Kultur

  • Das rollende Museum

    Das rollende Museum

    Mit „Es war einmal“ fangen viele Märchen an und auch die Geschichte von Frank Assmann und seinem mit allerlei Haushaltswaren beladenen Laster. Der Mann aus Landscheid in der Eifel lebt seine Kindheit nach. Die Zeit als die „Landscheider Düppeflicker“ durch die Dörfer gerollt sind. „Leute, Leute, heute wieder die preiswerten Elektrotöpfe und Pfannen, Bitte besuchen sie uns!“ Frank Assmann ist auf Tour und die Sensation, wenn er sein rollendes Museum präsentiert. Frank Assmann, Enkel eines „Landscheider Düppeflicker“ „Es ist noch das Original-Tonband von meinem Opa.“ Der Großvater: Ein fliegender Händler, ein „Landscheider Düppeflicker“. Immer im Frühling und Sommer ist er unterwegs. Von Ahlen in Westfalen bis ins Saarland. Frank Assmann „50er, 60er, 70er und 80er Jahre. Jetzt brauche ich noch die große Leiter.“ Der Enkel reist nur noch zum Spaß durch Deutschland. Er besucht Märkte und Feste und präsentiert die alte Tradition des fliegenden Landscheider Händlers. Seine Waren sind noch von der Oma oder Geschenke von Freunden. Frank Assmann, betreibt ein rollendes Museum „Mich hat es als Kind schon immer fasziniert und begeistert. Bin auch mit meinem Opa mitgefahren. Und es hat mich nie losgelassen, und irgendwann hatte ich die Idee, ein rollendes Heimatmuseum zu kreieren, damit die Nachwelt noch weiß, wie hier in Landscheid Geld verdient wurde.“ Der LKW ist nicht mehr vom Opa. Aber historisch und genauso sind die Händler ein halbes Jahr lang unterwegs gewesen. Während Frank Assmanns Großeltern auf Tour waren, lebte sein Vater bei seinen Verwandten oder auch bei den Nachbarn. Alltag für ganz viele Landscheider. Frank Assmann, beitreibt ein rollendes Museum „Wenn die dann im März angefangen haben zu rollen, so haben die das genannt, dann war das Dorf mehr als halb leer. Also es gab dann in den 50er Jahren so 60 – 70 Familien in Landscheid, Burg und Niederkeil, die das beruflich […]

  • Ehemaliger Gestapo-Keller soll Lernort werden

    Ehemaliger Gestapo-Keller soll Lernort werden

    „Nichts gehört der Vergangenheit an. Alles ist Gegenwart und kann wieder Zukunft werden“ – das sind die Worte des ehemaligen hessischen Generalstaatsanwaltes und Nazi-Jägers Fritz Bauer, der die Verbrechen der Nationalsozialisten aufgearbeitet hat. Die Erinnerung aufrecht erhalten: Das passiert in den ehemaligen Konzentrationslagern in Osthofen bei Worms oder in Hinzert bei Trier. Nun soll ein weiterer Ort Geschichte erlebbar machen: die ehemaligen Folterkeller der Geheimen Staatspolizei in Neustadt an der Weinstraße. Von außen ist dem Gebäude in der Konrad-Adenauer-Straße seine dunkle Geschichte kaum anzusehen: Von 1937 bis 1945 hatte die Gestapo hier ihren Sitz. Jene Nazi-Polizei also, die im Dritten Reich gefürchtet wurde wie kaum eine andere Organisation. In diesen historisch weitgehend original erhaltenen Kellerräumen wurden Menschen verhört, gefoltert – und in vermutlich mehr als 20 Fällen sogar ermordet. Andere wurden von hier aus in die Gaskammern geschickt. Ein schrecklicher Ort also – und doch ungemein wertvoll, wenn es um die politische Bildung junger Menschen in Rheinland-Pfalz geht. Clemens Hoch (SPD), Wissenschaftsminister Rheinland-Pfalz „Hier können in den Originalschauplätzen des Geschehens Schülerinnen und Schüler sich mit der Nazi-Zeit auseinandersetzen. Hier ist Aktenstudium möglich. Hier kann man dann aber auch vor Ort das Schicksal der vielen Menschen, die unter den Nazis leiden mussten, dann erleben. Und das ist für die Erinnerungskultur und den Bildungserfolg in diesem Land sehr wichtig.“ Der historische Lernort „Gestapo-Keller“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der rheinland-pfälzischen Landesregierung mit der Stadt Neustadt und der Landeszentrale für politische Bildung. Ziel: Mindestens einmal während seiner Schulzeit soll jeder Schüler einen solchen historischen Lernort besuchen – und die Geschichte des Nationalsozialismus hautnah erleben. Auch, wenn die Abkürzung „Gestapo“ ja eigentlich für „Geheime Staatspolizei“ steht – besonders geheim ist die Nazi-Polizei in Neustadt damals nicht vorgegangen. Viele wussten ziemlich genau, was auf dem Gestapo-Gelände so alles passierte. Annika Heinze, Landeszentrale für politische Bildung „Es war […]

