Hessen

  • Mann ertrinkt in der Schwalm

    Mann ertrinkt in der Schwalm

    Ein tragisches Unglück hat sich gestern Abend im nordhessischen Neuental ereignet. Ein Mann fällt am späten Abend – offenbar beim Verrichten seiner Notdurft – in die Schwalm. Mehr als 60 Rettungskräfte versuchen ihn aus dem Fluß zu retten, leider vergebens. Der Besuch des 75-Jährigen aus Gelsenkirchen in Neuental hat gestern ein furchtbares Ende gefunden. Ein Bekannter des Mannes hört um 21 Uhr noch den Aufschlag aufs Wasser und eilt mit einer Leiter zur Hilfe. Doch der Verunglückte erreicht das rettende Ufer nicht und geht unter. Sofort alarmiert der Augenzeuge Feuerwehr und Rettungsdienste. Christian Rinnert, Kreisbrandmeister Schwalm-Eder-Kreis: „Kurz nach Alarm war die Neuentaler Feuerwehr mit einem Boot vor Ort und suchte bereits die Schwalm. Die Suche gestaltet sich dahingehend etwas schwieriger, weil Einbruch der Dunkelheit. Es wurde dunkler, es fing an zu regnen. Die Uferbereiche waren bewachsen, etwas steil, daher schwer einsehbar. Deswegen wurde auch ziemlich viel Licht aufgebaut, um auch für die Einsatzkräfte die größtmögliche Sicherheit zu bieten. Strömungsretter werden eingesetzt und die Uferbereiche der Schwalm abgesucht. Auch Drohnen unterstützen die Suche aus der Luft. Doch der Mann bleibt verschwunden. Angeforderte Tiefen-Taucher der Berufsfeuerwehr Kassel finden den leblosen Mann schließlich rund eineinhalb Stunden nach dessen Sturz ins Wasser. Christian Rinnert, Kreisbrandmeister Schwalm-Eder-Kreis: „Wie schon gesagt, wurde die Person durch die Taucher der Berufsfeuerwehr Kassel an einer sehr tiefen Stelle hier in der Schwalm gefunden. Die war durch Strömungsretter nicht zu ertasten und auch von oben nicht einsehbar. Wäre sie jetzt nicht gefunden worden, wäre die Suche wahrscheinlich noch bis in die frühen Morgenstunden links und rechts des Ufers weiter gegangen.“ Ein Notarzt kann nur noch den Tod des 75-Jährigen feststellen. Nach derzeitigem Stand ist von einem Unglücksfall auszugehen. Die Kriminalpolizei Homberg hat die Ermittlungen übernommen.

  • Hohe Haftstrafe für falsche Ärztin

    Hohe Haftstrafe für falsche Ärztin

    Sie hatte sich jahrelang als Narkoseärztin ausgegeben und in einer Klinik Patienten behandelt. Doch ihre Approbationsurkunde war eine Fälschung, die Frau war gar keine Ärztin. Wegen dreifachen Mordes und versuchten Mordes in zehn Fällen war sie deshalb vor drei Jahren zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof hob die Entscheidung teilweise auf, es kam zum Revisions-Prozess. Heute ist am Kasseler Landgericht das Urteil gefallen.   15 Jahre Haft wegen Körperverletzung mit Todesfolge in drei Fällen sowie gefährliche Körperverletzung ohne Todesfolge in zehn Fällen. So lautet das heutige Urteil, das somit milder ausfällt als nach dem ersten Prozess. Die Entscheidung des Gerichts entspricht im Wesentlichen den Anträgen der Staatsanwaltschaft. Martin Gerhard, Staatsanwaltschaft Kassel „Insbesondere ist zu begrüßen, dass trotz langer Untersuchungshaft aus Sicht der Staatsanwaltschaft weiterhin die Haft-Fortdauer angeordnet worden ist also die Angeklagte weiterhin in Untersuchungshaft verbleibt. Es ist darauf hinzuweisen, dass die ausgeurteilte Strafe von 15 Jahren das maximal mögliche bei zeitiger Freiheitsstrafe ist. Also der Strafrahmen vollständig ausgeschöpft wurde, was das besondere Gewicht und auch den Unwert der Taten verdeutlicht.“ Die heute 54 Jahre alte Frau hatte mit falschen Zeugnissen unter anderem in dieser Klinik in Fritzlar im Schwalm-Eder-Kreis gearbeitet. Dort war sie seit Ende 2015 als Ärztin tätig, ab 2016 als Anästhesistin. Etwa 500 Patienten versetzte sie in Narkose. Die falsche Ärztin hatte sich ihr medizinisches Wissen angelesen und ansonsten offenbar lediglich eine Ausbildung als Heilpraktikerin. Im ersten Prozess hatten psychologische Gutachter sie als voll schuldfähig beschrieben. Der Bundesgerichtshof hob die erste Verurteilung wegen Mordes auf, unter anderem weil er den Tötungsvorsatz nicht ausreichend begründet sah. Martin Gerhard, Staatsanwaltschaft Kassel „Die zentrale Frage des Falles, ob ein Tötungsvorsatz gegeben sei, ließ sich auf Basis der durchgeführten Beweisaufnahme nicht bejahen. Die Kriterien, die der Bundesgerichtshof vorgegeben hat, ließen sich so lange Zeit nach den Taten – wir […]

