Hessen

  • Sorge um Tierseuchen auf Landwirtschaftlicher Woche in Südhessen

    Sorge um Tierseuchen auf Landwirtschaftlicher Woche in Südhessen

    Vor einem Jahr rollten sie mit ihren Traktoren quer durchs Land, blockierten Straßen und machten ihrem Unmut Luft – auf zahlreichen Bauerndemonstrationen. Auch wenn die großen Maschinen inzwischen auf die Äcker zurückgekehrt sind, ist die Stimmung noch immer angespannt. Momentan machen unter anderem fehlende Planungssicherheit und Tierseuchen den Landwirten zu schaffen. Zwei große Themen der 70. Landwirtschaftlichen Woche im südhessischen Gernsheim. Bilder aus dem Januar vergangenen Jahres: 2.000 Traktoren nehmen Kurs in Richtung der hessischen Staatskanzlei um gegen Bürokratisierung und Überregulierung zu demonstrieren. Der Protest., es gibt ihn noch – wenn auch nur in kleiner Form und nicht mehr ganz aktuellen politischen Farben. Die Landwirtschaft stünde an einem Wendepunkt, so Bauernpräsident Karsten Schmal, Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit seien gefährdet. Karsten Schmal, Präsident Hessischer Bauernverband „Die Stimmung ist deutlich schlechter in der Landwirtschaft als die wirtschaftliche Lage bei dem einen oder anderen. Aber bei den Tierhaltern muss man schon sagen, dass das Seuchengeschehen und die schwierige Vermarktungslage schon ein Problem darstellt.“ Seit dem ersten Fall der Afrikanischen Schweinepest im vergangenen Juni kämpfen Schweinehalter besonders im Kreis Groß-Gerau mit den Auswirkungen. Hausschweine gibt es dort kaum noch, über 3.000 wurden getötet. Dazu kommt die Sorge vor der Maul- und Klauenseuche seit dem ersten Ausbruch in Deutschland nach über 35 Jahren. Ingmar Jung (CDU), Landwirtschaftsminister Hessen „Bei der Maul- und Klauenseuche haben wir bisher einen Fall in Brandenburg. Da haben wir jetzt die Analytik hochgefahren, achten besonders auf Symptome. Am meisten beschäftigt uns natürlich noch die Afrikanische Schweinepest, die wir mitten in Hessen am wüten haben. Auch da ist es uns, glaube ich, gut gelungen, die Ausbreitung eindämmen zu können und sind guter Dinge, dass wir die Schweinehaltung bei uns erhalten können in Hessen und dass wir irgendwann auch wieder in eine Phase kommen, bei der wir dann über eine komplette Eindämmung reden können.“ […]

  • Verhindert Milieuschutz Sanierungen?

    Verhindert Milieuschutz Sanierungen?

    Stellen Sie sich vor, ihr Vermieter will das Haus, in dem sie wohnen, energetisch sanieren, also für eine bessere Dämmung bei Wänden und Fenstern sorgen. Er verspricht, die Miete nicht zu erhöhen – im Gegenteil: Durch die Sanierung sparen die Mieter sogar bei den Heizkosten. Aber eine Behörde der Stadt verbietet das mit dem Argument, die Sanierung könne doch für höhere Mieten sorgen. Eine Geschichte aus Frankfurt, die zeigt: Klimaschutz und Mieterschutz sind nicht leicht in Einklang zu bringen. Baugerüste, Bauarbeiter, Arbeiten an der Fassade – nur eben nicht an der Hausfassade, bei der sich Gregor Weil von Haus & Grund Frankfurt das wünscht. Bei Haus Nr. 238 im Frankfurter Gallusviertel würde der Eigentümerverband auch gerne Bauarbeiten sehen – denn Wände und Dach des Hauses aus den Sechzigerjahren könnten eine neue Dämmung vertragen. 12 cm Dämmung wären der heutige Minimal-Standard bei energetischen Sanierungen. Gregor Weil, Geschäftsführer Haus&Grund Frankfurt „Wir würden allerdings gerne 16 cm dämmen, weil es im Endeffekt wirtschaftlicher ist, weil wir dafür eine Förderung vom Bund bekommen. Das macht die Maßnahme wesentlich wirtschaftlicher, weshalb wir unseren Mietern auch versprochen haben, aufgrund dieser Maßnahme, die Miete um keinen Cent zu erhöhen.“ Doch die Stadt genehmigt nur das Mindestmaß. Für die Wohngegend gilt nämlich der sogenannte Milieuschutz. Die Stadt will damit in bestimmten Gebieten verhindern, dass Bewohner durch höhere Mieten aus ihren Wohnungen gedrängt werden – denn die Kosten für Sanierungen können Eigentümer auf die Mieter umlegen. Haus&Grund hat das bereits schriftlich ausgeschlossen – das Verbot der Stadt versteht Weil nicht. Gregor Weil, Geschäftsführer Haus&Grund Frankfurt „Weil wir wollen das Klima mehr schützen. Das heißt, die Dämmung wird auch noch zu niedrigeren Heizkosten führen. Das heißt, die Mieter kriegen keine Mieterhöhung und sie sparen noch durch die niedrigeren Heizkosten.“ Und so kommt es zu einer absurden Situation: Der höhere Dämmstandard […]