  • Federweißer-Weinlese hat begonnen

    Federweißer-Weinlese hat begonnen

    Die größten Weinanbaugebiete Deutschlands liegen bei uns im Sendegebiet – so ist Wein ein immer größerer Wirtschaftszweig bei uns. Wie wird der aktuelle Jahrgang? Diese Frage kann man so langsam beantworten, da heute Weinlese begonnen hat. Die ersten Trauben werden traditionell für den Federweißen geerntet, der in der Pfalz auch „neuer Wein“ genannt wird. Und genau dorthin nehmen wir Sie jetzt mit: nach Neustadt an der Weinstraße. 228 Quadratkilometer Anbaufläche – mehr als 1 Million Rebstöcke –über 2,5 Millionen Hektoliter Wein jährlich. Die Pfalz ist das zweitgrößte Weinanbaugebiet Deutschlands. Rund 3.600 Winzerbetriebe gibt es hier. Der Weinbau ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige für die Region. Und deshalb blicken alle mit Spannung auf die Lese 2023, die heute zumindest für den Federweißen begonnen hat. Bei Sonnenschein und heißen August-Temperaturen. Traumhafte Bedingungen für die Trauben. Für die Lesehelfer allerdings ziemlich schweißtreibend. Für die pfälzischen Weinkönigin Lea Baßler kein Problem. Sie freut sich über die gute Qualität. Lea Baßler, Pfälzische Weinkönigin „Ich würde sagen, die Trauben haben in letzter Zeit eine sehr krasse Reife entwickelt, also dadurch dass es ja so heiß war, eine Zeit lang und dann jetzt die letzten paar Wochen sehr stark geregnet hat, haben sich die Trauben sehr schön entwickelt und sind richtig schön prall geworden.“ In jedem Weinberg steckt unglaublich viel Arbeit. Vom Rebschnitt über die Traubenpflege bis hin zur Verarbeitung. Doch ein guter Jahrgang steht und fällt auch immer mit dem Wetter – und darauf haben die Winzer leider keinen Einfluss. Doch in diesem Jahr war Petrus gerade noch rechtzeitig an ihrer Seite. Bastian Kohr, Weinbiet Manufaktur Neustadt „Das war perfekt, also im Juni hat’s ja hier quasi nicht geregnet und da waren wir schon ja in großer Sorge auch, wie die Reben das wegstecken; die können das ganz gut abpuffern mit ihren tiefen Wurzeln. Aber der […]

  • Film aus Hessen startet in den deutschen Kinos

    Film aus Hessen startet in den deutschen Kinos

    Der Kinderfilm „Kannawoniwasein!“ startet am Donnerstag in den deutschen Kinos. Jetzt aber hat er schon Hessenpremiere gefeiert, weil auch bei uns gedreht wurde. Das kann ja wohl nicht wahr sein? Doch! Wir haben die Crew getroffen und den Film geschaut. Eigentlich will Finn mit dem Zug zu seiner Mutter. Doch auf dem Weg wird er beklaut: Sein Rucksack ist weg und damit auch sein Fahrticket. Eine Reise beginnt, auf der Finn Jola trifft. Stars des Films: Die beiden jungen Hauptdarsteller Lotte Engels und Miran Selcuk. Lotte Engels, spielt Jola in „Kannawoniwasein!“ „Wir haben uns super verstanden, was ich – ich glaube, du auch – total wichtig finde. Sonst wäre das, glaube ich, echt nicht der Film geworden, der es jetzt geworden ist, ohne dieser Connection irgendwie.“ Filmausschnitt Lotte Engels, spielt Jola in „Kannawoniwasein!“ „Es gab auch total viele tolle Szenen. Zum Beispiel diese Actionszenen, wie den Traktor oder so. Das war so toll, das dann zusammen zu erleben. Diese Action und Freude.“ Miran Selcuk, spielt Finn in „Kannawoniwasein!“ „Vor allem diese Szene auf dem Hochsitz fand ich auf jeden Fall sehr cool.“ Filmausschnitt Gisa Flake, Schauspielerin „Es ist eine Frechheit, wie talentiert sie wirklich sind, dabei sind sie auch noch nett! Es ist furchtbar. Mit solchen Kollegen bitte nie wieder. Nein, im Ernst, die haben so eine Energie, keine Eitelkeiten, die spielen einfach drauflos. Und diese Energie überträgt sich total!“ Finanziert wird der Film unter anderem von der Hessischen Filmförderung. Einige Szenen wurde deshalb in Hessen gedreht. Zum Beispiel in Wetzlar. Vorlage für den Kinderfilm ist die gleichnamige Buchreihe von Martin Muser. Stefan Westerwelle, Regisseur von „Kannawoniwasein!“ „Wir fanden den Titel einfach so sperrig und so speziell, dass wir gesagt haben: Wir behalten den. Er ist ein bisschen der Ausdruck dessen, was man sich beim Filmschauen die ganze Zeit denkt: […]