  • Zunehmender Rechtsextremismus bei Jugendlichen

    Zunehmender Rechtsextremismus bei Jugendlichen

    Es ist ein Trend, der besorgniserregend ist: In Deutschland steigt die Zahl politisch motivierter Straftaten im er weiter an. Über 84.000 Taten gab es im vergangenen Jahr. Ein Rekordwert. Ein Plus von 40 Prozent im Verglich zum Vorjahr. Erst letzte Woche hat die Bundesanwaltschaft vier mutmaßliche Mitglieder und einen Unterstützer einer bundesweiten, rechtsextremistischen Terrorzelle festnehmen lassen. Darunter auch ein 14jähriger aus dem Raum Haiger im Lahn-Dill-Kreis. Alle fünf Festgenommenen sollen bei Gründung der Gruppe minderjährig gewesen sein – radikalisieren sich Extremisten immer früher? Darüber sprechen wir gleich mit dem Leiter des Demokratiezentrum Hessen, mit Reiner Becker. Vorher ein Blick auf die aktuelle Lage: „Letzte Verteidigungswelle“ – so lautet der Name, den sich die Gruppe selbst gegeben hat. Vergangenen Donnerstag gab es Razzien und Festnahmen in mehreren Bundesländern, auch in Hessen. Laut Bundesanwaltschaft sieht sich die Gruppe als letzte Instanz zur Verteidigung der Deutschen Nation. Mit Anschlägen auf Asylunterkünfte und linke Einrichtungen habe sie das demokratische System zum Zusammenbruch bringen wollen. Die Behörde wirft den Festgenommenen Mitgliedschaft beziehungsweise Unterstützung einer rechtsextremistischen terroristischen Vereinigung vor. Die 14 bis 18jährigen sitzen jetzt in Untersuchungshaft. OTON Alexander Dobrindt (CSU), Bundesinnenminister am 21.5.2025 „Es gibt ein Phänomen, gerade in einem Bereich, in einem kleinen Bereich, aber in einem sehr aggressiven Bereich der Jugend, die offensichtlich von rechtsextremen Gedankengut geprägt, sich radikalisieren lässt. Und dann bereit ist auch, dann gemeinschaftlich zu verabreden, Terroranschläge durchzuführen.“ Anfang dieser Woche wurden drei weitere Verdächtige dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof vorgeführt. Auch den 18 bis 21jährigen wird vorgeworfen, einer rechtsextremistischen terroristischen Vereinigung anzugehören. Insgesamt hat sich die Zahl politisch motivierter Straftaten deutlich erhöht. Auch in Rheinland-Pfalz. Rund 2.000 Taten gab es hier 2023. Darunter fallen unter anderem religiös motivierte, sowie links-und rechtsextreme Taten. Am stärksten stieg die Zahl der rechtsextremen Straftaten. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch in Hessen. Im vergangenen […]

