Kultur

  • Glocken im Speyerer Dom restauriert

    Glocken im Speyerer Dom restauriert

    Das Weltkulturerbe Speyerer Dom ist ein beliebtes Ausflugsziel . Doch alle, die sich den Dom in den vergangnen Wochen angeschaut haben, für die fehlte irgendwas. Etwas ziemlich Lautes. Alle neun Glocken der Kathedrale blieben für rund drei Wochen fast stumm, denn die Läuteanlage musste erneuert werden. Und wir durften mit dabei sein und einen exklusiven Blick in den Glockenturm werfen. „Oder wenn es zu hoch ist, dann macht er dadum, dadum, dadum, bimbim, bimbim, bimbim, bambam. Das ist auch nichts.“ So hören sich die optimal getunten Glocken des Speyerer Doms an. Die ältesten sind 200 und ein Jahr alt. Da muss der Klang schon mal nachjustiert werden. Dafür zuständig ist Birgit Müller, die Glockensachverständige des Bistums Speyer. Birgit Müller, Glockensachverständige Bistum Speyer „Man hört, wenn der Klöppel nicht richtig anschlägt, das hört auch ein Laie, wenn sie unten vorbei laufen und eine Glocke nur Bim macht und das Bam fehlt, dann muss man nachschauen, um die Läutemaschinen entsprechend einzustellen.“ Insgesamt gibt es neun Glocken im Speyerer Dom. Damit das Bim und das Bam jeder einzelnen richtig angeschlagen wird, mussten die Ketten, die zu den Motoren der Läutemaschine führen, gereinigt und entfettet werden. Nach 60 Jahren sind auch die alten Maschinen ausgetauscht worden. Die haben ihren Zenit eigentlich schon lange überschritten. Georg Schneider, Kirchentechniker „Die Lebensdauer wird wahrscheinlich so 30, 40 Jahre sein, wenn nichts passiert. Nichts Außergewöhnliches passiert.“ Die Glocken des Speyerer Doms werden elektronisch gesteuert. Birgit Müller macht sich bereit für ein erstes Probeläuten. „Fertig?“ Dass große Glocken nach über 100 Jahren noch so gut erhalten sind, ist selten. Birgit Müller, Glockensachverständige Bistum Speyer „Dass die ganzen Vorväter das alles gebaut haben, wie toll die Konstruktion ist und dann hängen Glocken drin, die dann – herrlich!“ Ob die Ketten schleifen oder bei einer Glocke kleine Dellen rausgeschlagen werden müssen: […]

  • Neues Leben im alten Industriepark

    Neues Leben im alten Industriepark

    Im Westen von Frankfurt tut sich was – und zwar was ziemlich Großes: Der ehemalige Industriepark in Griesheim verwandelt sich gerade in ein gigantisches Gewerbegebiet so groß wie die gesamte Frankfurter Innenstadt. Wo bis vor wenigen Jahren chemische Stoffe produziert wurden, sollen schon bald Hunderte von Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Handwerksbetriebe ein neues Zuhause finden. Mehr als 150 Jahre lang hatten hier nur Betriebsangehörige Zutritt: Aus jeder Pore versprüht der Industriepark in Griesheim den Charme längst vergangener Zeiten. Und doch sind die alten Hallen und Industrieanlagen kein Lost Place. Wo einst chemische Stoffe produziert wurden und ein cleverer Chemiker vor über 100 Jahren den Allzweck-Kunststoff PVC erfand, soll schon bald neues Leben einziehen. „Frankfurt Westside“ – so der Name des Projekts. Ziel des Projektentwicklers BEOS: Das in die Jahre gekommene Chemie-Areal in ein Gewebegebiet der Tausend Möglichkeiten zu verwandeln. Hendrik Staiger, Vorstandssprecher BEOS AG „In Frankfurt gibt es halt einen großen Bedarf an solchen Gewerbeflächen, die man in der Innenstadt natürlich nicht abbilden kann. Das, was da ist, ist quasi voll vermietet. Und hier werden halt vornehmlich keine Büros entstehen, sondern Flächen, wo wirklich eben Forschung, Produktion, Handwerk und solche Dinge stattfinden.“ Kosten für den Umbau: rund eine Milliarde Euro. Denn die Projektentwickler haben sich einiges vorgenommen. Noch für dieses Jahr sind erste Infrastrukturarbeiten auf dem Gelände mit der Größe von mehr als 100 Fußballfeldern geplant. Erst dann beginnt der eigentliche Umbau. Hendrik Staiger, Vorstandssprecher BEOS AG „Wir werden viele der alten Gebäude, die im Wesentlichen Chemieanlagen sind, abbrechen. Einige wichtige Gebäude, die auch noch nutzbar sind, erhalten wir und werden sie sanieren. Der Rest wird Neubau. Und wir versuchen natürlich, diesen Charme zu erhalten.“ Zum Charme von „Frankfurt Westside“ soll auch gehören, dass hier künftig jeder rein darf: ein offenes, lebendiges Stadtquartier ohne Zäune und Pförtner – wenn auch ohne […]

