Kultur

  • Dreharbeiten bei Schloss Braunfels

    Dreharbeiten bei Schloss Braunfels

    Das Schloss Braunfels im hessischen Lahn-Dill-Kreis ist vielen als schönes Ausflugsziel bekannt. Doch da, wo normalerweise Besucher den mittelalterlichen Burghof erkunden, stehen momentan Kameras und Mikrofone. Denn auf dem Schloss entsteht ein Kinofilm. Ein Hauch von Hollywood in Hessen. Uschi Glas posiert mit ihren Schauspiel-Kollegen an Filmset. Auf dem altehrwürdigen Schloss Braunfels wird momentan der zweite Teil der Kinderbuch-Verfilmung „Max und die wilde 7“ gedreht. Dafür wird das Schloss zur fiktiven Seniorenresidenz „Burg Geroldseck“, denn bereits im ersten Film ist Titelheld Max mit seiner Mutter auf die Burg gezogen und hat in drei schrulligen Senioren echte Freunde gefunden. Winfried Oelsner, Regisseur „Der Junge denkt sich: ‚Ach, die ganzen alten, faltigen Mumien hier, oh Gott.‘ In dem Seniorenheim, die ganzen Alten denken sich anfangs: ‚Dieser Junge, der bringt hier nur Unruhe rein und kann sich nicht benehmen.‘ Wir spielen also auch mit den Klischees, aber je mehr sie sich kennenlernen, desto mehr entwickelt sich eine Freundschaft, desto mehr entwickeln sich beide gegenseitig etwas. Und so wachsen sie zusammen und am Ende sind sie eine Bande, die zwar zusammen über 200 Jahre alt ist, aber es ist eine Bande.“ Und diese Bande muss wieder einen spannenden Fall lösen. Denn nachdem im ersten Teil ein geheimnisvoller Einbrecher überführt werden konnte, wird die Burg jetzt von einem Geist heimgesucht. Dabei arbeiten die unterschiedlichen Generationen Hand in Hand – genauso wie am Filmset. Uschi Glas, Schauspielerin „Ich habe nie irgendwelche Hemmungen gehabt mit Kindern umzugehen. Nie! Ich habe nie darüber nachgedacht, wie spreche ich denn jetzt mit einem Kind? Soll ich jetzt Dilli-Dilli machen oder soll ich normal sprechen? Ich habe eigentlich immer die Kinder als volle Persönlichkeiten wahrgenommen und das mache ich heute auch noch. Ich finde, man soll natürlich, ohne Verstellung an die Kinder herangehen.“ Das Konzept scheint aufzugehen, denn auch die nächste […]

  • Manga-Messe startet in Wiesbaden

    Manga-Messe startet in Wiesbaden

    Große Kulleraugen und ein kindlich-niedliches Gesicht – so sieht ein typischer Charakter aus einem Manga aus. Viele denken bei japanischen Comics und Zeichentrick an Kinderserien. Dabei sind sie ein fester Bestandteil der japanischen Popkultur und durchaus auch mit erwachsenen Inhalten. Fans gibt es auf der ganzen Welt, auch in Deutschland wächst die Szene immer mehr. In Wiesbaden ist das dieses Wochenende nicht zu übersehen. Real gewordene Zeichentrickhelden. Egal aus welchem Manga oder Anime – hier findet man so gut wie jedes Kostüm. Zehntausende Fans der japanischen Popkultur kommen dieses Wochenende auf der Connichi zusammen. Bisher in Kassel, dieses Jahr zum ersten Mal in Wiesbaden. Schon Stunden vor dem Einlass sammeln sich die Fans vor der Halle. Caro „Ich bin generell Japan-Fan, aber vor allem Anime und wir Cosplayen zwei Charaktere aus einem Anime auch.“ Marie „Also ich habe bis gestern noch hier an dem Helm gewerkelt, weil ich ihn unbedingt noch fertigmachen wollte, damit das Cosplay auch gut aussieht.“ Elisabeth „Wir sind extra um 3 Uhr früh aufgestanden und sind von Erfurt hierher gereist, einfach weil es macht einfach sehr viel Spaß hier.“ Christiane und Anna sind sogar extra aus Hamburg gekommen. Anna „Also ich habemein Cosplay jetzt teilweise selber genäht auf den letzten Drücker, wie immer … das ist so eine Krankheit. glaube ich. von vielen Cosplayern, es wird auf den letzten Drücker genäht. Aber es macht gerade irgendwie den Reiz aus, den Spaß, das darzustellen, worauf man Bock hat, einfach mal auch jemand anderes zu sein.“ Christiane „Es ist bunt, es ist fröhlich, es ist komplett – manche würden sagen gaga, aber ist es nicht. Es ist einfach ein Beisammensein, es ist ein Neue-Leute-Treffen, Neue-Leute-Kennenlernen, einfach eintauchen in eine andere Welt.“ Ja, dieses Gefühl hat man wirklich, wenn man durch die Hallen der Connichi läuft. Besonders die Foto-Stationen […]