  • Deutschland-Achter mit heimischen Athleten

    Deutschland-Achter mit heimischen Athleten

    Er ist das Flaggschiff des deutschen Ruderverbands. Der Deutschland-Achter. Mit an Bord auch wieder Athleten aus Rheinland-Pfalz und Hessen. Bei den Olympischen Spielen im vergangenen Sommer belegte das Team Platz 4. In diesem Jahr soll es bei den Weltmeisterschaften in Shanghai an endlich wieder aufs Treppchen gehen. Erster Gradmesser dafür: Die Europameisterschaften, die heute in Bulgarien beginnen. Kraft, Präzision, Ausdauer. Es sind Nuancen, die im Rudern über Sieg oder Niederlage entscheiden. Jonas Wiesen ist der Mann, der alles im Blick hat. Der Rheinland-Pfälzer ist Steuermann des Deutschland-Achters. Ein Anführer. Nicht im Sinne eines Alleinherrschers, sagt er. Aber er übernimmt Verantwortung. Auch weil er einer der erfahrensten im Boot ist. Und mit 28 Jahren der Älteste. Jonas Wiesen, Steuermann Deutschland-Achter  „Ich glaube, das Alter spielt in der Erfahrung natürlich eine Rolle. Das ist was, was für einen Steuermann denke ich ganz wichtig ist. Die Erfahrung, die man hat, sowohl im Training als auch in den vielen Rennen, die man schon gefahren ist. Aber ansonsten ist das nicht so, dass ich sage, ich muss jetzt hier die Jungchen anleiten und sagen, heute Abend treffen wir uns zum was weiß ich nicht noch, grillen oder so. Das ist schon was, da entwickelt sich schon jede Mannschaft selbst.“ Gleich fünf neue Mitglieder hat der Deutschland-Achter in dieser Saison. Einer von ihnen: Theis Hagemeister von der Frankfurter Rudergesellschaft Germania. Während der Corona-Pandemie schafft er den Sprung in den Kader. Ist mal im Achter dabei, dann wieder nicht. Rückschläge, die ihn anspornen. Theis Hagemeister, Schlagmann Deutschland-Achter  „Ich versuche immer so ein bisschen im Sinne von einfach ein bisschen mehr machen als der Rest. Der Achter ist natürlich was Historisches. Das hat einen historischen Wert. Jeder, der das medial mal verfolgt hat, kennt das. Und dementsprechend bin ich da echt stolz, dass die Trainer da ihr Vertrauen in […]

  • Plädoyers im Prozess um mutmaßlichen Folterarzt

    Plädoyers im Prozess um mutmaßlichen Folterarzt

    Jahrelang ging er erbarmungslos und brutal gegen seine Zivilbevölkerung vor, vor fünf Monaten wurde Syriens diktatorischer Machthaber Bashar Al Assad gestürzt. Die Aufarbeitung des blutigen Bürgerkriegs reicht bis in unsere Region. Ein Arzt, der zuletzt in Nordhessen praktizierte, soll in Syrien Gegner des Regimes gefoltert und getötet haben. Seit über drei Jahren muss sich der inzwischen 40-jährige Syrer Alaa M. dafür vor dem Oberlandesgericht Frankfurt verantworten. Es ist ein außergewöhnlicher Prozess, der nun langsam zu seinem Ende kommt. Noch unter Corona-Auflagen beginnt Anfang 2022 der Prozess wegen mutmaßlicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit gegen Alaa M. Dieser verbirgt auch drei Jahre später sein Gesicht unter einer Kapuze. Der heutige Verhandlungstag gilt dem Plädoyer der Bundesanwaltschaft. Patrick Lorenz, Reporter am Oberlandesgericht Frankfurt „Und was die schildert, das klingt wie die pure Hölle auf Erden, an der sich der Arzt Alaa M. in einem Gefängnis und zwei Militärkrankenhäusern in Syrien schuldig gemacht haben soll. In mindestens 18 Fällen soll er dort Regimekritiker, die aus seiner Sicht Ungeziefer waren, gefoltert und misshandelt haben. Unter anderem soll er das Geschlechtsteil eines höchstens 14 Jahre alten Jungen und eines Mannes in Brand gesetzt und einen anderen Mann ohne Narkose operiert haben. Alaa M. wirkt während des Plädoyers fast weggetreten. Er streicht sich mit leerem Blick immer wieder nachdenklich über die Stirn.“ Die Tatvorwürfe, die der Angeklagte abstreitet, erfüllten ebenfalls die Straftatbestände des Mordes so die Bundesanwaltschaft. Diese dankte, den im Laufe des Prozesses gehörten, zum Teil schwer traumatisierten Zeugen, die von unfassbarem Leid und Gräueltaten berichteten. Anstatt Gesundheitseinrichtungen seien Krankenhäuser in Syrien Folter- und Schlachthäuser gewesen. Manuel Reiger, Anwalt der Nebenklage „Vom Plädoyer der Bundesanwaltschaft geht ein ganz wichtiges Signal aus. Die Bundesanwältin hat selber formuliert, dass das Völkerstrafrecht in Deutschland einen langen Atem hat. Ich glaub das ist es wirklich auch das was auch die […]

  • Zu Gast im Studio: Benjamin Graumann, Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt

    Zu Gast im Studio: Benjamin Graumann, Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt

