Immer weniger Sozialwohnungen in Frankfurt
Es ist das vielleicht brisanteste Thema in Frankfurt: Die Wohnsituation. Die Stadt droht aus allen Nähten zu platzen. Bezahlbarer Wohnraum in der Stadt wird zur Mangelware. Ein Grund des Problems: Es gibt immer weniger Sozialwohnungen. Seit dem Jahr 1990 hat sich ihre Zahl um mehr als die Hälfte reduziert – bei konstantem Bedarf. Eine problematische Entwicklung. Christina Schlößler, Mieterin in Frankfurt „Mein Name ist Christina Schlößler. Ich bin 61 Jahre alt. Ich wohne seit mehr als 31 Jahren hier. In einer weitestgehend rollstuhlgerechten Wohnung und möchte auch gerne hier wohnen bleiben, aber das ist jetzt etwas erschwert.“ Denn: Schlößler wohnt zwar in einer Sozialwohnung, aber die ist nach 30 Jahren aus der Mietpreisbindung herausgefallen. Das bedeutet: Der Vermieter darf die Mieten erhöhen. Christina Schlößler, Mieterin in Frankfurt: „Der Hausbesitzer hätte ab dem ersten Januar 2021 die Mieten erhöhen können um 15%, aber nach Verhandlungen mit der Stadt Frankfurt hat er das ein Jahr ausgesetzt, die Mieterhöhung. Und die ist aber jetzt zum 1. Januar 2022 gekommen.“ Die Waldschmidtstraße im Frankfurter Ostend. Hier im Wohnkomplex sind auf einen Schlag 350 Wohnungen aus der Preisbindung herausgefallen. Die Anzahl an Sozialwohnungen in Frankfurt sinkt seit Jahrzehnten stetig. Gab es im Jahr 1990 noch rund 68.000 Sozialwohnungen, sank die Zahl im Jahr 2000 auf 41.324. Laut aktuellen Zahlen gibt es nur noch rund 30.000 Sozialwohnungen. Das Angebot sinkt also. Aber der Bedarf bleibt ungefähr gleich hoch. Das ist ein großes Problem, sagt Eyup Yilmaz, Abgeordneter der Linken im Römer. Dabei werde in Frankfurt eigentlich viel gebaut. Eyup Yilmaz, Die Linke, Abgeordneter Römer Frankfurt „In den letzten fünf Jahren haben sie etwas 20.000 Wohnungen gebaut, aber nur nicht sozial und bezahlbar. Alles ist Geldanlage, alles ist Spekulation. Für die Menschen, die hier in Frankfurt leben, gibt es kaum sozial bezahlbare Wohnungen.“ Die Stadt erwidert: Wir […]