Gesellschaft

  • Im Interview: Dr. Cihan Çelik, Oberarzt und Leiter der COVID-Station am Klinikum Darmstadt

    Im Interview: Dr. Cihan Çelik, Oberarzt und Leiter der COVID-Station am Klinikum Darmstadt

    Der Darmstädter Lungenexperte Dr. Cihan Celik warnt: Er geht davon aus, dass es im Oktober wieder steigende Patientenzahlen geben wird. Wir sprechen mit Dr. Celik über die Situation auf der Covid-Stadion im Darmstädter Klinikum. Eva Dieterle, Moderatorin: Und das Thema vertiefen wir jetzt mit Dr. Cihan Celik, dem Oberarzt am Klinikum in Darmstadt. Guten Tag. Dr. Cihan Celik, Oberarzt Klinikum Darmstadt: Guten Tag. Eva Dieterle: In vielen Kliniken hat sich die Anzahl der Corona-Intensivpatienten in diesem Monat mehr als verdoppelt. Viele befürchten zum Herbst hin wieder eine starke Belastung der betreffenden Krankenstationen. Wie ist die Situation konkret auf Ihrer Station? Dr. Cihan Celik: Also, wir haben in den letzten drei, vier Wochen gesehen. Die ersten Ausläufer der Herbstwelle sind bei uns eingetroffen und mittlerweile hat sich die Situation seit dieser Woche auch etwas wieder entspannt. Aber die Patienten, die in den letzten Wochen zu uns gekommen sind und intensivpflichtig geworden sind, liegen zum Großteil immer noch auf der Intensivstation. Von daher war das für uns so etwas wie ein Vorgeschmack für das, was uns im Herbst erwarten könnte, wenn das Leben sich wieder auf die Innenräume zurückziehen wird und die Infektionen wieder steigen. Aktuell haben wir für den Moment den Peak dieser vierten Welle, dieses ersten Ausläufers überstanden. Eva Dieterle: Hospitalisierungsinzidenz und Intensivbettenbelegung sind nun die neuen Leitindikatoren zur Bestimmung der pandemischen Lage. Viele Ihrer Kollegen kritisieren, dass diese Indikatoren erst viel zu spät Alarm schlagen. Wie schätzen Sie das ein? Dr. Cihan Celik: Es gibt sicherlich gerechtfertigte Kritik an diesen Indikatoren und ich sehe das auch so. Ein ganzer Mix an Parametern wäre sicher die bessere Variante gewesen, aber wir dürfen ja nicht aus den Augen verlieren, was genau der Zweck dieses Indikators ist – und zwar Maßnahmen zu steuern. Und daher hat es schon Sinn gemacht, sich von […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten aus Rheinland-Pfalz und Hessen im Überblick. Tankstellen-Interessenverband kritisiert Politik: Nachdem am Samstag ein Mann in Idar-Oberstein einen Tankstellenkassierer vermutlich aus Ärger über die Maskenpflicht erschossen hat, wirft der Verband der Politik vor, die Tankstellen-Mitarbeiter bei der Durchsetzung von Corona-Maßnahmen allein zu lassen. Ordnungsämter würden mit Bußgeld drohen, wenn die Schutzmaßnahmen nicht eingehalten würden. Die Mitarbeiter stünden unter hohem Druck, die Regeln durchzusetzen, selbst wenn dies gefährlich sein könnte. Mögliches Motiv für Amokfahrt: Im Prozess wegen der tödlichen Amokfahrt durch die Trierer Fußgängerzone hat heute einer der Hauptermittler als Zeuge ausgesagt. In der ersten Vernehmung habe der 52jährige Angeklagte berichtet, dass er am Tag vor der Tat bei einem Notar  gewesen sei. Er habe eine hohe Erbschaft einfordern wollen, die ihm zustehe, sei aber erniedrigend behandelt worden. Deshalb sei er durch die Fußgängerzone gefahren. Der Angeklagte hat später alle Aussagen widerrufen. Vor dem Landgericht schweigt er bislang. Der Deutsche ist wegen fünffachen Mordes und 18-fachen versuchten Mordes angeklagt. Er war am 1. Dezember 2020 durch die Innenstadt gerast und soll gezielt Menschen überfahren haben. Wirtschaftshilfen in Milliardenhöhe: Seit März 2020 haben Hessen und der Bund Unternehmen und Solo-Selbstständige mit fast 15 Milliarden Euro unterstützt, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie abzumildern. Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir sagte heute bei der Bilanz nach eineinhalb Jahren, dass die Hilfen tausende Betriebe und deren Arbeitsplätze gerettet hätten. Hessen werde auch weiterhin alle Firmen mit tragfähigem Geschäftsmodell unterstützen. Für Rheinland-Pfalz liegen die Zahlen noch nicht vor.