  • Staatsphilharmonie startet neue Konzertsaison

    Staatsphilharmonie startet neue Konzertsaison

    Die Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz hat ihn schon oft bekommen, den „OPUS Klassik“, den wichtigsten Preis in Sachen Klassische Musik. Außerdem ist es der Staatsphilharmonie – als einziges Orchester in Deutschland – gelungen, die Abonnentenzahlen zu steigern – in dieser Spielzeit um 20 Prozent. In Ludwigshafen ist jetzt das Programm für die neue Spielzeit vorgestellt worden. Morgen Abend startet die rheinland-pfälzische Staatsphilharmonie in die neue Konzertsaison. Das Orchester probt. „Metropolis“, die Musik zum Stummfilmklassiker von Fritz Lang. Das „Metropolis“-Konzert in Ludwigshafen ist eine von 154 geplanten Veranstaltungen in Rheinland-Pfalz, in Deutschland und im Ausland. Beat Fehlmann, Intendant Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz „Der rote Faden ist die Musik an sich selber und das Verbindende, was Musik evozieren kann. Und die Musik, die wir machen, die findet ja live statt. Menschen kommen zusammen, zu einem bestimmten Zeitpunkt, und erleben gemeinsam etwas. Das ist etwas ganz, ganz besonders Wichtiges. Das ist etwas Gemeinschaftsbildendes. Das ist etwas, was die Gesellschaft prägt.“ Das größte rheinland-pfälzische Orchester ist in dieser Spielzeit auch in Mailand und Vaduz auf Tournee. Die meisten Konzerte finden aber im eigenen Bundesland statt. Auch im Probensaal des Orchesters, um Barrieren abzubauen und möglichst viele Menschen zu erreichen. Katharina Binz (Bündnis 90 / Die Grünen), Kulturministerin Rheinland-Pfalz „Ganz wichtig ist, dass die Staatsphilharmonie sich auch immer wieder mit der verändernden Gesellschaft auseinandersetzt, vor allen Dingen die vielfältige Gesellschaft, wie wir sie hier in Ludwigshafen, aber auch in Mannheim haben. Sie versucht zu repräsentieren, mit einzubeziehen, Und das macht auch die großartige Arbeit hier am Standort aus.“ „Bleib euphorisch“ ist das Motto der neuen Spielzeit. Es gibt kein klassisches Programmheft, sondern einen Abreiskalender mit täglichen Infos zum Orchester und zu den Konzerten. Ein Gebrauchsgegenstand für Jedermann. Beat Fehlmann, Intendant Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz „Der Anspruch ist, dass wir den Menschen nie aus dem Kopf gehen und sie jeden Tag eine […]

  • Sensationsfund bei Grabungen in Ingelheim

    Sensationsfund bei Grabungen in Ingelheim

    Ingelheim am Rhein hat eine lange Geschichte: Bereits in der Bronzezeit war das Gebiet besiedelt, später kamen die Römer und danach die Franken. Darunter das Geschlecht der Merowinger, das vom 5. bis ins 8. Jahrhundert dort gelebt hat. Bereits seit 2015 graben Archäologen auf einem ehemaligen Merowinger-Friedhof nach Überresten. Doch neben Knochen finden die Forscher oft nicht viel – rund 90 Prozent der Gräber wurden in der Vergangenheit geplündert. Doch vor wenigen Wochen dann die große Überraschung.