  • „Plastic World“ in der Kunsthalle Schirn

    „Plastic World“ in der Kunsthalle Schirn

    Plastik – es ist allgegenwärtig, es ist billig, überall auf der Welt verfügbar und fast alles kann aus Plastik hergestellt werden. Auch Kunstwerke. „Plastic World“ heißt eine Ausstellung in der Frankfurter Kunsthalle Schirn. Hier gibt’s ausschließlich Kunst aus Kunststoff. Bunt ist Trumpf! Kunst aus Plastik, das ist vor allem Pop Art. Grelles aus den 60er Jahren. Ästhetisch, schön anzusehen, damals etwas Neues. Denn obwohl Kunststoff schon seit 1907 industriell hergestellt wird, der Plastik Boom startet erst viel später. Sebastian Baden, Direktor Kunsthalle Schirn Frankfurt „Es ist ein Überraschungsmoment der Nachkriegszeit, dass in einem Zeitalter, wo in Europa und vor allem in Amerika die Konsumkultur Plastik als Kunststoff für Alltagsgegenstände entdeckt und verwendet, diese Massentauglichkeit auch in die Kunst hineinfließt und somit etwas Demokratisches bewirkt, nämlich eine Vielfalt, eine Ausdrucksmöglichkeit, die wirklich über Generationen, Geschlechter hinweg, Länder hinweg, ein großes Publikum erreicht.“ Ein Tiny House oder besser ein transparenter Tiny-Arbeitsplatz aus Plastik. Mobiles Büro nennt Hans Hollein 1969 sein aufblasbares, mitnehmbares Homeoffice. Kunst, die ihrer Zeit voraus ist, Kunst, die sich ändert, je mehr Luft sie bekommt. Kunstwerke der 60er Jahre, die vor allem reine bunte Designobjekte sind? Martina Weinhart, Kuratorin der Ausstellung „Gleichzeitig gab es in Frankreich die Nouveau Réaliste, die Plastik damals schon als ‚Trash‘, als Abfall vorgeführt haben. Alte Rasierapparate, Mülleimer mit Plastik darin, also es gab eigentlich schon sehr früh beides.“ Von Mikroplastik ist noch nicht die Rede, als Kunststoffe zu kultiger Kunst werden, auch nicht, dass Plastik sich zersetzt, an Stabilität verliert, nicht spurlos älter wird. Sebastian Baden, Direktor Kunsthalle Schirn Frankfurt „Plastik als Kunstwerk ist leider vergänglich und das macht die Besonderheit dieser Ausstellung aus, dass viele der Werke die man hier sieht, vielleicht in wenigen Jahren gar nicht mehr ausgestellt werden. Also es ist, man kann sagen, ein heiliger Moment, den wir noch erreichen, […]

  • 3D-Kunstwerke in Kaiserslautern

    3D-Kunstwerke in Kaiserslautern

    Stadtverschönerung der bunten Art gibt es gerade in Kaiserslautern. Dort findet zum zweiten Mal die „3D Straßenmalerei“ statt. Elf internationale Streetart-Künstler sind auf dem Stiftsplatz mitten in der Stadt zugange und malen 3D-Bilder in XXL. Kunst für alle in der dritten Dimension. Noch sind die Künstler am Arbeiten, doch der 3D-Effekt, der ist schon vorhanden. Ob Roboter oder sonstige Cyberwesen. Wer sich auf einen ganz bestimmten Punkt stellt und sein Smartphone zückt, der lässt zum Beispiel das Boot von Milivoj Kostic auf dem Stiftsplatz schippern. Michael Schmidt „Ich finde das mega. Das ist für eine Stadt sowieso ganz, ganz toll. Die Gestaltung hier auf so einer grauen Fläche, also mega. Ganz toll, also ich bewundere auch die Künstler definitiv.“ Maureen Kolhoff kommt aus den Niederlanden. Sie hat in Edinburgh Kunst studiert. Die Malerin ist in der ganzen Welt unterwegs und kreiert ihre ganz besondere grellbunte dreidimensionale Street-Art. Maureen Kolhoff, 3D-Straßenmalerin „Ich mache ein 3D-Bild. Der Trick ist, du hast einen festen Standpunkt. Das Bild muss sehr gestreckt gemalt werden. Je weiter der Standpunkt entfernt ist, umso länger. Wenn du dann ein Foto machst, sieht das Bild dreidimensional aus.“ Das hört sich erst mal einfach an, ist es aber nicht. Die Maße des Straßengemäldes müssen genau stimmen. Die elf Künstler in Kaiserslautern sind selbst ständig am Fotografieren, um zu überprüfen, ob der 3D-Effekt entsteht. Milivoj Kostic, 3D-Straßenmaler „Ein Bild auf dem Asphalt oder auf Leinwand horizontal ist viel schwieriger als normale Gemälde. Es ist physisch anstrengend. Ständig hoch runter, hoch runter.“ Trotzdem malt Milivoj Kostic viel lieber draußen auf Plätzen und Straßen, als in seinem Atelier. Er ist der erste 3D-Künstler aus Serbien und schafft Kunst, die irgendwann verschwindet und nicht für die Ewigkeit bestimmt ist. Ilona Benz, Stadt Kaiserslautern „Die Bilder werden ein paar Monate auf dem Stiftsplatz zu sehen […]