  • Neue Zuse-Ausstellung in Bad Hersfeld

    Neue Zuse-Ausstellung in Bad Hersfeld

    Computer sind in unserer modernen Gesellschaft allgegenwärtig. Jedem von uns nutzt ihre Rechenleistung jeden Tag – egal ob im Smartphone, im Auto oder am Laptop. Doch kaum jemand weiß, dass der Mann, der den ersten funktionsfähigen Computer der Welt gebaut hat, bei uns in Hessen gelebt hat. Ein Verein aus Bad Hersfeld will das jetzt ändern und ehrt einen ganz besonderen Erfinder mit einem Museum: Konrad Zuse. Ein Mann mit einer Vision: Als Konrad Zuse 1957 nach Bad Hersfeld kam, hatte er seine bahnbrechende Erfindung bereits gemacht – den ersten funktionierenden Computer der Welt. In der ehemaligen Tuchfabrik in Bad Hersfeld wollte der gelernte Bauingenieur Zuse nun aber den nächsten Schritt wagen: seine Rechner sollten in Serienproduktion gehen. Hier ließ er Modelle, wie seinen „Z23“ – das Z steht natürlich für Zuse – für Firmen und Universitäten fertigen. Einer der damals dabei war ist Jochen Krause. Er war ab 1963 Lehrling bei Zuse und erinnert sich noch gut an die damaligen Modelle. Jochen Krause, hat unter Zuse seine Ausbildung gemacht: „Ein Schrank von 3x2m ungefähr und mit einigen hundert Kilo Gewicht. Da waren in den Trennwänden noch innen Lochbleche und dann kam ein Dämmmaterial von 3-5cm, damit man einmal die Geräuschentwicklung und die Wärme nicht direkt im Raum hatte, denn sonst hätte man selbst in einem großen Raum gar keine Heizung gebraucht im Winter und im Sommer hätte man es gar nicht ausgehalten. Und der Krach war immens, sodass ein Gespräch mit normaler Lautstärke in der Nähe der Geräte gar nicht möglich war.“ Die Idee zu seinem ersten Rechner kam Zuse, weil er es leid war für sein Studium immer wieder die gleichen Rechenoperationen selbst durchführen zu müssen. Bis zu seinem Tod im Jahr 1995 arbeitete er unermüdlich, baute insgesamt 251 Rechenmaschinen, beschäftigte sich aber auch intensiv mit der Malerei. […]

  • Tausende feiern beim Musikfestival Nature One

    Tausende feiern beim Musikfestival Nature One

    Heute Morgen haben die letzten Raver das Festivalgelände der „Nature One“ verlassen. Lange Zeit waren die Bedenken groß, das Mega-Festival könnte ebenso im Matsch versinken, wie das Wacken-Open-Air. Dort kamen vergangenes Wochenende 35.000 Fans schlichtweg nicht aufs Gelände. Doch im Hunsrück war die Stimmung am Ende bestens. Wummernde Bässe, bunte Lichter, ausgefallene Outfits. Abfeiern bis spät in die Nacht und das zu manch altem Klassiker in neuem Techno-Gewand. Fans singen: „Everybody’s looking for something …“ Über 60.000 Besucher, 350 DJs, die auf 22 Bühnen auflegen. Dimensionen der Superlative auf der ehemaligen Raketenbasis Pydna, doch auch abseits der großen Szene-Stars gibt es hier für jeden etwas zu entdecken. Raphael, Festivalbesucher aus Ravensburg „Du gehst auf den Campingplatz – und ich weiß, wenn ich nachher zurückgehe, brauche ich bestimmt eine Stunde, bis ich auf dem Zeltplatz bin. Weil hier so viele Hobby-DJs sind.“ Christoph, Festivalbesucher aus Pirmasens „Ich denke, die verschiedenen Menschen, die alle irgendwie dieselbe Leidenschaft für die Musik haben – für elektronische Musik, für alle Arten von Genres … Das finde ich echt cool.“ Am ersten Anreisetag müssen aber auch die Techno-Jünger gegen das Regenwetter ankämpfen, obwohl ein Großteil des Festivalgeländes asphaltiert ist. An den verschlammten Zufahrten bilden sich Staus, die Veranstalter behelfen sich mit 1.000 Kilo Schotter und erweitern das Campinggelände nochmal. Als das erste Problem behoben ist, kommt aber schon das nächste: Lange Schlangen beim Einlass, es hakt beim Umtausch der elektronischen Tickets. Dabei schienen die Festivalmacher extra vorbereitet. Karsten Teine, Gesamtproduktionsleiter I-Motion „Wir haben das Team nochmal erweitert: Zwei, drei alteingesessene Hasen, die eigentlich nicht kommen wollten oder zum Feiern kommen wollten, die müssen bei der Hauptanreise noch mitarbeiten.“ Das Ticketproblem kann am ersten Festivaltag behoben werden und auch die Sonne lässt sich im Lauf des Wochenendes endlich blicken. Da wird sogar die Schaumkanone ausgepackt. Die meisten […]

