Hessen

  • Unklare Zukunft bei VW-Werk in Baunatal

    Unklare Zukunft bei VW-Werk in Baunatal

    Für die 15.500 Beschäftigten des Volkswagen-Werks in Baunatal begann die Woche mit einem Schock! Der Konzern will noch mehr sparen als im vergangenen Jahr festgelegt. Damit seien Werks-Schließungen nicht mehr ausgeschlossen und auch die Beschäftigungssicherung soll aufgekündigt werden. Diese hatte in Baunatal drei Jahrzehnte lang für Sicherheit vor betriebsbedingten Kündigungen gesorgt. Zukunftsängste, Wut und Ungewissheit – auch die Beschäftigten des VW-Werks in Baunatal sind besorgt. Das 2023 beschlosse, massive Sparprogramm – es reicht nicht aus. Weitere Einsparungen müssen also her, wie der Volkswagenvorstand nach einem Führungskräftetreffen in Wolfsburg gestern verkündete. Die Autoindustrie befinde sich in einer sehr anspruchsvollen und ernsten Lage, so VW-Chef Oliver Blume. Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender Volkswagen AG „Das wirtschaftliche Umfeld hat sich nochmals verschärft, neue Anbieter drängen nach Europa. Dazu kommt, dass vor allem der Standort Deutschland bei der Wettbewerbsfähigkeit weiter zurückfällt. In diesem Umfeld müssen wir […] jetzt konsequent agieren.“ Damit wackelt in Baunatal die Jobgarantie der Stammbelegschaft, die seit 30 Jahren Bestand hat. Betriebsratschef Carsten Büchling kritisiert die Ankündigungen des Vorstandes scharf. Carsten Büchling, Betriebsratsvorsitzender „Der Schock für uns und für die Belegschaftsvertreter und für die Beschäftigten insgesamt ist groß, weil wir damit nicht gerechnet haben und weil es ja um einen ganz besonderen Tarifvertrag geht, der insbesondere für das Werk Kassel in Baunatal eine große Rolle spielt. Denn wir wissen, dass Belegschaften, die besonders betroffen sind von der Transformation in der Autoindustrie, dass die besonderen Schutz und besondere Sicherheit brauchen, damit so eine Transformation gut gelingen kann.“ Das VW-Werk in Baunatal befindet sich im Transformationsprozess in Richtung E-Mobilität, hier werden neben der auslaufenden Fertigung von Abgasanlagen auch Getriebe und E-Getriebe gefertigt. Neben den zehn Milliarden Euro an Einsparungen, die laut Sparprogramm bis 2026 geplant waren, sollen nochmal 4 Milliarden Euro zusätzlich eingespart werden. Jürgen Pieper, Autoanalyst „Zunächst mal ist es eine Ankündigung des Vorstandes, […]

  • Ermittlungen nach möglicher Amokfahrt

    Ermittlungen nach möglicher Amokfahrt

    Ein Autofahrer rast mit seinem Wagen durch die Innenstadt, missachtet mehrere rote Ampeln – und kracht nach einer halsbrecherischen Fahrt über den Bürgersteig mit hohem Tempo in anderes Fahrzeug. Dessen Fahrer wird beim dem Aufprall schwer verletzt. So geschehen gestern Vormittag in Darmstadt – und: vielleicht kein Unfall. Denn einiges spricht derzeit für eine Amokfahrt – mit dem Ziel, Menschen zu verletzen oder gar zu töten. Für den 24 Jahre alten mutmaßlichen Amokfahrer von Darmstadt endet der gefährliche Ausflug gestern hier auf dem Bürgersteig an der Frankfurter Landstraße: Sein BMW hat wie der von ihm offenbar gerammte Skoda nur noch Schrottwert. Der Fahrer des Skodas kommt mit erheblichen Kopfverletzungen in ein Krankenhaus – auch der vermeintliche Verursacher wird beim Aufprall schwer verletzt und muss in einer Klinik ärztlich versorgt werden. Was war passiert? Zeugenaussagen zufolge war der 24-jährige Deutsch-Afghane zuvor rücksichtslos durch die Darmstädter Innenstadt gerast. Dabei soll er laut Staatsanwaltschaft Darmstadt zumindest in Kauf genommen haben, dass dabei Menschen verletzt oder getötet werden. Nachdem er teilweise über den Bürgersteig gefahren und schließlich mit hoher Geschwindigkeit in den Skoda gekracht war, habe er den eintreffenden Polizeibeamten zugerufen, er handele „im Auftrag Allahs“ – so will es zumindest die Zeitung „Welt“ in Erfahrung gebracht haben. Sicher ist: Noch gestern Nachmittag hat das hessische Landeskriminalamt die Ermittlungen übernommen, prüft, ob es sich bei dem Vorfall um eine Amokfahrt oder gar um einen Anschlag gehandelt haben könnte. Heute Nachmittag teilt das LKA mit: Nach einer Hausdurchsuchung hätten sich die Hinweise auf einen religiös motivierten Anschlag nicht verdichtet. Es gebe vielmehr Hinweise auf erhebliche psychische Probleme beim Unfallverursacher, der inzwischen in Untersuchungshaft sitzt. Trotzdem ermittelt das LKA weiter in alle Richtungen.