  • Benin-Ausstellung im Museum der Weltkulturen

    Benin-Ausstellung im Museum der Weltkulturen

    Provenienzforschung – das ist ein Begriff der in den vergangenen Jahren in Verbindung mit Museen immer häufiger auftaucht. Gemeint ist die Erforschung der Herkunft der Kunstwerke. Auch das Frankfurter Weltkulturenmuseum versucht herauszufinden, woher die Kunst aus aller Welt stammt und stellt sich damit der Raubkunst-Debatte. Gezeigt werden jetzt 57 Objekte aus dem heutigen Nigeria. Zum ersten Mal überhaupt zeigt das Weltkulturenmuseum seine gesamte Sammlung mit Objekten aus dem Königreich Benin. Sie sind mindestens 500 Jahre alt. Alltagsgegenstände, Schmuck, Zeremonienstäbe. Dinge, die Einblicke in das Leben am Königshof einer einst bedeutenden Dynastie in Westafrika geben. Julia Friedel, Kuratorin der Ausstellung „Das Königreich Benin wurde um 1200 gegründet, geht aber wahrscheinlich auf eine frühere Dynastie zurück und war eins der bedeutendsten und einflussreichsten Reiche in Westafrika. 1897 wurde dieses Königreich allerdings durch die Briten zerstört. Und seitdem haben die Objekte Eingang in westliche Museen gefunden. Weil die Objekte während dieser Invasion geplündert wurden.“ Der Großteil der Sammlung kommt Anfang des 20. Jahrhunderts nach Frankfurt. Ihr Wert wird auf 2 Millionen Euro geschätzt. Viele Gegenstände erwirbt das damalige Völkermuseum von einem britischen Händler. Ziemlich sicher ist: Ein Altarstab und ein Schwert stammen aus der Beute von 1897, denn sie sind in einem Katalog abgebildet. Audrey Peraldi, Kuratorin der Ausstellung „Das ist ein Händler aus Großbritannien, der eine von den ersten war, der alle Objekte fotografiert hat, was damals nicht üblich war. Und anhand der Fotografien konnte man die Stücke wiederfinden. Es ist so, dass dieses Stück ist eindeutig, wegen seiner Beschädigung am Rande vom Objekt, bei diesem Objekt ist man ziemlich sicher, anhand der Größe des Objekts.“ Die Herkunft aller Stücke zu klären ist schwierig. Das Museumsarchiv ist im Zweiten Weltkrieg zerstört worden. Viele Objekte können die Experten dem Königreich Benin zuordnen, bei einigen wird der Bezug zum Hof angezweifelt. Im Dezember vergangenen […]

  • Backfischfest in Worms

    Backfischfest in Worms

    Frischen Backfisch vermutet man zu allererst wohl nicht in Rheinland-Pfalz, doch genau hier findet das traditonelle Backfischfest statt. Am Wochenende ging es in Worms los. Und das bereits zum 90. Mal. Die Nibelungenstadt feiert dieses Jubiläum gleich neun Tage am Stück. Mit Weinzelt, Festumzug und Fahrgeschäften. Ein Backfisch im Tausch gegen den Stadtschlüssel. Der Wormser Oberbürgermeister wird traditionell vom „Bojemääschter vun de Fischerwääd“, also dem Bürgermeister von der Wormser Fischerweide, bestochen. Ab jetzt hat Markus Trapp neun Tage lang das Sagen in der Nibelungenstadt. Markus Trapp, „Bojemääschter vun de Fischerwääd“ „Mein Amtszimmer ist natürlich unten im Weinzelt und auf dem Backfischfest. Neun Tage lang müssen wir irgendwo natürlich auch repräsentieren. Wir haben gerade, wo wir herkommen – von der Fischerwääd – waren die Erbfischer. Sieben Erbfischer, die die Fischerrechte hatten seit 1106, auf dem Rhein zu fischen. Und aus diesem Grund hat Worms den Backfisch immer dabei und wir essen den natürlich sehr gerne.“ Die Wormser Fischerzunft ist die älteste Zunft Deutschlands. 1933 organisierte sie das Backfischfest zum ersten Mal. Schon damals war das Fest ein großer Besuchermagnet. Im Laufe der Jahre sind immer mehr Bräuche entstanden. Weil die Lederindustrie im 19. und 20. Jahrhundert in Worms ein wichtiges Standbein war, führen Schüler des Gauß-Gymnasiums den traditionellen Ledertanz auf. Für Oberbürgermeister Adolf Kessel ist die Erhaltung solcher Traditionen wichtig. Adolf Kessel (CDU), Oberbürgermeister Worms „Es ist ein großes Jubiläum natürlich mit einer großen Tradition. Brauchtum wird hier gewahrt. Und alle Wormserinnen und Wormser freuen sich jedes Jahr auf das Backfischfest und dieses Jahr, denke ich, nochmal mehr. Viele nehmen auch Urlaub. Viele sparen extra fürs Backfischfest, um dann wirklich die neun Tage auf dem Festplatz verbringen zu können.“ Nach der offiziellen Eröffnung ziehen die Feiernden dann weiter auf den Festplatz. Das diesjährige Highlight: das größte transportable Riesenrad der Welt. Von […]

