Mainzer Landesmuseum zeigt römische Mosaike

Die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz zählt zu den ältesten Städten Deutschlands. Unter dem lateinischen Namen Mogontiacum gehörte sie fast fünf Jahrhunderte zum Römischen Reich, war einer der wichtigsten Militärstandorte am Rhein. In dieser Zeit ist ein Kunstwerk entstanden, das enorm aufwändig verarbeitet ist. Es besteht aus Hunderttausenden Einzelteilen. Das Mainzer Landesmuseum ist nun um dieses Highlight reicher.

Er ist das Zentrum: Orpheus. Eine griechische Sagengestalt, die so schön gesungen haben soll, dass sie damit alle Mächte besänftigen konnte. Mit seiner Kithara im Arm, einem Saiteninstrument, bezaubert Orpheus sogar wilde Tiere und versammelt sie um sich.
Archäologen haben das rund 6 mal 6 Meter große Mosaik aus der Römerzeit 1995 in der Mainzer Altstadt entdeckt. Jetzt gehört es zur Sammlung des Landesmuseums.
Dr. Birgit Heide, Direktorin Landesmuseum Mainz:
„Wir kannten die Fundstelle schon von einem Altfund, ein kleiner Mosaikrest wird ja davon schon gezeigt. Es war eine Stadtvilla aus dem 2. / 3. Jahrhundert nach Christus und wir können schon sagen, dass es eine wohlhabende Familie mit Sicherheit diese Stadtvilla bewohnt hat.“
Hier in der Badergasse hat die Villa einst gestanden. An der Oberfläche ist davon heute nichts mehr zu sehen. Nur rund ein Drittel des Mosaiks konnten die Archäologen tatsächlich ausgraben. Durch Vergleiche mit bereits bekannten Orpheus-Mosaiken ließen sich die fehlenden Teile rekonstruieren. Insgesamt 320.000 Steine sind es. Über die ganze heutige Altstadt verteilt sind bei Bauarbeiten verschiedene Mosaik-Reste aufgetaucht, auch in der hier nicht abgebildeten Neustadt. Zur Mosaik-Hochburg macht das Mainz noch nicht, aber:
Michael Ebling (SPD), Innenminister Rheinland-Pfalz:
„Wir können einmal mehr zeigen, Rheinland-Pfalz ist das römischste aller Bundesländer. Wir haben mit den römischen Garnisonsstätten, dem alten Mogontiacum und dem Trierischen, natürlich auch wirklich Weltkulturerbe zu zeigen in unserem Bundesland und die Geschichte lässt uns auch nicht los, denn das, was an Mosaiken jetzt wieder gefunden wurde, das ist noch nicht so lange erst wieder entdeckt.“
Das Orpheus-Mosaik ist das erste Stück einer neuen Ausstellung des Mainzer Landesmuseums. Weitere, kleinere Funde, werden in den kommenden Wochen und Monaten folgen.