    Wo vorher vier goldene Erinnerungstäfelchen im Boden versenkt waren, ist jetzt nur noch ein Loch mit Sand zu sehen. Unbekannte haben in Kaiserslautern Stolpersteine geklaut. Sie wurden zum Gedenken an das Schicksal einer jüdischen Familie in Kaiserslautern verlegt. Solche und ähnliche Meldungen gibt es immer öfter – im Großen ist das auch an der Polizeistatistik ablesbar, die Bundesinnenminister Alexander Dobrindt vergangene Woche vorgestellt hat. Im letzten Jahr wurden deutschlandweit mehr als 6.230 antisemitische Straftaten registriert. So viele wie noch nie. Zum Vergleich: 2023 waren es rund 5.160, 2022 waren es mit rund 2.600 noch deutlich weniger. Aber wie sieht die Lage in Hessen aus? Wir treffen Julia Markhovski in einem Park in Frankfurt. Die 23-Jährige hat ihren Bachelor in Wirtschaftsinformatik an der Frankfurter Uni gemacht, momentan studiert sie in Mannheim, macht dort ihren Master. Seit vier Jahren engagiert sie sich im Verband jüdischer Studierender. Sie sagt: Den wachsenden Antisemitismus spüren jüdische Studenten deutlich. Auch in Hessen. Julia Markhovski, Verband Jüdischer Studierender Hessen „Wir hatten einen Fall, wo im Bus eine Studentin angespuckt wurde, weil sie einen Jutebeutel mit unserem Logo getragen hat. In Kassel gab es tatsächlich einen, der von pro-palästinensischen Aktivisten nach Hause in die Wohnung verfolgt wurde und später wurde versucht dort einzubrechen. Zum Glück ist es nicht gelungen. Aber Antisemitismus ist real.“ Das hat sich auch vergangenen Mittwoch in Washington gezeigt. In der US-Hauptstadt erschießt ein Mann zwei Menschen vor dem Jüdischen Museum. Beide waren Mitarbeiter der israelischen Botschaft. Daraufhin werden auch die Schutzmaßnahmen am Jüdischen Museum in Frankfurt erhöht. Seit neun Jahren leitet Mirjam Wenzel das älteste, eigenständige Jüdische Museum Deutschlands. In diesen Jahren habe sich die Stimmung in der Gesellschaft gegenüber Minderheiten gewandelt. Auch gegenüber Juden. Mirjam Wenzel, Direktorin Jüdisches Museum Frankfurt „Das reicht von verfassungsfeindlichen Symbolen, wie etwa dem Hakenkreuz, das wir auch in […]

  • Projekt für autonomes Fahren vorgestellt

    Projekt für autonomes Fahren vorgestellt

    Hände weg vom Steuer: In den Vereinigten Staaten gehören sie inzwischen schon fest zum Straßenbild: Autos, die ohne Fahrer unterwegs sind. Also: Autonom – nur über Sensoren und mit Computertechnik gesteuert. Seit heute kann Ihnen ein solches autonom fahrendes Auto aber auch in Südhessen begegnen. Und: Sie können sogar selbst einsteigen und mitfahren. Wer künftig in Langen südlich von Frankfurt nach KIRA ruft, sollte sich nicht wundern, wenn keine junge Dame, sondern einfach nur ein Auto kommt: KIRA steht in diesem Fall für „KI-basierter Regelbetrieb autonomer On-Demand-Verkehre“. Klingt kompliziert, ist aber im Prinzip ganz einfach: In einem bundesweit einzigartigen Pilotprojekt können Fahrgäste im Raum Langen seit heute ein Taxi des Rhein-Main-Verkehrsverbunds bestellen, das zu 100 Prozent autonom unterwegs ist. Die ersten beiden Testfahrer: Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori und RMV-Chef Knut Ringat. Kaweh Mansoori (SPD), Verkehrsminister Hessen „Wir sind ja eben zum Langener Bahnhof gefahren. Der Sicherheitsfahrer, der mit dabei war, musste im Prinzip einmal den Blinker setzen. Man kann auf dem Display verfolgen, was die KI sieht. Es ist eine sehr umsichtige, vorsichtige Fahrerin. Also für mich war das heute wirklich eine Premiere. Und ich habe mich sehr sicher gefühlt auf der Fahrt.“ Noch dürfen selbständig fahrende Autos in Deutschland nicht ohne Sicherheitsperson auf dem Fahrersitz unterwegs sein – auch, wenn sie es schon locker könnten. Im Notfall soll der Mensch noch eingreifen können: Nötig ist das inzwischen aber praktisch gar nicht mehr. Das Testprojekt in Langen dient in erster Linie dazu, Daten zu sammeln und auszuwerten – wann der Fahrersitz tatsächlich leer bleiben darf, steht noch in den Sternen. Kaweh Mansoori (SPD), Verkehrsminister Hessen „Eine sichere Prognose kann ich da auch nicht abgeben. Aber solche Forschungsprojekte helfen uns natürlich, wichtige Erkenntnisse zu sammeln, an Sicherheit zu gewinnen. Und dann bin ich zuversichtlich, wenn wir in der Geschwindigkeit weitermachen, dann […]