  • Senckenberg-Anakonda wird restauriert

    Senckenberg-Anakonda wird restauriert

    Und jetzt kommen wir zu einer Schönheitsoperation an einem echten Frankfurter Original. Einer der größten Stars des Senckenberg Museums muss unters Messer. Und das ist kein Wunder, schließlich ist er bereits über 100 Jahre alt. Weil aber seine Beliebtheit kein bisschen abgenommen hat, wollten natürlich alle Fotografen ein Foto des prominenten Patienten. Man merkt es, hier liegt ein echter Promi auf dem OP-Tisch. Die „Anakonda mit Wasserschwein“ ist seit 1927 eine der beliebtesten Attraktionen des Senckenberg-Naturmuseums. Die fünfeinhalb Meter lange Schlange aus Südamerika, festgehalten im Moment des Triumphs über ihre Beute, hat bereits Generationen von Besuchern fasziniert. Doch ein Jahrhundert im Rampenlicht hat seine Spuren hinterlassen. Jetzt sollen die Anakonda und das Wasserschwein restauriert werden, doch das gestaltet sich gar nicht mal so einfach, denn die Methoden, die die Präparatoren vor 100 Jahren eingesetzt haben, bereiten Chef-Restaurator Udo Becker heute Kopfschmerzen. Udo Becker, Restaurator „Als die Haut über die Plastik gezogen wurde hat man gemerkt: die Haut reicht nicht. Also was hat man gemacht? Man hat da wo die Schuppen sind Streifen geschnitten aus der Haut, hat diese auf die Plastik geklebt und die Zwischenbereiche, die hier rot dargestellt sind, hautlos, die hat man mit Wachs belegt, mit dem heißen Spatel geglättet und so das Niveau der Hautstreifen erreicht. Anschließend hat man alles überkoloriert, so dass es zunächst den Eindruck hatte, es ist komplett.“ Eine echte Mogelpackung also, diese Anakonda. Die Mischung der Materialien macht die Restaurierung extrem kompliziert. Das Museum hat deshalb ein Team von Spezialisten versammelt, um die aufwendige Aufbereitung umzusetzen. Udo Becker, Restaurator „Das Exponat war zwar in einer Vitrine, aber die Vitrine war nicht dichtschließend und so kam es entsprechend der Umgebungsluft zu Luftfeuchtigkeitsschwankungen, die für die Haut sehr unangenehm sind. Die weitet sich aus, die zieht sich wieder zusammen, die weitet sich aus, zieht sich […]