  • Dauerfrust um LKW-Verkehr in Grifter Ortsdurchfahrt

    Dauerfrust um LKW-Verkehr in Grifter Ortsdurchfahrt

    Im Sommer haben wir bereits über die kleine nordhessische Gemeinde Edermünde berichtet, über die eine regelrechte Blechlawine hereingebrochen ist. Weil nämlich die A44 wegen Bauarbeiten voll gesperrt wurde, bahnte sich der Verkehr kurzerhand seinen Weg durch den 7.000 Einwohner Ort. Doch weil das auch viele LKW getan haben, hat der Edermünder Stadtteil Grifte jetzt ein neues Problem, denn durch den vielen Schwerlastverkehr ist ein Teil der Ortsstraße inzwischen so schwer beschädigt, dass eigentlich kein einziger LKW mehr darüber fahren darf. Doch die aus dem Ort herauszuhalten, ist schwerer als man denkt. Die Lösung der örtlichen Behörden: ein Metallrahmen, wie hier am unteren Ortseingang, durch den LKW schlicht nicht durchpassen. Doch trotz vieler zusätzlicher Warn- und Hinweisschilder fahren sich immer noch häufig schwere Lastwagen in und vor den Barrieren fest, wie dieses Video eines Anwohners zeigt. Stephan Brühne, Hessen Mobil „Aktuell haben wir so um die 15 – 17 Unfälle registrieren können. Das ging von leichten Beschädigungen, Verschiebungen von den Einrichtungen bis zu einer größeren Beschädigung, dass da ein LKW da reingefahren ist, diese ganze Breiten- und Höhenbegrenzung circa 100 Meter in den Ort reintransportiert hat, es missachtet hat. Also einmal die Beschilderung im Ort missachtet hat und dadurch natürlich ein größerer Schaden entstanden ist, der auch von der Straßenmeisterei Gudensberg nicht mehr repariert werden konnte.“ Die Folge: Die Ortsdurchfahrt musste seitdem in einer Fahrtrichtung voll gesperrt werden. Eine Katastrophe, für die ortsansässigen Unternehmer wie Michaela Mann. Sie betreibt eine Apotheke in Grifte und berichtet, dass ihr durch die Sperrung rund ein Viertel ihrer Einnahmen weggebrochen ist. Michaela Mann, Apothekerin in Grifte „Natürlich fehlt uns dann auch die Kundschaft. Das ist ein riesen Thema. Gerade die, die von der Arbeit nach Hause kommen und die mal schnell anhalten und sagen: ‚Ich hole mir mal schnell mein Nasenspray, mein Erkältungsmittel, was auch […]

  • 17:30 SAT.1 LIVE vom 28.01.2025

    17:30 SAT.1 LIVE vom 28.01.2025

    Aus rechtlichen Gründen entspricht die Online-Ausgabe nicht immer der ausgestrahlten Sendung.