  • Federweißer-Lese an der Mosel hat begonnen

    Federweißer-Lese an der Mosel hat begonnen

    Er gilt als Vorbote des Herbstes und trägt wohlklingende Namen wie „Rauscher“, „Sauser“ oder „Sturm“. Besser bekannt ist er jedoch als „Federweißer“. Fans des süßen, gärenden Traubenmosts dürfen sich freuen: In Neustadt an der Weinstraße in der Pfalz hat die Lese bereits letzte Woche Montag begonnen. An der Mosel ist heute der Startschuss gefallen. Hier sind vier Vollernter im Dauereinsatz. In den Weinbergen des Familienweinguts Meierer in Osann-Monzel an der Mosel. Die Trauben werden maschinell von den Reben abgeschüttelt, die Blätter abgesaugt. Wo die Hänge zu steil oder die Reben jung und empfindlich sind, wird aber auch noch traditionell von Hand geerntet. Der Ertrag von fünf Hektar der gut doppelt so großen Rebfläche geht dann in die Federweißerproduktion. Matthias Poss, Weinbautechniker Weingut Meierer „Wir haben heute Morgen begonnen mit der Rebsorte Solaris, das ist eine sehr frühreife Rebsorte. Und bis jetzt sind wir sehr zufrieden, sowohl mit der Menge als auch mit der Qualität von unserem Lesegut.“ Was hier im Erntewagen und anschließend in der Kelterei landet, kann sich also schon mal sehen – und bald auch schmecken lassen. Bis zu 50.000 Liter Federweißer werden hier jedes Jahr abgefüllt, beim größten Federweißer-Produzent an der Mosel. Zufrieden ist man hier auch mit dem Verlauf des Sommers, der den Winzern dichtes, grünes Blattwerk und vor allem gesunde Trauben beschert hat. Matthias Poss, Weinbautechniker Weingut Meierer „Wir hatten jetzt im Nachhinein noch den Niederschlag, den die Reben noch gebraucht haben. Und würden uns jetzt im weiteren Verlauf über trocken-kühle Witterung freuen. Wir sind generell etwas früher dran, mit der Lese.“ Und zwar gut zwei Wochen früher als gewöhnlich. Dem Verkauf des Federweißen sollte nun nichts mehr im Wege stehen. Ab 1. September, also heute in einer Woche, kann sich dann jeder selbst von der Qualität des diesjährigen Federweißen überzeugen.

  • Gefährden EU-Pläne den Weinbau?

    Gefährden EU-Pläne den Weinbau?

    Dem deutschen Wein droht in vielen Regionen bei uns das Aus. Das sagen ganz viele Winzer derzeit – die Stimmung in der Branche ist so durchwachsen wie das Wetter. Hintergrund ist der Green Deal der Europäischen Union. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln soll bis 2030 um mindestens 50 Prozent reduziert werden. Wie begründet ist die Angst um den deutschen Wein? In den Weinbergen nahe des rheinhessischen Hahnheim sind die Trauben bald bereit für die Lese. Thilo Ruzycki freut sich schon auf seinen neuen Jahrgang. Doch durch das wechselhafte Wetter war es mühselig. Damit die Trauben von Pilzen verschont bleiben, musste er dieses Jahr mehr Pflanzenschutzmittel verwenden als sonst. Ohne Pestizide hätte er fast keinen Ertrag, sagt er. Daher Blickt er besorgt auf die Pläne der EU. Thilo Ruzycki, Winzer in Hahnheim „Wo der Pflanzenschutz um bis zu 50% reduziert werden soll, da wird das so sein, dass es sehr viele Jahre mit klassischen Missernten geben wird. Und vielleicht, wenn das Wetter mal in einem Jahr besonders gut ist, dass man auch ein bisschen was erntet. Aber es wird keine regelrechte Weinernte jedes Jahr geben.“ So könne er nicht mehr wirtschaftlich arbeiten. Dazu würde die außereuropäische Konkurrenz den rheinland-pfälzischen Winzern den Rang ablaufen. Doch die EU pocht auf die neue Verordnung. Die Pflanzenschutzmittel gefährden die biologische Vielfalt. Schon jetzt gehe die Artenvielfalt drastisch zurück. Ein „weiter so“ gefährde die Lebensgrundlage auf der Erde. Der Bund für Umwelt und Naturschutz fordert daher noch drastischere Maßnahmen. Doch nicht nur Thilo Ruzycki sondern die meisten Winzer in Rheinland-Pfalz sind skeptisch. Vor allem die Weinbauer an der Mosel. Denn die Region ist zum Großteil ein Landschaftsschutzgebiet. Thilo Ruzycki, Winzer in Hahnheim „Also an der Mosel zum Beispiel oder in Rheinhessen in Steillagengebieten, wo die Landschaft besonders schön ist, dort ist ein Pflanzenschutzmittelverbot in Berede. Also praktisch […]