  • Kinderporno-Razzia in Hessen

    Kinderporno-Razzia in Hessen

    Wir starten mit Ermittlungen der General-Staatsanwaltschaft Frankfurt, der Zentralstelle zur Bekämpfung von Internetkriminalität. Fast 300 Ermittler der hessischen Polizei haben in den vergangenen drei Tagen hessenweit zahlreiche Objekte durchsucht. Die Maßnahmen richteten sich gegen 35 Männer im Alter von 17 bis 60 Jahren. Sie sollen sich fast zwei Jahre lang im Internet Daten besorgt haben, die schwerste sexuelle Missbrauchshandlungen zeigen. Julia Bussweiler, Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt „Auffällig bei den Maßnahmen und bei den Verfahren insgesamt waren die Aufnahmen – dass es insbesondere um Säuglinge und um Kleinkinder ging, das ist schon etwas, das man nicht alltäglich sieht. Und eine weitere Auffälligkeit – das kann man so deutlich sagen – war das Alter der Beschuldigten. Wir haben sehr viele junge Tatverdächtige unter den Beschuldigten und das ist auch eine Beobachtung, die wir seit einigen Jahren machen, die wir auch mit Sorge machen, dass immer mehr junge Leute kinderpornografische Inhalte teilen oder abrufen.“

  • Freie Wähler fordern Freedom Day im Oktober

    Freie Wähler fordern Freedom Day im Oktober

    Seit ziemlich genau anderthalb Jahren bestimmt die Pandemie unseren Alltag. Seitdem verzichten wir auf vieles, sei es der persönliche Kontakt zu Freunden und Familie, ein unbeschwerter Restaurant-Besuch oder die heißersehnte Urlaubsreise. Dank der steigenden Impf-Quote entspannt sich die Situation nach und nach, aber eben sehr langsam. Und entsprechend langsam werden auch die Corona-bedingten Einschränkungen weniger. Zu langsam, finden die Freien Wähler im rheinland-pfälzischen Landtag und fordern einen Stichtag, an dem alle Maßnahmen aufgehoben werden – einen „Freedom Day“, nach dem Vorbild von Großbritannien oder Dänemark. Hier im rheinland-pfälzischen Landtag wirkt auf den ersten Blick alles ganz normal: Die Abgeordneten sitzen nah beieinander, niemand trägt auf seinem Platz eine Maske. Eine hohe Impfquote unter den Abgeordneten und die 3G-Regelung machen es möglich. So normal wie hier soll sich das Leben demnächst überall anfühlen, fordern die Freien Wähler. Dafür brauche es einen Stichtag, von dem an alle Bürger von jetzt auf gleich all ihre Freiheiten zurückbekommen. Stephan Wefelscheid (FREIE WÄHLER), Abgeordneter Landtag RLP: „Für uns bedeutet die Ausrufung eines ‚Freedom Days‘ ein Schritt des Mutes und der Vernunft. Wir müssen wegkommen von ‚German Angst‘. Wer sich bewusst gegen die Impfung entscheidet, der muss mit dem daraus resultierenden Risiko leben.“ Ein genaues Datum nennt er nicht. Nur so viel: Im Oktober soll es so weit sein – dann, wenn jeder ein Impfangebot erhalten hat. Gesundheitsminister Hoch hält von dem Vorpreschen der Freien Wähler wenig. Clemens Hoch (SPD), Gesundheitsminister RLP: „Es wird einen Tag geben und wir sehnen uns ihn alle schnell herbei – die einen schneller, die anderen vielleicht etwas später – an dem wir mit dem Virus so leben, wie wir es von anderen Erkrankungen auch kennen. Aber genauso wenig, wie unsere Maßnahmen willkürlich sind, können wir auch nicht willkürlich irgendein Datum festlegen, sondern wir orientieren uns an den Fakten.“ Fakten, die […]