  • „Herausragend“ – Reliefs von Rodin bis Picasso im Städel

    „Herausragend“ – Reliefs von Rodin bis Picasso im Städel

    Herausragend – dieser Begriff hat mehrere Bedeutungen. Zum Beispiel, dass etwas hervorsteht, oder auch, dass etwas ganz toll ist. Für die Ausstellung „Herausragend“ im Frankfurter Städel Museum gilt beides. Dreidimensionale Kunst von ganz großen Namen wie Pablo Picasso, Gerhard Richter oder Paul Gauguin. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten wird in Europa eine Ausstellung über das Relief gezeigt. Ganz zart – ziemlich erschreckend – nachdenklich – oder auch wunderschön. Das Relief ist wandlungsfähig und manchmal auch kurios! Philipp Demandt, Direktor Städel Museum Frankfurt „Ein Relief ist ja so ein bisschen eine Zwischenform zwischen einem Gemälde auf der einen Seite und einer Skulptur auf der anderen. Ein Relief ist immer plastisch, etwas kommt heraus, es ist ein dreidimensionales Werk und trotzdem spielt ein Relief natürlich auch mit Illusionen. Es gaukelt einen Raum vor, den es physisch eigentlich gar nicht gibt.“ Oder auch umgekehrt. Arthur Segal täuscht ein Gemälde vor. Ein Stillleben, das eigentlich dreidimensional ist. Ein Relief aus Gips. Herausragend sind die Künstler der Ausstellung. Ganz große Namen wie Henri Matisse, Auguste Rodin, Paul Gauguin und Edgar Degas. Auch Pablo Picasso schätzt das Relief. Eva Mongi-Vollmer, Kuratorin der Ausstellung „Im 19. Jahrhundert ist das Relief noch viel stärker die Aufgabe des Bildhauers und das wandelt sich im Laufe des 19. Jahrhunderts, im frühen 20. Jahrhundert, wo immer mehr Maler beginnen, das Relief zu bearbeiten.“ Maler wie Gerhard Richter. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wird das Relief abstrakt. Ganz unterschiedliche Materialien, mal Stahl, mal Holz, mal Blech mit Eisendraht wie bei Picassos Violine. Alles ist möglich! Philipp Demandt, Direktor Städel Museum Frankfurt „Das Relief wird dann wirklich zu einem Experimentierfeld in Weiß, in Farbe, in Hoch und in Flachrelief. Das ist eigentlich ein Bereich, in dem sich die Künstler da so ein bisschen austoben.“ Yves Klein tobt sich in seinem unverkennbaren Blau aus. […]