  • Hessens Innenminister: „Zuzug der Flüchtlinge reduzieren“

    Hessens Innenminister: „Zuzug der Flüchtlinge reduzieren“

    Man tut mittlerweile gut daran, an Konferenzen, die sich mit der Eindämmung von Einwanderung befassen, nicht zu hohe Erwartungen zu stellen. Viele in Deutschland warten auf den großen Wurf – doch meist steht am Ende das übliche Klein-Klein an Maßnahmen. Wie wird es heute sein? Seit dem Nachmittag sitzen Bundesregierung und CDU in Berlin zu Gesprächen zusammen. Fakt ist: Die Kommunen fordern schnelle Entscheidungen. Genauso die Union. CDU-Chef Friedrich Merz pocht vor allem auf Zurückweisungen an den deutschen Grenzen. Stellvertretend für die Unions-geführetn Länder nimmt Hessens Innenminister Roman Poseck an dem Treffen teil. Kurz vor Beginn der Gespräche forderte auch er heute von der Ampel eine Wende in der Migrationspolitik. Roman Poseck (CDU), Innenminister Hessen „Das Hauptproblem ist aus meiner Sicht, dass die Ampelvorschläge zu spät ansetzen. Sie haben vor allen Dingen Maßnahmen im Blick, wenn die Menschen bereits bei uns sind. Das ist aber zu spät. Entscheidend ist, dass wir den Zuzug der Flüchtlinge reduzieren und das ganz erheblich. Es hat sich gerade in den letzten Wochen auch gezeigt, dass ungezügelte Migration ein Sicherheitsrisiko darstellt. Je mehr Menschen zu uns kommen, umso größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass darunter Straftäter und Terroristen sind.“ Die Union schlägt neben Zurückweisungen an den Grenzen, unter anderem Grenz-Kontrollen und einen Stopp von Aufnahme-Programmen vor. Über die Ergebnisse des Treffens berichten wir dann morgen, hier bei uns in 17:30. Dann sprechen wir auch mit Matthias Schimpf, dem Vorstands-Sprecher der Grünen im Kreis Bergstraße. Er kritisiert seine eigene Partei heftig und fordert von den Grünen einen konsequenten Richtungs-Wechsel in der Migrationspolitik.

  • Hessens Verfassungsschutzpräsident im Studio-Talk

    Hessens Verfassungsschutzpräsident im Studio-Talk

    Migration und innere Sicherheit – das sind auch Themen im Verfassungsschutzbericht, den der hessische Innenminister gestern in Wiesbaden vorgestellt hat. Spätestens seit der tödlichen Messerattacke von Solingen ist klar: Unsere Sicherheit und Demokratie geraten immer stärker in Gefahr. Solingen: drei Tote und ein Bekennervideo der Terrorgruppe Islamischer Staat. Der mutmaßlich islamistisch motivierte Messeranschlag verdeutlicht die zunehmend angespannte Sicherheitslage. In Hessen hat sich vergangenes Jahr die Zahl islamistischer Straftaten auf 146 vervierfacht. Konkrete Hinweise auf geplante Anschläge gäbe es hier zwar nicht, Gefahr droht allerdings nicht nur von islamistischer Seite. Roman Poseck (CDU), Innenminister Hessen „Das Besondere an unserer Zeit ist, dass es verschiedene Angriffe auf unsere verfassungsmäßige Ordnung gibt: von Rechtsextremen, von Linksextremen und von Islamisten. Und wir müssen allen Phänomenen die gebotene Aufmerksamkeit widmen, um unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung auch erfolgreich zu verteidigen.“ Vom Rechtsextremismus geht dabei laut hessischem Verfassungsschutz die größte Gefahr aus: Die Zahl rechtsextremistischer Straftaten ist zuletzt um knapp 40 Prozent auf fast 1.500 angestiegen. Jeder zweite Rechtsextreme in Hessen gilt als gewaltorientiert. Aber auch die linksextreme Szene tritt immer militanter auf, vergangenes Jahr stieg die Zahl der Straftaten von 79 auf 138. ———- Eva Dieterle, Moderatorin: Und darüber wollen wir jetzt sprechen, deshalb begrüße ich bei mir den hessischen Verfassungsschutzpräsidenten Bernd Neumann. Schön, dass Sie hier sind. Guten Abend. Bernd Neumann, Präsident Verfassungsschutz Hessen: Vielen Dank für die Einladung, Frau Dieterle. Dieterle: Herr Neumann, der Innenminister hat gestern von einer angespannten Sicherheitslage gesprochen. Was bedeutet das denn für jeden einzelnen von uns? Neumann: Der hessische Verfassungsschutz ist im vergangenen Jahr vor große Herausforderung gestellt worden. Wir stellen in den einzelnen Extremismusbereichen starke inhaltliche Veränderungen fest, die uns zwar mit großer Sorge umtreiben. Wir stellen beispielsweise eine Zunahme des gewaltorientierten Extremismus-Personenpotenzials fest. Und wir stellen auf der anderen Seite auch eine deutliche Zunahme der Straf- und Gewalttaten […]