  • Mainzer Landtag diskutiert über den tödlichen Schuss auf einen Tankwart in Idar-Oberstein

    Mainzer Landtag diskutiert über den tödlichen Schuss auf einen Tankwart in Idar-Oberstein

    Auch die schreckliche Tat von Idar-Oberstein war heute Thema im Mainzer Landtag. In seiner Rede informierte Innenminister Roger Lewentz die Abgeordneten darüber, dass die Zahl der Straftaten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zunimmt. Roger Lewentz (SPD) – Innenminister RLP „Im vergangenen Jahr registrierte das Landeskriminalamt insgesamt 78 Straftaten, die im Zusammenhang mit den staatlichen Bekämpfungsmaßnahmen der Pandemie stehen. Im ersten Halbjahr 2021 sind es bislang 119 Fälle. Es handelt sich bisher überwiegend um Sachbeschädigungen und Beleidigungen. Im Jahr 2020 zählte die Polizei drei Gewaltdelikte. In diesem Jahr bislang fünf. In einer ersten vorsichtigen Bewertung scheint sich insgesamt ein ansteigender Trend für 2021 abzuzeichnen.“

  • Volker Wissing beim Wahlkampfendspurt der Liberalen

    Volker Wissing beim Wahlkampfendspurt der Liberalen

    Countdown bis zur Bundestagswahl. Jetzt sind es noch drei Tage und es gibt eine aktuelle Umfrage. Die sieht die SPD bei 25 Prozent. Die Union liegt vier Prozentpunkte dahinter bei 21 Prozent.  Die Grünen erreichen 14, die AfD 12 und die FDP 11 Prozent. Die Partei „Die Linke“ landet bei 7 Prozent. So viel zum aktuellen Stimmungsbild. Jetzt kommen wir zum Wahlkampf, denn der biegt nun endgültig auf die Zielgerade ein. Bis zuletzt versuchen die Parteien, weitere Wählerstimmen für sich zu gewinnen. So wie die FDP heute bei einer Kundgebung auf dem Frankfurter Römerberg. Was geht da noch im Wahlkampf-Endspurt? FDP-Generalsekretär Volker Wissing, Europa-Politikerin Nicola Beer und die hessische Parteivorsitzende und Spitzenkandidatin Bettina Stark-Watzinger auf Stimmenfang am Frankfurt Römer. Besonders voll ist es nicht – vielleicht auch, weil Gallionsfigur Christian Lindner heute nur als Poster-Boy mit dabei ist. Doch auch ohne ihn wird deutlich: Die FDP, die in den Umfragen seit Wochen stabil bei etwa 11 bis 12 Prozent liegt, strotzt nur so vor Selbstbewusstsein. Und: Sie will raus aus der Opposition. Volker Wissing, FDP, Generalsekretär: „Deutschland braucht jetzt Veränderung. Wir haben jetzt lange genug die Dinge ausdiskutiert. Jeder weiß, wer welchen Vorschlag macht. Jeder weiß, wofür die FDP steht. Und am Sonntag wollen wir natürlich jetzt ein starkes Votum haben für unsere Politik. Und dann anfangen, wir wollen regieren, das Land modernisieren, damit es nach vorne geht.“ Nicola Beer, FDP, Stellvertretende Bundesvorsitzende, Vizepräsidentin Europäisches Parlament: „Wir wollen so stark werden, und werben auch bei der Bevölkerung dafür, uns so stark zu machen, dass Rot-rot-grün nicht möglich ist. Und so stark, dass wir eben den Ausschlag geben können in die richtige Richtung. Für Innovation, für die Entfesselung unserer Gesellschaft. Für mehr Investition in die Bildung. Darauf kommt es jetzt an.“ Dabei haben sich die Liberalen vor allem eines auf die […]