  • Mainzer Landesmuseum zeigt römische Mosaike

    Mainzer Landesmuseum zeigt römische Mosaike

    Die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz zählt zu den ältesten Städten Deutschlands. Unter dem lateinischen Namen Mogontiacum gehörte sie fast fünf Jahrhunderte zum Römischen Reich, war einer der wichtigsten Militärstandorte am Rhein. In dieser Zeit ist ein Kunstwerk entstanden, das enorm aufwändig verarbeitet ist. Es besteht aus Hunderttausenden Einzelteilen. Das Mainzer Landesmuseum ist nun um dieses Highlight reicher. Er ist das Zentrum: Orpheus. Eine griechische Sagengestalt, die so schön gesungen haben soll, dass sie damit alle Mächte besänftigen konnte. Mit seiner Kithara im Arm, einem Saiteninstrument, bezaubert Orpheus sogar wilde Tiere und versammelt sie um sich. Archäologen haben das rund 6 mal 6 Meter große Mosaik aus der Römerzeit 1995 in der Mainzer Altstadt entdeckt. Jetzt gehört es zur Sammlung des Landesmuseums. Dr. Birgit Heide, Direktorin Landesmuseum Mainz: „Wir kannten die Fundstelle schon von einem Altfund, ein kleiner Mosaikrest wird ja davon schon gezeigt. Es war eine Stadtvilla aus dem 2. / 3. Jahrhundert nach Christus und wir können schon sagen, dass es eine wohlhabende Familie mit Sicherheit diese Stadtvilla bewohnt hat.“ Hier in der Badergasse hat die Villa einst gestanden. An der Oberfläche ist davon heute nichts mehr zu sehen. Nur rund ein Drittel des Mosaiks konnten die Archäologen tatsächlich ausgraben. Durch Vergleiche mit bereits bekannten Orpheus-Mosaiken ließen sich die fehlenden Teile rekonstruieren. Insgesamt 320.000 Steine sind es. Über die ganze heutige Altstadt verteilt sind bei Bauarbeiten verschiedene Mosaik-Reste aufgetaucht, auch in der hier nicht abgebildeten Neustadt. Zur Mosaik-Hochburg macht das Mainz noch nicht, aber: Michael Ebling (SPD), Innenminister Rheinland-Pfalz: „Wir können einmal mehr zeigen, Rheinland-Pfalz ist das römischste aller Bundesländer. Wir haben mit den römischen Garnisonsstätten, dem alten Mogontiacum und dem Trierischen, natürlich auch wirklich Weltkulturerbe zu zeigen in unserem Bundesland und die Geschichte lässt uns auch nicht los, denn das, was an Mosaiken jetzt wieder gefunden wurde, das ist […]

  • „Grünes Band“ in Osthessen feierlich eröffnet

    „Grünes Band“ in Osthessen feierlich eröffnet

    Wo zu DDR-Zeiten die Grenze zwischen Hessen und Thüringen verlief, erstreckt sich nun das „Grüne Band“ entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Ein Korridor weitgehend unberührter Natur. Während der thüringische Teil schon länger unter besonderem Schutz steht, hat die Bundesumweltministerin heute den Teil auf hessischer Seite offiziell zum Nationalen Naturmonument erklärt. Mehr als 200 Vogelarten leben hier, dazu viele bedrohte Tierarten und seltene Pflanzen. Das Grüne Band in Hessens Osten ist ein wahres Naturidyll – ein Ort des Lebens. Ein genauerer Blick aber verrät: Das war nicht immer so. Bis vor wenigen Jahrzehnten galt dieses Gebiet als Todesstreifen – für diejenigen, die aus der DDR in den Westen flüchten wollten. Steffi Lemke (Bündnis ’90 / Die Grünen), Bundesumweltministerin „Ich glaube, dass wir das Grüne Band als die ehemalige innerdeutsche Grenze und als den ehemaligen Eisernen Vorhang, wenn wir auf ganz Europa schauen, als Ort des Erinnerns und als Ort des Gedenkens an die Verbrechen, die hier an diesem innerdeutschen Grenzstreifen begangen worden sind, wachhalten müssen.“ Während der deutschen Teilung lag das Land jahrzehntelang brach. Das führte dazu, dass sich hier eine einzigartige Naturlandschaft ungestört entwickeln konnte. Mit der Erklärung zum Nationalen Naturmonument wollen die Bundesumweltministerin und ihre hessische Amtskollegin das Gebiet auf besondere Weise schützen – als lebendes Mahnmal für Demokratie, Freiheit und Frieden. Das Schutzgebiet erstreckt sich allein auf hessischer Seite über mehr als 8.000 Hektar, auf einer Länge von rund 260 Kilometern. Ein riesiges Projekt, das den privaten Waldbesitzern so gar nicht schmeckt. Sie befürworten den Naturschutz und die Erinnerungskultur, beschweren sich aber über die Art der Umsetzung. Carl Anton Prinz zu Waldeck, Präsident Hessischer Waldbesitzerverband „Wir hätten uns da einfach einen modernen Ansatz vom Naturschutz gewünscht, dass auf die Eigentümer zugegangen wird, dass man das kooperativ zusammen macht, dass man schaut, was auf den Flächen ist, dass man […]