  • Selbstversuch als Tierpflegerin

    Selbstversuch als Tierpflegerin

    Seltenen Tieren im Zoo ganz nah sein – für viele ein spannendes Ausflugsziel am Wochenende, für die Tierpfleger Alltag. Der Zoo Frankfurt sucht gerade in mehreren Gehegen Verstärkung. Wir haben unsere Kollegin Franziska Oeler vorbeigeschickt, um bis dahin mal ein bisschen auszuhelfen. Franziska Oeler, Reporterinin Frankfurt „Wenn ich nicht beim Fernsehen gelandet wäre, wer weiß, vielleicht wäre das hier auch was für mich gewesen. Katzenklo sauber machen kann ich nämlich schon mal, aber schauen wir mal, ob das als Qualifikation ausreicht, um heute hier mal mit anzupacken.“ Ich darf heute Morgen Daniel Höflich bei seiner Arbeit unterstützen. Er ist der stellvertretende Revierleiter des Ukumari-Landes. Hier leben die Großkatzen und Bären: Brillenbären, Ameisenbären, Löwen und Tiger. Franziska Oeler, Reporterin: „Wir arbeiten jetzt ja heute mit Raubtieren zusammen, was muss man denn da beachten als Zoo-Tierpfleger und ist da vielleicht auch schon mal was passiert?“ Daniel Höflich, Tierpfleger Zoo Frankfurt: „Nee, also passiert, kann ich gleich vornewegnehmen, ist noch nie was. Weil wir halt echt auf Sicherheit pochen, wir gucken wirklich zwei, dreimal, wo die Tiere sich aufhalten und gucken immer, dass sie ausgesperrt sind, wenn wir in die Innenanlagen gehen oder sie sind halt quasi eingesperrt und wir gehen auf die Außenanlage.“ „Aber so ein bisschen Nervenkitzel ist wahrscheinlich schon immer dabei.“ „Ja, das ist immer dabei. Bei den Löwen ist das jetzt nicht so, da weiß man meisten, wo sie sind, wenn sie so wie Kuma, der liegt jetzt gerade da schön in der Sonne, in der Morgensonne, der bleibt da auch liegen. Bei den Tigern, die verstecken sich sehr gerne. Bei den Tigern muss man zweimal gucken, weil sie halt gerne auf einen lauern irgendwo.“ Zuerst geht es aber zu den Fossas, Raubtiere aus Madagaskar. „Da oben liegen sie schon.“ Der Nachwuchs ist gerade wach geworden. „Guten Morgen.“ „Wie […]

  • Reaktionen auf Wahlergebnisse in Sachsen und Thüringen

    Reaktionen auf Wahlergebnisse in Sachsen und Thüringen

    Was für ein politisches Erdbeben gestern in Sachsen und Thüringen: Erstmals hat die AfD eine Landtagswahl für sich entschieden. Fast jede dritte Stimme ging in Thüringen an die Höcke-Partei – Platz eins noch vor der CDU. Auch in Sachsen verzeichnet die AfD deutliche Gewinne – und landet knapp hinter der CDU auf Platz zwei. Die Ampel-Parteien SPD, FDP und Grüne wurden vom Wähler dagegen hart abgestraft. Ein Ergebnis mit Signalwirkung – nicht nur für den Berliner Politikbetrieb, sondern auch für die Politik in Hessen und Rheinland-Pfalz. Eines ist jetzt schon klar: Seit gestern ist die politische Landschaft in Deutschland nicht mehr die, die sie vorher war. Mehr als 30 % für die AfD sowohl in Thüringen als auch in Sachsen – eine politische Zäsur. Findet auch Andreas Lichert von der Hessen-AfD und fordert die CDU auf, die selbst errichtete Brandmauer zur AfD endlich einzureißen. Andreas Lichert (AfD), Vorstandssprecher Hessen „Das ist ein Signal an das ganze Land. Und auch die CDU in Hessen sollte sich da zum Beispiel ihre Gedanken machen. Denn es ist die Frage: Wie geht es denn insgesamt weiter? Wie retten wir im Grunde genommen auch die politische Kultur in unserem Land? Und dazu muss die Berliner Mauer der CDU natürlich fallen.“ Nicht nur im Osten, sondern auch in Hessen und Rheinland-Pfalz will die CDU davon allerdings nach wie vor nichts wissen: Jegliche Form der Zusammenarbeit mit der AfD bleibe für die Christdemokraten tabu. Beim Gillamoos-Jahrmarkt, einem feucht-fröhlichen politischen Frühschoppen im niederbayrischen Abensberg, tritt auch Hessens Ministerpräsident Boris Rhein ans Rednerpult – und schiebt den schwarzen Peter nach Berlin. Boris Rhein (CDU), Ministerpräsident Hessen „Die Verantwortung für diese Lage, für dieses furchtbare Schlamassel, in dem wir politisch sind, trägt einzig und allein die Ampel und zwar mit schlimmen Folgen für unser Land. Und ich will auch das […]