  • Schulstunde für zukünftige Wähler

    Schulstunde für zukünftige Wähler

    Während manche noch im Wahlkampf stecken, um die letzten Unentschlossenen zu überzeugen, konnten bis zu 1,5 Millionen Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland bereits gestern ihre Stimme abgegeben, denn sie waren zur sogenannten Juniorwahl eingeladen. Bei dem bundesweiten Demokratie-Projekt können junge Menschen seit 1999 unter realen Umständen schon einmal das Wählen üben. „Hi, hast du deinen Schülerausweis dabei?“ Letizia kontrolliert die Ausweise und Wahlbenachrichtigungen, erst dann geht es mit dem Wahlschein in die Kabine. Die Zwölft-Klässlerin der Mainzer Auguste Cornelius Gesamtschule leitet gemeinsam mit ihren Klassenkameraden die Juniorwahl. Letizia Kolta, 17 Jahre: „Ich interessiere mich sehr für Politik und es macht mir auch ein bisschen Spaß. In meinem Leben, rege ich mich manchmal ein bisschen oft über die Politik auf, so dass meine Freunde und ich doch recht heftige Diskussionen über Politik haben.“ Bei der Juniorwahl können die Jahrgangsstufen neun und zehn ihre Stimmen abgeben. Die simulierte Bundestagswahl kommt hier ziemlich gut an. Lisa Fee Herrgesell, 14 Jahre: „Ich finde das richtig cool, dass wir Kinder auch mal mitwählen dürfen. Es ist ja auch unsere Welt.“ Gwen Lampertsdörfer, 15 Jahre: „Wir haben eine Vorstellung von allen Parteien gemacht, haben uns alle Parteien angeguckt. Man konnte schon direkt sehen, für was welche Parteien stehen und konnte so seine Stimme daran anpassen.“ Vicky Wenderoth, 14 Jahre: „Bildung und Klima! Die meisten Parteien haben nichts über Bildung, aber Klima fand ich sehr interessant wie die einzelnen Parteien dazu stehen.“ Nach der Stimmabgabe machen sich Letizia und ihre Klassenkameraden daran, die Wahlzettel auszuzählen. Lehrerin Carolin Balzer hat die Wahl an der Schule organisiert. Carolin Balzer, Lehrerin IGS Auguste Cornelius Mainz-Hechtsheim: „Wir wollen natürlich die Demokratieförderung erreichen und auch die Schüler dazu motivieren, später einmal selbst zu wählen und auch so natürlich das Interesse der Schüler an der Politik im Allgemeinen zu wecken.“ Eine wichtige […]