  • Bad Ems bereitet sich auf Rheinland-Pfalz-Tag vor

    Bad Ems bereitet sich auf Rheinland-Pfalz-Tag vor

    Rheinland-Pfalz – früher hat man es Bindestrich-Bundesland genannt. Weil verschiedene Gebiete ohne gemeinsame Geschichte zum Bundesland zusammengesetzt worden sind. Auch deshalb gibt es seit 1984 ein gemeinsames Landesfest, den Rheinland-Pfalz-Tag – er sollte dafür sorgen, dass das Bundesland kulturell und gesellschaftlich zusammenwächst. Das ist längst geschehen. Doch die Rheinland-Pfälzer feiern gerne weiter. Dieses Jahr in Bad Ems.   Klein-Nizza, Sommerhauptstadt Europas, Kaiserbad – wegen der vielen historischen Bauten ist Bad Ems eine Stadt mit vielen Spitznamen und seit zwei Jahren Unesco-Welterbe. Wo Kaiser und Könige Kur gemacht haben, sollen zehntausende Besucher ab morgen auf dem Rheinland-Pfalz-Tag ausgelassen feiern. Die Meinung der Einwohner dazu ist einhellig. Dario Tatzel: „Da ich hier direkt wohne, direkt vor der Tür, werde ich das ganze Wochenende auch feiern. Finde es ganz cool. Weil da auch viel Aufgebot ist. Gute Künstler, von daher freue ich mich aufs Wochenende und finde es ganz gut.“ Kai Schaumlöffel: „Ich denke, dass die lauter so einzelne Stände sind, dass man da gucken kann. ADAC, nehme ich an, Bundeswehr und so Informationsstände werden da sein und das ist mal interessant.“ Peter Wickenträger: „Für Ems ist das sowieso ganz gut, muss ich sagen. Die kriegen da wahrscheinlich eine gute Geldeinnahme, vermute ich mal. Ich weiß nicht, wie viele Leute kommen: Wenn das Wetter mitspielt, ist alles gut.“ Erwartet werden rund 150.000 Besucher – die Hälfte der Besucherzahl vom Landesfest in Mainz letztes Jahr. Allerdings in einer Stadt mit nicht mal 10.000 Einwohnern. Uwe Bruchhäuser (SPD), Bürgermeister Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau: „Sicherlich können wir hier nicht die Menschenmassen von Mainz, von einer Großstadt aufnehmen. (…) Aber Sie sehen hier im Hintergrund die Lahn, sie sehen die katholische Kirche und der Besucher wird hier eine tolle Landschaft erleben. Wir wollen und werden gute Gastgeber sein.“ Rund 1000 Menschen arbeiten dafür seit Montag in Bad Ems. […]

  • Cirque du Soleil-Show „Luzia“ begeistert Publikum

    Cirque du Soleil-Show „Luzia“ begeistert Publikum

    Draußen bunte Fahnen und der Duft nach Popcorn, drinnen Applaus und Jubel, Jubel, und noch mehr Jubel: Der Cirque du Soleil ist wieder zu Gast in Frankfurt – seiner einzigen Station in Deutschland bei seiner aktuellen Welttournee. Gestern Abend hat er hier Premiere gefeiert und das Publikum mitgenommen auf eine Reise nach Mexiko. Federleicht schweben farbenfrohe Vögel durch die Luft Mexikos. In einer verrauchten Bar wirbeln Tanzpaare durch den Raum. 47 Artisten aus aller Welt verwandeln derzeit das Zelt des Cirque du Soleil in die Meere, Wüsten und Städte Mexikos. Eine von ihnen ist Lea Toran Jenner, die einzig deutsche Artistin der Gruppe und Meisterin im Cyr-Rad fahren. Lea Toran Jenner, Cyr-Rad Artistin „Es sieht einfach super leicht und fliegend und super schön aus. Aber das Gefühl ist auch total toll. Also man hat teilweise wirklich das Gefühl, man ist fast in so einer Manege, wo man sich in alle Richtungen dreht. Teilweise gibt es einen Moment, da lasse ich beide Füße los und hänge nur noch mit den Armen daran. Und dann ist es wie wenn man fliegen würde. Für mich ist es riesig aufregend in so einer tollen Show in Deutschland spielen zu dürfen. Es war mein Traum seitdem ich fünf bin. Also es ist wirklich so genau das, was ich möchte.“ Für diesen Traum trainiert sie mehrmals täglich. Hat nach dem Abitur eine Zirkusschule in Montreal besucht und danach im Moulin Rouge in Paris getanzt. Mit der Pandemie kam ihre Branche zum Stillstand. Jetzt ist Lea Toran Jenner zurück – und seit Januar 2022 beim Cirque du Soleil. Zwei Monate hatte sie Zeit, ihre Performance zu proben. Seitdem hat sie schon über 500 Mal das Publikum auf der ganzen Welt damit begeistert. Lea Toran Jenner, Cyr-Rad Artistin „Es ist auch schon einmal was schiefgegangen. Das ist aber […]

