Federweißer-Weinlese hat begonnen

Die größten Weinanbaugebiete Deutschlands liegen bei uns im Sendegebiet – so ist Wein ein immer größerer Wirtschaftszweig bei uns. Wie wird der aktuelle Jahrgang? Diese Frage kann man so langsam beantworten, da heute Weinlese begonnen hat. Die ersten Trauben werden traditionell für den Federweißen geerntet, der in der Pfalz auch „neuer Wein“ genannt wird. Und genau dorthin nehmen wir Sie jetzt mit: nach Neustadt an der Weinstraße.

228 Quadratkilometer Anbaufläche – mehr als 1 Million Rebstöcke –über 2,5 Millionen Hektoliter Wein jährlich.
Die Pfalz ist das zweitgrößte Weinanbaugebiet Deutschlands.
Rund 3.600 Winzerbetriebe gibt es hier. Der Weinbau ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige für die Region.
Und deshalb blicken alle mit Spannung auf die Lese 2023, die heute zumindest für den Federweißen begonnen hat. Bei Sonnenschein und heißen August-Temperaturen. Traumhafte Bedingungen für die Trauben. Für die Lesehelfer allerdings ziemlich schweißtreibend.
Für die pfälzischen Weinkönigin Lea Baßler kein Problem. Sie freut sich über die gute Qualität.
Lea Baßler, Pfälzische Weinkönigin
„Ich würde sagen, die Trauben haben in letzter Zeit eine sehr krasse Reife entwickelt, also dadurch dass es ja so heiß war, eine Zeit lang und dann jetzt die letzten paar Wochen sehr stark geregnet hat, haben sich die Trauben sehr schön entwickelt und sind richtig schön prall geworden.“
In jedem Weinberg steckt unglaublich viel Arbeit. Vom Rebschnitt über die Traubenpflege bis hin zur Verarbeitung. Doch ein guter Jahrgang steht und fällt auch immer mit dem Wetter – und darauf haben die Winzer leider keinen Einfluss. Doch in diesem Jahr war Petrus gerade noch rechtzeitig an ihrer Seite.
Bastian Kohr, Weinbiet Manufaktur Neustadt
„Das war perfekt, also im Juni hat’s ja hier quasi nicht geregnet und da waren wir schon ja in großer Sorge auch, wie die Reben das wegstecken; die können das ganz gut abpuffern mit ihren tiefen Wurzeln. Aber der Regen kam dann doch zur richtigen Zeit und wir haben uns sehr darüber gefreut.“
Für die Trauben geht es dann in die Manufaktur zum Keltern. Hier findet auch die erste Qualitätskontrolle des frischen Traubensaftes statt.
Und das verrät schon was.
Ernst Büscher, Deutsches Weininstitut
„Der Federweiße ist ja quasi ein Vorbote des Herbstes und er gibt auch schon einen ersten Eindruck für den Jahrgang 2023, den wir jetzt vor der Tür stehen haben. Wir rechnen mit der Hauptlese so mit Müller-Thurgau Anfang September, Riesling wird sicherlich erst gegen Ende September gelesen werden.“
Aktuell gehen die Winzer von einem guten Jahrgang aus. Ob er auch das Zeug zu einem sehr guten hat, kann noch nicht gesagt werden.
Fest steht aber, dass dieser Riesling hier aus dem Vorjahr schon ganz bald Platz machen muss, für den ersten pfälzischen Federweißen 2023.