Pop Art-Collagen im Hack-Museum

Wenn man an Collagen denkt, dann denkt man doch gleich an Schnipsel aus verschiedenen Zeitschriften, die ausgeschnitten und neu zusammengesetzt werden, oder besser geklebt. So wie in der Schule. Doch mit klebrigen Fingern haben die Collagen der Pop-Art Künstler wie Andy Warhol  wenig zu tun. Das Ludwigshafener Wilhelm-Hack-Museum zeigt bis zum 2. Juli eine Ausstellung über Pop-Collagen.

Sie sind bunt, haben einen großen Wiedererkennungswert und auch Kunstmuffel kennen die Collagen der Kult-Künstler der 1960er Jahre. Das Wilhelm-Hack Museum zeigt rund 100 aus verschiedenen Einzelteilen zusammengesetzte Bilder und Objekte.
René Zechlin, Direktor Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen
Natürlich Künstler wie Warhol, Richard Hamilton oder Robert Rauschenberg, die größten Namen, die auch hier in der Ausstellung mit vertreten sind.
Große Namen aber auch große Kunst? Auf den ersten Blick sieht vieles einfach nur neu zusammengesetzt aus, manchmal ist die Collage auch eine Sammlung von Müll.
Julia Nebenführ, Kuratorin der Ausstellung
Die Collage benutzt eben Material, sei es Zeitschriften, Ausschnitte oder Werbevorlagen, die jeder jede kennt und auch wiedererkennt. Und dieses neu zusammengesetzte erschafft dann wieder eine ganz neue Bildwelt einfach und das ist etwas, was wirklich nur Collage kann.
Die Ermordung des US-Präsidenten John F. Kennedy, die erste Mondlandung 1969. Die Pop-Art Künstler beschäftigen sich mit aktuellen Themen. Die Collagen sind Dokumente der Ereignisse der 60er Jahre. Zusammengesetze Statements die Kritik üben, – an Machtpolitik, am Vietnam Krieg, am Konsumverhalten und der Rolle der Frau. Themen die heute noch  aktuell sind. Genauso wie die Collage als Ausdrucksform.
René Zechlin, Direktor Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen
Heute ist es in der Werbung, aber auch in Social Media und so weiter, weiterhin eine Möglichkeit mit Bildern zu arbeiten. Also viele collagieren sozusagen eigentlich täglich Bilder, wenn sie auf Social Media kommentiert, überlagert und miteinander verbunden werden.
Die Collagen der 1960er Jahre sind ganz analoge Dokumente ihrer Zeit. Pop-Art Kunst. Bis zum 2. Juli bleibt die Ausstellung „Zerreißprobe“ im Ludwigshafener Wilhelm-Hack-Museum.