  • Bischofskonferenz in Fulda

    Bischofskonferenz in Fulda

    „Die Menschen sollen merken können, dass sich Wesentliches verändert.“ Mit diesen Worten hatte der Limburger Bischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, die Herbst-Vollversammlung in Fulda eröffnet. Es geht um den Reform-Prozess der katholischen Kirche, der ganz oben auf der Agenda stehen sollte. Heute wurden die Ergebnisse der Beratungen vorgestellt. Missbrauchsfälle, die Rolle der Frauen in der Kirche und die kirchliche Sexualmoral: Es sind heikle Themen, über die die katholischen Bischöfe Deutschlands seit Montag diskutieren. Am Ende der viertägigen Beratungen gibt sich Georg Bätzing zuversichtlich. Georg Bätzing, Vorsitzender Deutsche Bischofskonferenz: „Die Bereitschaft ist bei allen zu erkennen, wirklich alles zu tun, dass Menschen uns wieder neu auch Vertrauen schenken. Und dass wir das Vertrauen derer, die zu uns gehören nicht weiter enttäuschen.“ Zu Beginn der Beratungen war vor allem Kritik am Anerkennungssystem für Missbrauchsfälle laut geworden. Die Bearbeitungszeit der Fälle sei viel zu lang, das System nicht transparent und kompliziert, beklagte der Betroffenenbeirat der Bischofskonferenz. Doch die Bischöfe wollen an dem Verfahren festhalten. Seit Anfang des Jahres seien mehrere Maßnahmen ergriffen worden, um die Bearbeitungsdauer zu verkürzen, sagte Bätzig. Er kündigte jedoch an, die Führung von Personalakten standardisieren zu wollen. Georg Bätzing, Vorsitzender Deutsche Bischofskonferenz: „Es hat sich eben gezeigt bei den Aufarbeitungen von Missbrauch, dass es hier nicht selten eine sehr mangelhafte Praxis der Personalaktenführung gab, dass verschiedene Dinge überhaupt nicht auffindbar waren, dass Akten verstreut und an verschiedenen Orten geführt wurden. Da gab es einen erheblichen Nachholbedarf.“ Die neue Ordnung soll am 1. Januar 2022 in Kraft treten. Außerdem wolle man von der Kirche unabhängige Anlaufstellen für Missbrauchsopfer schaffen. Viele Reforminitiativen hatten sich deutlich mehr von der Herbstvollversammlung versprochen. Unter dem Motto „Wir bleiben laut“ versammeln sie sich am Abend in Fulda, um zu demonstrieren. Hoffnungsvoll schauen sie auf das Treffen der Synodalversammlung nächste Woche in Frankfurt. […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten aus Rheinland-Pfalz und Hessen im Überblick. Diskussion über Quarantäne-Entschädigung: Die gestrige Entscheidung der Gesundheitsminister von Bund und Ländern zur Streichung der Lohnfortzahlung für Ungeimpfte in Corona-Quarantäne stößt auf ein geteiltes Echo. Der Deutsche Gewerkschaftsbund kritisierte, dass damit eine Impfpflicht durch die Hintertür eingeführt werde. Außerdem müssten die Beschäftigten dem Arbeitsgeber künftig ihren Impfstatus mitteilten. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund begrüßte dagegen die Entscheidung der Gesundheitsminister. Es gebe keinen Grund, warum die Allgemeinheit  die Entschädigung für Verdienstausfälle zahlen sollte, wenn Menschen eine Impfung verweigerten. Rheinland-Pfalz wird die neue Regelung zum 1. Oktober einführen, Hessen zum 1. November. Schwerverletzte außer Lebensgefahr: Nach dem schweren Unfall mit vier Toten auf der A 5 bei Friedberg schweben die beiden schwerverletzten 19jährigen nicht mehr in Lebensgefahr. Das hat heute die Polizei mitgeteilt. Am frühen Sonntagmorgen war ein mutmaßlicher Falschfahrer frontal in entgegenkommendes Auto mit vier jungen Menschen gefahren. Zwei von ihnen starben, zwei wurden schwer verletzt. Ein weiterer Fahrer wurde beim Zusammenstoß mit den Autowracks getötet. Der mutmaßliche Geisterfahrer starb später in einer Klinik. Ursache für Schäden gefunden: Einer der Hauptgründe für die Einsturzgefahr der Salzbachtalbrücke bei Wiesbaden war ein defektes Rollenlager. Wie die Autobahngesellschaft heute mitteilte, hätten dies vier unabhängige Gutachten ergeben. Die Hitze im Juni habe die Schäden an der Brücke noch verstärkt. Zwei Pfeiler seien abgesackt, der Überbau des südlichen Brückenteils habe sich verschoben. Die Sperrung der vielbefahrenen Brücke sorgt seit Monaten für massive Verkehrsbehinderungen. Sie soll voraussichtlich Ende Oktober oder Anfang November gesprengt und anschließend neu gebaut werden.

  • Frankfurt Skyliners wollen wieder angreifen

    Frankfurt Skyliners wollen wieder angreifen

    Saisonstart für die Frankfurt Skyliners in der Basketball-Bundesliga: Nach drei Spielzeiten im Tabellen-Mittelfeld will der frühere deutsche Meister nun wieder angreifen. Eine wichtige Rolle kommt dabei auch dem neuen Sport-Manager zu – dem Sohn der Fußball-Legende Rudi Völler.   Marco Völler – vergangene Saison selbst noch für die Skyliners am Ball und jetzt hinter der Bande aktiv. Der Sohn des früheren Fußball-Weltmeisters und Bundestrainers Rudi Völler soll den Umbruch bei den Frankfurter Basketballer voranbringen. So wie hier beim knappen Testspielsieg gegen Zweitligisten Karlsruhe juckt es den 32-Jährigen aber manchmal doch noch selbst in den Fingern. Marco Völler, neuer Sportmanager Frankfurt Skyliners: „Als es nicht so gut lief, habe ich gedacht: Wie gerne würde ich jetzt mal da runter, auch ein bisschen was versuchen. Das hatte ich die letzten Wochen aber nicht so wirklich. Die ersten zwei Monate im neuen Job hatte ich genug zu tun.“ Vier Spielzeiten ging der gebürtige Offenbacher für die Skyliners in der Bundesliga auf Korbjagd. Nun holt er von seinem Büro aus neue Spieler an Bord und arbeitet dem Trainerteam um den neuen Coach zu. Diego Ocampo soll das deutlich verjüngte Team weiterentwickeln und die Skyliners wieder an die Playoff-Plätze heranführen. Zuletzt war er Trainer in Spaniens starker ersten Liga und ist bekannt für seine Kommunikation mit den Spielern. Diego Ocampo, neuer Trainer Frankfurt Skyliners: „Sie wissen hier, dass es zwar sehr wichtig ist, konkurrenzfähig zu sein. Dass es aber auch darum geht, Spieler zu fördern, deutsche Spieler. Um den Club zu verbessern, Stück für Stück auf einen besseren Platz im deutschen Basketball.“ Gleich mehrere Frankfurter Eigengewächse spielen nun bei den Profis, hinzukommen sind bislang fünf Neuzugänge. Darunter auch der deutsche Nationalspieler Lukas Wank – zuletzt bei Olympia – nun soll der 24-Jährige in Frankfurt zum Führungsspieler reifen. Lukas Wank, Neuzugang Frankfurt Skyliners: „Zum ersten Mal […]