  • Reaktionen auf Asyl-Pläne der Union

    Reaktionen auf Asyl-Pläne der Union

    Selten war die Anspannung vor einer Bundestagswahl im Land so stark zu spüren, wie in diesen Tagen. Vier Wochen sind es noch – und die dürften turbulent werden. Hohe Wellen schlägt der Verstoß von Union-Kanzlerkandidat Friedrich Merz, der nach dem tödlichen Angriff in Aschaffenburg eine Verschärfung der Migrations-Politik fordert – und zwar sofort. Wir werden uns das gleich im Detail ansehen, doch zuerst blicken wir noch mal wenige Kilometer hinter die hessische Landesgrenze – nach Unterfranken. Aschaffenburg am 22. Januar. Ein 28-jähriger ausreisepflichtiger Afghane ersticht einen zweijährigen Jungen und einen Mann, der dem Kind zu Hilfe geeilt war. Als Reaktion auf diese Tat will Friedrich Merz jetzt die Asylwende erzwingen. Er kündigt an, im Falle seines Wahlsieges werde er von der Richtlinienkompetenz als Bundeskanzler Gebrauch machen und das Innenministerium anweisen, die deutschen Grenzen dauerhaft zu kontrollieren und alle Menschen, die illegal einreisen, zurückzuweisen. OTON Friedrich Merz (CDU), Bundesvorsitzender am 23.1.2025 „Das Maß ist endgültig voll. (…) Es wird ein faktisches Einreiseverbot geben in die Bundesrepublik Deutschland für alle geben, die nicht über gültige Einreisedokumente verfügen oder die von der europäischen Freizügigkeit Gebrauch machen. Das gilt ausdrücklich auch für Personen mit Schutzanspruch.“ Also faktisch ein Migrations-Stopp an allen deutschen Grenzen. Das sei nach EU-Recht möglich, sagt Merz, weil Deutschland sich in einer Notlage befinde. Das heißt die „Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und der Schutz der inneren Sicherheit“ seien in Gefahr. Diese Argumentation ist rechtlich umstritten, aber Friedrich Merz erhält Unterstützung von namenhaften Juristen wie dem ehemaligen Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts. TEXTTAFEL Papier: „Ein souveräner Staat kann nicht gezwungen werden, jeder Person aus der Welt, die an der Grenze angibt, Asyl zu wollen, die Einreise zu gewähren. Der Kernbereich der staatlichen Souveränität Deutschlands ist unantastbar und unverzichtbar. Er steht über europäischem Recht.“ Die Union fordert strikte Zurückweisungen an den Grenzen, aber auch unmittelbare […]

  • Der Kommentar des 17:30 SAT.1 LIVE-Chefredakteurs

    Der Kommentar des 17:30 SAT.1 LIVE-Chefredakteurs

    Das sind alles Entwicklungen, die nicht nur den Wahlkampf nochmal forcieren, sondern auch die ganze Bundesrepublik umtreiben. So auch unseren Chefredakteur Philipp Stelzner, der das zum Anlass nimmt für einen Kommentar. Es war Bundeskanzlerin Angela Merkel von der CDU, die die Grenzen für Flüchtlinge weit geöffnet hat. Es waren SPD und Grüne, die sie nicht schließen wollten. Die Folge waren überforderte Kommunen, überlastete Sozialsysteme, tödliche Messerangriffe. Doch es mussten erst noch zwei Menschen in Aschaffenburg sterben, bevor sich Friedrich Merz zu einem Befreiungsschlag entschloss. Er riskiert jetzt die Zustimmung der AfD im Bundestag, um endlich eine Asylwende herbeizuführen, zu der die SPD und die Grünen nicht fähig sind. Das ist der Bruch mit der Ära Merkel. Damit entreißt er der AfD das wichtigste Wahlkampfthema. Damit lässt er die frustrierten Bürger wieder hoffen, dass Fehler doch aus der politischen Mitte heraus korrigiert werden können. Dabei sollte ihn nicht verunsichern, dass Juristen die Rechtslage unterschiedlich beurteilen. Das tun sie öfter. Auch der Aufschrei der linken Parteien über das Bröckeln der Brandmauer darf ihn jetzt nicht wackeln lassen. Denn wenn die Union ihre Asylwende durchsetzen will, muss ihr gleichgültig sein, wer dafür oder dagegen ist. Wenn sie in einem demokratisch gewählten Parlament eine Mehrheit bekommt, zählt nur das Ergebnis. Alles andere interessiert die meisten Bürger nicht. Diese  können jetzt am 23. Februar zwischen zwei politischen Positionen wählen, die sich ganz klar unterscheiden. Und damit festlegen, welche Richtung die Asyl- und Migrationspolitik in den nächsten Jahren nehmen soll.