  • Musikfestivals bei Regen und Studiotalk mit Diplom-Meteorologe Dominik Jung

    Musikfestivals bei Regen und Studiotalk mit Diplom-Meteorologe Dominik Jung

    Der Sommer macht weiter eine verregnete Pause – ein Problem vor allem für Festivals im Freien. Diese Woche stoppte das weltweit größte Metal-Festival, das Wacken Open Air, die Anreise auf das verschlammte Campinggelände – und ließ damit zigtausende Besucher sprichwörtlich im Regen stehen. Die Festival-Branche ist alarmiert. Wir schauen jetzt, wie sich Veranstalter in unserer Region auf das anstehende Wochenende vorbereiten. Der Aufbau auf der ehemaligen Raketenbasis Pydna im Hunsrück läuft auf Hochtouren, hier startet heute Abend zum 29. Mal das Elektro-Festival „Nature One“. 300 DJs sollen bis in den frühen Sonntagmorgen auf 22 Bühnen auflegen, eine Mammutaufgabe gerade bei diesen Wetterbedingungen. Doch die Organisatoren sind zuversichtlich. Karsten Teine, Gesamtproduktionsleiter I-Motion „Wir haben noch weitere Ersatzflächen angemietet, einfach wenn irgendetwas passiert. Wir haben das Team noch mal erweitert: Zwei, drei alteingesessene Hasen, die eigentlich nicht kommen wollten oder zum Feiern kommen wollten, die müssen bei der Hauptanreise noch mitarbeiten.“ Über 60.000 Besucher werden erwartet, 100 Hektar Campingfläche stehen bereit. Der Vorteil auf dem Veranstaltungsgelände: Der Großteil der früheren Raketenbasis ist asphaltiert, vor den Bühnen droht also keine Schlammparty. Die Laufwege vom Zeltplatz wurden verkürzt, nur die Anfahrt dorthin könnte zum Problem werden. Angesichts der matschigen Zufahrten zeigen sich manche Festivalgänger besonders kreativ. Ingo Gast, aus Bell „Ich habe einen Klappwohnanhänger hinten dran. Und das hier ist eigentlich das beste Gefährt, um überhaupt hier zu fahren. Schnelle Wege dann, gerade jetzt bei dem Wetter. Mit dem Teil fahre ich mich nicht so schnell fest, wie andere.“ Ortswechsel: Das „Sound of the Forest“-Festival im Odenwald. Idyllisch gelegen am Marbach-Stausee direkt am Waldrand. Und somit scheinbar geradezu geschaffen für wässrige Probleme. Zwar haben die Festivalmacher permanent den Regenradar im Blick, doch die Umgebung bringt auch Vorteile mit sich. Johannes Megow, „Sound of the Forest“-Festival „Das Besondere an dem Boden hier ist, dass das […]

  • Skulpturen im Städel-Garten

    Skulpturen im Städel-Garten

    Kunst mal nicht im Museum, sondern im Garten. Ganz umsonst, für jeden zugänglich. Riesige Masken des renommierten Schweizer Künstlers Ugo Rondinone stehen zurzeit Mitten im Garten des Frankfurter Städel Museums. – eine Ausstellung mit einem kleinen Gruseleffekt. Sie wirken schon ein wenig wie nicht von dieser Welt, – nicht wirklich zum Fürchten aber doch ziemlich sonderbar. Silbrig glänzende Köpfe wachsen aus den grünen Grashügeln über den Gartenhallen des Städelmuseums. Halloween im Sommer! Ugo Rondinone, Künstler „Diese zwölf Charakterzüge sind eigentlich mit der Zeit entstanden. Sie haben ja alle dieselbe Größe, das ist meine Größe. Und Sie müssen sich vorstellen, ich habe quasi einen Tonberg vor mir und beginne mit Januar und der Januar gibt mir schon mal die Vorgabe für den Februar. Sie haben sich quasi miteinander entwickelt.“ Es gibt auch richtig freundliche Monate. Wie den Mai. Der erinnert an einen lustigen Astronauten. Jeder Monat – ein eigener Charakter. Zwölf Köpfe aus Ton, alle sind mit Aluminium verkleidet. Alle weisen Spuren des Künstlers auf. Svenja Grosser, Kuratorin der Ausstellung „Ton ist ja ein sehr wandelbares Material und er überträgt darauf seine Fingerabdrücke. Nachher wird das Ganze aber in Aluminium gegossen, man sieht also den Ton an sich nicht mehr, aber man kann noch die Finger entdecken.“ Die Köpfe des Schweizer Künstlers Ugo Rondinone kann jeder entdecken. Der Garten des Städels ist für alle offen. Kunst ohne Kosten und ohne Zwang, das Innere des Museums zu erkunden. Philipp Demandt, Direktor Städel Museum Frankfurt „Der Museumsbesuch beginnt ja eigentlich schon mit dem ersten Blick auf ein Museum. Das Museum muss gut aussehen, man muss sich freuen und wenn man dann durch das Gartentor tritt und man sieht schon die Beete, die Skulpturen, die Bänke, man kann sich niederlassen, sich Werke anschauen. Das ist wichtig, dass der Museumsbesuch nicht erst beginnt, wenn man […]