  • Mord in Idar-Oberstein löst Debatte über Corona-Leugner aus

    Mord in Idar-Oberstein löst Debatte über Corona-Leugner aus

    Ein junger Tankstellen-Mitarbeiter ist in Idar-Oberstein erschossen worden, nachdem er einen Kunden auf die Maskenpflicht hingewiesen hatte. Das sorgt bei vielen Menschen bundesweit für Entsetzen – doch in der Corona-Leugner-Szene gibt es auch Zustimmung und sogar Jubel für die Tat. Politiker und Experten warnen heute: Teile der Querdenker-Bewegung würden sich immer mehr radikalisieren. Idar-Oberstein trauert. Um den 20jährigen Tankstellen-Kassierer Alex W., der am vergangenen Samstag kaltblütig mit einem Kopfschuss getötet wurde. Derzeit laufen die Ermittlungen gegen einen Tatverdächtigen aus Idar-Oberstein. Eine Anwohnerin erzählt, dass der Mann in der Vergangenheit oft negativ in der Nachbarschaft aufgefallen sei. Pia K. „Aufbrausend, aggressiv, ja. Und nicht in der Lage, irgendwo mit Situationen umzugehen, die ihm jetzt nicht so in den Kram passen.“ Entsetzen herrscht auch bei Politikern in Rheinland-Pfalz. Sie warnen vor einer Radikalisierung unter Corona-Leugnern und Gegnern der Schutzmaßnahmen. Im Internet würden sich unter die Trauer auch Kommentare mischen, die die Tat rechtfertigen oder gar bejubeln. Malu Dreyer. SPD, Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz „Wir sehen bereits jetzt, dass dieser schreckliche Mord instrumentalisiert wird. Das beobachten wir natürlich ganz genau, denn das Internet ist kein rechtsfreier Raum. Wir sehen, dass es eine Protestbewegung gegen die staatlichen Beschränkungsmaßnahmen aus dem Bereich der Corona-Leugner und im Lager der sogenannten Querdenker gibt. Wir sehen, dass Angehörige dieser Szene sich zunehmend radikalisieren und auch vor Gewalttaten nicht zurückschrecken.“ Hendrik Hering, SPD, Landtagspräsident Rheinland-Pfalz „Die Politik ist jetzt gefordert, Menschen, die diese Aggressionen erleben, zu schützen, und nicht mit dieser Situation alleine zu lassen.“ Bei der Polizei sind viele Hinweise auf das Twitterprofil des Tatverdächtigen eingegangen. Dort verbreitet er im Jahr 2019 Aussagen wie: „Gnade denen welche diese Situation heraufbeschworen haben. Oder, nein, Gnade wäre unrecht.“ „Ich freue mich auf den nächsten Krieg. Ja, das mag sich jetzt destruktiv anhören aber wir kommen aus dieser Spirale einfach nicht raus.“ Momentan […]