  • Inneminister Poseck bei der Parlamentarischen Versammlung der NATO

    Inneminister Poseck bei der Parlamentarischen Versammlung der NATO

    Hessens Innenminister Roman Poseck ist derzeit in den USA. Er führt eine deutsche Delegation bei der NATO-Versammlung in Dayton an. Im Zentrum der Beratungen stehen der NATO-Gipfel im Juni und die Frage: Wie kann die Verteidigungsfähigkeit der NATO gestärkt werden? Am Rande des Treffens konnten wir mit dem hessischen Innenminister sprechen und haben gefragt, ist es denn Konsens der deutschen Delegation, dass Deutschland mehr Geld für Verteidigung ausgeben muss? Roman Poseck (CDU), Innenminister Hessen „Dazu haben wir uns klar bekannt, wir müssen mehr tun für unsere Verteidigung, das heisst auch ganz konkret, dass wir mehr Geld investieren müssen. Das steht im Übrigen auch in dem Abschluss-Dokument hier der NATO-Parlamentarischen Versammlung und das haben wir als deutsche Delegation mitgetragen und wir haben auch die Partner ausdrücklich darüber informiert, dass wir in Deutschland jetzt wesentlich mehr Geld für die Verteidigung ausgeben. Das Sondervermögen ist ja bereits auf dem Weg und das ist ein richtiger und notwendiger Schritt.“

  • Krankenhaus will Begeisterung für Pflege wecken

    Krankenhaus will Begeisterung für Pflege wecken

    Nicht wenige sprechen von einem drohenden Pflegenotstand. Die Branche sucht händeringend nach Nachwuchs – und wird dabei immer kreativer. Wie die Frankfurter Unfallklinik, die unter anderem mit Schnupperkursen möglichst viele junge Menschen für den Pflegeberuf begeistern möchte. Sie sind zwischen 16 und 18 Jahre alt, gehen größtenteils noch zur Schule – und sie interessieren sich für den Beruf als Pflegefachperson: Also nichts wie ran an den Patienten! Oder besser gesagt: An die Mitschülerin. Hier üben die jungen Leute mal probeweise, wie man einen Arm in Gips legt. Kein seltener Vorgang an der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik – die Versorgung von Knochenbrüchen gehört hier zum kleinen Einmaleins. Und wer kann sich  vorstellen, sowas selbst mal beruflich zu machen? Viktoria Kern „Seitdem ich klein bin war das schon immer sowas, was mich gecatched hat. Und ich habe auch meine Praktika in der zehnten Klasse in einem Krankenhaus gemacht in der Pflege. Und deshalb kann ich mir das gut vorstellen.“ Karolina Fenchel „Ich glaube, es ist zwar auch ein anstrengender Beruf. Aber ich glaube, auch ein schöner Beruf. Weil man halt den Leuten helfen kann. Und ich glaube, die Entwicklung zu sehen ist dann schon ne Belohnung im Beruf.“ Es gibt wohl kaum eine andere Situation, in der ein Helfer die Früchte des eigenen Erfolgs so schnell und direkt ernten kann wie bei einer Reanimation. Eben noch klinisch tot, Sekunden später schon wieder zurück im Leben – wenn man denn alles richtig macht.  Hier lernen die Pfleger in spe, dass man bei einer Herzdruckmassage nicht zimperlich sein darf.   Rippenbrüche heilen schnell, ein Hirnschaden nach Herzstillstand dagegen nicht. Tatsächlich einen Menschen wiederbeleben zu müssen, kommt im Alltag einer Pflegekraft zum Glück aber eher selten vor: Und doch hat der Beruf viel zu bieten. Cynthia Wolf, Pflegedirektorin BG Unfallklinik Frankfurt „Pflege ist einer der schönsten Berufe, […]