  • Christiane Tietz ist neue Kirchenpräsidentin der EKHN

    Christiane Tietz ist neue Kirchenpräsidentin der EKHN

    Die Evangelischen Kirche Hessen und Nassau hat nun erstmals eine Frau an der Spitze. Gestern ist die Frankfurter Theologin Christiane Tietz in einem Festgottesdienst als Präsidentin eingeführt worden. Sie war zuletzt Theologieprofessorin in Zürich. Tietz sprach in ihrer Predigt über ihren Glauben, Politik und wie wichtig der Dialog sei: Viele Menschen hätten sich abgewöhnt, politisch zu diskutieren oder hielten sich zurück. Dadurch würden sich Meinungen verhärten, es brauche aber den Austausch. Christiane Tietz, Präsidentin Evangelische Kirche Hessen und Nassau „Ich traue mich im besten Fall, von mir selbst zu erzählen. Vielleicht erzähle ich dann dem Onkel, was seine politische Sicht bei mir an Ängsten auslöst. Und vielleicht erzählt der Onkel dann auch von seinen Ängsten. Reden wir über Religion und Politik! Wir können uns dabei als Menschen wahrnehmen und als Menschen zeigen. Wenn wir als Menschen erkennbar werden, die ängstlich sind und sich sorgen und zweifeln, aber auch hoffen und glauben – kurz: als lebendige Menschen. Dann wird das die Menschlichkeit unter uns vermehren, die unsere Zeit so nötig braucht.“

  • Kostümverkauf im Staatstheater Wiesbaden

    Kostümverkauf im Staatstheater Wiesbaden

    Wer für Fastnacht noch das richtige Outfit sucht, der sollte sich am kommenden Samstag nach Mainz begeben. Das Staatstheater öffnet um 11:11 Uhr seine Pforten zum großen Kostümverkauf. Für wenig Geld gibt es handgefertigte Kostüme. – Auf der anderen Rheinseite in Wiesbaden war es bereits am eben zu Ende gegangenen Wochenende soweit. Dort sind die Schnäppchenjäger am Samstag schon auf ihre Kosten gekommen. Ran an die Kleiderständer heißt es pünktlich um 10.00 Uhr morgens im Wiesbadener Staatstheater. Wer hier als Erster rein will, der muss schon einige Stunden früher aufstehen. So wie Stefanie Küchler und ihre Freundinnen aus Bad  Homburg. Stefanie Küchler, Kostümfan aus Bad Homburg „7:30 Uhr, wir waren die Ersten. Warum? Ja, weil es gibt ja so einen Spruch: The early bird catches the worm.“ Für frühe und auch spätere Vögel gibt es Masken, Hüte und insgesamt 53 Kleiderständer voller Kostüme. Zum Beispiel eine handgenähte Korsage für 10 Euro. Nicole, Kostümfan aus Frankfurt „In Köln, an dem Karneval, gehen wir zusammen auf eine Sitzung. Das ist der Plan.“ Nicols Freundin geht als Baum. „Bibi“ ist Travestie-Künstler. Er hat sich schon die passende Oberweite aus einer Musicalproduktion gesichert. „Bibi“, Travestie-Künstler aus Wiesbaden „Das wird für die Bühne sein. Mal gucken, was genau, das ergibt sich dann.“ Hemden, Kleider, Jacken. Von 2 bis ungefähr 40 Euro. Vieles handgefertigt. Da ist der Kaufrausch Programm. Auch für Stefanie Küchler und ihre Freundinnen. Alle sind Mitglieder eines Mittelaltervereins. Stefanie Küchler, Kostümfan aus Bad Homburg „Nee, nee, wir haben schon ein System. Es gibt so gewisse Dinge, die man einfach sucht. Und dann nimmt man das erstmal mit und probiert das in aller Ruhe an und dann geht der Rest wieder an die Kleiderständer ran. Ich muss nochmal los.“ Obwohl jeder hier die besten Stücke ergattern möchte, ein Hauen und Stechen gibt es nicht. […]