  • Kommentar zu den Wahlergebnissen in Sachsen und Thüringen

    Kommentar zu den Wahlergebnissen in Sachsen und Thüringen

    Ein Kommentar unseres 17:30 Sat.1 live Chefredakteurs Richard Kremershof. Die Wahlen im Osten sind vor allem für die Ampelparteien ein Debakel. Zugleich eine Abrechnung mit Ansage. Eine Quittung für konsequentes und stures Vorbeiregieren an den Sorgen der Menschen. Vor allem in der Migrationsfrage entlud sich gestern der Unmut gegen die Bundesregierung. Die Botschaft lautet: So kann, so darf es nicht weitergehen. Die Menschen erwarten zu Recht, dass die Politik endlich das Chaos bei der Einwanderung beendet. Jeder sieht, dass Deutschland zum Mekka aller Migranten geworden ist. Eben weil der Begriff „Asyl“ wie ein „Sesam öffne dich“ funktioniert. Nein: Deutschland selbst muss entscheiden können, wer in unser Land kommt. Es wird Zeit, das im Grundgesetz verbriefte Asylrecht von 1949 der Welt von heute anzupassen. Das müssen die etablierten Parteien jetzt gemeinsam anpacken. Tun sie es nicht, dann drohen uns noch ganz andere Zustände. Wenn erst einmal radikale Parteien wie AfD oder BSW Hand ans Grundgesetz legen können, dann wäre die Bundesrepublik Deutschland, wie wir sie noch kennen, Geschichte. Die Zeit drängt, endlich aktiv zu werden.

  • Hessischer Verfassungsschutz spricht von „angespannter Lage“

    Hessischer Verfassungsschutz spricht von „angespannter Lage“

    Islamisten, Rechtsextreme, russische Spione: Unsere Sicherheit und Demokratie geraten von verschiedenen Seiten immer stärker in Gefahr. Das geht aus dem aktuellen hessischen Verfassungsschutzbericht hervor, den Innenminister Roman Poseck heute in Wiesbaden vorgestellt hat. Der mutmaßlich islamistische Messeranschlag von Solingen hallt eine Woche später nach. Roman Poseck warnt heute vor einer wachsenden Gefahr durch Terrorgruppen wie den Islamischen Staat. Vergangenes Jahr hat sich in Hessen die Zahl islamistischer Straftaten auf 146 vervierfacht. Für Hessens Innenminister Anlass genug, eine strengere Migrationspolitik zu fordern. Roman Poseck (CDU), Innenminister Hessen „Weniger Zuwanderung, mehr Abschiebungen. Unser Staat, unsere Gesellschaft sind an der Belastungsgrenze angekommen. Ungezügelte Migration ist auch ein Sicherheitsrisiko. Je mehr Menschen zu uns kommen, umso größter ist die Gefahr, dass darunter auch Straftäter und Terroristen sind.“ Vergangenes Jahr wurde in Hessen bereits das als extremistisch geltende Zentrum für Islamische Kultur verboten. Trotz der angespannten Sicherheitslage sieht der Innenminister aber keine konkreten Hinweise auf geplante Anschläge. Die größte Gefahr geht laut Verfassungsschutz weiterhin vom Rechtsextremismus aus: Die Zahl rechtsextremistischer Straftaten ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen, zuletzt um knapp 40 Prozent auf fast 1.500. Jeder zweite Rechtsextremist in Hessen gilt als gewaltorientiert. Vor allem im Internet würde die Szene immer öfter zu Gewalt aufrufen. Bernd Neumann, Präsident Landesamt für Verfassungsschutz Hessen „Wir stellen hier eine zunehmende Bereitschaft zur Gewaltanwendung fest, in sozialen Medien beispielsweise. Einzelpersonen lassen sich radikalisieren und formulieren, fabulieren über Gewalt.“ Auch die linksextreme Szene würde immer militanter auftreten, vergangenes Jahr stieg die Zahl der Straftaten deutlich auf 138. Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine beschäftigen die Verfassungsschützer zudem immer häufiger pro-russische Propaganda und Spionageabwehr. Angesichts der angespannten Sicherheitslage fordert Roman Poseck mehr Befugnisse für den Verfassungsschutz, etwa durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz oder die Speicherung von IP-Adressen. Der Innenminister warnt, die Demokratie könne sonst hierzulande kippen.