  • Relikt aus dem 17. Jahrhundert – Die Kasematte im Frankfurter Untergrund

    Relikt aus dem 17. Jahrhundert – Die Kasematte im Frankfurter Untergrund

    Und jetzt haben wir einen Tipp – gerade bei diesen schweißtreibenden Temperaturen gibt’s dort optimale Abkühlung. Machen Sie doch mal einen Trip ins unterirdische Frankfurt, machen Sie eine Zeitreise ins 17. Jahrhundert. Die Kasematten – das ist ein durch dicke Mauern geschützter Gang unter einer Festungsanlage. Überbleibsel des barocken Frankfurts. Es ist dunkel, kalt, gespenstisch. Der Blick nach oben ist eigentlich ein Blick nach unten, denn wir sind im Frankfurter Untergrund. Mitten in der Stadt, unterhalb der Stiftung Waisenhaus. In zehn Metern Tiefe befinden sich die Reste der Frankfurter Kasematte. Carsten Wenzel führt uns durch die vier Meter hohen Gänge aus dem Jahre 1628. Dr. Carsten Wenzel, Archäologisches Museum Frankfurt „Es ist tatsächlich hier unten in der ursprünglichen Funktion nie benutzt worden, weil diese Kasematte, die war sehr teuer und ist aber nach etwa einem Jahr, nachdem sie gebaut wurde, wieder abgebaut worden und abgerissen worden und zum Teil auch eingestürzt. Und der Gang hier unten ist kurz nach der Fertigstellung schon nicht mehr benutzbar gewesen, weil er voll Wasser gelaufen ist, weil in der Nachbarschaft eine Quelle war, die man nicht abgeleitet hat und da stand hier meterhoch das Wasser drin. Und das Ganze ist nie benutzt worden in der eigentlichen Funktion.“ Es ist die Zeit des Dreißigjährigen Kriegs. Frankfurt will sich schützen. Ursprünglich war die Kasematte wohl 270 Meter lang. Dr. Carsten Wenzel, Archäologisches Museum Frankfurt „Hier ist der Schütze dann hochgegangen, hat seine Waffe genommen und das hier ist die Schießscharte, aus die er heraus geschossen hat. Also wir sind heute zehn Meter knapp unter dem heutigen Niveau, aber damals im 17. Jahrhundert als die Festung hier gebaut wurde, die Anlage gebaut wurde, war das Niveau deutlich tiefer. Man konnte also hier durch diese Schießscharte rausschießen.“ Aber soweit ist es nie gekommen. Obwohl die Gänge zum Teil […]

  • Kurze Nachrichten im Überblick

    Kurze Nachrichten im Überblick

    Kurze Nachrichten aus Rheinland-Pfalz und Hessen im Überblick. Ypsilanti verlässt die SPD: Die ehemalige Vorsitzende der Hessischen SPD, Andrea Ypsilanti verlässt die Partei. Grund dafür soll ihr Unverständnis für die am Donnerstag getroffenen neuen Regelungen zum Asylverfahren in der Europäischen Union sein, die auch Ypsilantis Parteigenossin Nancy Faeser mitverhandelt hat. Kritiker werfen der EU vor, dass durch die neuen Regelungen auch Frauen und Kinder an den Außengrenzen in Zukunft in Haftähnlichen Zuständen festgehalten werden sollen, während über ihren Asylanspruch entschieden wird. Die deutsche Innenministerin hatte nach den Verhandlungen auf Twitter von einem „historischen Erfolg“ gesprochen – Ypsilanti kommentierte das mit „Nicht dein Ernst“. Die gebürtige Rüsselsheimerin Ypsilanti war im Jahr 2008 erfolgreich für die SPD in den Landtagswahlkampf gezogen, war dann aber mit dem Versuch ein Regierung unter Beteiligung der Linkspartei zu bilden, an der Zustimmung ihrer eigenen Genossen gescheitert. Auf Nachfrage teilte der Hessische SPD-Landesverband heute mit, man bedauere Ypsilantis Ausscheiden aus der Partei. Bilanz für Landesfest: Etwas mehr als 400.000 Besucher, 1.200 Veranstaltungen und rund 800 Ehrenamtliche im Einsatz – Nach dem Hessentag in Pfungstadt haben die Veranstalter eine positive Bilanz des Landesfestes gezogen, obwohl die angepeilte Besucherzahl von 600.000 klar verfehlt wurde. Im Vorfeld hatte vor allem der Bund der Steuerzahler darauf hingewiesen, dass das zehntägige Fest mit geschätzten 20 Millionen Euro teurer ist, als alle anderen deutschen Landesfeste und auf eine Reduzierung der Feierlichkeiten gedrängt. Der Hessentag 2024 soll im nordhessischen Fritzlar stattfinden. Gespräche wieder aufgenommen: Die Rheinland-Pfälzische Landesregierung nimmt heute die Vertragsverhandlungen mit den vier Islamverbänden im Land nach jahrelanger Pause erneut auf. In den Verhandlungen geht es unter anderem um die Einführung von islamischem Religionsunterricht an den rehinland-pfälzischen Schulen, den Umgang mit islamischen Feiertagen und die Ausweisung weiterer islamischer Begräbnisstätten. Auch soll über die Einrichtung eines Lehrstuhls für islamische Theologie an der Uni Koblenz […]