  • Mansoori legt Gesetz gegen Wohnungsleerstand vor

    Mansoori legt Gesetz gegen Wohnungsleerstand vor

    Von der freien Fahrt zu freien Wohnungen, die derzeit Mangelware sind. Lange Schlangen bei Wohnungsbesichtigungen – eine schier endlose Suche nach einem neuen Zuhause: Viele kennen das, denn der Wohnungsmarkt ist extrem angespannt. Gleichzeitig gibt es in Ballungsgebieten, aber auch auf dem Land, Wohnungen und Häuser, die leer stehen. Und genau die will die hessische Landesregierung jetzt mit Leben füllen. Hierfür hat sie heute einen neuen Gesetzesentwurf vorgestellt. Die Briefkästen sind voll, die Wohnungen dazu leer. Ecken wie hier in Frankfurt findet man in Hessens Großstädten immer wieder: Über 122.000 Wohnungen sind laut Zensus landesweit unbewohnt. Das macht knapp vier Prozent aller Wohnungen. Zu viele, findet der zuständige Minister Kaweh Mansoori. Kaweh Mansoori (SPD), Wohnungsbauminister Hessen „Wenn wir ein paar tausend Wohnungen mobilisieren können jährlich für Menschen, die gerade dringend eine Wohnung suchen, ist das eine ganz konkrete Lösung für ein Alltagsproblem von Menschen. Ich treffe mich mit Vorstandsvorsitzenden von Wohnungsbauunternehmen, die mir schildern, dass auf eine Wohnungannonce 600 Bewerbungen folgen können. Insofern zählt jede Wohnung, die wir zurückgewinnen.“ Und das will die Landesregierung so schaffen: Ist eine Wohnung länger als sechs Monate unbewohnt, gilt das als Ordnungswidrigkeit und kann mit einem Bußgeld bestraft werden. Ausnahmen soll es geben, wenn eine Wohnung saniert wird, eine Baugenehmigung beantragt wurde, es Streit zwischen Erben gibt oder wenn ein Vermieter selbst mit im Haus wohnt. Eine Schlüsselrolle spielen da die Kommunen: Sie müssen eine dementsprechende Satzung aufstellen und den Leerstand ahnden. Wiesbaden ist auf jeden Fall nicht abgeneigt. Gert-Uwe Mende (SPD), Oberbürgermeister Wiesbaden „Wir bekommen damit zum ersten Mal ein Instrument in die Hand, um überhaupt aktiv gegen Leerstand vorgehen zu können. Das ist eine Debatte, die in allen großen Städten, die einen angespannten Wohnungsmarkt haben, intensiv geführt wird, immer wieder. Weil es natürlich ein Ärgernis ist für viele Menschen.“ Das schafft nur […]

  • Kubicki bei Neujahresempfang der FDP

    Kubicki bei Neujahresempfang der FDP

    Noch gut einen Monat – dann heißt es: Deutschland wählt. Die Bundestagswahl steht an. Gestern Abend hat die FDP-Fraktion im hessischen Landtag zum Neujahrsempfang nach Wiesbaden geladen. Die Partei, die laut Umfragen um den Wiedereinzug in den Bundestag zittern muss, setzt alles auf das Thema Wirtschaft. Hauptredner gestern im Kurhaus: der stellvertretende Parteivorsitzende Wolfgang Kubicki. Das garantierte ein volles Haus. Erste Aufgabe der beiden Fraktionsvorsitzenden Stefan Naas und Wiebke Knell: jede Menge Hände schütteln. Zweite Aufgabe: Warm Up für den Ehrengast: Wolfgang Kubicki, Der Vizepräsident des Bundestages und stellvertretende FDP-Chef feuert gleich mehrere Breitseiten gegen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ab. Wolfgang Kubicki (FDP), Stellvertretender Bundesvorsitzender „In Davos gerade selbst erklärt, er habe die Wirtschaft am Anfang nicht verstanden. Und kann ihnen sicher sagen, er versteht sie auch heute noch nicht.“ Der Kanzlerkandidat der Grünen wolle die Unternehmen durch Subventionen dazu bringen, wieder mehr zu investieren. Habeck tue aber nichts, um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern. Wolfgang Kubicki (FDP), Stellvertretender Bundesvorsitzender „Da nützen Subventionen nichts. Die kann man vielleicht mal auswerfen, um eine kurzfristige Krise zu überwinden. Aber man kann sie nicht auswerfen, um Innovation und Kreativität anzureizen. Ich sage immer wieder: Entweder eine Investition lohnt sich, dann braucht man keine Subventionen. Oder sie lohnt sich nicht. Dann sind die nur todesverlängernd.“ Der Plan der FDP laute ganz anders: Steuern senken, Energiekosten reduzieren, Bürokratie abbauen. Weil die Wirtschaft danach wachse, werde der Staat nicht weniger Geld einnehmen. Neue Schulden seien nicht notwendig. Eine Rechnung, die viele Wirtschaftsexperten allerdings bezweifeln. Außerdem will die FDP den Bau neuer Windräder und Solaranlagen stoppen, bis bessere Stromnetze bereitstehen. Wolfgang Kubicki (FDP), Stellvertretender Bundesvorsitzender „Wir müssen zunächst die Netze ausbauen. Denn ansonsten bezahlen wir doppelt, nämlich für Strom, der nicht abgeleitet werden kann, weil die Anlagen stehen, und zusätzlich in den Netzausbau. Damit belasten wir nicht nur […]