  • Lieberknecht nicht mehr Darmstadt-Trainer

    Lieberknecht nicht mehr Darmstadt-Trainer

    Dei den Darmstädtern gab es gestern einen echten Paukenschlag: Trainer Torsten Lieberknecht ist nach der 0:4-Pleite am Wochenende in Elversberg von seinem Amt zurückgetreten. Nach vier Spieltagen hatten die Lilien mit nur einem Unentschieden und drei Niederlagen in der Zweiten Liga einen regelrechten Fehlstart hingelegt. Es ist das Ende einer innigen Beziehung – Torsten Lieberknecht und der SV Darmstadt 98 gehen von nun an getrennte Wege. Nach intensiven Gesprächen hat der 51-Jährige gestern darum gebeten, die Zusammenarbeit zu beenden. Torsten Lieberknecht, ehemaliger Trainer SV Darmstadt 98 „Jeder weiß, wie viel mir der Verein bedeutet. Ich habe aber auch immer betont, dass keiner über dem Verein steht. Das gilt auch für mich.“ Der Verein ist dieser Bitte nachgekommen. Drei Jahre lang war Torsten Lieberknecht Cheftrainer der Darmstädter Lilien. Von Anfang an stimmt die Chemie zwischen Trainer, Spielern, Vereinsführung und auch den Fans. Mit dem Aufstieg in die erste Bundesliga im Sommer 2023 erobert der gebürtige Pfälzer endgültig die Herzen der Darmstädter. Die Erstliga-Saison läuft allerdings nicht nach Plan. Die Lilien werden abgeschlagen Tabellenletzter und steigen wieder ab. Auch in der zweiten Liga läuft es nicht. Gerade mal einen Punkt aus vier Spielen konnten die Südhessen bis dato einfahren. Bisheriger Tiefpunkt: Das 0:4-Debakel am Samstag bei der SV Elversberg. Torsten Lieberknecht, am 31.08.2024 „Das, was wir heute hier abgeliefert haben, das war nicht mal ein Abliefern, das war – da kann man alles nehmen, was man da so hört – ein Hühnerhaufen, Offenbarungseid, leidenschaftslos.“ Über die Leistung vom Samstag gibt es auch in Darmstadt keine zwei Meinungen. Allerdings sehen die Fans den Rücktritt mit gemischten Gefühlen. Silas „Jetzt nach dem 0:4 gegen Elversberg, da gab’s keine andere Möglichkeit mehr. Also er hat die Darmstädter gut in die erste Liga gebracht, die erste Liga war halt dann zu viel für Darmstadt. Aber ja, […]

  • Seifenkistenrennen in Oberursel

    Seifenkistenrennen in Oberursel

    Ein Lenkrad, eine Bremse und ganz viel Spaß. Der ist – bis heute – mit einer selbstgebauten Seifenkiste garantiert. Haben Sie gewusst, dass Oberursel im Hochtaunuskreis die Geburtsstadt des Seifenkistenrennens ist? 1904 fand dort deutschlandweit das erste Rennen statt. Seitdem ist das Spektakel feste Tradition. Am Wochenende war es wieder soweit. Das Orscheler Seifenkistenrennen, es ist in vollem Gange. Vier Mal brettert jeder der 30 Starter, darunter 20 Kids, die Kopfsteinpflasterpiste in der Oberurseler Altstadt hinunter. Wer insgesamt die schnellste Zeit erzielt, gewinnt. Maxime Choquet „Macht schon Spaß und an der Lenkung haben wir auch ein paar Mal rum, weil die ein bisschen gewackelt hat.“ Vor dem Rennen gibt es natürlich einen Sicherheitscheck. Ehrenamtliche vom TÜV Taunus prüfen vor allem die Lenkung und die Bremsen. Jetzt müssen Seifenkiste und Fahrer noch einmal auf die Waage und dann gibt`s die Plakette. Ingo Bessler, Leiter TÜV Taunus „Es ist keine Arbeit, es ist Freude. Wir machen das ehrenamtlich, weil wir einfach Spaß haben. Spaß am Seifenkistenrennen. Wir sind früher selbst die meisten gefahren, haben uns früher selber Kisten gebaut und deswegen sind wir immer noch mit Leidenschaft dabei.“ Beim Design der Seifenkisten sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Alle sind selbst gebaut. An diesem Modell hat Dennis Graf sechs Monate gearbeitet. Die Fahrerin ist Töchterchen Sophie. Reporterin: „Und wer hat jetzt mehr Vorfreude, kann man das sagen?“ Dennis Graf: „Ich glaube ich. Ich glaube, der Papa.“ Die Fahrer sind bestens vorbereitet. Sophie Graf „Wir haben schon ein paar Mal trainiert und ich bin auch sehr aufgeregt.“ Konstantin „Also ich freue mich und ich fahre zum ersten Mal.“ Mara Dere „Das ist eigentlich gar nicht so schwer zu lenken. Es ist eigentlich sehr einfach. Man muss halt schauen, wo man hinfährt.“ Das klingt doch nach einer guten Strategie. In dieser Kiste rauscht Mara […]