  • Briefwahl boomt

    Briefwahl boomt

    Die Spannung steigt: Nur noch 4 Tage sind’s bis zur Bundestagswahl am kommenden Sonntag. Bei uns in Hessen und Rheinland-Pfalz sind insgesamt über 7 Millionen Menschen wahlberechtigt. Während der politische Sieger am Sonntag erst noch ausgezählt werden muss, steht ein Gewinner schon fest: Es ist die Briefwahl. Briefwahl boomt. Das zeigt sich auch hier, im Keller des Gießener Rathauses. Die Stadt musste zusätzlichen Platz schaffen, um die zurückgesendeten Wahlbriefe bis Sonntag sicher lagern zu können. Für die Bearbeitung der Briefwahlanträge brauchen die Wahlämter mehr Personal als sonst und letztlich auch bei der Auszählung am Wahltag mehr Helfer. Tabea Heipel-Krug, Wahlamt Stadt Gießen „Briefwahl ist ein erheblicher Mehraufwand auf jeden Fall. Weil natürlich die Anträge müssen bearbeitet werden, die Auszählung ist aufwendiger, weil man ja erst jeden einzelnen Wahlschein zulassen muss und das ist dann einfach in der Auszählung dauert es länger als bei der regulärer oder bei der normalen Auszählung im Wahllokal.“ So manche Wahlurne jetzt schon rappelvoll mit Wahlbriefen. In Gießen hat man bislang über 23.000 Briefwahlanträge bearbeitet, 14.000 waren es bei der letzten Bundestagwahl. Rekordzahlen beim Gang zum Briefkasten statt zur Urne, egal wo man in Hessen oder Rheinland-Pfalz nachfragt. Doch warum ist das so? Nathalie Allgeyer Weil das jetzt in der Coronazeit für mich die bessere Möglichkeit war zu wählen. Das war jetzt einfach mit den Risiken die es gibt, einfach zuhause, muss nicht ins Wahllokal gehen. Moritz Großelege Einfach angenehmen, früh die Unterlagen zu haben, sich Gedanken zu machen und sich dann zuhause zu überlegen, wo setz ich mein Kreuz, werfs einfach in den Briefkasten, angenehm. Johanna Becker War noch hin und hergerissen, wollte mich in Ruhe zuhause mit auseinandersetzen. Milena Nauhardt Doch ist einfach einfacher. Auch wenn man mal wo anders ist, kann man es vorher schon erledigen. Auch bei der Post ist man vorbereitet, […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten aus Rheinland-Pfalz und Hessen im Überblick. Entsetzen über Tankstellen-Mord Nachdem am Samstag in Idar-Oberstein ein Mann vermutlich aus Ärger über die Maskenpflicht einen Tankstellen-Kassierer erschossen hat, zeigten sich heute viele Politiker tief bestürzt über die Tat. Roger Lewentz, SPD, Innenminister Rheinland-Pfalz „Wie die Menschen in Rheinland-Pfalz so sind wir auch sehr schockiert über diesen feigen Mord, man muss es so sagen. Und was uns natürlich im Moment innehalten lässt, ist das Gedenken an diesen jungen Mann, an die Familie, an die, die so viel Leid erfahren haben.“ Lewentz kritisierte die abscheuliche Instrumentalisierung der Tat durch Corona-Leugner in den sozialen Netzwerken. Nach Angaben der Ermittler hat der 49jährige Deutsche die Tat gestanden. Er sagte, dass ihn die Pandemie stark belaste und er die Corona-Maßnahmen ablehne. Inzwischen hat die Stadt Idar-Oberstein Trauerbeflaggung angeordnet. Zudem diskutiert die Stadtverwaltung über eine öffentliche Gedenkveranstaltung für das Opfer. Auszeichnung für BioNTech-Forscher Die Gründer des Mainzer Pharma-Unternehmens BioNTech, Özlem Türeci und Ugur Sahin, sowie die Biochemikerin Katalin Karikó werden mit dem Paul Ehrlich-Preis 2022 geehrt. Wie der Stiftungsrat heute in Frankfurt mitteilte, erhalten sie die Auszeichnung für die Erforschung und Entwicklung von messenger-RNA zu präventiven und therapeutischen Zwecken. Die schnelle Entwicklung eines Corona-Impfstoffs würdigte die Jury als herausragenden Erfolg. Der Paul-Ehrlich-Preis ist mit 120.000 Euro dotiert und gilt als eine der bedeutendsten Ehrungen in der Medizin. Hessen hat neue Großstadt Hanau ist nun die sechste und kleinste Großstadt des Landes. Wie die Stadtverwaltung heute mitteilte, lebten seit dem 9. September mehr als 100.000 Menschen in der Stadt. Für die Bürger werde sich wenig ändern. Hanau erhoffe sich von dem Status vor allem wirtschaftliche Vorteile als neuer Standort für Unternehmen. Zudem gebe es Einzelhandelsketten, die ausschließlich in Kommunen mit mehr als 100.000 Einwohnern investierten.