  • Experten begutachten Kunstwerke aus Privatbesitz

    Experten begutachten Kunstwerke aus Privatbesitz

    Ein Erbstück, ein Geschenk oder ein Fund auf dem Dachboden – Viele Menschen haben Kunstgegenstände Zuhause und wissen gar nicht, was es mit ihnen auf sich hat. Ist das Bild wirklich alt? Ist das Porzellan ein Sammlerstück? Und ist diese Statue am Ende sogar etwas wert? Alle diese Fragen beantworten regelmäßig die Experten des Hessischen Landesmuseums in Darmstadt.   Rolf hat ein Rätsel dabei: stammt dieses Gemälde vom berühmten italienischen Maler Ludovico Carraci, der im 16. Jahrhundert in Bologna gelebt hat? Oder ist es eine perfekte Kopie? Rolf, der seinen Nachnamen nicht im Fernsehen hören will, hat das Bild nach der Jahrtausendwende geschenkt bekommen, als Dank für einen Freundschaftsdienst. Seitdem ist er auf der Suche nach Gewissheit. Rolf aus Frankfurt: „Ich habe das Bild prüfen lassen, ich habe auch viel Geld in diese Prüfung investiert, vor allem auch in die Prüfung der Farbpigmente. Die Farbpigmente sind 500 Jahre alt, auf jeden Fall. Ich glaube schon, dass es in die Richtung Caracci geht, aber noch fehlen mir ein paar Indizien um sicher zu sagen: das ist ein Bild von Caracci.“ Die Fachleute des Hessischen Landesmuseums nehmen alles genau unter die Lupe. Ihre Expertise ist gefragt – Die kostenlosen Begutachtungstermine, zu denen Privatpersonen ihre Kunstschätze mitbringen können, sind immer ausgebucht. Mehr als 100 Menschen stehen bereits auf der Warteliste. Dieser Sammler seltener Porzellanschalen braucht Hilfe bei der Bestimmung des Alters seiner Schätze. Von Dr. Wolfgang Glüber und seinen Kollegen hat er heute wichtige Informationen bekommen. Jürgen Patzlaff, Sammler: „Das es wegen verschiedener Bodenstempel aus verschiedenen Jahrzehnten kommt und das war für mich eben interessant, ob es vor Krieg ist oder nach Krieg. Das ist ganz toll, denn das mir mehr Einblick gibt, über Zeitgeschehnisse in der Kunst und damit wird es für einen persönlich wertvoller.“ Wer sich hier aber erhofft eine Schätzung […]

  • Oxford-Studenten trainieren Ausgrabungen

    Oxford-Studenten trainieren Ausgrabungen

    In diesem Sommer sind Studenten der weltbekannten Universität Oxford für zwei Wochen im Freilichtlabor Lauresham zu Gast. Der Wissenschaftsstandort gehört zur UNESCO Welterbestätte Kloster Lorsch. Zum aller ersten Mal findet dort die Summer School für Experimentelle Archäologie statt. Dreschen wie im frühen Mittelalter. Stundenlang bearbeiten Lois, Rosie und Rob das vorher mit der Hand geerntete Getreide. Hier im Freilichtlabor Lauresham trennen sie die Spreu vom Weizen. Sozusagen gelebte Archäologie. Zwei Wochen lang sind die Studenten der berühmten britischen Universität Oxford im südhessischen Lorsch. Rosie, Archäologie-Studentin Universität Oxford Durch die Experimente können wir herausfinden, welche Werkzeuge frühen benutzt wurden. Das ist wichtig, um archäologische Grabungsstätten zu bewerten. Lois, Archäologie-Studentin Universität Oxford Wir versuchen herauszufinden, warum gerade das das beste Werkzeug war. Rob, Archäologie-Student Universität Oxford Wir bekommen einen Einblick, wie viel und wie hart die Menschen vor 1200 Jahren arbeiten mussten. Anstrengendes, gelebtes Mittelalter. Das Freilichtlabor Lauresham ist der authentische Nachbau eines Dorfes vor 1200 Jahren. Ein Museum und eine Forschungseinrichtung. Zum ersten Mal findet hier die Summer School für Experimentelle Archäologie statt. Claus Kripp, Leiter Freilichtlabor Lauresham Es ist so, dass an der Universität Oxford der Unterricht relativ theoretisch ist. Und in den Semesterferien werden die Studierenden dann in alle Welt geschickt, um eben Praxiserfahrung zu sammeln. Wir sind so ein Ort, wo wir ja viel unterschiedliche Forschungsprojekte machen, und sie am Ende mit vielen neuen Eindrücken und auch Fähigkeiten zurück an die Uni gehen können. Eine der Fähigkeiten, die die Studenten mit nach Oxford nehmen können, ist der Bau eines Rennofens. Der Ofen wird per Hand aus Lehm geformt. Im Mittelalter ist darin Eisenerz eingeschmolzen worden, um aus dem Eisen dann Werkzeuge herstellen zu können. Frank Trommer, Archäotechniker Freilichtlabor Lauresham Also der Ofenprozess dauert 6-8 Stunden, wobei schon das Aufheizen eine Stunde in Anspruch nimmt. Jan und Daves Ofen […]