  • Festival des deutschen Films in Ludwigshafen

    Festival des deutschen Films in Ludwigshafen

    Einmal im Jahr erstrahlt die Industriestadt Ludwigshafen im hellen Glanz – denn es lockt das „Festival des deutschen Films“ Stars, Fans und Filmschaffende in die Pfalz. Am Mittwoch ist es wieder soweit. Wir durften heute schon hinter die Kulissen des größten Filmfestivals im Land blicken. Da liegt er, der rote Teppich. Noch fest verschnürt wartet er auf seinen großen Einsatz. Auch die drei Kinozelte sind noch leer, doch Intendant Michael Kötz und sein Team standen heute schon Rede und Antwort zur bereits neunzehnten Auflage des zweitgrößten Filmfestivals Deutschlands. Er spürt, dass auch die Vorfreude bei den Besuchern sehr groß ist. Michael Kötz, Intendant Festival des Deutschen Films Ludwigshafen „Das hat uns sehr gefreut, zu hören, dass wir am ersten Tag bereits so viele Tickets verkauft haben im Vorverkauf wie noch nie. Das ist dann wieder runter gegangen, aber es ist immer noch ganz deutlich, dass die Corona-Pandemie für uns vorbei ist und das wir wieder dort sind, wo wir 2019 waren, also über 100.000 oder um die 100.000 Zuschauer haben werden. Das ist wunderbar.“ Die rege Nachfrage ist für die Veranstalter eine große Erleichterung, schließlich muss sich das Filmfestival zu 75% aus Ticketverkäufen und Erlösen aus der Gastronomie selbst tragen und Geldgeber wie die Stadt Ludwigshafen haben angesichts der anhaltenden Krisen ihr Engagement zurückgefahren. Stefanie Kleinsorge, Leiterin Bereich Kultur Stadt Ludwigshafen: „Mit diesem bewirtschaftbaren Haushalt haben wir eine gewisse Kürzung vorgenommen in der Förderung, aber mit der Wichtigkeit, die dieses Festival für die Stadt hat, tun wir alles und werden wir auch weiterhin alles dafür tun, hier möglichst unseren Beitrag auch zu leisten.“ Auch in diesem Jahr werden wieder Stars des deutschen Films wie Jan-Josef Liefers oder Karoline Herfurth in Ludwigshafen erwartet. 60 Streifen werden in den drei Zeltkinos gezeigt. Intendant Kötz kennt das Geheimnis hinter dem Erfolg des Festivals. […]