  • Ehrung für Elisabeth Selbert in Kassel

    Ehrung für Elisabeth Selbert in Kassel

    „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“. Ein Satz aus dem Grundgesetz, der für uns heute selbstverständlich ist. Doch dass er überhaupt im Grundgesetz steht, war seinerzeit überhaupt nicht selbstverständlich. Zu verdanken ist das vor allem einer Frau aus Kassel: Elisabeth Selbert – Sozialdemokratin und Rechtsanwältin. Heute, an ihrem 125. Geburtstag, hat sie der Bundespräsident in Kassel gewürdigt. Ein Denkmal für eine Politikerin, die zeitweise nahezu vergessen war. Elisabeth Selbert war eine der Vorkämpferinnen der Frauenbewegung. Seit heute erinnert eine Statue an die Kasseler SPD-Politikerin. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigt eine Ikone der Gleichberechtigung. Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident „Dann machen wir uns bewusst, wie lang und steinig der bisherige Weg zu mehr Gleichberechtigung der Geschlechter, wie lang dieser Weg war, wieviel Widerstände zu überwinden waren, wieviel Rückschläge es auf diesem Weg auch gab.“ Und der Widerstand war groß im Parlamentarischen Rat, der ab 1948 das Grundgesetz ausarbeitete. Elisabeth Selbert war eine von gerade mal vier weiblichen Abgeordneten und setzte sich schließlich durch mit ihrer Formulierung, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind. Diese Formulierung war nämlich nicht banal – sie hatte gravierende Folgen. Kerstin Wolff, Leiterin Archiv der deutschen Frauenbewegung „Das Interessante an diesem Satz ist, das er mit einem Schlag relativ alte, konventionelle Vorstellungen von Geschlechterrollen und vor allen Dingen auch von Familienkonstellationen in Frage gestellt hat. Und es ist die Grundlage, auf der wir heute stehen und auf dieser Grundlage können wir überhaupt erst diese ganzen anderen Reformprozesse, die wir eingeleitet haben, machen.“ Vor dem Festakt hatte der Bundespräsident das Archiv der deutschen Frauenbewegung in Kassel besucht. Hier wird der Nachlass von Elisabeth Selbert aufbewahrt. Eine große politische Karriere hat sie nicht gemacht. Eine Zeit lang saß sie im hessischen Landtag, dann arbeitete sie bis ins hohe Alter als Rechtsanwältin in Kassel. Dabei wehte ihr ein scharfer Wind ins Gesicht, wie manch politisch […]

  • Bischofskonferenz in stürmischen Zeiten

    Bischofskonferenz in stürmischen Zeiten

    In Fulda haben sich heute die katholischen Bischöfe Deutschlands zu ihrer Herbst-Vollversammlung getroffen. Im Fokus der viertätigen Beratungen steht der Reform-Prozess „Synodaler Weg“. Darin geht es unter anderem um die Stellung der Frauen in der Kirche, die kirchliche Sexual-Moral, den Umgang mit Macht und die priesterliche Ehelosigkeit. Auch die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen wird Thema sein. Die Vollversammlung wird vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, dem Limburger Bischof Georg Bätzing, geleitet. Georg Bätzing, Vorsitzender Deutsche Bischofskonferenz: „Wir werden uns, wie in allen zurückliegenden Konferenzen dem Thema Aufklärung und Aufarbeitung des Missbrauchs widmen. Wir werden uns ganz gewiss intensiv befassen mit den bisherigen Erfahrungen des neuen Anerkennungssystems für das erlittene Leid – also der materiellen Anerkennung. Sie wissen, wir haben dazu eine unabhängige Kommission eingerichtet. Wir sind nicht Herren des Verfahrens, wir haben als Bischöfe dieses Verfahren in Gang gesetzt, jetzt läuft es. Wir werden es genau betrachten, weil wir auch Rückmeldungen haben – nicht zuletzt aus dem betroffenen Beirat der Deutschen Bischofskonferenz – dass hier Themen genau betrachtet und möglichst bald auch nochmal mit Stellschrauben berührt werden müssen.“