  • Grube Messel seit 30 Jahren Weltnaturerbe

    Grube Messel seit 30 Jahren Weltnaturerbe

    In diesem Jahr feiert ein ganz besonderes Weltnaturerbe sein 30-jähriges Jubiläum. Die Grube Messel bei Darmstadt. Heute ist sie eine der bedeutendsten Fossilienfundstätten der Welt. Daraus wäre beinahe nichts geworden, denn in den 1970er Jahren sollte sie eine Mülldeponie werden. Nur wegen eines Formfehlers im Antrag konnte die Schatzkammer für Fossilien gerettet werden. Eigentlich nur ein großes Loch. Bis Anfang der 1970er Jahre ist hier Ölschiefer abgebaut worden. Vor allem  ist die Grube Messel aber ein Paradies für Paläontologen, also für die Wissenschaftler, die sich mit der Erforschung von Lebewesen der Vergangenheit beschäftigen. Philipe Havlik, Geschäftsführer Welterbe Grube Messel „Es gibt keinen Ort weltweit, an dem man einen besseren Einblick kriegen kann in die Zeit des Eozäns, also vor zirka 47 Millionen Jahren, und das ist eine unfassbar spannende Zeit, und zwar die Zeit, als die Säugetiere den Siegeszug über die ganze Welt antraten.“ Säugetiere wie die kleinen Urpferde. Die ungefähr so aussahen. Das haben hessische Wissenschaftler herausgefunden. Grundlage der 3D-Animation sind Funde aus der Grube Messel. Denn nirgendwo sonst auf der Welt sind die Fossilien so gut erhalten, wie in dem durch vulkanische Aktivitäten entstandenen Kratersee. Vor 47 Millionen Jahren ein tropischer Regenwald, in dem auch Krokodile leben. Philipe Havlik, Geschäftsführer Welterbe Grube Messel „Solange es kuschelig warm ist, sind die da und die hatten hier ein wahres Eldorado gefunden. Bei jeder Grabungskampagne in der Grube Messel werden neue einzigartige neue Fossilien entdeckt. Das ist eine absolute Sensation.“ Käfer, die nach so langer Zeit noch leuchten. In der Grube Messel wird weltweit einzigartiges gefunden, weil die Bedingungen ganz besonders sind. Ein sauerstoffarmer Vulkansee der Vorzeit, der die Verwesung von Tieren und Pflanzen verlangsamt und Ölschiefer, der die Fossilien besonders gut konserviert. Christiane „Ich bin jetzt zum ersten Mal hier, wir kommen aus dem Allgäu und mir gefällt es sehr […]

  • Opernplatz-Singen in Frankfurt

    Opernplatz-Singen in Frankfurt

    Heute sind Schulklassen aus ganz Frankfurt und Umgebung zur Alten Oper in die Innenstadt geströmt, um sich dort gemeinsam zu einem einzigen großen Chor zusammenzuschließen. Der Opernplatz in der Frankfurter Innenstadt verwandelt sich durch 1200 singende Grundschüler in den Schauplatz eines riesigen Open-Air-Konzerts. Und so kommt das Event bei den Schülern an. „Super, ja! Richtig gut! Geil!“ Laurenz, 3. Klasse Obermayr International School „Es ist viel aufregender, das mit den ganzen anderen Leuten zu machen. Und ich finde es sehr schön.“ Miran, 4. Klasse Römerstadtschule Frankfurt „Das ist sehr cool. Aber manchmal ist es auch sehr anstrengend, wenn man so eine hohe Stimme singen muss.“ Carina, 4. Klasse Lückebachschule Garbenteich „Also sehr cool. Weil hier ist auch viel los und es macht mich auch sehr glücklich, dass so viele Kinder oder Erwachsene unsere Lieder hören wollen.“ Organisiert wird das alljährliche Event von der Initiative „Primacanta“. Anne Rumpf,  Dozentin Primacanta „Primacanta heißt ‚Zuerst die Stimme‘. Und letztenendes ist der Gedanke, der hinter Primacanta steckt, dass jedes Kind, jeder Mensch hat eine eigene Singstimme und diese Singstimme sollte entdeckt und gefördert werden. Und das geht am besten im Grundschulalter.“ Die Primacanta-Dozenten bilden zunächst die Lehrkräfte der teilnehmenden Schulen fort – zeigen ihnen wie man den Musikunterricht spielerisch gestalten kann. Im Anschluss studieren die Lehrkräfte dann ein festes Repertoire an Musikstücken mit ihren Schülern ein. Friederike Sommer, Musiklehrerin Römerstadtschule Frankfurt „Das gemeinsame Singen stärkt einfach den Zusammenhalt, die Gruppe. Da haben wirklich alle Spaß. Und man kann auch alle abholen.“ Meike Göpfert, Musiklehrerin Obermayr International School „Sehr sehr wichtig. Für die Selbsterfahrung. Für das Selbstbewusstsein. Für die Entwicklung der Stimme. Aber auch für die Sprachentwicklung ist es sehr bedeutend. (…) Also es ist mal was ganz anderes und Musik ist ja auch oft mit Tanz und Bewegung gerade in der Grundschule verbunden.“ Die […]