  • Warum Silvia Schmitt für Arnold Schwarzenegger malt

    Warum Silvia Schmitt für Arnold Schwarzenegger malt

    Wenn sie sich dieses Bild anschauen, denken Sie wahrscheinlich: Schönes Foto, oder? Tatsächlich ist das hier aber kein Druck, sondern eine Zeichnung der Künstlerin Topenga aus Friedberg. Verblüffend realistische Porträts, nur mit Buntstiften gezeichnet. Ein Talent, von dem sogar große Hollywood-Schauspieler begeistert sind.   Es sind Porträts mit Charakter, Gesichter, die eine Geschichte erzählen. Mehr als 1000 Stunden Arbeit stecken in so einem Bild. Gemalt hat sie Silvia Schmitt aus Friedberg, alias Topenga. Silvia Schmitt, Künstlerin: „Ich bin großer Filmfan seit meiner Kindheit und auch Porträts begeistern mich und das hab ich halt versucht zu vereinen, dass die Liebe für Filme dann auch zum Ausdruck kommt.“ Ihr wahrscheinlich berühmtestes Bild ist ein Porträt von Arnold Schwarzenegger. Doch hier in ihrer Ausstellung im Stadtmuseum Eschborn hängt nicht das Original. Das ist bereits verkauft – und zwar an den porträtierten höchst persönlich. Silvia Schmitt, Künstlerin: „Dank Ralph Möller, den ich auch gezeichnet habe, sind wir dann ins Gespräch gekommen und er hat gesagt, dass er gerade mit Arnold unterwegs ist und hat ihm meine Zeichnung gezeigt und drei Wochen später haben wir uns schon in München getroffen, wo ich ihm dann das Bild persönlich vorgestellt habe.“ Der war so begeistert, dass er das Bild direkt in seine Sammlung aufgenommen hat. Das war 2016. 3 Jahre später dann ein Anruf seiner Assistentin: Herr Schwarzenegger hätte gerne eine neue Buntstiftzeichnung von Ihnen. Seitdem arbeitet Silvia Schmitt nun an dem Bild. Silvia Schmitt, Künstlerin: „Bei den Haaren bin ich jetzt beispielsweise schon fertig, bei der Stirn jetzt eigentlich auch so ziemlich und bei den anderen Bereichen werde ich dann auch nochmal ansetzen, das noch intensiver machen, dass das wirklich dann den perfekten Kontrast hat.“ Als Vorlage dient ein Foto, das der Schauspieler selbst ausgewählt hat. Eine Kopie soll es aber nicht werden. Silvia Schmitt: „Ich […]

  • Museum Wiesbaden gibt Ahnenschädel an Neuseeland zurück

    Museum Wiesbaden gibt Ahnenschädel an Neuseeland zurück

    Wissen Sie, was ein „Toi Moko“ ist? Dabei handelt es sich um einen tätowierten und konservierten menschlichen Schädel, den die neuseeländischen Ureinwohner, die Maori, zum Andenken an besonders geehrte Ahnen oder als Kriegstrophäe aufbewahrten. Vor allem im 19. Jahrhundert waren die Schädel auch in Europa heiß begehrt und landeten in so manch einer naturkundlichen Sammlung. Unter anderem auch im hessischen Landesmuseum in Wiesbaden. Dort hat man sich jetzt wie zuvor schon in anderen Museen in ganz Deutschland aus Pietätsgründen dazu entscheiden, den „Toi Moko“ wieder in seine Heimat zurückzugeben. Sie sind gekommen, um Ihren Ahnen nach Hause zu holen: In einer traditionellen Zeremonie nimmt eine Delegation aus Maori und offiziellen Vertretern der neuseeländischen Regierung den Schädel Ihres Vorfahren in Empfang. Dieser war vor rund 200 Jahren über die Niederlande nach Wiesbaden gelangt. Jetzt soll er wieder dahin zurückkehren, wo er hin gehört. Kiwa Hammond, Leiter der Zeremonie: „Danke für die Möglichkeit für uns Maori, hier heute hier herzukommen unsere heilige Zeremonie durchführen zu dürfen. Unseren Ahnen hier zu treffen und ihm ganz nah zu sein. Unseren Ahnen, der mit uns verbunden ist. Und das wir ihn wieder mit nach Hause nehmen dürfen.“ Auch der neuseeländische Botschafter in Deutschland ist voll des Lobes für die Rückgabe des Ahnenschädels. Craig J. Hawke, Botschafter Neuseeland: „Heute ist für uns ein Tag, dankbar zu sein. Einen Tag unsere Partnerschaft mit Deutschland und dem Hessischen Landesmuseum in Wiesbaden zu feiern. Es geht um Verbundenheit. Es ist aber auch ein Tag der Reflektion. Des Erinnerns. Und des Respekts.“ Dabei hegen die Maori keinen Groll gegen das hessische Landesmuseum: Sie sehen in dem Museum einen Beschützer, der den Schädel ihres Ahnen für so lange Zeit sorgsam aufbewahrt haben. Trotzdem betont Hessens Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn, dass der Ahnenschädel der Maori nicht in hessisches Museum gehöre. Angela […]

