auch aus Hessen, also dass ich dann auch gar nicht irgendwie gucken muss, wie lange ist meine Zone, bis wann kann ich dann fahren.“
Hamid Nassari, Student Universität Mainz
„Als Student hat man dann die Möglichkeit ganz Deutschland zu bereisen, muss nicht immer Bahnticket kaufen, auch wenn man an einer anderen Uni studiert, die vielleicht weiter weg ist und man dann hin und her pendeln müsste.“
Bisher hat das Semesterticket der Uni Mainz knapp 40 Euro monatlich gekostet. Darin enthalten: Freie Fahrt im öffentlichen Personennahverkehr zwischen Idar-Oberstein und Fulda. Mit der Umstellung auf das neue Ticket vergrößert sich der Gültigkeitsbereich enorm, der Preis sinkt. Für diese Änderung haben Semih Cavlak und seine Kollegen im Allgemeinen Studierendenausschuss der Uni Mainz lange geackert.
Semih Cavlak, AStA Universität Mainz
„Für uns war die Umstellung keine Frage. Wir mussten das durchsetzen, einfach weil, nachdem das Deutschlandticket eingeführt worden ist, wir zu einer Situation gekommen sind, an der wir runtergerechnet ein monatliches Ticket haben, was nur 9 Euro billiger war als das Deutschlandticket an sich, also das 49-Euro-Ticket, und damit die Verhältnismäßigkeit von einem Solidarmodell, wie wir es hier an der Uni haben, gefährdet war.“
Aber nicht alle Hochschulen haben sich für die Einführung des deutschlandweiten Tickets entschieden. So setzen einige auf ein freiwilliges Upgrade – die Studenten können den Differenzbetrag zum 49-Euro-Ticket zahlen und bundesweit fahren. Andere, wie zum Beispiel die Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft in Ludwigshafen, bleiben beim bisherigen Semesterticket. Vor der Kamera möchte sich hier niemand dazu äußern; per Mail beruft sich das Studierendenparlament auf laufende Verträge mit Verkehrsunternehmen und -verbünden. Wann oder ob das Deutschland-Semesterticket hier eingeführt wird, ist aktuell offen. Langfristig aber wollen die meisten Hochschulen auf das neue Ticket umstellen und ihren Studierenden – für wenig Geld – freie Fahrt in ganz Deutschland ermöglichen.