  • Prozess um geplante Lauterbach-Entführung

    Prozess um geplante Lauterbach-Entführung

    „Silent Night“, also „stille Nacht“ – so nannte die Terrorgruppierung „Kaiserreichsgruppe“ ihren Umsturzplan. Ihre Mitglieder sollen geplant haben, einen bundesweiten Stromausfall herbeizuführen und das darauf folgende Chaos zu nutzen, die Regierung zu stürzen. Deutschlandweit laufen bereits Prozesse gegen mutmaßliche Mitglieder der Gruppe. So zum Beispiel in Koblenz. Heute ist auch in Frankfurt ein Prozess gestartet. Gegen Wilhelm P., 62 Jahre alt, aus dem südhessischen Kreis Bergstraße. Ihm wird vorgeworfen, Mitglied der terroristischen Gruppierung „Kaiserreichsgruppe“ zu sein. Ihr vorrangiges Ziel: Der Sturz der Regierung und die Abschaffung der Demokratie zugunsten einer dem deutschen Kaiserreich von 1871 ähnlichen Staatsform. Tobias Wipplinger, Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt „Hierzu soll die Vereinigung mutmaßlich Sprengstoffanschläge auf neuralgische Punkte der Stromversorgung in der Bundesrepublik geplant haben und darüber hinaus geplant haben, den Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mittels Waffengewalt zu entführen. Wobei die Tötung der Personenschützer von den Vereinigungsmitgliedern zumindest billigend in Kauf genommen worden sein soll.“ Wilhelm P. soll vor allem die Lauterbach-Entführung, die sogenannte „Operation Klabautermann“, mit geplant und angeboten haben, die für den Umsturz benötigten Waffen in seiner Garage in Südhessen zu lagern. Im schlimmsten Fall droht dem Angeklagten eine Haftstrafe von zehn Jahren. Die Verteidigung versucht, einen Deal für Ihren Mandaten zu erwirken. Wilhelm P. könne mit einem vollumfänglichen Geständnis dazu beitragen, das Verfahren erheblich zu beschleunigen und soll dafür mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren davonkommen. Doch die Generalstaatsanwaltschaft lehnt ab. Tobias Wipplinger, Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt „Gleichwohl wird natürlich das Geständnis des Angeklagten im Verfahren Beachtung finden und auch von der Generalstaatsanwaltschaft wohlwollend im Rahmen der Strafzumessung gewürdigt werden.“ Der Angeklagte macht heute detaillierte Angaben zu seiner Person: Früh hätten sich seine Eltern getrennt. Die Geschwister seien daraufhin bei der Mutter, er bei seinem – wie er sagt – Erzeuger aufgewachsen, der ihn regelmäßig verprügelt habe. Sonia Schmitt, Reporterin in Frankfurt „Unter den Folgen habe […]