  • Deutschlands erste „Glückskirche“ steht in Pfungstadt

    Deutschlands erste „Glückskirche“ steht in Pfungstadt

    Glücksmomente können so verschieden sein: Manchmal reicht ein leckeres Essen aus, manchmal ist es die Zeit mit den Liebsten. Auf lange Sicht glücklich zu sein ist jedoch eine Kunst – dabei helfen möchte ein Ort auf dem Hessentag: Deutschlands einzige Glückskirche.     Die Besucher in dieser Kirche sind etwas auf der Spur: Sie suchen etwas – es sind: Glücksmomente. Genau die möchte die Glückskirche verschenken. Mareike Frahn-Langenau hatte die Idee dazu:   Mareike Frahn-Langenau (Pfarrerin und Projektleitung Glückskirche) „Das was die Menschen alltäglich an Sorgen haben und Nöten – im persönlichen Leben – das bringen sie alles mit auf den Hessentag und wir wollten den Menschen, die zu uns kommen einfach ein bisschen auffangen, Hoffnung spenden, Ihnen was tröstliches, wirklich auch Glücksmomente schenken.“ Zum Beispiel mit den rund eintausend Pflanzen, die die Kirche zu einem Meer aus Blumen verwandeln. Oder: Die Fotobox, mit der sich die Besucher fotografieren lassen können. Auch unser Kamerateam hat sich ablichten lassen und ist dadurch jetzt Teil der Ausstellung. Und auch der Platz auf der Hollywood-Schaukel kann zu einem Glücksmoment führen – den Besuchern gefällt’s: Berni Blase (Besucherin) „Warum ich glücklich bin? Weil ich hier bin, weil ich lebe und hier bin.“ Eva Ewig (Besucherin) „Ja ich bin gerade glücklich tatsächlich, ich finde die Kirche total schön.“ Werner Ludwig (Besucher) „Wirklich sehr, sehr beeindruckend. Sehr gelungen die Ausstellung. Ich habe was ganz anderes – einen normalen Kirchenraum erwartet. Toll! Sehr gelungen.“ Eigentlich ist das hier die Evangelische Martinskirche in Pfungstadt. Für den Hessentag ist sie jetzt umgebaut: Bänke sind rausgetragen, die Decke neu bemalt. Alles nach den Vorstellungen vom Künstler Praviz Mir-Ali. Parviz Mir-Ali (Regisseur der Glückskirche) Ich glaube es wäre vermessen, wenn es Ansinn gewesen wäre zu sagen – also wie so eine Valium Tablette – kommen sie zu uns und dann kommen […]

  • Weitere Nachrichten im Überblick

    Weitere Nachrichten im Überblick

    Kurze Nachrichten aus Rheinland-Pfalz und Hessen im Überblick. Revision eingelegt Hanno Berger zieht vor den Bundesgerichtshof. Am Dienstag war der ehemalige Steueranwalt vom Landgericht Wiesbaden wegen seiner Beteiligung am Cum-Ex-Skandal zu acht Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Er soll Steuern in Höhe von rund 113 Millionen Euro hinterzogen haben. Sein Anwalt teilte jetzt mit, dass er gegen das Urteil Revision eingelegt habe. Im Prozess hatte er auf Freispruch plädiert. Wieder in Betrieb Seit gestern Abend landen wieder Flugzeuge auf der Nordwest-Landebahn am Frankfurter Flughafen. Die frisch sanierte Bahn war am Morgen nur wenige Stunden nach der Wiedereröffnung aus Sicherheitsgründen gesperrt worden, nachdem es bei mehreren Flugzeugen bei der Landung zu Reifenschäden gekommen war. Auf der 2,8 Kilometer langen Piste war ein besonders griffiger Spezialbelag angebracht worden. Diesen hat der Flughafenbetreiber Fraport nun mit Walzen nachglätten lassen. Zukunft ungewiss Das Euro-Symbol auf dem Willy-Brandt-Platz in Frankfurt muss möglicherweise doch abgebaut werden. Im vergangenen Herbst hatte sich ein Sponsor bereit erklärt, die Betriebs- und Erhaltungskosten von rund 200000 Euro im Jahr zu übernehmen. Doch der ist nun pleite. Deshalb sucht das Frankfurter Kultur-Komitee jetzt einen neuen Geldgeber. Sollte sich keiner finden, droht der 14 Meter hohen Skulptur im Bankenviertel das Aus.