  • Der Sporttalk mit Julian Beimel

    Der Sporttalk mit Julian Beimel

    Der Blick unseres Sportreporters auf die Bundesliga-Spiele des Wochenendes. Markus Appelmann, Moderator: Gekämpft wird bei uns gleich auf dem Platz, unseren Sport Talk aber starten wir mit einer Vertragsverlängerung. Bundestrainer Julian Nagelsmann bleibt über die WM 2026 hinaus als Trainer der deutschen Nationalmannschaft und hat bis 2028 unterschrieben. Unser Julian heißt Beimel aus der Sportredaktion. Julian, wir sprechen gleich über den 19. Spieltag in der Fußballbundesliga. Aber zunächst geht es international zur Sache. Eintracht Frankfurt hat sich ja gestern Abend richtig gut geschlagen. Julian Beimel, Sportreporter: Absolut. Wir sehen es hier – der 2:0-Europa-League-Heimsieg gegen Ferencvaros Budapest. Die Frankfurter machen also genau so weiter, wie sie ins neue Jahr gestartet sind. Vier Siege in Folge schon mittlerweile. Ja, und der direkte Einzug ins Achtelfinale der Europa League, der ist zwar noch nicht zu 100 %, aber so gut wie sicher. Ein einziger Punkt beim letzten Gruppenspiel bei der AS Rom würde reichen, dann wäre alles klar. Aber Jan Fießer, der Co-Trainer von Eintracht Frankfurt, der den gestern ja für ein Spiel gesperrten Cheftrainer Dino Toppmöller ersetzen musste, der hat nach dem Spiel direkt klargestellt: “Ausruhen werden wir uns deshalb nicht.” Jan Fießer, Co-Trainer Eintracht Frankfurt „Wir fahren nach Rom, um zu gewinnen. Das soll im Endeffekt keine Kaffeefahrt sein. Wir wollen uns nicht das Kolosseum anschauen. Wir fahren da hin, um drei Punkte einzusacken.“ Beimel: Und drei Punkte einsacken will die Eintracht mit Sicherheit auch am Sonntag in Hoffenheim. Die Kraichgauer ja aktuell auf Platz 15, hängen im Tabellenkeller fest. Da geht die Eintracht also als klarer Favorit ins Spiel. Appelmann: Wir bleiben in Liga eins und sprechen über Mainz 05, die zum ersten Mal in der Ära des Trainers Bo Henriksen zwei Niederlagen in Folge hatten. Jetzt will man auf die Siegesstraße zurückkehren und zwar gegen den VfB Stuttgart. Beimel: […]

  • Vorbereitung auf den Skisprung-Weltcup in Willingen

    Vorbereitung auf den Skisprung-Weltcup in Willingen

    Ab nächsten Freitag steht das nordhessische Upland mal wieder im Fokus der Wintersportwelt: In Willingen geht dann der große Weltcup im Skispringen über die Bühne – und das bereits zum 30. Mal. Doch bevor sich die Weltelite der fliegenden Asse an der Mühlenkopfschanze ein Stelldichein gibt, gibt es noch viel zu tun: Momentan laufen die Vorbereitungen an der Schanze auf Hochtouren. Unverzichtbar sind dabei die zahlreichen freiwilligen Helfer. Auf den ersten Blick sieht die Mühlenkopfschanze und auch die Auslaufzone unter dem Schanzentisch schon mal ganz gut aus. Denn anders als in anderen Jahren hat es in den vergangenen Wochen hier immer wieder mal geschneit. Wettkampfbereit ist die Anlage damit aber noch lange nicht. Im Moment sind Dutzende freiwillige Helfer vor allem damit beschäftigt, die eine oder andere Ladung Extra-Kunstschnee auf der Piste zu verteilen. Mit dabei auch Pistenwalzenfahrer Björn Wäscher. Björn Wäscher, Pistenwalzenfahrer „Wir fahren mit diesem Pistenbulli und schieben den Schnee nach oben auf den Aufsprung, dass überhaupt der Weltcup stattfinden kann. Ja, das sind am Tag so 300 bis 500 Fahrten. Hoch und runter.“ Keine einfache Aufgabe – schließlich beträgt die Steigung des Auslaufhangs satte 38 Grad. Gefühlt geht es hier also fast senkrecht nach oben. Weil das kein Motor der Welt schaffen würde, wird der Pistenbulli an einer Seilwinde geführt. Heute legt Björn Wäscher sogar nochmal ein Schippchen drauf. Denn für den Nachmittag ist Regen angesagt – der natürliche Feind aller Pistenpräperierer. Große Sorgen, dass hier noch irgendetwas gewaltig schief geht, machen sich die Verantwortlichen trotzdem nicht. Wilhelm Saure, Präsident Ski-Club Willingen „Bisher läuft eigentlich alles sehr gut. Wir freuen uns ja immer, wenn Schnee nicht nur auf der Schanze, sondern auch drumrum liegt. Das hat uns jetzt in der Vorbereitung natürlich wieder gestört. Auf der einen Seite: Der Schnee auf der Schanze ist gut. Auf den […]