  • Wildschwein wird im Wohnzimmer aufgepäppelt

    Wildschwein wird im Wohnzimmer aufgepäppelt

    Ich glaub‘ mein Schwein pfeift. So heißt es wohl gerade zuhause bei Angelika und Werner Schmäing im mittelhessischen Dillenburg. Denn das Paar päppelt im Wohnzimmer ein kleines Wildschwein auf. Platz da – hier kommt Hermine. Das kleine Wildschwein schlägt sich im Garten der Schmäings erst mal schön den Bauch voll! Anschließend gibt’s das wohlverdiente Nickerchen im Wohnzimmer. Dass das Ferkel so putzmunter ist, verdankt es den beiden Tierrettern Angelika und Werner. „Ja, Hermine ist bei uns im Dorf gefunden worden. Und da rief dann ne Bekannte von uns ganz aufgeregt an. Bei ihr auf der Terrasse würde ein Schwein stehen. Völlig apathisch. Und dann ist mein Mann hingefahren und hat das Schwein erst mal gesichert. Und ja, die ist von der Rotte getrennt worden. Den Grund genau kann man nicht sagen. Und war auch sehr schwach am Anfang.“ Das Paar päppelt Hermine wieder auf. Und so grunzt sie fröhlich durch den Garten oder lässt sich auf dem Sessel so richtig durchkraulen. Schwein gehabt! So wie den Frischling haben Angelika und Werner Schmäing schon viele Tiere beherbergt. Seit 25 Jahren betreiben sie eine Wildtierauffangstation. Papageien, Enten, Rehe und viele kleine Fuchswelpen, sie alle leben auf dem Grundstück und wollen versorgt werden. Bei den Schmäings ist immer was los. Doch Hermine ist das letzte Tier, das Angelika und Werner aufnehmen. Die Kosten für Futter und Tierarztbesuche sind für das Ehepaar nicht mehr alleine zu stemmen. „Die Zahlen, die wir fest haben sind 5.500 Euro gewesen im letzten Jahr. Und von dieser hessischen Tierschutzstiftung bekommen wir zwanzig Prozent zurückerstattet.“ Dazu kommt die psychische Belastung, wenn Tiere sterben und die Arbeit, die die beiden Ehrenamtler in ihrer Freizeit leisten. Deshalb schließen Werner und Angelika die Wildtierstation. Ein Abschied, der nicht leicht fällt, gab es doch auch so viele schöne Momente. Werner Schmäing, Tierretter aus […]

  • Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder im Gespräch

    Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder im Gespräch

    Deit rund zwei Wochen ist sie im Amt – die neue Bundesregierung. Rheinland-Pfalz ist im Bundeskabinett besonders stark vertreten. Stefanie Hubig, die ehemalige rheinland-pfälzische Bildungsministerin ist jetzt Bundesjustizministerin, Verena Hubertz aus Trier ist Bundesbauministerin und Patrick Schnieder aus der Eifel ist der neue Bundesberkehrsminister. Besonders auf ihn warten viele Herausforderungen. Darüber sprechen wir mit dem neuen Minister, vorher werfen wir einen Blick auf die Baustellen mit denen er sich jetzt auseinandersetzen muss. Baustelle Nummer 1: Straßen Beispiel B10: Die Bundesstraße zwischen Landau und Pirmasens. Die unendliche Geschichte der Pfalz. Schon vor Jahrzehnten wurde der vierspurige Ausbau der Straße beschlossen. Doch passiert ist wenig, besonders auf dem Streckenabschnitt zwischen Hinterweidenthal und Hauenstein. Zum Ärger vieler Pendler und vieler Unternehmen. Die Firmen in der Region fühlen sich abgehängt. Werner Klein, PSB Intralogictic „In Hinterweidenthal, also 15 Kilometer östlich von Pirmasens, hört für uns die Welt auf.“ Bei Unternehmern aber auch bei Politikern aus der Region sind die Erwartungen an die neue Bundesregierung und den neuen Kanzler Friedrich Merz jetzt hoch. Christoph Gensch (CDU), Landtagsabgeordneter aus Zweibrücken „Dass er insbesondere bei den Planungsprozessen dort auch Vereinfachungen vornimmt, damit dieser durchgängige vierspurige Ausbau endlich kommt.“ Baustelle Nummer 2: Wasserwege Beispiel: Rhein. Die Fahrrinne des Flusses soll stellenweise vertieft werden. Das sei dringend notwendig, sagt die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin. Für Daniela Schmitt steht fest: Daniela Schmitt (FDP), Wirtschaftsministerin Rheinland-Pfalz „Es braucht eine gute ausgebaute Wasserstraße Rhein.“ Das sei entscheidend für den Wirtschaftsstandort. Denn bei Niedrigwasser könnten die Schiffe nicht voll beladen werden. Daniela Schmitt (FDP), Wirtschaftsministerin Rheinland-Pfalz „Wir haben einzelne Unternehmen am Rhein, die fast 50 Prozent der Materialien, der Rohstoffe auch über die Wasserstraße zugeliefert bekommen und von daher ist es immer ein extrem hoher wirtschaftlicher Schaden.“ Die neue Bundesregierung müsse das Projekt mit höchster Priorität vorantreiben. Baustelle Nummer 3: Schienen Schienenersatzverkehr. Es ist dieses […]

