Warum Silvia Schmitt für Arnold Schwarzenegger malt

Wenn sie sich dieses Bild anschauen, denken Sie wahrscheinlich: Schönes Foto, oder? Tatsächlich ist das hier aber kein Druck, sondern eine Zeichnung der Künstlerin Topenga aus Friedberg. Verblüffend realistische Porträts, nur mit Buntstiften gezeichnet. Ein Talent, von dem sogar große Hollywood-Schauspieler begeistert sind.

 

Es sind Porträts mit Charakter, Gesichter, die eine Geschichte erzählen. Mehr als 1000 Stunden Arbeit stecken in so einem Bild. Gemalt hat sie Silvia Schmitt aus Friedberg, alias Topenga.
Silvia Schmitt, Künstlerin: „Ich bin großer Filmfan seit meiner Kindheit und auch Porträts begeistern mich und das hab ich halt versucht zu vereinen, dass die Liebe für Filme dann auch zum Ausdruck kommt.“
Ihr wahrscheinlich berühmtestes Bild ist ein Porträt von Arnold Schwarzenegger. Doch hier in ihrer Ausstellung im Stadtmuseum Eschborn hängt nicht das Original. Das ist bereits verkauft – und zwar an den porträtierten höchst persönlich.
Silvia Schmitt, Künstlerin: „Dank Ralph Möller, den ich auch gezeichnet habe, sind wir dann ins Gespräch gekommen und er hat gesagt, dass er gerade mit Arnold unterwegs ist und hat ihm meine Zeichnung gezeigt und drei Wochen später haben wir uns schon in München getroffen, wo ich ihm dann das Bild persönlich vorgestellt habe.“
Der war so begeistert, dass er das Bild direkt in seine Sammlung aufgenommen hat. Das war 2016. 3 Jahre später dann ein Anruf seiner Assistentin: Herr Schwarzenegger hätte gerne eine neue Buntstiftzeichnung von Ihnen. Seitdem arbeitet Silvia Schmitt nun an dem Bild.
Silvia Schmitt, Künstlerin: „Bei den Haaren bin ich jetzt beispielsweise schon fertig, bei der Stirn jetzt eigentlich auch so ziemlich und bei den anderen Bereichen werde ich dann auch nochmal ansetzen, das noch intensiver machen, dass das wirklich dann den perfekten Kontrast hat.“
Als Vorlage dient ein Foto, das der Schauspieler selbst ausgewählt hat. Eine Kopie soll es aber nicht werden.
Silvia Schmitt: „Ich will auf keinen Fall nur das Bildchen abmalen, dass es dann eins-zu-eins wie die Fotografie ist, sondern es soll schon noch den Charakter eines Gemäldes haben. Viele sagen, dass es trotz Stiften wirkt wie ein Ölbild und das ehr mich natürlich, das ist genau das, was ich gerne erreichen will, dass ich wie die alten Meister wie Leonardo Da Vinci mit Buntstiften das erreiche, was früher mit Ölgemälden der Fall war.“
1000 Stunden hat sie bereits in die Zeichnung gesteckt und es werden wohl nochmal so viele werden. Bei den meisten ihrer Bilder arbeitet sie sich wie ein Drucker von oben nach unten voran. Ihr bisher aufwändigstes Bild ist ein Filmplakat zu Tarantinos „The Hateful 8“. Es ist in nur 6 Monaten entstanden, dafür hat Silvia Schmitt bis zu 20 Stunden am Tag gezeichnet.
„Das sind manchmal wirklich bis zu 10 Schichten, die ich auftrage, dass der finale Ton dann entsteht und jede Haut ist auch anders, manche haben einen Blaustich, Grünstich, das muss man alles berücksichtigen oder wie auch die Kulisse ist.“
Das neue Bild ist ihr bisher größtes. Das Ziel: Bis September fertig werden, um es Arnold Schwarzenegger auf dem Münchner Oktoberfest persönlich übergeben zu können. Alle anderen Aufträge müssen erst mal warten. Der Terminator-Schauspieler ist nicht ihr einziger Promi-Fan. William Baldwin, Michael J. Fox oder David Hasselhoff: Viele Werke in Silvia Schmitts Ausstellung sind von den Stars signiert. Und auch die Kunstwelt ist begeistert – Topenga wurde bereits mehrmals mit dem American Art Award ausgezeichnet.
Silvia Schmitt, Künstlerin: „Das war wirklich wie ein Lauffeuer und dass ich Arnold Schwarzenegger auch treffen würde, das hab ich niemals erwartet oder zumindest nicht so schnell, das war direkt zu Beginn meiner Karriere, ja muss sich öfters schon mal wirklich kneifen.“
Bis zum 9. Juli lassen sich die Werke im Stadtmuseum Eschborn noch aus der Nähe betrachten.