  • Kritik an palästinensischem Festival

    Kritik an palästinensischem Festival

    Mehr als zehn Monate lang herrscht bereits Krieg zwischen Israel und Palästina. Seit dem Massaker, bei dem die terroristische Hamas im Oktober mehr als 1000 Menschen ermordet hat, gibt es in Deutschland viel Solidarität mit Israel. Doch vor allem manche in Deutschland lebende Palästinenser fallen seit dem immer wieder mit hasserfüllten und antisemitischen Demonstrationen und Veranstaltungen auf. Für morgen ist in Frankfurt offiziell ein „Fest der Kultur Palästinas“ geplant. Doch ob es dabei wirklich nur um Kultur gehen soll, muss bei einem Blick auf die Veranstalter bezweifelt werden. Denn hinter dem Fest steht der Verein „Palästina e.V.“ aus Frankfurt, der auf seiner Internetseite unter dem Punkt „unsere Prinzipien“ unter anderem schreibt: „Damit stehen wir für die Befreiung des gesamten historischen Palästinas von der zionistischen Besatzung vom Jordanfluss bis zum Mittelmeer.“ Eine Formulierung, die zwar nach einem aktuellen Gerichtsurteil nicht automatisch strafbar ist. Ein Palästina, das vom Fluss bis zum Meer reicht, lässt allerdings keinen Raum mehr für einen Staat Israel. Das sieht auch der Antisemitismusbeauftragte der Hessischen Landesregierung so. Uwe Becker (CDU), Antisemitismusbeauftragter der Hessischen Landesregierung „Da ist das klar, dass ‚from the river to the sea‘ dann eben heißt, dass man nicht Koexistenz möchte, sondern dass man hier ganz klar Israel auslöschen möchte. Und diese Erfahrungen spiegeln sich eben wider, wenn dann ein solcher Verein mit fröhlichen Bildern und fröhlichen Botschaften zu einem Kulturfest einlädt, aber im Kern schon auch auf dem Plakatmotiv ja selbst die ganze Silhouette Israels in palästinensische Fahne getaucht dort auch mit als Kernbotschaft transportiert.“ Uwe Becker hätte sich gewünscht, dass die Stadt Frankfurt zumindest versucht, die Veranstaltung zu verbieten, auch wenn das bei pro-palästinensischen Demonstrationen in der Vergangenheit oft nicht gelungen ist. Uwe Becker (CDU), Antisemitismusbeauftragter der Hessischen Landesregierung „Das einfach geschehen zu lassen, ist, glaube ich, nicht die gesellschaftliche Botschaft, die wir so […]

  • 30 Jahre Drogen-Konsumräume in Frankfurt

    30 Jahre Drogen-Konsumräume in Frankfurt

    Seit 30 Jahren schon gibt es in Frankfurt Konsumräume für suchtkranke Menschen. Nun will die Mainmetropole ihr Hilfsangebot noch ausweiten, um auch Crack-Abhängigen zu helfen. Wir haben einen Blick in eine der Hilfseinrichtungen geworfen und zudem eine drogenabhängige Frankfurterin in ihrem Alltag begleitet. Jenifer unterwegs im Frankfurter Bahnhofsviertel. Hier beschafft sich die 48-Jährige jeden Tag ihre Drogen. Im Alter von 17 Jahren fing es bei ihr mit Cannabis an, dann folgte lange Zeit Heroin. Inzwischen raucht sie wie viele im Bahnhofsviertel Crack. Anfangs wollte sie mit Drogen fehlende Zuneigung ihrer Eltern ersetzen. Heute weiß sie, dass das der Weg in den Abgrund war. Jenifer, Drogenkonsumentin „Durch die Familiengeschichte, die ich habe, hat es mir anfangs ein gutes Gefühl gegeben. Eine Geborgenheit, eine Wärme, wo ich dachte, es hilft mir, meine Probleme zu vergessen. Aber es hat mir noch mehr Probleme gebracht.“ Nach einiger Zeit auf der Straße lebt Jenifer inzwischen in der Drogenhilfseinrichtung „Eastside“ im Frankfurter Osten. Dort teilt sie sich mit zwei weiteren Frauen ein Zimmer. Neben einem Dach über dem Kopf erhält sie dort auch sauberes Drogenbesteck, bis zu 3.000 frische Spritzen werden in den vier Frankfurter Einrichtungen am Tag ausgegeben. Jenifer konsumiert ihr Crack auch regelmäßig intravenös, was ihren Beinen deutlich anzusehen ist. Das Eastside verfügt zudem über eine medizinische Aufsicht, ohne die hätte Jenifer nach eigener Aussage längst mit dem Leben bezahlt. Jenifer, Drogenkonsumentin „Weil jegliche Hilfe, da wo ich konsumiere – ich bin dann meistens alleine, dass mich keiner sieht. Und da wäre ich schon öfter hopsgegangen mit Überdosis.“ Vor 30 Jahren öffnete das Eastside als erster offizieller Konsumraum Deutschlands. Der sogenannte Frankfurter Weg erkannte Drogenabhängige erstmals als schwer kranke Menschen an, die Hilfe benötigen. Die Zahl der Drogentoten ist in Frankfurt seitdem von rund 150 im Jahr auf zuletzt 20 gesunken. Die Mainmetropole sieht […]