  • Die musikalische Murmelmaschine aus Rüdesheim

    Die musikalische Murmelmaschine aus Rüdesheim

    Der Rheingau ist bekannt für guten Wein. Er ist aber auch das Mekka für selbstspielende Musikinstrumente. Zugegeben, das ist keine große Szene, aber eine ganz schön quirlige. Seit 50 Jahren gibt es in Rüdesheim ein einzigartiges Museum „Siegfrieds Mechanisches Musikkabinett“. Zuwachs gibt es wohl noch in diesem Jahr durch ein ganz besonderes Instrument, das von Millionen im Netz bestaunt wurde. Magische Klangwelten, ein Hauch von Kindheitsnostalgie. Erzeugt von einem mechanischen Wunderwerk: der Marble Machine, zu Deutsch: Murmelmaschine. Die kleinen Kugeln fallen gezielt auf Instrumente wie Vibrafon, Becken und Bassgitarre. Erfunden, gebaut und komponiert hat all das der Schwede Martin Molin. Rund zehn Jahre und 235 Millionen Youtube-Clicks später steht die Marble Machine in Rüdesheim. Zuletzt notdürftig in einem Schuppen gelagert, hat der Zahn der Zeit sie verstummen lassen. Die Faszination ist geblieben. Martin Molin, Musiker aus Schweden „Ich liebe die Physik und die Schwerkraft. Und die Arbeit mit Murmeln. Denn sie werden von der Schwerkraft gelenkt. Sie fallen in Richtung des Zentrums unseres Planeten. Und das finde ich irgendwie wunderschön. Die Gesetze der Physik zu visualisieren und sie in Musik zu verwandeln, macht einfach sehr viel Spaß.“ Inspiriert hat ihn unter anderem der Besuch in einem Spieluhrenmuseum. Mittlerweile gibt es einen Nachfolger, die Marble Machine X. Ziel: Eine tourneetaugliche Version für Liveauftritte mit Martins Band Wintergatan. Doch bei einem komplexen Konstrukt aus 10.000 Teilen, die meisten davon selbst gefertigt, hakt es immer irgendwo. Helen Selling, Fan der Marble Machine aus Usingen „Ein Problem ist zum Beispiel, dass die Murmel nicht sauber durchrollt und dann irgendwo hängenbleibt. Das darf natürlich auf der Maschine nicht passieren. Und insofern muss dann hier viel Tuningarbeit passieren.“ So haben sich Fans einer weltweiten Community seit Oktober in Rüdesheim getroffen, um die Maschine wieder in Gang zu bringen. Für Konzerte reicht es wohl immer noch nicht, […]

  • Das rollende Museum

    Das rollende Museum

    Mit „Es war einmal“ fangen viele Märchen an und auch die Geschichte von Frank Assmann und seinem mit allerlei Haushaltswaren beladenen Laster. Der Mann aus Landscheid in der Eifel lebt seine Kindheit nach. Die Zeit als die „Landscheider Düppeflicker“ durch die Dörfer gerollt sind. „Leute, Leute, heute wieder die preiswerten Elektrotöpfe und Pfannen, Bitte besuchen sie uns!“ Frank Assmann ist auf Tour und die Sensation, wenn er sein rollendes Museum präsentiert. Frank Assmann, Enkel eines „Landscheider Düppeflicker“ „Es ist noch das Original-Tonband von meinem Opa.“ Der Großvater: Ein fliegender Händler, ein „Landscheider Düppeflicker“. Immer im Frühling und Sommer ist er unterwegs. Von Ahlen in Westfalen bis ins Saarland. Frank Assmann „50er, 60er, 70er und 80er Jahre. Jetzt brauche ich noch die große Leiter.“ Der Enkel reist nur noch zum Spaß durch Deutschland. Er besucht Märkte und Feste und präsentiert die alte Tradition des fliegenden Landscheider Händlers. Seine Waren sind noch von der Oma oder Geschenke von Freunden. Frank Assmann, betreibt ein rollendes Museum „Mich hat es als Kind schon immer fasziniert und begeistert. Bin auch mit meinem Opa mitgefahren. Und es hat mich nie losgelassen, und irgendwann hatte ich die Idee, ein rollendes Heimatmuseum zu kreieren, damit die Nachwelt noch weiß, wie hier in Landscheid Geld verdient wurde.“ Der LKW ist nicht mehr vom Opa. Aber historisch und genauso sind die Händler ein halbes Jahr lang unterwegs gewesen. Während Frank Assmanns Großeltern auf Tour waren, lebte sein Vater bei seinen Verwandten oder auch bei den Nachbarn. Alltag für ganz viele Landscheider. Frank Assmann, beitreibt ein rollendes Museum „Wenn die dann im März angefangen haben zu rollen, so haben die das genannt, dann war das Dorf mehr als halb leer. Also es gab dann in den 50er Jahren so 60 – 70 Familien in Landscheid, Burg und Niederkeil, die das beruflich […]