  • Letztes Grüne Soße Festival in Frankfurt

    Letztes Grüne Soße Festival in Frankfurt

    Die Grüne Soße gehört zu Frankfurt, wie der Römer und der Apfelwein. Kein Wunder also, dass der Kräuter-Köstlichkeit seit 18 Jahren sogar ein eigenes Festival gewidmet wird. Jedes Jahr messen sich hier Gastronomen aus der Region. Die Frage aller Fragen: Wer macht die beste Grüne Soße? Doch so wie es aussieht, findet das Festival in diesem Jahr wohl zum letzten Mal statt. Ob klassisch mit Kartoffeln und Ei, mit Bratwurst oder sogar als Eis – auf dem Frankfurter Grüne Soße Festival dreht sich alles um das beliebte Traditionsgericht. Eine Woche lang lassen sich Besucher verschiedene Varianten der Frankfurter Leibspeise schmecken. Und jeden Abend treten sieben Gastronomen mit ihren Rezepten gegeneinander an. Ganz am Ende des Festivals wird dann aus den 49 Teilnehmern die Gewinner-Soße gekürt. Maja Wolff, Veranstalterin „Es ist einfach magisch. Das gehört zu Frankfurt und in der Grünen Soße steckt so viel Liebe, da steckt so viel Tradition, so viel Kultur. Es ist sehr besonders. Ganz am Anfang hab ich gedacht: Grüne Soße – 49 verschiedene Soßen. Das schmeckt doch alles gleich. Aber jede Soße schmeckt anders.“ Doch das Festival steht vor dem Aus. In diesem Jahr findet es voraussichtlich zum letzten Mal statt. Der Grund: Gestiegene Kosten in allen Bereichen: Logistik, Technik, Personal. Und obwohl die Abendshows jeden Abend ausverkauft sind, decken die Einnahmen nicht die Ausgaben. Sponsoren und die Stadt Frankfurt unterstützen finanziell. Doch auch das reicht aktuell nicht aus. Maja Wolff, Veranstalterin „Das geht nicht noch ein Jahr so. Wir haben uns vier Jahre durch die Pandemie gequält und wir sind ja auch nicht die einzigen in der Kultur, die das so erwischt. Es ist nicht so, dass wir in der Ecke sitzen und schlafen und drauf warten, dass die Stadt uns rettet, sondern es muss einfach einen gemeinsamen Wunsch geben, dieses Festival zu erhalten. […]

  • Hessen-Forum des Metall-Arbeitgeberverbandes

    Hessen-Forum des Metall-Arbeitgeberverbandes

    Die Wirtschaftsweisen haben gestern ihre Konjunkturprognose für dieses Jahr gesenkt. Statt mit einem Wachstum von 0,4 Prozent rechnet das Beratergremium der Bundesregierung mit 0,0 Prozent, einer Stagnation. Die Wirtschaftskrise hält sich also auch das dritte Jahr in Folge. Diese Nachricht war natürlich auch das Top-Thema auf dem Hessen-Forum im Haus der Wirtschaft gestern Abend in Frankfurt. Eingeladen hatte HESSENMETALL. Der Arbeitgeberverband vertritt die Interessen von über 700 Unternehmen aus der Metall-, Elektro- und IT-Industrie. Wolf Matthias Mang, Vorstandsvorsitzender HESSENMETALL „Das Ergebnis ist ein Desaster. Selbstverständlich spüren wir das auch in Hessen. Es spürt die Bauwirtschaft, es spürt natürlich auch die Elektro- und Metallindustrie und da natürlich ganz besonders die Automobilindustrie. Das ist nicht der Rückenwind, den wir uns erwarten um den Wirtschaftsstandort Deutschland wieder nach Vorn zu bringen und auch unseren hessischen Wirtschaftsstandort wieder nach Vorn zu bringen.“ Es brauche jetzt dringend bessere Standortbedingungen, wie Steuererleichterungen für Investitionen für Unternehmen in Deutschland und vor allem einen schnellen Abbau der Bürokratie.