  • Weltkulturerbe aus Kassel – Wasserspiele im Bergpark Wilhelmshöhe

    Weltkulturerbe aus Kassel – Wasserspiele im Bergpark Wilhelmshöhe

    Wasser ist sein Element. Als Wassermeister im Kasseler Bergpark Wilhelmshöhe ist Philipp Heußner für die berühmten Wasserspiele zuständig. Die gibt es bereits seit über 300 Jahren. Und dieses Jahr feiern sie sogar zehn Jahre Unesco Weltkulturerbe. Da bleibt mir nur zu sagen: Wasser marsch!   Sie ist das große Finale der historischen Wasserspiele im Bergpark Wilhelmshöhe: Die 50 Meter hohe Fontäne im Schlossteich. Sie schießt heraus wie ein Geysir. Und steht der Wind günstig, macht sie die Besucher auch ähnlich nass. Die sind begeistert, nicht nur von der „großen Fontäne“, sondern von den Wasserspielen insgesamt. Julius, Besucher aus Hamburg: „Ich finde es sehr beeindruckend und spannend. Also so hat man es noch nie gesehen. Und ist ne coole Erfahrung auf jeden Fall.“ Adela, Besucherin aus Berlin: „Wir sind hier auf Urlaub. Haben uns extra den Tag dafür frei genommen. Schön. Es ist wirklich schön. Ist mal was anderes.“ Mira, Besucherin aus Göttingen: „Super. Also wir haben es jetzt schon ganz oft gesehen ohne Wasser. Und das ist natürlich beeindruckend, was da damals gebaut wurde. Das ist echt toll. Und wenn man weiß, dass es ständig renoviert wird. Das ist schon enorm.“ Mit „damals“ ist der Beginn des 18. Jahrhunderts gemeint. Landgraf Karl von Hessen hat den Bau der Kasseler Wasserspiele angeordnet. Sie sollten vor allem seine Macht demonstrieren. Und das hat er auch geschafft. Noch heute kommen zwischen zwei und 3.000 Besucher zu einer Vorstellung. Philipp Heußner ist Wassermeister und für einen reibungslosen Ablauf zuständig. Philipp Heußner, Wassermeister Bergpark Wilhelmshöhe: „Wir arbeiten genau so wie die Mitarbeiter zu Landgrafszeiten. Mit der Technik, die natürlich mal ausgetauscht ist, aber von der Funktionsweise genau dieselbe ist. Und das gibt’s ja so nirgendwo in Deutschland noch einmal oder auf der Welt noch einmal wie das hier ist. Und das macht das so spannend […]

  • Größte private Flugzeugsammlung Europas

    Größte private Flugzeugsammlung Europas

    Die größte private Flugzeugsammlung Europas befindet sich … genau, hier bei uns in Rheinland-Pfalz. Genauer gesagt in Hermeskeil im Hunsrück. Die Flugausstellung Junior lockt jährlich rund hunderttausend Besucher an. Und das nun schon seit 50 Jahren. Sie ist das Lebenswerk der Familie Junior, die hier mit viel Herzblut 130 Jahre Fluggeschichte zum Anfassen vermittelt. Der Traum vom Fliegen – hier in Hermeskeil hat er ein Zuhause, ein ganz bodenständiges. 120 Flugzeuge, Hubschrauber und Flugapparate aller Art sowie 60 Motoren erzählen Technik- und Menschheitsgeschichte. Die Ausstellung ist mittlerweile auf eine Fläche von 80.000 Quadratmetern angewachsen. Damit ist sie zehnmal so groß wie 1973, als sie an den Start ging. Was sein Vater Leo einst begann, führt Peter Junior heute fort. Peter Junior, Inhaber Flugausstellung Junior  Das ist die reine Leidenschaft zur Flugtechnik sozusagen, oder zur Technik überhaupt. Und […] direkt von den ersten Tagen an, war ich ja immer mit dabei. Ich war elf Jahre alt, wie er das gegründet hat. Und man hat das erlebt und man ist da ja mit reingewachsen. Und dann war das ja eigentlich, glaube ich zumindest mal, ziemlich klar, dass der Funke dann irgendwann überspringt. Und der Funke ist übergesprungen. Vom Vater, der seine Tätigkeit als Designer und Architekt aufgibt, um sein Hobby zum Beruf zu machen. Ein Original der ersten Stunde: Diese britische Hunting Pembroke von 1952. Aktueller Neuzugang: Ein ‘63er Learjet, der als Vorläufer privater Business Jets gilt. Exklusivstatus genießt auch diese VC 10. Einst im Dienste des Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, ist sie seit 1981 größter Flieger der Sammlung. Die Odyssee beginnt am Flughafen Saarbrücken. Peter Junior, Inhaber Flugausstellung Junior  Dort haben wir die Maschine wochenlang zerlegt, für den LKW-Transport parat gemacht. Und dann wurde die per Schwertransport hier nach Hermeskeil transportiert. Dann wieder aufgebaut. Und das war dann schon ‘ne […]