  • Ehemaliger Gestapo-Keller soll Lernort werden

    Ehemaliger Gestapo-Keller soll Lernort werden

    „Nichts gehört der Vergangenheit an. Alles ist Gegenwart und kann wieder Zukunft werden“ – das sind die Worte des ehemaligen hessischen Generalstaatsanwaltes und Nazi-Jägers Fritz Bauer, der die Verbrechen der Nationalsozialisten aufgearbeitet hat. Die Erinnerung aufrecht erhalten: Das passiert in den ehemaligen Konzentrationslagern in Osthofen bei Worms oder in Hinzert bei Trier. Nun soll ein weiterer Ort Geschichte erlebbar machen: die ehemaligen Folterkeller der Geheimen Staatspolizei in Neustadt an der Weinstraße. Von außen ist dem Gebäude in der Konrad-Adenauer-Straße seine dunkle Geschichte kaum anzusehen: Von 1937 bis 1945 hatte die Gestapo hier ihren Sitz. Jene Nazi-Polizei also, die im Dritten Reich gefürchtet wurde wie kaum eine andere Organisation. In diesen historisch weitgehend original erhaltenen Kellerräumen wurden Menschen verhört, gefoltert – und in vermutlich mehr als 20 Fällen sogar ermordet. Andere wurden von hier aus in die Gaskammern geschickt. Ein schrecklicher Ort also – und doch ungemein wertvoll, wenn es um die politische Bildung junger Menschen in Rheinland-Pfalz geht. Clemens Hoch (SPD), Wissenschaftsminister Rheinland-Pfalz „Hier können in den Originalschauplätzen des Geschehens Schülerinnen und Schüler sich mit der Nazi-Zeit auseinandersetzen. Hier ist Aktenstudium möglich. Hier kann man dann aber auch vor Ort das Schicksal der vielen Menschen, die unter den Nazis leiden mussten, dann erleben. Und das ist für die Erinnerungskultur und den Bildungserfolg in diesem Land sehr wichtig.“ Der historische Lernort „Gestapo-Keller“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der rheinland-pfälzischen Landesregierung mit der Stadt Neustadt und der Landeszentrale für politische Bildung. Ziel: Mindestens einmal während seiner Schulzeit soll jeder Schüler einen solchen historischen Lernort besuchen – und die Geschichte des Nationalsozialismus hautnah erleben. Auch, wenn die Abkürzung „Gestapo“ ja eigentlich für „Geheime Staatspolizei“ steht – besonders geheim ist die Nazi-Polizei in Neustadt damals nicht vorgegangen. Viele wussten ziemlich genau, was auf dem Gestapo-Gelände so alles passierte. Annika Heinze, Landeszentrale für politische Bildung „Es war […]

  • Federweißer-Weinlese hat begonnen

    Federweißer-Weinlese hat begonnen

    Die größten Weinanbaugebiete Deutschlands liegen bei uns im Sendegebiet – so ist Wein ein immer größerer Wirtschaftszweig bei uns. Wie wird der aktuelle Jahrgang? Diese Frage kann man so langsam beantworten, da heute Weinlese begonnen hat. Die ersten Trauben werden traditionell für den Federweißen geerntet, der in der Pfalz auch „neuer Wein“ genannt wird. Und genau dorthin nehmen wir Sie jetzt mit: nach Neustadt an der Weinstraße. 228 Quadratkilometer Anbaufläche – mehr als 1 Million Rebstöcke –über 2,5 Millionen Hektoliter Wein jährlich. Die Pfalz ist das zweitgrößte Weinanbaugebiet Deutschlands. Rund 3.600 Winzerbetriebe gibt es hier. Der Weinbau ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige für die Region. Und deshalb blicken alle mit Spannung auf die Lese 2023, die heute zumindest für den Federweißen begonnen hat. Bei Sonnenschein und heißen August-Temperaturen. Traumhafte Bedingungen für die Trauben. Für die Lesehelfer allerdings ziemlich schweißtreibend. Für die pfälzischen Weinkönigin Lea Baßler kein Problem. Sie freut sich über die gute Qualität. Lea Baßler, Pfälzische Weinkönigin „Ich würde sagen, die Trauben haben in letzter Zeit eine sehr krasse Reife entwickelt, also dadurch dass es ja so heiß war, eine Zeit lang und dann jetzt die letzten paar Wochen sehr stark geregnet hat, haben sich die Trauben sehr schön entwickelt und sind richtig schön prall geworden.“ In jedem Weinberg steckt unglaublich viel Arbeit. Vom Rebschnitt über die Traubenpflege bis hin zur Verarbeitung. Doch ein guter Jahrgang steht und fällt auch immer mit dem Wetter – und darauf haben die Winzer leider keinen Einfluss. Doch in diesem Jahr war Petrus gerade noch rechtzeitig an ihrer Seite. Bastian Kohr, Weinbiet Manufaktur Neustadt „Das war perfekt, also im Juni hat’s ja hier quasi nicht geregnet und da waren wir schon ja in großer Sorge auch, wie die Reben das wegstecken; die können das ganz gut abpuffern mit ihren tiefen Wurzeln. Aber der […]