  • House of Galleries in Frankfurt

    House of Galleries in Frankfurt

    Wo vor nicht gar so langer Zeit Bankenchefs ihre Büros hatten, hängt an diesem Wochenende Kunst. Der insolvente Trianon-Wolkenkratzer in Frankfurt wird zur Pop-up-Location für Fotografie, Malerei und Skulpturen, zum House of Galleries. Mal eine andere, kreative Idee gegen den Leerstand der Bürohochhäuser der Mainmetropole. Es gehört zur Skyline von Frankfurt und zu den zehn höchsten Wolkenkratzern Deutschlands. Und jetzt ist das 168 Meter hohe Trianon ein Ausstellungsgebäude auf Zeit. Genauer: das 43. und 44. Stockwerk, die ehemaligen Chefetagen einer Bank. Hier wird bis Sonntag Kunst von insgesamt 29 Galerien gezeigt. Hirofumi Fujiwara kommt aus Hamburg an den Main und zeigt hier seine Skulpturen. Hirofumi Fujiwara, Künstler „Die Figuren bestehen aus einer Mischung von meiner Fantasie und meiner Umgebung, die ich gesehen habe, oder ich setze mich auch gerne auf die Straße, gucke mir Leute an und dann sammle ich modulweise und das baue ich zusammen alles auf, dann mache ich eine eigene Figur fertig, um eine Frage zu stellen, was Realität bedeutet.“ Die Realität von Frankfurt bedeutet Leerstand vieler Bürohochhäuser. Die Idee, zwei Etagen des Trianon für eine Pop-up-Ausstellung zu nutzen, stammt von Frankfurter Galeristen. Das „House of Galleries“ wird vom hessischen Wirtschaftsministerium gefördert. Barbara von Stechow, Galeristin „Die Idee ist uns vor anderthalb Jahren gekommen, dass wir ein gemeinsames Projekt machen wollen. 15 Frankfurter Galerien. Und 15 Frankfurter Galerien laden 15 ihrer Freundesgalerien aus ganz Deutschland und auch aus dem Ausland ein.“ So kommt wenigstens für ein paar Tage wieder Leben in die Chefetagen des Wolkenkratzers. Christopher Fries ist aus Tirol angereist. Was modern aussieht, ist durch die griechische Mythologie inspiriert. Christopher Friess, Künstler „Wenn man dieses Wort nimmt, Thyself, das kommt vom delphischen Orakelspruch. Es geht darum, dass man sich selbst erkennt, dass man quasi unter den Göttern ist, dass man nicht den Göttern gleich steht.“ Ziemlich […]