  • Der Sporttalk mit Thorsten Arnold

    Der Sporttalk mit Thorsten Arnold

    Das Ende der Tansferperiode naht und die Eintracht weiß nun, gegen wen sie in der Europa League antritt. Markus Appelmann, Moderator: Zweiter Spieltag in der Fußball-Bundesliga. Das ist nur das eine Thema für Eintracht Frankfurt, denn die starten bald ja auch durch im Europapokal. Thorsten Arnold aus der Sportredaktion ist bei mir. Thorsten, auf diesen Tag heute haben die Eintracht-Fans förmlich hingefiebert. Thorsten Arnold, Sportreporter: Na klar. Also heute war die Auslosung, Wo geht es denn hin wieder quer durch Europa in der Europa League? Das ist ja der Lieblings-Wettbewerb der Eintracht. Den haben Sie ja vor zwei Jahren gewonnen. Da hat sich ein bisschen was geändert am Modus. Es gibt jetzt von Anfang an eine echte Liga-Tabelle mit allen Vereinen. Das entspricht ja dann auch dem Namen Europa-Liga. Arnold: Und jetzt gucken wir direkt mal drauf, wo es hingeht. Also heute war die Auslosung, Guck mal hier, FC Midtjylland in Dänemark. Dann haben wir Olympique Lyon in Frankreich. Es geht in den Hexenkessel Besiktas Istanbul und wieder mal in die ewige Stadt, der Gegner AS Rom. Appelmann: Aber es gibt ja nicht nur die Auswärtsspiele, sondern die Gegner kommen auch nach Frankfurt. Wer kommt denn in den Deutsche Bank Park? Arnold: Gucken wir auch schnell drauf. Also zweimal Besuch aus Tschechien, Prag und Pilsen, Ferencvaros Budapest, Traditionsverein aus Ungarn, und FK Riga aus Lettland. Und Trainer Dino Toppmöller, der freut sich schon. Dino Toppmöller, Trainer Eintracht Frankfurt „Die Heimspiele werden mit Sicherheit wieder ein Fest. Ich glaube die Auswärtsspiele, das sind schon alles Kracherlose, wo uns wir uns sehr drauf freuen. Es gibt jetzt nicht so diesen speziellen Gegner, wo wir sagen, okay, das ist jetzt das Los, wo wir uns am meisten drauf freuen. Ich glaub, Die Auswärtsspiele sind alle interessant, die Heimspiele sind auch Herausforderungen hier ,aber […]

  • Zu Gast im Studio: Hessens Bildungsminister Armin Schwarz

    Zu Gast im Studio: Hessens Bildungsminister Armin Schwarz

    Die Zuwanderung nach Deutschland bringt enorme Herausforderungen mit sich – gerade auch in der Schule, wo erst einmal die deutsche Sprache vermittelt werden muss, bevor es an die Inhalte gehen kann. Darüber sprechen wir mit dem hessischen Bildungsminister – zuvor der Blick auf das, was sich in diesem Schuljahr ändern soll. Seit Anfang der Woche gibt es an Hessens Schulen einen neuen Jahrgang: Für mehr als 60.000 Erstklässler beginnt nun der berühmte „Ernst des Lebens“. Was die kleinen ABC-Schützen vermutlich noch nicht mal ahnen: Je nachdem, welchen Schulabschluss sie einmal anstreben, werden sie in den kommenden neun bis 13 Jahren immer wieder mit Problemen konfrontiert werden, für die sie selbst nichts können. Denn der Fehler steckt im System. In einer aktuellen Vergleichsstudie des Instituts der deutschen Wirtschaft landet Hessen im so genannten „Bildungsranking“ nur auf Platz 8 von 16 – weit abgeschlagen hinter Bundesländern wie Sachsen, Bayern oder Thüringen. Das liegt vor allem daran, dass hessische Schüler bei Vergleichstests in naturwissenschaftlichen Fächern deutlich schlechter abschneiden als der Bundesdurchschnitt. Nachholbedarf sieht die Studie auch beim Fremdsprachenangebot für Grundschüler. Einen Spitzenplatz erreicht Hessen dagegen bei ausländischen Schülern mit Schulabschluss – hier hinken andere Bundesländer deutlich hinterher. Das größte Problem an Hessens Schulen ist und bleibt aber der Lehrermangel – sagt etwa die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft, kurz GEW. Um einen reibungslosen Ablauf an den Schulen zu gewährleisten, müsste es an Hessens Schulen rund 9.000 Lehrer mehr geben – alleine im gerade beginnenden neuen Schuljahr blieben demnach mehr als 1.000 Planstellen unbesetzt. Laut GEW sorgt der chronische Lehrermangel in Hessen schon seit langem für massiven Unterrichtsausfall. Wie viele Schulstunden dabei genau ausfallen, ist nicht bekannt – Hessen und Rheinland-Pfalz sind die einzigen beiden Bundesländer, in denen ausgefallene Schulstunden nicht explizit statistisch erfasst werden. Haltung, Qualität und Tatkraft – mit diesen drei Schlagworten […]