  • Musikfestival „Rock am Ring“ beginnt

    Musikfestival „Rock am Ring“ beginnt

    Auf dem Nürburgring hat heute das Musikfestival „Rock am Ring“ begonnen. Wir haben deshalb mit unserem Reporter vor Ort, Marcel Gassan, gesprochen. Eva Dieterle, Moderatorin: „Heute ist es wieder so weit. Zehntausende Rock Fans feiern ihre Lieblingsmusik. Das Musikfestival Rock am Ring startet und mittendrin ist unser Reporter Marcel, Ghassan, Marcel. Das Festival am Nürburgring hat schon begonnen. Für dich ist es das erste Mal Rock am Ring. Sind denn schon alle in bester Partylaune inklusive Dir?“ Marcel Gassan, Reporter am Nürburgring: „Ja, die Stimmung ist hier wirklich super. Sehen wir hier auch aus dem Riesenrad. Ich habe auch mit ein paar Fans und Zuschauern gesprochen. Die sind teilweise am Mittwoch hier schon angereist, um den besten Zeltplatz zu haben. Die Veranstalter rechnen mit ungefähr 70.000 Fans, das sind aber 20.000 weniger als letztes Jahr. Das könnte daran liegen, dass der Ticketpreis diesmal so hoch ist wie noch nie. Ein Wochenend-Ticket und Camping kostet mittlerweile rund 300 €. Und das ist für manche ziemlich viel Geld. Es ist noch nicht ausverkauft. Also du kannst dich immer noch umentscheiden und hierher zu mir kommen, wenn du magst. Dieterle: „Einer muss ja auch hierbleiben. Über 70 Bands spielen am Wochenende bei Rock am Ring. Worauf können sich die Besucher besonders freuen?“ Gassan: „Ja, natürlich. Die Klassiker sind wie immer mit dabei. Die Foo Fighters heute Abend oder am Sonntag, die Toten Hosen. Aber das wirklich Schöne hier an Rock am Ring Auch ganz kleine Bands schaffen es diesmal auf die ganz, ganz große Bühne. Friends Don’t Lie aus Frankfurt zum Beispiel. Die werden heute zum ersten Mal beim Rock am Ring spielen. Ich habe mit Familienmitgliedern und Freunden gesprochen, und die meinten, sie sind hier schon regelmäßig seit 15 Jahren immer als Fans dabei. Und heute, der ganz große Tag mit ihrem […]

  • Pop Art-Collagen im Hack-Museum

    Pop Art-Collagen im Hack-Museum

    Wenn man an Collagen denkt, dann denkt man doch gleich an Schnipsel aus verschiedenen Zeitschriften, die ausgeschnitten und neu zusammengesetzt werden, oder besser geklebt. So wie in der Schule. Doch mit klebrigen Fingern haben die Collagen der Pop-Art Künstler wie Andy Warhol  wenig zu tun. Das Ludwigshafener Wilhelm-Hack-Museum zeigt bis zum 2. Juli eine Ausstellung über Pop-Collagen. Sie sind bunt, haben einen großen Wiedererkennungswert und auch Kunstmuffel kennen die Collagen der Kult-Künstler der 1960er Jahre. Das Wilhelm-Hack Museum zeigt rund 100 aus verschiedenen Einzelteilen zusammengesetzte Bilder und Objekte. René Zechlin, Direktor Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen Natürlich Künstler wie Warhol, Richard Hamilton oder Robert Rauschenberg, die größten Namen, die auch hier in der Ausstellung mit vertreten sind. Große Namen aber auch große Kunst? Auf den ersten Blick sieht vieles einfach nur neu zusammengesetzt aus, manchmal ist die Collage auch eine Sammlung von Müll. Julia Nebenführ, Kuratorin der Ausstellung Die Collage benutzt eben Material, sei es Zeitschriften, Ausschnitte oder Werbevorlagen, die jeder jede kennt und auch wiedererkennt. Und dieses neu zusammengesetzte erschafft dann wieder eine ganz neue Bildwelt einfach und das ist etwas, was wirklich nur Collage kann. Die Ermordung des US-Präsidenten John F. Kennedy, die erste Mondlandung 1969. Die Pop-Art Künstler beschäftigen sich mit aktuellen Themen. Die Collagen sind Dokumente der Ereignisse der 60er Jahre. Zusammengesetze Statements die Kritik üben, – an Machtpolitik, am Vietnam Krieg, am Konsumverhalten und der Rolle der Frau. Themen die heute noch  aktuell sind. Genauso wie die Collage als Ausdrucksform. René Zechlin, Direktor Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen Heute ist es in der Werbung, aber auch in Social Media und so weiter, weiterhin eine Möglichkeit mit Bildern zu arbeiten. Also viele collagieren sozusagen eigentlich täglich Bilder, wenn sie auf Social Media kommentiert, überlagert und miteinander verbunden werden. Die Collagen der 1960er Jahre sind ganz analoge Dokumente ihrer Zeit. Pop-Art Kunst. Bis […]