  • Reaktionen auf die Bluttat von Aschaffenburg

    Reaktionen auf die Bluttat von Aschaffenburg

    Es ist eine Tragödie, die sich gestern Mittag in Aschaffenburg abgespielt hat. In einem Park in der bayerischen Stadt nahe der Landesgrenze zu Hessen, greift ein Mann eine Kita-Gruppe mit einem Messer an. Zwei Menschen sterben, drei weitere werden schwer verletzt. Der Täter: ein afghanischer Staatsangehöriger, der womöglich eigentlich gar nicht mehr hätte in Deutschland sein dürfen. Und so mischt sich zu der Trauer auch die politische Diskussion – und die Frage: Hätte diese Tat verhindert werden können? Kerzen, Blumen und Plüschtiere erinnern an die Opfer dieser schrecklichen Tat: ein zweijähriger Junge und ein 41-jähriger Mann. Er hat Zeugen zufolge helfen wollen, als der mutmaßliche Täter mit einem Messer auf eine Kita-Gruppe losgegangen ist und stirbt selbst an Stichverletzungen. Die Polizei ist schnell vor Ort und kann den Tatverdächtigen in der Nähe des Tatorts, einem Park in der Aschaffenburger Innenstadt, festnehmen. Nach Angaben der Polizei handelt es sich um einen 28-jährigen afghanischen Staatsangehörigen, der seit etwas mehr als zwei Jahren in Deutschland lebt. Seinen Asylantrag habe er vor einigen Wochen zurückgenommen und den Behörden gegenüber angekündigt, wieder ausreisen zu wollen – was er bis heute aber nicht tat. Der Mann befinde sich schon länger in psychiatrischer Behandlung. Auf seine psychische Erkrankung, so der bayerische Innenminister, könnte auch der Messerangriff zurückzuführen sein. Hinweise auf einen islamistischen Hintergrund gebe es aktuell nicht. Auch wenn das Motiv mutmaßlich ein anderes ist, die Tat in Aschaffenburg erinnert unweigerlich an die Taten in Solingen und Mannheim – als im vergangenen Jahr ebenfalls geflüchtete Männer durch Messerangriffe unschuldige Menschen getötet hatten. Die Reaktionen, auch aus der Politik, zeigen, wie sehr die Bluttat in Aschaffenburg die Gesellschaft ins Mark trifft. Alexander Schweitzer (SPD), Ministerpräsident Rheinland-Pfalz „Ich bin, wahrscheinlich wie alle Menschen in Deutschland, erst mal erschüttert. Es ist ein furchtbares Verbrechen. Es muss mit aller Akribie auch […]

  • „Cops im Dialog“ mit Schülern

    „Cops im Dialog“ mit Schülern

    Einsatzkräfte werden immer öfter angegriffen – dazu hatten wir ja gerade gestern einen Beitrag in der Sendung. Das geht gar nicht – findet die hessische Landesregierung und fordert mehr Respekt vor den Sicherheitskäften. Einen kleinen Beitrag dazu soll ein neues Gesprächsangebot an Hessens Schulen leisten: „Cops im Dialog“ – für mehr Respekt vor der Polizei. Los ging es heute an einer Gesamtschule im Frankfurter Ostend. Schüler: „Was macht ein Schutzmann vor Ort?“ Ivan Saric, Polizei Frankfurt: „Wenn die Menschen hier in meinem Ortsviertel Probleme haben und nicht wissen, ob sie zur Polizei gehen wollen oder können oder vielleicht auch eine gewisse Hemmschwelle haben, zur Polizei zu gehen, weil sie vielleicht mal eine komische Erfahrung gemacht haben oder vielleicht sind sie zugezogen aus Ländern, wo die Polizei nicht dein Freund und Helfer ist – da versuche ich, eine Brücke zu bauen und da den Arm zu reichen, damit ihr mit mir Kontakt aufnehmt.“ Schüler fragen – Polizisten antworten: Das Projekt „Cops im Dialog“ soll dazu beitragen, Berührungsängste abzubauen und den Schülern vor allem eines zu vermitteln: Polizisten sind Menschen wie du und ich, die Respekt verdienen. Und wer Einsatzkräfte bei ihrer Arbeit angreift, greift im Prinzip unsere gesamte Gesellschaft an. Roman Poseck (CDU), Innenminister Hessen „Wir müssen den zunehmenden Angriffen gegen Einsatzkräfte etwas entgegensetzen. Es ist unerträglich, dass es immer mehr Angriffe auf Einsatzkräfte gibt. Wir hatten auch hier in Frankfurt eine durchaus unruhige Silvesternacht. Ein E-Scooter ist auf einen Streifenwagen geworfen worden. Dort wird jetzt wegen versuchten Totschlags ermittelt. Und es ist wichtig, dass wir auf diese Fehlentwicklungen hinweisen.“ Und wie könnte das besser gehen als im lockeren Gespräch: Wurdet ihr selbst schon mal angegriffen? Wie lange dauert eine Polizeiausbildung? Und habt ihr bei euren Einsätzen auch manchmal Angst? Rund eine Stunde lang dauert das freundliche Verhör der Schüler. Und […]