  • Die Steinmetzin vom Mainzer Dom

    Die Steinmetzin vom Mainzer Dom

    Wenn es an der Fassade bröckelt, Statuen verwittern, Wind und Wetter am Gemäuer anklopfen, ist sie zur Stelle: Jennifer Schrauth ist Steinmetzin, dafür verantwortlich, den Mainzer Dom in Schuss zu halten. Und: Als Frau eine der wenigen ihrer Art. Wir von 17:30 durften sie einen Tag lang begleiten. Jennifer Schrauth, Meisterin im Steinmetz und Bildhauerhandwerk: „Dass die Leute immer nur denken ‚Stein ist hart und kalt‘. Aber man kann so tolle Dinge damit machen und draus machen und draus formen. Also für mich ist es immer noch ein Traumjob. Nach über 25 Jahren.“ Neues formen, Neues machen: Wie die Statue des Heiligen Martin, dem Patron des Bistums Mainz. Seit rund einhundert Jahren thront er auf dem Dach des Mainzer Doms, jetzt muss der Kopf erneuert werden. Denn die Witterung hat ihre Spuren hinterlassen. Mit einem 3-D-Drucker wird deshalb eine Schablone angefertigt. Jennifer Schrauth, Meisterin und Restauratorin im Steinmetz und Bildhauerhandwerk, markiert durch Punkte alle relevanten Stellen. Jennifer Schrauth, Meisterin im Steinmetz und Bildhauerhandwerk: „Im Gesicht sieht man zum Beispiel sitzen mehr Punkte. Je mehr Punkte man setzt, desto genauer wird es. Weil der Abstand ja kleiner ist zwischen den Punkten. Und wo die Formen einfacher sind, muss man sich nicht so viele Punkte setzen. Aber das kriegt man irgendwann ins Gefühl.“ Mit einer Nadel wird jetzt bestimmt, wie tief ein jeweiliger Punkt auf der Schablone sitzt. Und der wird dann genau so auf den Block aus Sandstein übertragen und mit den anderen Markierungen verbunden. Aus einem regelrechten Punkte-Meer wird so eine neue Statue. Jennifer Schrauth, Meisterin im Steinmetz und Bildhauerhandwerk: „Es gibt schon so Momente, wo man da sitzt und ist gar nicht zufrieden. Und dann macht man weiter. Und dann gibt es so Momente, wo man denkt ‚Ja, jetzt so bin ich zufrieden. Das passt.‘ Man kann ja auch […]

  • Opelvillen zeigen Bravo-Starschnitte

    Opelvillen zeigen Bravo-Starschnitte

    Vor 66 Jahren erschien die erste Bravo, ein Jugendmagazin, das besonders in den 60er und 70er Jahren Kultcharakter hatte. Begehrt waren die Starschnitte. In jedem Heft gab es ein Stück von einem riesigen Poster. Wer am Ende alle Ausschnitte  zusammen hatte, der konnte sich seinen Lieblingsstar ins, wie es damals so schön hieß, Jugendzimmer hängen. In den Rüsselsheimer Opelvillen wird jetzt eine Ausstellung über die Starschnitte gezeigt. Wolfgang Heilemann trifft Mick Jagger. Heute und vor mehr als 50 Jahren. Eine Fotosession mit dem Frontmann der Rolling Stones. Und wie das in den wilden Rock`n`Roll Jahren so ist: Es bleibt nicht nur beim Fotografieren. Wolfgang Heilemann, Starfotograf Er war wunderbar besoffen. Wunderbar. How are you. Ja okay. Und das Interview habe ich auch auf Band immer noch. Und es war eine sehr coole Zeit. 1956 startet die Bravo als das Jugendmagazin schlechthin. Besonders begehrt: die Starschnitte. Wer fleißig alle Ausschnitte sammelt, bekommt am Ende seinen Star. Fast in Lebensgröße. Ob Bulli Herbig oder David Hasselhoff. Er hat sie alle getroffen. Wolfgang, genannt Bubi Heilemann: Jahrzehntelang der Fotograf der Stars. Wolfgang „Bubi“ Heilemann, Starfotograf Die haben Spaß gehabt mit uns. Wenn wir im Studio produziert haben, dann haben wir auch immer ein kleines Buffet dabei gehabt. Es gab Champus. Das ist da so, bei Rod Stewart zum Beispiel soweit ausgeartet, dass er noch die Augen verdreht hat beim Fotografieren. Das sieht man deutlich, dass er viel Spaß mit uns hatte Mit „Ich will Spaß“ gibt er 1982  richtig Gas. Markus: Kult-Sänger der Neuen Deutschen Welle. Als Starschnitt wird der Bad Camberger nie verewigt, aber im Heft erscheint er schon und als Jugendlicher sammelt Markus Mörl  den Starschnitt seiner Lieblingsband Kiss. Markus Mörl, Neue Deutsche Welle Star Da war man informiert, da wusste man, was es an Musik für Trends gibt und es […]